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Hikmicro Mini2 V2 Wärmebildkamera im Test

Getestet von Michael am
Vorteile
  • sehr gute Termografieaufnahmen im Innenbereich
  • niedriger Preis
  • hohe Auflösung (256 x 192 Pixel)
  • einfache Installation und Bedienung
Nachteile
  • Temperaturmessung unter 30°C ungenau
  • Probleme bei reflektierenden Oberflächen
  • keine Tonaufnahme bei Videos
  • für Makroaufnahmen ungeeignet
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Bis vor wenigen Jahren waren Thermografiekameras für den privaten Einsatz nur selten anzutreffen. Es handelte sich dabei um Spezialgeräte mit sehr geringen Auflösungen, die im Preissegment von mehreren Tausend Euro angesiedelt waren. In den letzten Jahren hat sich die Technik erheblich verbessert und ist inzwischen so kompakt, dass sie als Zusatzmodul für jedes moderne Handy angeboten wird. Die Hikmicro Mini2 V2 verwandelt somit euer Telefon für nur 200-240€ in eine vollwertige Wärmebildkamera.

Hikmicro Mini2 V2 Einleitung

Der Einsatzzweck solch einer Wärmebildkamera ist weitgefächert. Unter Hobbyheimwerkern wird diese beispielsweise zum Aufspüren von Wärmebrücken und Stromleitungen oder für die Lokalisierung von Wasserleitungen verwendet. Ob die Hikmicro Mini2 V2 in unserem Test überzeugen konnte, erfahrt ihr im Folgenden.

Lieferumfang der Hikmicro Mini2 V2

Die Hikmicro Mini2 V2 wird in einem praktischen Hardcase geliefert, welches einen perfekten Schutz für die Wärmebildkamera bietet und außerdem das Zubehör verstaut. Zum Lieferumfang gehört neben der Wärmebildkamera ein USB-C auf USB-C Adapter für Handyhüllen, die weit überstehen, und ein Adapter von USB-C auf Lightning-Connector. Weiterhin ist ein 60 Zentimeter langes USB-C-Verlängerungskabel enthalten, um die Wärmebildkamera flexibel ausrichten zu können.

Design/Verarbeitung und technische Daten

Die Hikmicro Mini2 V2 ist mit 42 × 22,5 × 11,2 Millimeter und einem Gewicht von 20 Gramm ein echter Winzling. Dank der kompakten Abmessungen ist ein Transport in der Hosentasche oder im Rucksack problemlos möglich. Das beiliegende Hardcase ermöglicht es, sowohl Kamera als auch Zubehör stets sicher zu verstauen.

Die Verarbeitung gibt keinen Anlass zur Kritik. Die Kamera fühlt sich hochwertig an, das Gehäuse ist perfekt verarbeitet und soll laut Hersteller sogar Stürze aus einer Höhe von bis zu einem Metern aushalten. Der USB-C-Anschluss und auch die Adapter bieten jederzeit einen sicheren Halt in der USB-C-Buchse.

Angesteckt wird die Kamera wie jedes handelsübliches Ladekabel, und dank des Lightning-Adapters ist auch jedes iPhone in Sekundenschnelle in eine Wärmebildkamera verwandelt. Das beiliegende 60 Zentimeter USB-C-Verlängerungskabel erhöht die Flexibilität enorm und ermöglicht genauere Aufnahmen.

Technische Daten der Hikmicro Mini2 V2

Hikmicro Mini2 V2 technische Daten

Die Hikmicro Mini2 V2 bietet eine Auflösung von 256 x 192 Pixel und nimmt im Weitwinkelformat mit einem Erfassungswinkel von 50° auf. Somit sollen selbst große Flächen wie Wände, Fußböden oder Gebäudeteile problemlos inspiziert werden können. Für Videoaufnahmen steht eine Bildwiederholrate von 25Hz zur Verfügung, was für eine flüssige Darstellung ausreicht. Die Wärmebildkamera ermöglicht, Temperaturen von -20°C bis 350°C auszuwerten und thermografisch darzustellen.

Steuerung der Wärmebildkamera mit der Hikmicro Viewer App

Für die Nutzung der Wärmebildkamera wird die Hikmicro Viewer App für Android oder iOS benötigt. Nach der Installation kann es sofort losgehen. Es wird weder ein Nutzerkonto noch eine Registrierung benötigt. Sobald die Kamera an den USB-Port angesteckt wird, erkennt die App automatisch das angeschlossene Gerät und startet selbstständig die Kamerasoftware.

Der Funktionsumfang der App bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Aufnahmen an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können. Im oberen Menüband könnt ihr neben der Bild-in-Bild-Funktion (Hauptkamera zugeschaltet) auch das Bild drehen oder die SuperIR Funktion aktivieren/deaktivieren. Bei letzterer handelt es sich um eine Bildverbesserung mittels Software. Im laufenden Aufnahmebetrieb hört ihr im Kameramodul alle 30 Sekunden ein Klicken. Dabei handelt es sich um die automatische Bildkalibrierung. Diese lässt sich im Menü bei Bedarf auch deaktivieren, was aber zu einer Verschlechterung der Bildqualität führt.

Im unteren Menüband könnt ihr die Messpunkte für die Temperaturmessung festlegen. Ihr habt die Möglichkeit der automatischen Erfassung des minimalen/maximalen Wertes des jeweiligen Bildes. Dieser wird euch mit einem farbigen Kreuz (blau/rot) markiert. Weiterhin könnt ihr die Temperaturmessung anhand einer Linie oder eines Quadrats durchführen. Hier wird die maximale/minimale und Durchschnittstemperatur im gewählten Bereich angezeigt. Insgesamt stehen euch 16 verschiedene Farbpaletten zur Verfügung, um das Wärmebild in unterschiedlichen Farben darzustellen. Die Farbpaletten können für die Auswertung bestimmter Fehlerbilder hilfreich sein. So können unter anderem Hotspots auf elektronischen Geräten mit der Farbpalette 1 (siehe Bild 3) besser dargestellt werden.

Mithilfe der Bildeinstellungen können Schärfe, Kontrast, Helligkeit und Farbverteilung angepasst werden. Die Standardeinstellungen sind allerdings schon sehr gut gewählt, weshalb eine Anpassung in diesem Bereich eigentlich unnötig ist. Die Parametereinstellungen haben hingegen einen größeren Einfluss auf euer Thermografieergebnis. Der Emissionsgrad legt etwa fest, wie stark ein Objekt die Wärmestrahlung reflektiert. Ihr könnt diesen Wert entsprechend dem Material, das ihr untersuchen wollt, anpassen. Die App bietet bereits vorgefertigte Einstellungen für zahlreiche Werkstoffe. Der Temperaturmessbereich lässt sich in zwei Stufen festlegen (-20-150°C / 100-400°C). Diese Einstellung hat einen großen Einfluss auf die Bildqualität und die Erkennung der Temperaturdifferenzen und sollte daher passend zum Temperaturniveau gewählt werden. Zusammenfassend bietet die App einen hohen Funktionsumfang und ist nach einer kurzen Eingewöhnungszeit intuitiv zu bedienen.

Bildqualität der Hikmicro Mini2 V2

Wenn es um die Beurteilung der Bildqualität einer Wärmebildkamera geht, sind nicht unbedingt die gebotenen Details oder die Schärfe der Bilder ausschlaggebend.

Ein wesentlich wichtigerer Aspekt ist die Erkennung und Darstellung entsprechender Temperaturdifferenzen. In dieser Disziplin schlägt sich die Hikmicro Mini2 V2 bei Aufnahmen von Lebewesen vorbildlich. Unsere Hauskatze hebt sich klar von der übrigen Umgebung ab und selbst die Pfoten-Wärme-Abdrücke, die sie hinterlassen hat, sind noch schwach zu erkennen.

Die Zubereitung des Mittagessens lässt erkennen, dass die Doppelglasscheibe unseres Backofens sehr gute Isolationseigenschaften aufweist. Die Toast-Hawaii benötigen allerdings noch einen Moment zum Abkühlen.

Je höher die Temperaturdifferenz zwischen dem zu untersuchenden Objekt und der Umgebung ist, desto detaillierter und genauer können Wärmebildaufnahmen angefertigt werden. Möchtet ihr in eurem Haus etwa eine Wärmebrücke an einem Fenster oder einer Tür aufspüren, gelingt dies nur, wenn zwischen Innen- und Außentemperatur eine möglichst hohe Differenz liegt.

In einer kühlen Nacht (10°C) haben wir uns auf die Suche nach Fehlern in der Wärmeisolierung gemacht. Im Keller wurden wir fündig. Dieses Kellerfenster hat neben der kalten Fensterlaibung auch eine sehr kalte Stelle mittig über dem Fensterrahmen. Nach genauerer Untersuchung stellte sich heraus, dass die Dichtung in diesem Bereich defekt ist und getauscht werden muss. Die Qualität der Aufnahmen ist ausgesprochen gut und für den Hobbyhandwerker und Häuslebauer mehr als ausreichend.

Makroaufnahmen der Hikmicro Mini2 V2

Wärmebildkameras werden im Bereich der Elektronik häufig verwendet, um defekte Bauteile oder Leiterzüge auf elektronischen Platinen aufzuspüren. Um zu überprüfen, wie gut sich die Mini2 V2 für diesen Bereich eignet, haben wir die Platine unserer elektronischen Last im Betrieb genauer untersucht.

Wie man sehen kann, lässt sich nur grob erkennen, welche Bereiche sich stärker erwärmen. Einzelne Leiterzüge oder SMD-Bauelemente sind nicht zu erkennen. Aufgrund des starren Fokus lässt die Kamera im Nahbereich keine scharfen Aufnahmen zu.

Probleme im Betrieb

Wenn man sich die letzten zwei Aufnahmen genauer anschaut und den Text dazu durchliest, müsste man eigentlich stutzig werden. Die Thermografieaufnahme zeigt am Fensterrahmen eine Temperatur von nur 7 °C an, obwohl an diesem Tag die Außentemperaturen nicht unter  10°C gefallen sind. Für einen genaueren Vergleich haben wir die Temperaturwerte mit der Infiray P2 Pro Wärmebildkamera (zum Test) abgeglichen, die in unserem Test sehr genaue Temperaturwerte lieferte.

Bei unseren Messungen mussten wir feststellen, dass die Temperaturmessung mit fallender Temperatur immer ungenauer wird. Während die Werte bei 30°C fast exakt den Realbedingungen entsprechen, werden bei 20°C schon gut 3-4°C zu wenig angezeigt. Bei 10°C sind es bereits rund 5-6°C Differenz und bei -20° zeigt die Hikmicro Mini 2 V2 10°C zu wenig an. Diese Fehlmessungen haben keinen direkten Einfluss auf die Möglichkeit, brauchbare Thermografieaufnahmen anzufertigen. Allerdings ist somit keine zuverlässige Bestimmung der Oberflächentemperatur möglich.

Weiterhin kommt es zu Fehlmessungen bei stark reflektierenden Oberflächen wie Chrom oder Edelstahl. Hier wird die Temperatur bis zu 15°C zu niedrig angezeigt. Dieses Problem tritt verstärkt bei niedrigen Außentemperaturen auf. Im Innenraum bei Raumtemperatur ist dieses Verhalten nicht reproduzierbar.

Videoqualität

Die Videoqualität liegt auf dem Niveau der Bildaufnahmen und ist somit sehr gut für die thermische Auswertung geeignet. Leider sind bei den Videos keine Tonaufnahmen möglich. Diese wären gerade in diesem Bereich wünschenswert, um die Thermografie-Ergebnisse auch entsprechend kommentieren zu können. Somit ist die Videofunktion ein nettes Feature, welches aber wenig Mehrwert bietet, da die Aufnahmen für die spätere Nutzung extern kommentiert werden müssen.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Die Hikmicro Mini2 V2 könnte eine herausragende Wärmebildkamera sein, wenn die Fehlmessungen der Temperatur im Bereich von unter 30°C nicht wären. Die Thermografieaufnahmen sind in Bezug auf die Bildqualität ausgezeichnet und sollten für den Heimwerker kaum Wünsche offen lassen. Mithilfe der Mini2 lassen sich somit Wärmequellen, Hotspots oder Wärmebrücken zuverlässig aufspüren. Für Makroaufnahmen ist die Hikmicro allerdings nicht geeignet. Der starre Fokus verhindert hier eine brauchbare Darstellung. Die App ist funktional aufgebaut, bietet eine Menge Möglichkeiten der Bildanpassung und ist intuitiv zu bedienen. Wer eine günstige Wärmebildkamera für den Heimgebrauch sucht, ist mit der Hikmicro Mini2 V2 gut beraten. Wer allerdings Wert auf genaue Erfassung der Oberflächentemperaturen legt, wird hier nicht glücklich und sollte sich unseren Test der Infiray P2 Pro (zum Test) einmal genauer ansehen. Diese bietet eine sehr genaue Temperaturerfassung bei etwas schlechterer Bildqualität.

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RutenRudi
Mitglied
Mitglied
RutenRudi(@rutenrudi)
4 Tage her

Vielen Dank für diesen Test! Was ich mich neulich fragte: es gibt ja nun ein paar Outdoor Telefone, die auch eine Wärmebildkamera drin haben. Und, sofern ich mich nun nicht falsch erinnere, kosten die nicht viel mehr als so ein Modul. Wie ist denn da die Qualität im Vergleich?

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