Wir sind bereits sehr gespannt auf das kommende Google Pixel 6a – den Testbericht findet ihr natürlich in einigen Wochen bei uns. Als kleines Warm-Up habe ich mir spontan den Google Pixel Stand (2. Generation) im Google Store bestellt, um ein bisschen Guthaben vom Kauf meines Google Pixel 6 Pro loszuwerden. Der Pixel Stand ist ein QI-Ladegerät, das die aktuellen Pixel-Smartphones mit maximaler Geschwindigkeit aufladen kann. Zudem sind ein paar Software-Features in den Handys von Google verbaut, die wegen eines Soft-Lock nur in Kombination mit diesem Ladegerät aktiviert werden können.
Im Lieferumfang befindet sich zudem ein USB C-Netzteil mit 30 Watt Leistung, welches das Pixel 6 und Pixel 6 Pro auch kabelgebunden mit maximaler Leistung aufladen kann. Den aktuellen Google-Smartphones liegt gar kein Netzteil mehr bei – derselbe Stecker wird ohne Kabel für 29 Euro und mit Kabel für 39 Euro verkauft. Wolltet ihr Netzteil und Kabel also ohnehin kaufen, kostet der Google Pixel Stand (2. Generation) effektiv nicht mehr 79 Euro, sondern 40 Euro. Immer noch viel Geld für ein QI-Ladegerät. Ob sich das lohnt?
Abmessungen, Anschlüsse & Design
Der Google Pixel Stand (2. Generation) erscheint nur in der Farbe Weiß. Das ist auch direkt mein erster Kritikpunkt, immerhin zeichnen sich Smartphones von Google seit jeher durch eine gewisse Farbenfreude aus. Die Abmessungen betragen 82 x 71,6 x 113,9 Millimeter (Länge x Breite x Höhe) bei einem Gewicht von 265,1 Gramm. Google gibt im Datenblatt fälschlicherweise das Gewicht des USB-Netzteils als Gesamtgewicht an, was überraschend viele Testberichte ohne nachzudenken übernommen haben. Deswegen noch mal in aller Klarheit: Der Google Pixel Stand wiegt 265 Gramm und nicht 70 Gramm, wie anderswo behauptet wird.
Der verwendete Kunststoff fühlt sich hochwertig und weich an – das gefällt mir gut. Google verspricht, dass ungefähr 39 Prozent der Materialien (gemessen am Gewicht) recycelt sind. Solche Angaben begrüße ich eigentlich immer, sowie die Verpackung, die abgesehen von der Folie komplett ohne Plastik auskommt. Das beiliegende Netzteil ist in den Farben Schwarz und Weiß gehalten und fühlt sich in der Tat hervorragend an. Im Vergleich zu beiliegenden Netzteilen vieler anderer Smartphones wirkt der Block solide und hochwertig. Hier betragen die Abmessungen 68 x 43 x 27 Millimeter bei einem Gewicht von 76,8 Gramm. Das Kabel von USB-C auf USB-C ist mit anderthalb Metern übrigens länger, als wenn ihr nur das USB-Netzteil mit Kabel kaufen würdet.
Ebenfalls mit in der Box ist eine Bedienungsanleitung – dazu muss ich vermutlich nicht viel sagen. Abgesehen von der vorderen Fläche und der farblich leicht abgesetzten Halterung weiter unten gibt es noch einen USB-C-Anschluss auf der Rückseite. Ebenfalls unten auf der Vorderseite sitzt eine kleine Status-LED.
Der Google Pixel Stand (2. Generation) im Einsatz
Aufbau und Inbetriebnahme
Ich stecke das Netzteil mit USB-Kabel in die Steckdose und das andere Ende des Kabels in den Pixel-Stand. Dann beginnt die LED zu leuchten und ich kann mein Smartphone auflegen. Mein Google Pixel 6 Pro lädt kabellos mit maximal 23 Watt, ein Google Pixel 6 mit maximal 21 Watt, alle anderen kompatiblen Smartphones mit QI-Standard mit maximal 15 Watt. Auf meinem Pixel erscheint direkt eine Meldung, dass ich den Pixel-Stand doch einrichten soll, um weitere Funktionen während des Aufladens nutzen zu können.
Beim Klicken durch die Menüs werden fast alle dieser Features erklärt und können teilweise angepasst werden. Zu Beginn wähle ich vier Geräte aus meinem Smart Home aus, die ich während des Ladens in Zukunft per Schaltfläche ein- und ausschalten kann. Danach soll ich mit entscheiden, ob ich das Smartphone während des Ladens in den Modus Bitte nicht stören versetzen will. Das letzte Menü stellt mir die Frage, welchen Lademodus ich verwenden möchte.
Im optimierten Modus wird anhand meiner Nutzungszeit und anhand meines gestellten Weckers entschieden, zu welcher Zeit wie schnell geladen wird. Stelle ich das Smartphone gegen Abend beim Schlafengehen auf den Google Pixel Stand, wird nur bis 80 Prozent geladen. Die verbleibenden 20 Prozent werden kurz bevor ich aufstehe in den Akku gepumpt. Das schont den Akku und meinen Schlaf – da zu Beginn langsam geladen werden kann, ist der Lüfter selten bis nie eingeschaltet.
Im maximalen Modus wird durchgehend mit maximaler Leistung geladen – ist irgendwie logisch. Im lautlosen Modus wird die Ladeleistung verringert, um komplett lautloses Aufladen ohne wahrnehmbare Lüftergeräusche zu ermöglichen.
Ladegeschwindigkeit & Software-Features
Steht mein Pixel 6 Pro im Dock, wird ein spezieller Modus in der Software aktiviert. Dieser verwandelt das Smartphone in eine Art Smart Display mit eingeschränktem Funktionsumfang. Der Google Assistant hört mit, ich kann per Schnelleinstellung Geräte aus meinem Smart Home steuern und eine Diashow via Google Fotos kann ebenfalls aktiviert werden. Die Fotos werden theoretisch zufällig aus meinen ausgewählten Alben ausgewählt, wiederholen sich aber trotzdem ziemlich oft. Das bekommt mein Google Nest Hub (2. Generation) besser hin.
Ganz ehrlich – der praktische Nutzen von all dem hält sich in Grenzen. Die flotte Smart Home-Steuerung gefällt mir gut, ebenso die Diashow. Das terminierte Aufladen unterstützt das Pixel 6 (Pro) aber zumindest kabelgebunden mit fast jedem Netzteil und wirklich schnell geht das Aufladen auch mit einem Google Pixel Stand (2. Generation) nicht. Knapp drei Stunden sind ein weit schlechterer Wert als bei der Konkurrenz. Mit dem mitgelieferten Netzteil ohne Pixel Stand (also kabelgebunden ohne QI) vergehen knapp zwei Stunden.
Ich würde ein beliebiges Netzteil verwenden – viel länger dauert das Aufladen dann auch nicht. Zusätzlich würde ich mir anstelle der stark eingeschränkten Smart Home-Features ein Google Nest Hub kaufen. Davon gibt es gerade zwei im Angebot für 110 Euro oder ein einzelnes gebraucht auf Kleinanzeigen für unter 40 Euro. Dann habt ihr mehr smarte Features, ein Smartphone, das ohnehin langsam auflädt und unter dem Strich ein paar Euro gespart. Nur wer unbedingt die Features des Google Pixel Stand (2. Generation) nutzen möchte und schnellstmögliches Aufladen mit seinem Pixel 6 (Pro) benötigt, sollte zu diesem QI-Ladegerät greifen. Im Idealfall auch nur dann, wenn ihr nicht sowieso schon ein Smart Display von Google euer Eigen nennt.
Es ist nicht alles schlecht!
Toll finde ich, wie sicher der Pixel Stand auf meinem Nachttisch steht. Ihn versehentlich während einer Eingabe auf dem Display zu verschieben, ist nahezu unmöglich. Außerdem sitzt mein Pixel 6 Pro sicher auf der Ladefläche. Nach jedem Aufstellen wird sofort mit dem Laden begonnen, es ist keine Feinjustierung nötig. Zudem gefällt mir das Design ziemlich gut und die Lautstärke des Lüfters ist akzeptabel.
Akzeptabel? Nun, den maximalen Modus würde ich nicht benutzen, da mein Pixel Stand direkt neben meinem Bett auf dem Nachttisch steht. Auf meinem Schreibtisch würde mich das hingegen nicht stören. Der Lüfter ist nämlich durchaus hörbar, ungefähr wie ein leiser Notebook-Lüfter aktueller Xiaomi-Modelle. Im optimierten Modus ist mir das hingegen nicht aufgefallen, da dann langsamer geladen werden kann – dasselbe gilt für den leisen Modus. Immerhin wird die Rückseite des Smartphones auch beim schnellen Aufladen nicht heiß.
Testergebnis
Der Google Pixel Stand (2. Generation) lädt das Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro kabellos mit maximaler Leistung. Zudem liegt ein schickes USB C-Netzteil bei, das beide Geräte auch per Kabel mit maximaler Leistung lädt. Da beiden Smartphones kein Netzteil beiliegt, ist der Kauf dieses unfreiwilligen Bundles mit kabellosem und kabelgebundenem Laden ziemlich attraktiv. Dazu kommen natürlich noch die exklusiven Software-Features, die nur in Kombination mit dem Pixel Stand funktionieren.
Abgesehen davon und vom schicken Pixel-Design sind mir aber kaum Vorteile aufgefallen. Im Gegenteil – die Software-Umsetzung ist zwar solide, haut mich aber nicht aus den Socken. Viel eher würde ich empfehlen, ein gebrauchtes Google Nest Hub für 40 Euro und ein schnelles Netzteil oder QI-Ladegerät eines Drittanbieters zu kaufen. Davon habt ihr unter dem Strich einfach deutlich mehr und zahlt zudem weniger als die sehr happigen 79 Euro, die Google für den aktuellen Pixel Stand verlangt. Auch die Ladegeschwindigkeit ist einfach nicht berauschend. Xiaomi etwa brachte bereits vor mehr als einem Jahr eine Ladegeschwindigkeit von 45 Minuten mit 80 Watt in einem 37€ Wireless-Charger zustande (zum Test).
Seid ihr Pixel-Fans oder wollt euer Pixel 6 (Pro) einfach nur so schnell wie möglich laden, könnt ihr den Kauf durchaus wagen. Ansonsten würde ich aber zu Alternativen raten, die ein deutlich kleineres Loch in euren Geldbeutel reißen. Dann bleibt Geld für ein Nest Hub (2. Generation) übrig, welches mich im Test überzeugt hat und einen deutlich höheren Funktionsumfang bietet als die per Soft-Lock für den Pixel Stand exklusiv gehaltene Software der aktuellen Smartphones von Google.
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Hallo,
wenn der Stand einen (Zitat) “sicherer Stand auf dem Tisch” hat bin ich verwirrt.
Was bedeutet das?
Gruß Georg
Hallo Georg,
das bedeutet, dass der Pixel Stand sicher auf dem Tisch steht. Dafür sorgt die gummierte Oberfläche der Unterseite. Er rutscht nicht umher, wenn ich beispielsweise ein Smartphone zum Aufladen auf den Wireless Charger stelle.
Viele Grüße
Benjamin