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Smartes Heizen mit Tado: Testbericht nach drei Monaten Nutzung

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • Installation ohne fremde Hilfe möglich
  • tolle Verarbeitung & Design der Hardware
  • bisher gute Akkulaufzeit
  • einfach bedienbare und schicke App
  • Integration in Google Home, Alexa & HomeKit
  • viele praktische Features
  • in meinem Fall hohe Einsparungen beim Verbrauch
  • Zugewinne beim Heizkomfort
Nachteile
  • etwas ungenaue Thermometer im Thermostat
  • zusätzliche Abo-Gebühr für den Auto-Assist
  • hoher Anschaffungspreis
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Die Gaspreise steigen seit einigen Monaten in wirklich unangenehme Bereiche. Smarte Heizsysteme sollen euch dabei helfen, trotz höherer Rohstoffpreise weniger Geld fürs Heizen auszugeben. Das soll durch verschiedene Mechanismen erreicht werden, die allerdings den Komfort nicht negativ beeinträchtigen. Im Gegenteil: Tado verspricht euch einen höheren Wärmekomfort in eurer Wohnung und winkt gleichzeitig mit monatlichen Einsparungen von bis zu 30 Prozent!

Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Und gleich zu Beginn muss ich eure Stimmung drücken – Tado verlangt für seine Dienste ziemlich viel Geld. Ich habe eine Dreizimmerwohnung mit insgesamt fünf Heizkörpern. Für fünf Thermostate und die nötige Technik aus dem Starter Kit hätte ich im freien Handel gut 500 Euro gezahlt.

Tado 5

Das Starter Kit wurde mir für den Test von Tado zur Verfügung gestellt. Die Heizkörperthermostate habe ich von meinem eigenen Geld gekauft. Tado hat keine Vorgaben für diesen Artikel gemacht und liest ihn gerade jetzt gleichzeitig mit euch zum ersten Mal. Zudem wurde mir von Tado die Gebühr für das monatliche Abo erlassen – zumindest für die letzten zwei Monate. Dazu kommen wir später noch in aller Ausführlichkeit. Jetzt starten wir aber ohne weitere Umschweife in den Testbericht!

Meine Erfahrungen im Video

Der erste Schritt: Fragen zur Kompatibilität und technischen Details

So gerne ich mit dem Unboxing starten würde – ein anderes Thema müssen wir davor behandeln. Die Webseite von Tado ist nämlich wirklich gewöhnungsbedürftig. Das äußert sich zum Beispiel daran, dass es keine vollständige Liste mit allen kompatiblen Heizthermen und Fußbodenheizungen gibt. Die Frage nach der Kompatibilität mit eurem System soll durch einen digitalen Assistenten geklärt werden. Wenn das nicht reicht, müsst ihr den Support kontaktieren.

Und auch die Frage nach dem Wie wird nicht zufriedenstellend beantwortet. Tado wirbt zwar groß mit seinen Features und der tollen Hardware, aber wie genau das alles funktioniert, ist schwer herauszufinden. Was genau macht jetzt die Kontrolleinheit, die ich an meine Heiztherme angeschlossen habe? Ja – sie funktioniert tadellos. Aber was tut sie und warum ist sie für das System wichtig? Ich stelle mir solche Fragen. Wenn euch das völlig egal ist und ihr einfach nur etwas auspacken wollt, was dann sofort funktioniert, habt ihr diesen und den vorherigen Absatz umsonst gelesen.

Tado 12

Viele meiner Fragen konnten erst durch einen Blick ins Forum geklärt werden. Tado will die Internetpräsenz offensichtlich einfach und sauber halten, um potentielle Kunden nicht zu verwirren. Das finde ich soweit gut, würde mir aber die Möglichkeit wünschen, noch deutlich tiefer in das Thema und seine technischen Details einzusteigen. Eine ausufernde Knowledge Base wäre hierfür eine tolle Option – da guckt keiner rein, den es nicht interessiert und ich kann Antworten zu eher speziellen Fragen finden.

Der zweite Schritt: Was muss ich eigentlich alles bestellen?

Die Antwort auf diese Frage ist leider: Es kommt drauf an. Tado ist mit vielen Heizthermen kompatibel, zudem mit vielen Fußbodenheizungen. Trotzdem kommt es auf euer bestehendes Setup an, welches Starter Kit ihr bestellen müsst. Um das herauszufinden empfehle ich einen Blick auf die Homepage von Tado oder – noch besser – eine Nachricht an den Support mit dem genauen Namen eures bestehenden Systems. Vom Support wird euch dann schnell und unkompliziert geholfen und ihr bestellt nicht versehentlich etwas, was ihr gar nicht braucht.

Tado 8

Ich habe eine Heiztherme von Vaillant mit einem kabellosen Raumfühler, ebenfalls von Vaillant. Das vom Support empfohlene Starter Kit wurde mir zugeschickt und es war in der Tat die korrekte Wahl für mein bestehendes Setup. Neben einem neuen Raumfühler, den Thermostaten für die Heizkörper und der Internet Bridge ist in meinem Fall eine Steuereinheit notwendig, die ich direkt mit der Heiztherme verkabeln musste. Dafür musste ich die Therme öffnen und einige mitgelieferte Kabel an bestehende Verbindungen anschließen.

Lieferumfang & Installation von Tado

Im Lieferumfang ist alles dabei, was ihr für die Installation benötigt. Für einen reibungslosen Zugriff auf die Heiztherme empfehle ich zudem einen Schraubendreher und ein Spannungsmessgerät. Die Verpackungen von Tado sind simpel gehalten, beherbergen aber alle notwendigen Kabel und Verbindungen. Stromkabel sind immer inklusive Netzteil mit dabei, insofern das für den Betrieb der jeweiligen Hardware nötig ist.

Die Heizkörperthermostate kommen inklusive Akkus, die durch das Entfernen einer Lasche aktiviert werden. Dank verschiedener Adapter ist der Anschluss an die Heizkörper ohne größere Probleme zu erledigen. Die Internet Bridge muss nur per LAN an den Router gesteckt werden. Etwas kompliziert ist nur die Installation der Steuereinheit, welche direkt an die Heiztherme angeschlossen wird. Hier bin ich nach einigen Stunden an einen Punkt gelangt, an dem ich den Support nach dem weiteren Vorgehen gefragt habe. Hilfe kam innerhalb kurzer Zeit in Form eines Telefonats, welches das Problem dann auch geklärt hat.

Zur Einrichtung sind zwingend eine Internetverbindung und die Tado-App nötig. Später könnt ihr das System auch am Computer über den Browser steuern, die erstmalige Installation muss aber mit der App erfolgen. Auf allen Thermostaten und sonstigen Produkten sind kleine QR-Codes befestigt, die ihr mit dem Smartphone scannen müsst. Danach startet die App automatisch mit der sehr detaillierten und verständlichen Anleitung. Am Ende der Anleitung ist die jeweilige Hardware mit eurem Account verbunden und kann verwendet werden.

So einfach wie das Einrichten einer smarten Lampe ist die Installation von Tado nicht. Es ist aber – gegebenenfalls mit Hilfe vom Support – auch als Laie möglich. Wenn ihr euch das nicht zutraut, solltet ihr einen Anlagenmechaniker mit der Einrichtung beauftragen. Für Professionelle liegt den Paketen sogar ein geeignetes Handbuch mit weiteren technischen Ausführungen bei.

Tado im Praxistest – alle Features & Möglichkeiten im Überblick

Ja, die Installation von Tado kann euch durchaus einiges abverlangen. Mein Kontakt bei Tado hat mit allerdings versichert, dass ein hoher Prozentsatz der Eigeninstallationen völlig reibungslos abläuft. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen – immerhin hat der Support in meinem Fall aber sehr schnell und fachkundig geholfen und das Problem gelöst.

Tado 27

Wenn es dann einmal funktioniert, macht Tado richtig viel Spaß. Die App ist einfach aufgebaut – auf der Startseite befinden sich alle Räume, jeweils mit der aktuellen und der angestrebten Temperatur. Dort und direkt an den Thermostaten könnt ihr die Temperatur anpassen, ebenso über die Google Home-App und über den Google Assistant. Amazon Alexa und Apple HomeKit werden darüber hinaus unterstützt, was ich aber nicht ausprobieren konnte.

Wirklich interessant wird Tado aber erst, wenn ihr euch näher mit den weiteren Features beschäftigt. Einfach nur die Temperatur ändern zu können rechtfertigt immerhin kaum den hohen Preis.

Intelligenter Zeitplan

Das Herzstück des gesamten Systems ist der intelligente Zeitplan. In der App könnt ihr für jeden Raum einen Zeitplan erstellen – ab 9:00 Uhr morgens ist es in meinem Wohnzimmer beispielsweise 21°C warm, während in der Nacht nicht geheizt wird. Ihr könnt beliebig viele Zeitblöcke mit unterschiedlichen Temperaturen erstellen und sogar wählen, ob zum angegebenen Zeitpunkt die Temperatur erreicht sein soll oder ob Tado erst dann beginnt, den Raum auf die gewünschte Temperatur zu heizen.

Tado 22

Ich sehe in dieser Funktion einen großen Vorteil gegenüber meinem vorherigen Heizverhalten. Ich hatte einen Raumfühler – nämlich im Wohnzimmer. Sind im Wohnzimmer die dort eingestellten 21°C erreicht, werden auch alle anderen Räume nicht mehr geheizt. Immerhin ist die Zieltemperatur ja bereits erreicht worden. Mit Tado habe ich dieses Problem nicht. Ich kann die Heizung im Wohnzimmer ausschalten und gleichzeitig andere Räume heizen. Außerdem kann ich das Heizen meines Arbeitszimmers mit einem Klick beenden, sobald ich ins Wohnzimmer gehe und den Fernseher einschalte.

Tado gibt mir alle nötigen Optionen an die Hand, den Wärmekomfort je nach Bedarf zu steuern. So wird kein Raum geheizt, in dem es eigentlich nicht nötig wäre. Gleichzeitig erreichen alle anderen Zimmer die gewünschte Temperatur und halten sie, bis es nicht mehr nötig ist. Das ist überaus komfortabel und spart natürlich Geld. Überschreiben könnt ihr den Zeitplan selbstverständlich jederzeit.

Ortsabhängige Steuerung

Neben einem Zeitplan für Zuhause könnt ihr auch für jeden Raum eine Temperatur einstellen, die Tado halten soll, wenn ihr euch nicht in eurer Wohnung oder eurem Haus befindet. Das geht sogar in Mehrpersonenhaushalten problemlos – die Einstellung wird erst aktiviert, wenn alle verknüpften App-Nutzer das Gebäude verlassen haben.

Ohne aktivierten Auto-Assist schickt Tado eine Benachrichtigung an euer Smartphone, über die ihr dann in den sogenannten Away-Modus wechseln könnt. Habt ihr den Auto-Assist abonniert, geht das hingegen automatisch. Dann passt Tado die Temperatur sogar automatisch so an, dass sie wieder im gewünschten Home-Zustand ist, sobald ihr Zuhause eingetroffen seid. Wenn ihr also nur wenige Kilometer von eurem Zuhause entfernt seid, wird die Temperatur nicht so stark abgesenkt, wie wenn ihr mehrere Hundert Kilometer weg seid.

Tado 15

Im Test hat diese Funktion zu jeder Zeit tadellos ihren Job gemacht. Natürlich könnt ihr die Temperatur beim Verlassen des Hauses auch manuell absenken – das geht dann auch ohne Tado. Die App erinnert euch aber daran oder macht es sogar direkt automatisch. Energiesparen ist damit einfacher und euer Komfort ist nicht beeinträchtigt – sobald ihr wieder Zuhause seid, liegt die in eurem Zeitplan eingestellte Temperatur an.

Fenster-Offen-Erkennung

Die Fenster-Offen-Erkennung schaltet die Heizung im jeweiligen Raum komplett aus, wenn ein offenes Fenster erkannt wird. Das macht Tado anhand eines schnellen Temperaturwechsels fest. Die Heizung ist dann für einen zuvor von euch festgelegten Zeitraum aus und ihr könnt lüften, ohne dabei Heizenergie zu verbrauchen.

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Zugegeben – das ist auch ohne Tado nicht schwierig zu lösen. Einfach vor dem Lüften die Temperatur am Raumfühler sehr weit herunter drehen und ihr erreicht genau dasselbe. Trotzdem ist es natürlich angenehm, dass eine solche Funktion in das System integriert ist. Ich würde mir allerdings wünschen, dass der Zeitraum automatisch verlängert wird, wenn nach beispielsweise 15 Minuten weiterhin ein offenes Fenster erkannt wird. Wenn ihr das Fenster nicht rechtzeitig schließt, heizt Tado einfach drauf los.

Energy IQ

In diesem Menü werden die Einsparungen der letzten Monate aufbereitet und dargestellt. Neben der großen prozentualen Angabe sehe ich dort, wie oft Tado aufgrund meiner Abwesenheit eine niedrige Temperatur eingestellt hat, wie oft Fenster offen waren und wie viele Stunden pro Tag dank des Zeitplans Energie gespart wurde. Insofern ihr den Auto-Assist abonniert habt, erhaltet ihr dort auch Infos zu eurem geschätzten Energieverbrauch. Damit diese Daten halbwegs passen, solltet ihr alle paar Wochen den aktuellen Stand am Gashahn ablesen und in die App eintragen.

Sonstige Funktionen

Tado behält das Wetter an eurem Standort im Blick und passt die Heizung dementsprechend an. Sind für den Tag viele Sonnenstunden gemeldet, wird etwas zurückhaltender geheizt, um den positiven Effekt der Sonne mitnehmen zu können.

Zudem gibt es noch den Raumluft-Komfort. Dort gibt es einen Frischluft-Indikator, der euch die Qualität der Raumluft anzeigen soll. Dieser basiert allerdings ausschließlich darauf, wann ihr zuletzt ein Fenster in irgendeinem Raum geöffnet hat. Selbst wenn ich im Wohnzimmer niemals lüfte, dafür aber in der Küche zweimal pro Tag das Fenster aufmache, ist diese Anzeige grün.

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Darunter befinden sich einige Angaben zur Außenluft, die Tado aus dem Internet zieht. Der daraus resultierende Index ist wenig transparent und folgt zumindest an meinem Standort keinem erkennbaren Muster. Noch weiter unten wird der Komfort in den einzelnen Räumen aufgeschlüsselt, diesmal auf Basis der Luftfeuchtigkeit und der aktuellen Temperatur.

Auto-Assist

Für einige Funktionen müsst ihr – zusätzlich zum hohen Anschaffungspreis von Tado – eine monatliche Gebühr zahlen. Das Abo heißt Auto-Assist, immerhin nicht Tado Plus. Es beinhaltet unter anderem die automatische Abwesenheitserkennung inklusive Vorheizen vor eurer Ankunft und die automatische Fenster-Offen-Erkennung. Ansonsten sind diese Funktionen zwar grundsätzlich nutzbar, aber eben nicht automatisiert. Sobald ohne Auto-Assist ein offenes Fenster erkannt wird, müsst ihr über eine Benachrichtigung bestätigen, dass ihr die Heizung in diesem Raum ausschalten wollt.

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Ebenfalls mit dabei ist der Menüpunkt Care & Protect. Dort wird die aktuelle Heizaktivität angezeigt und ihr könnt euch Leitfäden zur Reparatur eures Heizsystems angucken. Exklusiv sind auch die sonstigen Statistiken zur Heizaktivität, in denen nach Raum aufgeschlüsselt steht, wann wie viel Energie zum Heizen verwendet wurde. Auch die eben beschriebenen Infos zum Energieverbrauch eures Systems sind Nutzern mit Auto-Assist vorbehalten.

Und was kostet das? Tado verlangt entweder 25 Euro im Jahr oder 3 Euro pro Monat. Letzteres kann sich lohnen, wenn ihr die Funktion nur während der Wintermonate nutzen wollt. Ich werde mich für das Abo entscheiden, obwohl ich solche zusätzlichen Gebühren grundsätzlich kritisch sehe. Bei einem Videospiel, für das ich den vollen Preis zahle, möchte ich nicht zusätzlich per Abo zur Kasse gebeten werden. So ähnlich sehe ich das bei Tado zwar auch – aber mit einem Unterschied: Grundsätzlich sind fast alle Funktionen auch ohne Abo nutzbar, nur eben nicht ganz so komfortabel.

Meine Eindrücke nach drei Monaten Nutzung

Ich nutze Tado weiterhin unglaublich gerne. Spontan die Raumtemperatur anpassen zu können ist ebenso spannend wie das Optimieren der Zeitpläne. Ich gucke der App gerne dabei zu, wie die Temperatur abgesenkt wird, wenn ich nicht anwesend bin. Und auch die Fenster-Offen-Erkennung macht beim Lüften einen wirklich guten Job. Insgesamt stufe ich Tado als sparsamer und weitaus komfortabler ein, als gängige Thermostate an den Heizungen.

Die Hardware von Tado

Die Thermostate selbst haben ein kleines Display, an dem ihr die Temperatur und den aktuell gewählten Modus ablesen könnt. Die Akkus halten bei mir bisher und im Sommer wird der Verbrauch noch zusätzlich sinken – häufige Akkuwechsel wie bei einigen billigen Alternativen bleiben euch also erspart. Zudem sind die verbauten Motoren sehr leise. Sie sind hörbar – definitiv – aber eben nicht laut. Die Laufwege sind dabei so kurz, dass ich das automatische Einstellen der Thermostate oft nicht bemerke.

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Schade ist, dass die angezeigte Temperatur nicht exakt ist. Das liegt natürlich daran, dass die Thermostate direkt am heißesten Ort des Raums angebracht sind, nämlich der Heizung. Teilweise wird das durch die Software korrigiert. Der optional erhältliche Raumfühler zeigt die Temperatur aber genauer an – meist rund 1°C kälter, als das jeweilige Thermostat. Mit 75 Euro ist der Raumfühler aber definitiv zu teuer.

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Etwas seltsam ist auch, dass die Temperatur in der App zwar in 0,1°C-Schritten angezeigt wird, aber nur in 0,5°C-Schritten angepasst werden kann. Die Ausnahme bilden Räume mit Raumfühler. Trotzdem – wenn die Thermostate die Daten schon liefern, will ich die Temperatur auch in eben jenen Schritten einstellen können. Das sind aber nur kleine Punkte, die ich nicht einmal als richtige Kritik zählen würde. Insgesamt ist die Hardware wirklich ausgezeichnet und macht, was sie soll.

Die Software von Tado

Die Features der App habe ich weiter oben schon behandelt – aber wie schlägt sich die App an sich? Ziemlich gut, obwohl es während der letzten drei Monate einen Absturz gegeben hat. Die Geschwindigkeit der Anwendung ist ausreichend, durch die unglaublich langen Animationen aber nie wirklich hoch. Mein Google Pixel 6 Pro kann definitiv mehr, aber die App von Tado wirkt aufgrund dessen etwas träger, als sie eigentlich ist. Das ist aber nur eine Erwähnung am Rande – grundsätzlich funktioniert die Software wirklich gut. Nur der fehlende Dark Mode stört mich.

Tado 21

Die Verknüpfung mit Google Home war schnell erledigt. In der Google Home-App kann ich die Temperatur anpassen – selbiges geht natürlich auch per Sprachbefehl. Dabei werden dann die Angaben des Zeitplans überschrieben. Sobald im Zeitplan ein neuer Block mit einer anderen Temperatur anfängt, gilt dieser. Mehr als das habe ich vom Google Home-Support nicht erwartet und diese Features sind tadellos umgesetzt. Abgesehen von der App taucht die Innentemperatur jetzt auch auf meinen Google Nest Hub (2. Generation) auf, was ziemlich cool aussieht.

Ein Schlusswort vor dem Fazit

Tado kombiniert ausgezeichnete Hardware und gute Software. Daraus schüren die Münchener ein tolles Gesamtpaket, das in der Nutzung Spaß macht und selten bis nie frustriert. Allein das ist schon ein großes Kompliment an Technik aus dem Smart Home-Sektor. Ich liebe den Komfort, den mir das System bietet ebenso wie die Ersparnis an Heizkosten.

Tado 28

Gutes Stichwort, oder? Wie viel habe ich denn jetzt gespart? Laut Tado-App im Januar 27 Prozent, im Februar 29 Prozent und im März 48 Prozent. Im Januar hatte ich kein Abo, im Februar und März hingegen schon. Im März war ich neun Tage nicht anwesend, was die hohe Ersparnis erklärt. Laut CHECK24 werde ich in diesem Jahr 2.300 kWh weniger verbrauchen und eine Rückzahlung in Höhe von 277 Euro erhalten. Vor der Inbetriebnahme von Tado hätte ich rund 20 Euro zurückerhalten, ungefähr Mitte Februar wären es 160 Euro gewesen. Im Februar 2022 habe ich 1.237 kWh verbraucht, im Februar 2021 1.831 kWh.

Ja, all das beweist natürlich nicht den Effekt von Tado. Trotzdem wirkt die Datenlage auf mich erdrückend. Ich habe definitiv Geld gegenüber dem Vorjahr gespart und gleichzeitig meinen Komfort gesteigert.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Das Heizsystem von Tado endgültig zu bewerten fällt mir schwer. Es macht zwar genau das, was es soll – und das macht es wirklich gut – aber es ist eben auch teuer. Gehen wir subjektiv an die Sache heran, kann ich euch den Kauf unbedingt empfehlen. Tado steigert den Komfort, macht euer Zuhause ein gutes Stück intelligenter und ist mit vielen Tools von Drittanbietern wie Google Home kompatibel. Die App ist bis auf kleine Problemchen ausgezeichnet und auch die Hardware selbst überzeugt im Test. Ich hatte mit Tado in den letzten Monaten viel Spaß und habe mich vollständig an das System gewöhnt. Heizen ohne Tado stelle ich mir jetzt deutlich weniger einfach vor und möchte eigentlich nicht mehr ohne das System leben.

Und dann gibt es natürlich noch das Versprechen, bares Geld zu sparen. Für die letzten drei Monate trifft das bei mir im direkten Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Auch laut der Daten von CHECK24 werde ich am Ende des Jahres eine Rückzahlung erhalten, weil ich mit Tado Geld gespart habe. Diese Daten sind aber natürlich dreckig – immerhin unterscheiden sich das Wetter, mein eigenes Heizverhalten und andere Variablen spielen ebenfalls eine Rolle. Eine Mischung aus den gemessenen Werten und meiner eigenen Einschätzung zeigt aber, dass sich mit Tado durchaus Geld sparen lässt.

Lohnt es sich, dafür mehrere Hundert Euro zuzüglich einer monatlichen Abo-Gebühr zu bezahlen? Das kommt wohl auf euer direktes Umfeld an. Wenn ihr Smart Home sowieso gut findet, würde ich an eurer Stelle den Kauf wagen. Ich persönlich würde den hohen Preis, vor allem in Anbetracht der aktuellen Gaspreise, ebenfalls zahlen. Eine endgültige Empfehlung kann und will ich in diesem Fazit aber trotzdem nicht aussprechen. Schaut euch die Pro- und Contra-Argumente aus dem Artikel gerne noch einmal an und entscheidet selbst, ob ihr den hohen Anschaffungspreis für mehr Komfort und eine langfristige Kostenersparnis ausgeben wollt.

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JoeM
Gast
JoeM (@guest_90316)
2 Jahre her

Ich nutze das Homematic IP System. Ist nicht so unverschämt teuer und außerdem vielseitiger.
Würde mir nie so einen überteuerten Scheiß kaufen und noch ein Abo ans Bein binden. Aber scheinbar sind die Gaspreise noch zu niedrig …..

Ingo
Gast
Ingo (@guest_89637)
2 Jahre her

Ich nutze tado schon seit mehreren Jahren und anfänglich sogar mit gemieteten Thermostaten. Dieses Abo Modell wurde leider eingestellt. Grundsätzlich bin ich mit der Hard- und Software immer sehr zufrieden gewesen. Die Einsparung hat sich über mehrere Jahre zumindest in einer 3-Zimmerwohnung und durch die Abwesenheiterkennung auch ohne die aktuellen Gaspreise bezahlt gemacht. Aber ja, die Anfangsinvestitionen sind recht hoch.   Was den Support betrifft, musst ich ebenfalls feststellen, dass dieser Support früher besser war und insbesondere der Email Support gerne mit Bausatzantworten reagiert und gerne mal im Thema vorbei. Das waren noch Zeiten, als tado ein kleines Start-Up in… Weiterlesen »

lars
Gast
lars (@guest_87317)
2 Jahre her

Sind wir doch mal alle ehrlich. Wofür brauch man solche Technik? Gehe ich aus dem Haus oder die Wohnung drehe ich die Heizung runter bzw. Regel ich das Thermostat runter an der Heizung. Komme ich wieder Nachhause drehe ich die Thermostate an der Heizung wieder auf. Ich muss aber dabei sagen das bei uns die Heizung über ein Außen Thermometer geregelt ist und je nachdem wie das Wetter ist regelt es die Heizung selber. (Zentralheizung) Diese Einstellung funktioniert ganz gut bei uns aber man kann auch etwas mehr die Wohnung heizen dazu muss man einfach nur am Thermostat drehen.       … Weiterlesen »

Beak
Gast
Beak (@guest_87233)
2 Jahre her

Was mir hier zu kurz kommt, sind die unlösbaren Empfangsprobleme. In unserem 100 Jahre alten Haus sind die Wände dick und der Tado-Sender schafft es nicht, das Thermostat im übernächsten Raum zu erreichen. Wäre kein Problem, da das Haus per LAN verkabelt ist, wenn man einfach einen zweiten Sender betreiben könnte. Oder es einen (preisgünstigen) Repeater gäbe. Gibt es aber nicht, und der zweite Sender würde einen zweiten Tado-Account erfordern, der erste aus der App und der zweite aus dem Browser zu steuern… alles Murks. Dringende Empfehlung: Tado nur kaufen, wenn eine Rückgabemöglichkeit nach gründlichem Test sichergestellt ist.

Ich123
Gast
Ich123 (@guest_87141)
2 Jahre her

Mein Gas Anbieter erhöht ab 01.06.22 die Preise. Von 5 CT/kWh auf 11 CT/kWh.
Neue Verträge gehen ab 15 Cent /kWh los.
Somit sollte sich das sicherlich schnell amortisieren. Wenn’s auch noch gut für die Umwelt ist, bestimmt interessant.

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