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In der Vergangenheit haben wir bereits zahlreiche Wärmebildkameras für euch getestet. Der Hersteller Hikmicro konnte uns in der Vergangenheit vor allem mit der Hikmicro Mini2Plus V2 (zum Test) begeistern. Diese überzeugte bereits durch eine exzellente Bildqualität und einen manuellen Fokus. Mit der neuen Hikmicro Mini X setzt der Hersteller erneut einen darauf und kombiniert eine präzise Wärmebildoptik mit einem intelligenten Haltesystem und der Freiheit der kabellosen Bildübertragung.
Mit einem Preis von 369€ ist das Kamerasystem weiterhin nicht einmal übermäßig teuer, wenn man sich die gebotenen Leistungsdaten anschaut. Wir haben die Hikmicro Mini X genau unter die Lupe genommen und zeigen euch alle Features in unserem ausführlichen Test.
Lieferumfang der Hikmicro Mini X
Der Lieferumfang der Hikmicro Mini X ist vorbildlich und umfasst folgendes Zubehör:
- Hikmicro Mini X Wärmebildkamera
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
- Ladekabel USB-C auf USB-C/USB-A
- magnetische Wandhalterung
- verstellbare Halterung für Handy oder Tablet
Neben der eigentlichen Wärmebildkamera wird das komplette Zubehör in einem Hardcase geliefert. Somit wird jederzeit ein sicherer Transport ermöglicht.
Design und Verarbeitung
Im Vergleich zu den sonst üblichen Mini USB-C Wärmebildkameras ist die neue Hikmicro Mini X mit 155 × 39 × 32 Millimetern ein echter Riese. Diese Tatsache ist dem Umstand geschuldet, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Ansteckkamera handelt. Viel mehr handelt es sich um eine Drahtlos-Variante, die selbst in einer Entfernung von mehreren Metern ein Wärmebild übertragen kann.
Ausgestattet mit einem integrierten Akku, der eine Betriebszeit von bis zu 4 Stunden sicherstellen soll, beträgt das Gewicht der Hikmicro Mini X stattliche 158 Gramm. Die Kamera ist nach IP54 zertifiziert und somit resistent gegen Spritzwasser und Staub. Das Gehäuse besteht aus einem schwarzen Kunststoff. Dieser ist sehr anfällig gegen Schmutz und Staub, lässt sich mit einem feuchten Lappen aber auch problemlos reinigen.
Auf der linken Seite befindet sich der USB-C-Port für die Ladung des internen Akkus. Auf der Vorderseite bietet die 3-Segment-LED-Leiste einen Überblick über die noch verbleibende Akkukapazität.
Dank des intelligenten Befestigungssystems lässt sich die Mini X auf allen erdenklichen Untergründen fixieren. Hikmicro legt eine Halterung bei, die im Bereich von 13,2 – 17,8 Zentimetern verstellt werden kann. Somit wird eine Arretierung auf allen handelsüblichen Smartphones oder Tablets ermöglicht.
Weiterhin liegt dem Lieferumfang eine Multifunktionshalterung bei. Diese ist magnetisch und erlaubt die Befestigung auf allen ferromagnetischen Metalloberflächen. Weiterhin sind in der Rückseite zwei Befestigungslöcher vorgesehen, die eine Wandmontage zulassen. Auf der Unterseite kann die Halterung auf ein Stativ aufgeschraubt werden. Somit kann die Wärmebildkamera für den professionellen Einsatz aufgestellt werden.
Technische Daten der Hikmicro Mini X
Mit einer IR-Auflösung von 256 x 192 Pixeln liegt die Auflösung für eine Wärmebildkamera in einem sehr hohen Bereich. Durch die firmeneigene SuperIR-Technologie wird die Qualität des Wärmebildes durch Softwareoptimierungen nochmals deutlich verbessert. Hikmicro verbaut in der Mini X noch eine zweite Kamera mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixel. Somit wird ein kombiniertes Wärmebild mit zusätzlichen Details des sichtbaren Lichtes ermöglicht. Mit einem Aufnahmebereich von 37,2° x 50,0° und dem manuellen Fokus sind sowohl Aufnahmen im Nahbereich als auch Aufnahmen großer Häuserfronten möglich. Videos lassen sich mit einer Wiederholrate von bis zu 25Hz aufnehmen. Somit ist eine flüssige Darstellung problemlos möglich. Wie auch bei bisherigen Wärmebildkameras von Hikmicro ist eine Tonaufnahme im Videobereich bisher nicht möglich.
Steuerung der Wärmebildkamera mit der Hikmicro Viewer App
Zur Nutzung und Auswertung von Wärmebildaufnahmen steht die Hikmicro Viewer App für Android und iOS bereit. In unserem Test der Hikmicro Mini2 V2 (zum Test) haben wir bereits ausführlich die Funktionen der App beleuchtet. Daher verweisen wir an dieser Stelle auf den vorherigen Testbericht. Die App bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, um die Genauigkeit der Aufnahmen zu optimieren. Dazu gehören Anpassungen wie Emissionsgrad, Entfernung und verschiedene Messverfahren. Zudem lassen sich zahlreiche Farbpaletten auswählen, sodass ihr die Darstellung der Wärmebilder flexibel an die jeweiligen Bedingungen anpassen könnt. Die App arbeitet bisher nicht zu 100% fehlerfrei. Gelegentlich kommt es zu Rucklern oder dem Festhängen der kompletten App. Hier hilft dann nur ein Neustart der App und der Kamera. Zusätzlich zu der mobilen App stellt der Hersteller die kostenlose Software Hikmicro Analyzer für Windows bereit. Mit ihr könnt ihr die Kamera auch am Laptop nutzen und Wärmebilder detaillierter auswerten. Wer sich die Software vorab ansehen möchte, kann sie hier herunterladen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Hikmicro Mini X über eine zweite normale Kamera verfügt, stehen in der App weitere Optionen für die Bildgenerierung zur Verfügung.
Die zweite Kamera ermöglicht es, das Wärmebild mit Details aus dem sichtbaren Lichtspektrum zu kombinieren. Weiterhin kann das Wärmebild transparent über das normale Bild gelegt werden. Somit lassen sich Wärmebrücken, Hotspots oder Isolationsfehler noch gezielter aufspüren.
Bildqualität der Hikmicro Mini X
Aufgrund der ausgezeichneten Testwerte der bisherigen Referenz Hikmico Mini 2 Plus V2 (zum Test) sind unsere Erwartungen entsprechend hoch.
Die Qualität der Wärmebildaufnahmen übertrifft nochmals unsere Erwartungen. Abgesehen von der nochmals gesteigerten Bildqualität sind Temperaturunterschiede in bisher nie dagewesener Genauigkeit erkennbar.
Die Qualität einer Wärmebildaufnahme zeichnet sich dadurch aus, wie genau die Temperaturunterschiede der Oberfläche dargestellt werden. Wie man hier erkennen kann, werden selbst Temperaturdifferenzen von nur 2°C anschaulich dargestellt.
Die hier erstellten Aufnahmen zeigen den Ausbau eines Dachgeschosses. Die tragenden Balken des Dachstuhls können nicht so gut wie der übrige Wandaufbau gedämmt werden und sind entsprechend dunkler dargestellt. Selbst leichte Temperaturunterschiede der Querlattung sind noch erkennbar. Somit werden Wärmebildaufnahmen mit der Hikmicro Mini X auf ein ganz neues Niveau gehoben, welches neben Hobbyhandwerkern auch Profis begeistern dürfte.
Anbei noch ein weiteres Beispiel, wie Thermografieaufnahmen Baumängel aufdecken können. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist der untere Bereich der Wand deutlich kühler als das übrige Mauerwerk. In diesem Nebengebäude wurde keine Horizontalsperre verbaut und zusätzlich mit Gasbetonsteinen gemauert. Diese nehmen Feuchtigkeit aus dem Erdreich auf und geben diese wieder an die Umgebung ab. Durch die Verdunstungskälte kühlt die Wand im unteren Bereich stärker aus, da sie hier stark durchfeuchtet ist. Hier sollte bei Bedarf eine nachträgliche Horizontalsperre eingebracht werden.
Makroaufnahmen der Hikmicro Mini X
Für den Test von Makroaufnahmen kommt unsere kleine elektronische Last zum Einsatz. Diese bietet verschiedene Bauelemente bis hin zu kleinen SMD Widerständen.
Auch in dieser Disziplin setzt die Hikmicro Mini X neue Maßstäbe. Die Wärmebildaufnahmen sind dank des manuellen Fokus selbst auf einer Entfernung von 2 bis 3 Zentimetern hinreichend scharf, um eine genaue Auswertung vornehmen zu können. Somit eignet sich die Mini X hervorragend für die Inspektion von elektronischen Platinen oder Bauteilen.
Videoqualität
Die Videoqualität liegt auf dem Niveau der Bildaufnahmen und ist aufgrund der 25 Hz Bildwiederholrate ausreichend flüssig dargestellt. Leider sind in den Videos keine Tonaufnahmen möglich. Somit ist es nicht möglich, die Wärmebildaufnahmen zu kommentieren, um diese im späteren Verlauf besser auswerten zu können. Wir hoffen, dass Hikmicro in Zukunft die Tonaufnahme noch implementieren wird.
Reichweite, Akkulaufzeit und Ladegeschwindigkeit
Für die Verbindung zwischen Handy und Kamera kommt nicht etwa Bluetooth, sondern modernste WiFi Technologie zum Einsatz. Die Kamera kann sowohl auf dem 5GHz als auch auf dem 2,4GHz Frequenzband funken und ermöglicht somit eine Reichweite zwischen Kamera und Empfänger von bis zu 10 Metern in Innenräumen und bis zu 30 Meter auf freier Fläche. Die Entfernungen konnten wir im Test nicht erreichen. In Innenräumen waren bis zu 5 Meter mit einer Innenwand möglich, während auf der Freifläche 20 Meter ohne Verbindungsabbrüche realisiert werden konnten. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit bis zu 4 Stunden an. Im Test konnten wir einen Wert von über drei Stunden Laufzeit im gemischten Betrieb (Video/Bild) mit verschiedenen Entfernungen erreichen. Geladen wird die Hikmicro Mini X über das beiliegende USB-C-Kabel. Die Ladeleistung liegt bei niedrigen 7,5W. Trotz der niedrigen Ladeleistung ist der Akku nach nur 30 Minuten zu 50% geladen. Eine komplette Akkuladung dauert rund zwei Stunden.
Testergebnis
Nach dem Test der Hikmicro Mini2Plus V2 waren wir der Meinung, die fast perfekte Wärmebildkamera gefunden zu haben. Die Mini X beweist, dass es in der Preisklasse unter 400€ abermals deutlich besser geht. Mit einer erstaunlichen Genauigkeit bei der Abbildung von Temperaturdifferenzen und einer Bildqualität, die im Wärmebildbereich nicht selbstverständlich ist, überzeugt die Hikmicro Mini X auf ganzer Linie. Selbst Makroaufnahmen gelingen zuverlässig und machen die Kamera zum Must-have für die Inspektion von elektronischen Platinen. Dank einer zusätzlichen »normalen Kamera« lassen sich Bilddetails im sichtbaren Bereich mit den Wärmebildaufnahmen kombinieren. Die drahtlose WLAN-Verbindung über 2,4/5GHz ermöglicht maximale Bewegungsfreiheit und das intelligente Befestigungssystem ermöglicht die Arretierung auf zahlreichen Untergründen.
Momentan erhaltet ihr die Hikmicro Mini X für nur 289€ direkt bei Amazon. Der Normalpreis liegt hingegen bei 369€.
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Ich kann den Minuspunkt kein Mikrofon nicht nachvollziehen. Es gibt keine Wärmebildkamera mit Mikrofon. Wenn es Wärmebildkameras mit Mikrofon geben würde, wäre der Minuspunkt in Ordnung. Wer eine Wärmebildkamera verwendet kann sehen und braucht keine Bildbeschreibung.
Oder wurde beim Test eine Wärmebildkamera mit einer Wildkamera verwechselt?
Hallo wehteef Das ist so nicht korrekt. Sowohl die Infiray P2 Pro als auch die Thermal Master P2 bieten Tonaufnahmen in den Videos. Diese werden durch das Mikrofon des Handys realisiert. Es wäre auch für Hikmicro möglich, das Handymikrofon für Tonaufnahmen zu nutzen. Hier müsste nur die Software angepasst werden. Ich persönlich empfinde es, als ungemein praktisch, die Aufnahmen mit entsprechenden Kommentaren zu versehen. Somit kann ich mir Notizen machen, welches Bauteil ich gerade von welcher Position aus betrachte oder um welches Werkstück oder Gebäudeteil es sich handelt. Wenn die Aufnahmen für dritte angefertigt werden, ist die Funktion umso sinnvoller.… Weiterlesen »
Also wäre die Tonaufnahme mit einem Appupdate lösbar. Ich kann in dem Artikel nirgends einen Hinweis finden, dass die App keine Ton unterstützt sondern nur an mehreren Stellen kann kein Ton. Ich fände es wichtig zu erwähnen, dass es an der App liegt und nicht an der Kamera weil die kein Mikrofon verbaut hat.