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Google TV Streamer – Testbericht

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • hohe Bediengeschwindigkeit
  • 32 Gigabyte interner Speicher
  • nur 7,5 Watt Stromverbrauch - 0,5 Watt im Standby
  • Support für Matter und Thread
  • LAN-Anschluss
  • Fernbedienung mit integriertem Lautsprecher
  • Google TV-Oberfläche und regelmäßige Updates
Nachteile
  • hoher Preis
  • kein HDMI-Kabel im Lieferumfang
  • nur WiFi 5
  • wahrscheinlich kein UWB-Support
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Seit einigen Wochen benutze ich anstelle des Chromecast mit Google TV (4K) den neuen Google TV Streamer an meinem Fernseher. Da mir auch der Chromecast schon ausgezeichnet gefallen hat, war ich guter Dinge, als Google einen leistungsstärkeren Nachfolger mit mehr Speicher und erweiterten Smarthome-Funktionen angekündigt hat. In der Tat wurde ich im Test nicht enttäuscht – der Google TV Streamer ist die beste TV-Box, die ich bisher benutzt habe. Weil sich Google das aber sehr teuer bezahlen lässt, schauen wir uns heute gemeinsam an, für wen sich eine 120 Euro teure TV-Box eigentlich lohnt.

Abmessungen, Anschlüsse und Design

Der Google TV Streamer trägt für Google das Format des Sticks zu Grabe. Das neue Streaming-Gerät soll jetzt vor dem Fernseher platziert werden und ist optisch darauf ausgelegt, sich gut zwischen den Standfüßen zu machen. Die Form ist flach – die Abmessungen betragen 161,6 x 75,6 x 26,7 Millimeter und das Gewicht 160,7 Gramm. Hierzulande ist ausschließlich die weiße Farbvariante namens Porcelain erhältlich.

Google TV Streamer Titelbild PorcelainAnalog zum Streaming-Gerät wächst auch die Fernbedienung. Sie wiegt 40 Gramm ohne und 63 Gramm mit zwei AAA-Batterien, die beiliegen und farblich auf die Fernbedienung abgestimmt sind. Die Abmessungen betragen 137 x 38 x 16 Millimeter.

Für Strom setzt Google auf USB-C. Das 1,8 Meter lange Kabel und das Netzteil sind Teil des Lieferumfangs. In den Fernseher geht es via HDMI 2.1 – hier legt Google kein entsprechendes Kabel mit dazu. Ich habe mir eins für wenig Geld bei Amazon bestellt. Außerdem ermöglicht der neue Formfaktor des Google TV Streamer das Integrieren eines LAN-Anschlusses, was besonders für Game Streaming und andere Aufgaben, bei denen die Latenz eine entscheidende Rolle spielt, relevant ist.

Umhergeschobene Tasten und Unterstützung für “Mein Gerät finden”

Der Google TV Streamer ist aus Plastik. Er fühlt sich halbwegs hochwertig an und steht selbst mit einem etwas steiferen HDMI-Kabel fest auf meinem Fernsehtisch. Viel häufiger als die TV-Box fasse ich die Fernbedienung an, die aufgrund der größeren Maße in meinen Händen deutlich angenehmer wirkt als noch beim Chromecast.

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Google hat die Lautstärkewippe aus dem Rahmen entfernt und auf die Oberseite der Fernbedienung geschoben. Zudem haben der Home-Button und der Knopf für den Sprachassistenten den Platz gewechselt. Dadurch liegen Home und Zurück nun nebeneinander, was sicherlich sinnvoll ist. Die Kurzwahltasten für Netflix und YouTube gibt es immer noch. Ansonsten wurde der ehemalige Input Switch erweitert und kann jetzt stattdessen mit dem Smart Home-Panel belegt werden.

Ein Mikrofon für den Google Assistant gibt es weiterhin. Neu ist der integrierte Lautsprecher auf der Unterseite, der einen Ton abspielen kann, wenn ihr eure Fernbedienung verlegt habt. Um das zu triggern, gibt es sogar einen Knopf direkt am Google TV Streamer.

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Abschließend ist zu erwähnen, dass die neue Sprachfernbedienung auch mit dem Chromecast mit Google TV kompatibel ist. Google bietet sie im hauseigenen Online-Shop einzeln zum Kauf an.

System des Google TV Streamer

Auf dem Google TV Streamer ist – man mag es kaum glauben – das Betriebssystem Google TV installiert. Dabei handelt es sich um einen Überzug für Android TV, der zusätzliche Funktionen und ein angepasstes Design bietet.

Die Ersteinrichtung geht schnell und simpel von der Hand. Erst schließt ihr den Streamer an euren Fernseher an, verbindet die Fernbedienung und startet den Setup-Prozess. Dieser findet entweder direkt am Fernseher oder in der Google Home-App statt. Letzteres finde ich deutlich komfortabler, vor allem wenn eure WLAN-Details in der App gespeichert sind. Gegen Ende könnt ihr dann noch eure Streamingdienste mit dem System verbinden, um Features wie die gemeinsame Merkliste nutzen zu können.

Das Credo von Google TV ist, dass ihr direkt von der Startseite aus in euren Fernsehabend starten könnt und nicht erst die App von Netflix, Disney Plus oder Zattoo öffnen müsst.

Die Empfehlungen auf der Startseite richten sich nach euren Sehgewohnheiten und danach, welche Dienste ihr abonniert habt. Ebenso gibt es eine gemeinsame Merkliste, einen Bereich mit euren angefangenen Filmen und Serien und sogar eine Live-Integration mit verschiedenen Diensten wie Joyn und Waipu.TV.

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All das funktioniert mit den allermeisten bekannten Streamingdiensten. Der Support von Netflix ist weiterhin eingeschränkt – hier hat sich seit dem Chromecast mit Google TV nichts getan. Wenn ihr mehr über das System und dessen Vor- und Nachteile lesen möchtet, empfehle ich euch meinen Testbericht zum Chromecast 4K mit Google TV.

Das neue Smart Home-Panel

Mit dem Google TV Streamer wurde ein Smart Home-Panel neu eingeführt, das mittlerweile per Software-Update auch auf dem Chromecast mit Google TV verfügbar ist. Das Menü befindet sich in den Schnelleinstellungen und kann wahlweise auch über den belegbaren Knopf auf der Fernbedienung direkt aufgerufen werden. Dort könnt ihr eure in Google Home verfügbaren Smart Home-Geräte ein- und ausschalten. Viel mehr als das – die Farbe von Lampen ändern zum Beispiel – ist nicht möglich. Außerdem werden einige Gerätetypen grundsätzlich nicht unterstützt. Dazu zählen unter anderem smarte Steckdosen.

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Ich habe ein umfangreiches Smart Home über Google Home realisiert und profitiere von dieser Funktion. Schneller ist die Bedienung per Sprache aber allemal – der Google Assistant auf dem Google TV Streamer schaltet natürlich ebenfalls gerne für euch Lampen ein und aus und kann dann sogar die Farbe ändern.

Leistung des Google TV Streamer

Bei Fernsehern, TV-Sticks und -Boxen ist die Leistung ein leidiges Thema. Aus irgendeinem Grund erscheinen immer noch viele Geräte mit zu wenig Speicher und zweifelhaftem Prozessor, der in Einklang mit zu wenig Arbeitsspeicher kein vernünftiges Erlebnis auf die Glotze zaubern kann. Android TV und Google TV laufen auf modernen Geräten zwar weitaus flüssiger, aber weiterhin nicht so rund wie ein Smartphone.

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Auf diesem Spektrum befindet sich der Google TV Streamer glücklicherweise auf der Seite der eher leistungsstarken Geräte mit flüssigem System. Die Startseite läuft dabei ähnlich rund wie schon auf dem Chromecast – Apps starten aber schneller und Streams haben weitaus mehr Puffer zur Verfügung, weswegen das gesamte Erlebnis über alle Anwendungen hinweg stabiler wirkt. Mir sind deutlich weniger Mikroruckler in den Systemanimationen aufgefallen als noch beim Chromecast.

Dennoch könnte es meiner Meinung nach besser sein. Der deutlich höhere Preis hat mich einen größeren Sprung erwarten lassen und der ist meiner bisherigen Einschätzung nach ausgeblieben. Klar – der Chromecast hat bereits auf einem hohen Niveau gearbeitet und es ist abermals etwas besser geworden. Aber warum hat Google nicht direkt einen alten Tensor-Prozessor verbaut? Der hätte ein massives Upgrade bedeutet und würde unsere Einschätzung zum Preis regelrecht umkehren. Der MediaTek MT8696 lässt uns keine Bäume ausreißen, sorgt aber dennoch für ein sehr flüssiges Erlebnis.

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Der Google TV Streamer bricht die 5 Watt-Grenze, bis zu derer das Gerät ausschließlich über die USB-Ports des Fernsehers mit Strom versorgt werden kann. Im Betrieb verbraucht die TV-Box rund 7,5 Watt – hier hätte man für eine Leistung, die sogar den Apple TV überschatten würde, einfach noch etwas mehr in Kauf nehmen sollen. Also ja – der Google TV Streamer bringt Google TV so flüssig auf den Fernseher, wie es kein anderes Gerät momentan schafft. Um den Preis zu rechtfertigen und ernsthaft mit dem Apple TV in Konkurrenz zu treten, hätte Google aber noch etwas mehr bieten müssen.

Auflösung, Bildqualität & Ton

Der Google TV Streamer bietet 4K bei 60 Hertz. HDR via Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und HLG wird bei voller Auflösung und Bildfrequenz unterstützt. Dolby Atmos ist als immersives Surround-Format mit an Bord.

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Dem MediaTek MT8696 stehen 4 Gigabyte RAM und 32 Gigabyte interner Speicher zur Seite. WiFi 6 ist nicht mit an Bord – das hätten wir in Anbetracht des Preises schon gerne gesehen. Mittlerweile gibt es ja sogar WiFi 7. Bluetooth 5.1 ist zumindest halbwegs aktuell, allerdings ebenso kein Upgrade gegenüber dem Chromecast mit Google TV. Bei den Funkstandards sind es nur Matter und Thread, die neu hinzugekommen sind und sich ausschließlich an Smarthome-Interessenten richten.

Mit der Bildqualität habe ich in Kombination mit meinem etwas betagten Xiaomi-Fernseher keine Probleme feststellen können. Der Google TV Streamer scheint keine Artefakte zum Bild hinzuzufügen. Alle Streams laufen flüssig und auch die Anpassung der Bildwiederholrate an den Inhalt geschieht in unter einer Sekunde. HDMI-CEC wird unterstützt und funktioniert in meinem Test tadellos. Mit DTS:X und anderen Mehrkanaltonformaten habe ich mich in Ermangelung eines entsprechenden Setups nicht näher beschäftigt.

Weiterhin keine Möglichkeit des Audiostreamings auf Google Nest-Speaker

Der Google TV Streamer ist selbstverständlich mit Google Cast kompatibel – das habe ich bisher noch gar nicht erwähnt. Was aber weiterhin nicht funktioniert, ist das Benutzen von Google Nest-Speakern als Audioausgabe. Ein entsprechendes Menü gibt es – dort könnt ihr aber momentan nur zwischen dem HDMI-Ausgang und zuvor verknüpften Bluetooth-Geräten wählen. Darüber lassen sich auch Smart Speaker von Google verbinden, aber nur via Bluetooth. Das geht mit einer Latenz einher, die je nach App sogar schlimmer zu sein scheint als beim Chromecast.

GOOGLE Nest Mini Smart Speaker Google Assistant

Ich hoffe auf ein baldiges Update, das es erlaubt, smarte Lautsprecher von Google dauerhaft als Audioausgabe für den Google TV Streamer festzulegen. Irgendwie liegt das Feature für mich auf der Hand und ich verstehe nicht, warum es bisher bislang nicht umgesetzt wurde.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Im Fazit kann ich mich heute kurz halten. Der Google TV Streamer ist der logische Nachfolger des Chromecast mit Google TV. Er bietet mehr Leistung, Arbeitsspeicher und internen Speicher. Darüber hinaus sind jetzt Matter und Thread mit an Bord, die Fernbedienung wurde verbessert und es gibt einen LAN-Anschluss.

Der Chromecast mit Google TV (4K) war mit 70 Euro bereits zu teuer und der Google TV Streamer spielt mit seinen 120 Euro nochmal eine Preisklasse darüber. Wenn euch ein möglichst flüssiges Bedienerlebnis den happigen Preis wert ist, solltet ihr hier zuschlagen. Wenn ihr ein großes Smart Home-Setup habt und den Streamer als Thread Border-Router einsetzen wollt, solltet ihr hier zuschlagen. Ansonsten bietet der Chromecast, der momentan noch abverkauft, aber nicht mehr hergestellt wird, das bessere Preis-/Leistungsverhältnis.

Auf Google TV würde ich persönlich wegen der schicken Zusatzfunktionen nicht mehr verzichten wollen – ein klassischer Android TV-Stick oder eine Android TV-Box bietet weniger Features und die Bedienung ist nicht ganz so intuitiv. Wenn euch all diese Features egal sind und ihr einfach nur die Apps der Streamingdienste ausführen wollt, reißt ein Xiaomi TV Stick 4K (zum Test) ein deutlich kleineres Loch in den Geldbeutel.

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