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Google Pixel Fold vorgestellt

Lange hat sich die Gerüchteküche um ein faltbares Smartphone von Google gedreht. Jetzt ist es endlich so weit: Auf seiner alljährlichen Entwicklerkonferenz namens Google I/O hat der Tech-Gigant das Pixel Fold der Öffentlichkeit präsentiert. Mit einem kleineren Display außen und einem faltbaren Display auf der Innenseite folgt Google dem Designansatz, den man bereits von Konkurrenzmodellen wie dem Samsung Galaxy Z Fold 4 (zum Test) oder dem Oppo Find N (zum Test) kennt. Auffällig ist, dass das Pixel Fold selbst zusammengeklappt sehr dünn ist. Dadurch adressiert Google einen der bisher noch größten Nachteile von Foldables. Alle Informationen zum neuen Google Pixel Fold im Überblick.

Design und Display

10google pixel fold

Das Google Pixel Fold lässt sich dank des markanten Kamerabalkens auf der Rückseite leicht als Pixel erkennen. Damit teilt sich das Foldable die Designsprache mit den Schwestermodellen Pixel 7 (zum Test) und Pixel 7 Pro (zum Test). Außen setzt Google auf kratzresistentes Gorilla Glas Victus, damit der Look auch lange erhalten bleibt. Der Rahmen des faltbaren Smartphones besteht hingegen aus hochglanzpoliertem Aluminium und geht linksbündig in das Scharnier aus Edelstahl über. Laut Google soll der verbaute Faltmechanismus außerordentlich robust sein. An Bedienelementen stehen wie gewohnt eine Powertaste mit integriertem Fingerabdrucksensor und eine Lautstärkewippe auf der linken Seite zur Verfügung. Schlussendlich erstreckt sich im zusammengeklappten Zustand auf der Front ein 5,8 Zoll (ca. 15 cm) großes AMOLED-Display. Die Anzeige löst mit 2092 × 1080 Pixeln (FHD+) auf und besitzt eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Geladen wird über einen USB-C-Anschluss (3.2) auf der Unterseite.

Klappt man das Pixel Fold auf, entfaltet sich aber erst das wahre Highlight des Smartphones. Das innen liegende Display misst 7,6 Zoll (ca. 19 cm) und lässt mit 2208 x 1840 Pixel auf. Selbstverständlich handelt es sich auch hierbei um ein AMOLED-Panel mit 120 Hz. Negativ fallen aber die extrem dicken Ränder auf. Die maximale Helligkeit des Panels gibt Google mit 1.450 Lux an (1.550 Lux für das äußere Display). Mit den Abmaßen von 139,7 x 79,5 x 12,1 mm und einem Gewicht von 283 g ist das Pixel Food ein eher kompaktes Foldable ohne dabei ganz so kompakt wie das Oppo Find N zu sein. Im Vergleich zur Konkurrenz fällt aber insbesondere die dünne Bauform auf. Zum Vergleich: Samsungs Galaxy Z Gold 4 ist mit 15,8 mm im zusammengeklappten Zustand wesentlich dicker. Nur das kürzlich vorgestellte Huawei Mate X3 (zur Ankündigung) unterbietet das Google-Foldable mit 11,08 mm. Ebenso wie das Huawei-Foldable ist das Pixel Fold nach IPX8 zertifiziert.

Hardware und System

Während die Bauform des Pixel Fold ein Novum für Google ist, hält die restliche Ausstattung keine großen Überraschungen bereit. Zum Einsatz kommt auch hier der hauseigene Tensor G2 Prozessor in Kombination mit 12 GB LPDDR5-RAM und wahlweise 256 oder 512 GB UFS 3.1 Massenspeicher. Der Chip ist zwar leistungstechnisch nicht auf Augenhöhe mit der aktuellen Sperrspitze von Qualcomm, dem Snapdragon 8 Gen 2, bietet aber mehr als genug Leistung für sämtliche Anwendungszwecke. Der SoC wird im 5nm-Verfahren bei Samsung gefertigt und unterteilt sich in drei Cluster:

  • 2 leistungsstarke Cortex-X1-Kerne (bis zu 2,85 GHz)
  • 2 mittlere Cortex-A78-Kerne (bis zu 2,35 GHz)
  • 4 stromsparenden Cortex-A55-Kerne (bis zu 1,8 GHz)

In den folgenden Benchmark-Diagrammen findet ihr als repräsentative Werte die Ergebnisse des Pixel 7 Pro, das mit dem gleichen Chip ausgestattet ist.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)

3google pixel fold Als Betriebssystem kommt für das Pixel Fold natürlich nur Android 13 infrage. Auch hier verspricht Google 3 Jahre Versionsupdates und 5 Jahre Sicherheitsupdates. Eine weitere Besonderheit des Pixel-Phones sind die exklusiven Features, die Google den Geräten bereitstellt. Diese basieren insbesondere auf den AI- und ML-Fähigkeiten des Tensor G2 Prozessors. So lassen sich etwa einzelne Personen aus Fotos nachträglich entfernen oder Anrufe von Google annehmen lassen, während man das Telefonat transkribiert mitverfolgt. Google hat laut eigener Aussage zudem die Software auf die Hardware des Pixel Fold angepasst. So lassen sich unter anderem zwei Apps nebeneinander ausführen oder man verwendet das zweite Display als Anzeige für gegenüberstehende Personen, während man den Google Übersetzer einsetzt.

Kamera des Google Pixel Fold

google pixe fold 55Auffällig ist, dass das Pixel Fold nicht mit derselben Hauptkamera ausgestattet ist, die auch in den Pixel 7 (Pro) Modellen verbaut wird. Stattdessen kommt ein kleinerer 48-Megapixel-Sensor mit einer Größe von 1/2“ Zoll zum Einsatz. Bekanntermaßen beherrscht Google das Zusammenspiel aus Hard- und Software speziell bei der Kamera hervorragend. Trotzdem verwundert, dass auf dem Papier das mit Abstand teuerste Smartphone des Herstellers nicht mit der vermeintlich besten Kamera ausgestattet ist. Auch die restliche Ausstattung mit 10,8‑MP-Ultraweitwinkelkamera und 10,8-MP-Zoomkamera (5x) wirkt auf den ersten Blick schlechter als die des Pixel 7 Pro. Schlussendlich müssen wir aber erst die Ergebnisse im Praxistest abwarten. Die beiden 8-MP- und 9,5-MP-Frontkameras dürften hingegen keine große Rolle spielen: Dank des faltbaren Designs lassen sich nämlich auch Selfies mit der besseren Hauptkamera schießen.

Akku und Konnektivität

Der Akku des Pixel Fold misst 4.821 mAh. Ein vergleichsweise guter Wert für ein Foldable. Google verspricht eine Laufzeit von mindestens 24 Stunden – ein Wert, der natürlich erst in der Praxis nachgeprüft werden muss. Geladen wird leider weiterhin mit mickrigen 30 Watt. Kabelloses Laden wird aber unterstützt.

In Sachen Konnektivität bietet das Pixel Fold die Standards. Entsprechend unterstützt das Smartphone Bluetooth 5.2 und WiFi 6. Ein UWB-Chip für präzise Entfernungsbestimmung sowie ein NFC-Chip sind auch verbaut. Die Standortbestimmung erfolgt über die Dienste GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, Beidou und NavIC. Für guten Klang sollen Stereolautsprecher sorgen.

Außerdem unterstützt das Pixel Fold auch bis zu zwei SIM-Karten gleichzeitig. Bedauerlicherweise muss es sich dann aber bei einer der Karten um eine eSIM handeln. Die unterstützten Frequenzen umfassen alle notwendigen Bänder inklusive des LTE-Band 20:

  • 5G: n1/2/3/5/7/8/12/14/20/25/28/30/38/40/41/48/66/71/75/76/77/78/79
  • 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/14/17/18/19/20/21/25/26/28/29/30/32/38/39/40/41/42/46/48/66/71

Preise, Verfügbarkeit & Fazit

Ab dem 26. Juni wird das Google Pixel Fold auch hierzulande erhältlich sein. Wir bezweifeln aber, dass das faltbare Smartphone mit einem Startpreis von 1.899 € viele Abnehmer finden wird. Für die Speichervariante mit 512 GB ruft Google sogar 2.019 € auf. Das ist auch im Vergleich zu den restlichen Foldable-Modellen ein hoher Preis und Aspekte wie die Ladegeschwindigkeit oder vermutlich auch die Kamera werden dem Preis nicht gerecht. Zudem wirken die breiten Displayränder einfach nicht zeitgemäß. Schade: Bisher hatte Google mit einem guten Preis-Leistung-Verhältnis auf sich aufmerksam gemacht. Das scheint uns beim Pixel Fold nicht gegeben. Stattdessen hat man den Eindruck, dass Google eher eine Machbarkeitsstudie präsentieren wollte, mit der das Thema Foldable auch aus Perspektive von Android weiter Fahrt aufnimmt. Wir hoffen, dass dadurch immerhin die Softwareanpassung an die Bauform in Zukunft besser ausfallen wird.

Was ist eure Meinung zum neuen Google Pixel Fold? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Quellen


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Pascal446
Gast
Pascal Wecht (@guest_97333)
1 Jahr her

Das Xiaomi Mi Mix Fold 2 ist ebenfalls dünner mit 11.2 mm

Rolfi
Mitglied
Mitglied
Rolfi(@rolfi)
1 Jahr her

Mich wundert, das man den rückläufigen Markt nicht pusht, in dem man Foldables zu einem masentauglichen Preis anbietet? Hat man nicht die Produktionskapa. oder sind die Komponenten so teuer? Erstaunlich ist, das Apple da sich noch zurück hält.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
1 Jahr her
Antwort an  Rolfi

Servus, Samsung macht das doch schon und das Pixel Fold ist wohl auch für einen entsprechenden 50% Preisverfall nach wenigen Wochen konzipiert. Ausgedachte Mondpreise gehören mittlerweile zum Marketing-Standard bei fast allen Geräten 😀. Das Pixel zeichnet sich ja auch nicht für moderne Technik aus. Der Foldables Markt wird im Laufe des Jahres wahrscheinlich Schwung aufnehmen, aber Deutschland wird für diesen Aufschwung wohl kaum verantwortlich sein (weltweit kommen wir dann vielleicht auf 2-3% Anteil an Foldables und das wäre schon ein enormes Wachstum). Das Interesse in Deutschland für solche Geräte ist nach wie vor denkbar gering und das liegt nicht nur… Weiterlesen »

Sonic
Gast
Sonic (@guest_97156)
1 Jahr her

Ich finde den Preis deutlich zu hoch. Angemessen und konkurrenzfähig wären mMn maximal 1.699 €. So ist es ein überteuertes Spielzeug.

AMG_One
Gast
Samy (@guest_97168)
1 Jahr her
Antwort an  Sonic

Du sagst es. 😉
Teuer + Prozzessor Müll, der SD 7+ Gen 2 wäre Top gewesen. Ich hole lieber einen Samsung fold 4 und ist günstiger. 😁

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