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Google Pixel 9 Test

Getestet von Lennart Moog am
Updatezeitraum: 7 + 7
Bewertung: 83%
Vorteile
  • sehr helles und flüssiges Display
  • sehr gute Kamera
  • brauchbare Akkulaufzeit
  • lange und regelmäßige Software-Updates (7 Jahre)
  • gute Verarbeitung
  • schneller Ultraschall-Fingerabdrucksensor
  • einige KI-Funktionen im System
  • IP68-zertifiziert (wasserdicht)
Nachteile
  • weniger Leistung als Konkurrenz
  • 128GB Speicherversion nicht zeitgemäß
  • Probleme bei Portraitaufnahmen
  • langsame Ladegeschwindigkeit
  • kein Anti-Flimmer-Modus und nur 240Hz PWM
  • Akkuverbrauch bei Dual-SIM Nutzung zu hoch
  • System mit wenigen Einstellungsmöglichkeiten
  • kein Lieferumfang
  • Leistungseinbrüche und Hitzeentwicklung unter Last
Springe zu:
CPUGoogle Tensor G4 - 1 x 3,1GHz + 3 x 2,6GHz + 4 x 1,92GHz
RAM12 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUMali-G715
Display 2424 x 1080, 6,3 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemPixel Experience - Android 14
Akkukapazität4700 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 48MP (dual)
Frontkamera10.5 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 29, 30, 32, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 75
NFCJa
SIMDual - nano, eSIM
Gewicht198 g
Maße152,8 x 72 x 8,5 mm
Antutu (v10)1239899
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am20.09.2024

Das Pixel 7 kostete vor zwei Jahren mindestens 650 Euro. Beim Pixel 8 legte man im vergangenen Jahr eine Schippe drauf und verlangte schon 800 Euro – in diesem Jahr sind es sogar 900 Euro für das Google Pixel 9 in der kleinen Speichervariante mit 128 Gigabyte. Für das Geld erhaltet ihr den Google Tensor Prozessor in der vierten Generation, ein 120 Hertz OLED-Display und eine hervorragende 50-Megapixel-Hauptkamera. Ob sich ein Kauf lohnt und wo die Unterschiede zur Pro-Version liegen, erfahrt ihr in diesem Test.

Google Pixel 9 Lieferumfang 2

Design und Verarbeitung des Google Pixel 9

Das Design hat sich in diesem Jahr zum ersten Mal seit dem Pixel 6 verändert. So gibt es jetzt einen eckigen Rahmen, der auf der rechten Seite von oben nach unten den Powerbutton und die Lautstärkewippe beherbergt. Google hält als einziger Hersteller seit Jahren an dieser umgekehrten Button-Anordnung im Vergleich zu allen anderen Smartphones fest, wodurch man in den ersten Wochen oftmals den falschen Button betätigt. Auf der Unterseite sitzen der erste Lautsprecher, ein USB-C 3 Anschluss (5 Gbit/s, Display-Out), ein Mikrofon und der Einschub für eine SIM-Karte. Eine zweite SIM-Karte kann als eSIM eingebunden werden. Oben finden wir lediglich ein zweites Mikrofon im Rahmen. Zudem wird der Aluminiumrahmen an allen vier Seiten von Antennenstreifen unterbrochen. Links stehen die in der EU notwendigen CE- und Entsorgungshinweise. Da wir es hier mit einem matten Rahmen zu tun haben, fallen diese in der grünen Version allerdings so gut wie gar nicht auf.

Die Rückseite besteht aus glänzendem Glas. Prominent in der Mitte sitzt das Google-Logo, welches im Vergleich zum Modell aus dem letzten Jahr sichtbar angewachsen ist. Typisch für Pixel-Geräte war in den letzten Jahren das horizontale Kameraelement, welches trotz neuem Design auch in diesem Jahr heraussticht. Das Kameraelement sticht aber nicht nur optisch heraus – es steht auch ganze 3,5 Millimeter hervor. Dank der horizontalen Anordnung wackelt das Pixel 9 auf dem Tisch aber nicht. Die Displayränder sind in diesem Jahr mit etwas mehr als 3 Millimetern an allen Seiten symmetrisch.

Mit 152,8 x 72 x 8,5 Millimeter ist das Pixel 9 genauso groß wie das Pixel 9 Pro. Aufgrund der dickeren Displayränder ist das Display mit 6,3 Zoll aber minimal kleiner als bei der Pro-Version. Mit seinen 198 Gramm ist das Pixel 9 zehn Gramm schwerer als sein direkter Vorgänger, das Pixel 8 (zum Test). Die Vorder- und Rückseite werden von Corning Gorilla Glass Victus 2 geschützt und dank IP68-Zertifizierung ist das diesjährige Pixel auch wieder gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt. Die Verarbeitung ist auch im Verhältnis zum Preis einwandfrei. Es gibt keine scharfen Kanten und das Gerät wirkt robust. Auch die Tasten wackeln nicht und haben einen guten Druckpunkt.

Lieferumfang des Pixel 9

Google Pixel 9 Lieferumfang 1

Wie mittlerweile leider üblich stattet Google das neue Pixel 9 leider nur mit dem Nötigsten aus. So bekommen wir neben dem Smartphone und den obligatorischen Papieren lediglich ein SIM-Tool und ein USB-C auf USB-C-Kabel mitgeliefert. Auf ein Ladegerät und eine Hülle müssen wir verzichten. Die unterstützten 27 Watt können aber auch über sämtliche Power Delivery-Ladegeräte von anderen Herstellern mit entsprechender Leistung erreicht werden.

Display des Google Pixel 9

Google Pixel 9 Display 6

Das 6,3 Zoll große Display des Pixel 9 löst mit 2424 x 1080 Pixel auf, woraus eine Pixeldichte von 422 Pixel pro Zoll resultiert. Das OLED-Display bietet eine Bildwiederholungsrate von 120 Hertz. Auf LTPO-Technologie müssen wir beim günstigsten Pixel-Gerät aber verzichten. Das Smartphone wechselt im normalen Betrieb lediglich zwischen 60 und 120 Hertz – beim Always-On-Display regelt es runter auf 30 Hertz. Während einem bei Samsung oder Xiaomi eine breite Palette an Display-Einstellungen geboten wird, ist man beim Pixel deutlich eingeschränkter. Die Farbeinstellungen bestehen etwa nur aus „Natürlich“ und „Adaptiv“. Bei Letztgenanntem werden die Farben etwas intensiver dargestellt – tiefergehende Einstellungen gibt es aber nicht.

Insgesamt ist die Farbdarstellung für meine Empfindung oftmals zu kontrastarm. Davon abgesehen, haben wir es hier aber mit einem hervorragenden Display zu tun, welches dank seiner Helligkeit auch an den hellsten Sonnentagen gut abzulesen ist. Google wirbt mit einer Spitzenhelligkeit von 2700 Lux. Im Alltag konnten wir 2500 Lux in der Spitze messen. Damit sollte absolut niemand ein Problem mit der Ablesbarkeit im Freien haben. Wichtig zu erwähnen bleibt aber, dass diese Helligkeit nicht dauerhaft gehalten wird. Ähnlich wie bei Apples iPhones wird die Helligkeit signifikant heruntergeschraubt, wenn das Gerät zu warm wird. Das passiert bei Nutzung in der Sonne natürlich schnell. Dann ist das Display mit 1800 Lux aber noch immer gut ablesbar.

Ein Darkmode und Augenschonmodus können in den Einstellungen terminiert werden und dank Widevine L1-Zertifizierung ist das Smartphone auch für HD-Streaming von DRM-Inhalten geeignet. Wer ein Always-On-Display nicht missen möchte, wird zudem nicht enttäuscht. Einziges Manko ist, dass dieses optisch praktisch nicht angepasst werden kann – das Design hängt immer zwingend mit dem des Sperrbildschirms zusammen und bei diesem kann nur der Uhrenstil angepasst werden. Terminierbar ist das AOD leider weiterhin nicht. Vorsicht geboten ist außerdem für empfindliche Nutzer. Es gibt leider keinen Anti-Flimmer-Modus (oder DC-Dimming). Zudem ist die PWM-Frequenz mit 240Hz extrem niedrig!

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Nachdem wir in den letzten Jahren immer wieder die verbauten Fingerabdrucksensoren in den Pixel-Geräten kritisieren mussten, kann ich dieses Jahr ein großes Lob aussprechen. Der Sensor im Pixel 8 war extrem unzuverlässig und hat nie funktioniert, wenn man ihn mal wirklich brauchte und auch die Geschwindigkeit ließ zu wünschen übrig. In diesem Jahr setzt Google aber auf einen Ultraschall-Fingerabdrucksensor, wie es sonst nur Samsung macht. Der neue Sensor erkennt den Finger in 9 von 10 Fällen und ist damit angenehm zuverlässig.

Auch die Geschwindigkeit hat sich merkbar verbessert, wenngleich die chinesische Konkurrenz hier weiterhin deutlich schneller unterwegs ist. Zudem ist in diesem Jahr die Frontkamera wieder als besonders sicher zertifiziert, sodass ihr sie auch zum Entsperren von Banking-Apps verwenden könnt. Das Entsperren basiert hier aber dennoch auf 2D-Gesichtsdaten und ist somit nicht so sicher wie bei Apple oder Honor und funktioniert nur bei ausreichend Licht.

Leistung

Software: Google; Prozessor: Google – auf dem Papier stammt alles aus dem gleichen Haus und in der vierten Prozessor-Generation sollte man davon ausgehen können, dass man hier eines der schnellsten Geräte der Welt in der Hand hält. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Prozessor ist keine komplette Eigenkreation von Google, sondern basiert auf Samsungs Exynos 2400 CPU, die wir aus dem Samsung Galaxy S24 (zum Test) kennen. Anders als der Exynos setzt der Tensor G4 aber auf 8 Kerne. So bekommen wir hier einen Prime-Core mit 3,1 GHz Taktrate, drei Performance-Kerne mit bis zu 2,6 GHz und vier stromsparende Kerne mit bis zu 1,95 GHz.

Als GPU kommt eine Mali-G715 zum Einsatz. Wie auch schon in den vergangenen Jahren kann der im 4 Nanometer-Verfahren gefertigte Prozessor nicht mit der Konkurrenz mithalten. Während des Testzeitraums hat Google ein Update zur Leistungsverbesserung geliefert. Vor dem Update konnte das Pixel 9 im Antutu V10 gerade einmal 875.000 Punkte holen – nach dem Update waren es 1.240.000 Punkte. Das ist ein massiver Leistungssprung, der aber noch immer nicht reicht, um oben mitzuspielen. Ein Galaxy S24 ist deutlich besser und die Konkurrenz mit Snapdragon 8 Gen 3 lacht nur müde über diese Werte. Ja, es gibt Smartphones für unter 300€ wie das Poco F6 (zum Test), die das Pixel 9 einfach alt aussehen lassen. Auch im CPU Throtteling-Test blamiert sich das Gerät massiv. Nach nicht einmal zwei Minuten sinkt die Leistung auf knapp 60 Prozent der Leistung und ist somit bei einer Leistung von einem Redmi Note 13 Pro 5G (zum Test), das ihr teilweise für weniger als ein Drittel des Pixel-Preises bekommen könnt! Das sind katastrophale Ergebnisse für das Pixel 9. Somit sehen wir schwarz für das Smartphone, das theoretisch auch in 7 Jahren noch nutzbar sein soll, wenn man nach der Updategarantie geht.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Im Alltag macht sich das jedoch kaum bemerkbar. Hier merkt man dann doch, dass Software und Hardware „aus einem Haus“ kommen, denn zu Denkzeiten kommt es praktisch nie. Lediglich bei Multi-Tasking mit mehreren offenen Tabs und dem Wechsel zwischen Apps macht es sich gelegentlich bemerkbar. Auch wird es gelegentlich unter wenig Last schnell zum Hitzkopf, was durchaus störend sein kann. Nicht ganz unschuldig dürften hier die 12 Gigabyte LPDDR5X-Arbeitsspeicher sein. Zwar spendiert man dem günstigsten Gerät dieses Jahr schon 4 Gigabyte mehr als im letzten Jahr, aber die 16 Gigabyte, die den Pro-Modellen vorbehalten bleiben, hätten auch dem normalen 9er gut gestanden.

Auch in diesem Jahr hat man wieder die Wahl zwischen 128 und 256 Gigabyte Massenspeicher. Das ist einfach unangemessen, denn bei solchen Preisen sind 256 oder sogar 512 Gigabyte in der kleinsten Variante unserer Meinung nach Pflicht. Auch in diesem Jahr verzichtet Google leider auf schnelleren UFS 4.0 Speicher und verbaut lediglich UFS 3.1. Beim Arbeitsspeicher haben wir es mit LPDDR5X RAM zu tun.

Software

Neue Android-Versionen werden für gewöhnlich im Oktober eines jeden Jahres veröffentlicht. So ist es wohl auch in diesem Jahr. Das hat zur Folge, dass die Pixel 9-Reihe noch mit dem alten Android 14 ausgeliefert wird. Dass Google den Launch der neuen Geräte knapp zwei Monate vorgezogen und es nicht geschafft hat, bis dahin auch die neue Android-Version zu veröffentlichen, ist extrem schade. Änderungen bei der Software gibt es also nicht im Vergleich zu den Vorgängern. Diese Änderungen werden wir dann erst im Oktober sehen. Was uns dort erwartet, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Pixel-Nutzer haben zudem die Möglichkeit, schon vorab dem Beta-Programm beizutreten und Android 15 schon jetzt auszuprobieren. Inwieweit das Pixel 9 letztlich überhaupt noch für Android 14 optimiert wurde, oder ob sich Google viel mehr auf das kommende Android 15 konzentriert hat, bleibt offen. Erste Erfahrungswerte können dahingehend erst geteilt werden, wenn dann im Oktober das offizielle Stable-Release erfolgt ist.

Woran sich auch mit Android 15 wenig bis gar nichts ändern wird, ist die Funktionsvielfalt von Vanilla Android. Wer ein Pixel-Smartphone nutzt, weiß den minimalistischen Funktionsumfang zu schätzen – wer aber von einem Xiaomi- oder Samsung-Smartphone kommt, dürfte einige Funktionen vermissen. So etwa, dass der Zurück-Button immer links sitzt, wenn man die On-Screen-Navigation nutzt oder ein Doppeltipp auf den Homescreen das Display nicht sperrt.

Erfreulich ist die Zusage, dass es auch bei diesem Pixel-Modell 7 Jahre Software- und Sicherheitsupdates geben wird. Hier lässt sich aber die Frage stellen, ab wann Google zu zählen beginnt. Wir wissen also bisher nicht, ob nach aktueller Zählweise bei Android 21 Schluss ist, oder ob man dem Pixel 9 auch noch ein Update auf Android 22 gewähren wird. Wie schon im letzten Jahr sind die limitierenden Faktoren in 7 Jahren hier aber der Prozessor und der Akku. Das Google Pixel 9 hat nicht mehr als Mittelklasse-Performance. Und damit wird es in ein paar Jahren nervig, auch mit aktueller Android-Basis.

Kamera des Google Pixel 9

Google Pixel 9 Design 1

Die Pixel-Geräte waren von Beginn an für ihre beeindruckenden Bilder bekannt, für die hauptsächlich Googles Software verantwortlich ist. Auch in diesem Jahr muss sich das günstige Gerät mit zwei Kameras auf der Rückseite zufriedengeben – eine Zoomlinse bleibt den Pro-Modellen vorbehalten. Das Setup sieht folgendermaßen aus:

  • Hauptkamera: 50 Megapixel, f/1.68, 1/1,31 Zoll, Autofokus, OIS
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 48 Megapixel, f/1.7, 1/2,55 Zoll, Autofokus
  • Selfie-Kamera: 10,5 Megapixel, f/2.2, Autofokus

Die genauen Bezeichnungen der Sensoren sind uns leider nicht bekannt. Ein Update im Vergleich zum letzten Jahr gibt es laut Datenblatt nur bei der Ultraweitwinkelkamera. Die beiden anderen Sensoren bleiben demnach die gleichen.

Hauptkamera

Die Hauptkamera macht weiterhin hervorragende Bilder. Die Bilder bei Tag sind gestochen scharf und bieten viele Details. Auch in diesem Jahr weisen die Bilder wieder eine neutrale Farbwiedergabe auf, was sie deutlich von den Ergebnissen von Samsung-Smartphones unterscheidet. Zudem weiß der Dynamikumfang zu gefallen. Mit dem Pixel 9 macht es Spaß zu fotografieren und die Hauptkamera gehört erneut zu einer der besten auf dem Markt.

Auch bei Nacht weiß die Hauptkamera zu überzeugen. Auch hier liefert das Smartphone eine natürliche Farbgebung. Besonders Straßenbeleuchtung wird mit einem deutlich geringeren Gelbstich dargestellt als bei den meisten Konkurrenten. Auch für Aufnahmen bei Nacht ist die Hauptkamera also bestens geeignet.

Ultraweitwinkelkamera

Dass die Ultraweitwinkelkamera ein Update erhalten hat, macht sich bemerkbar. Die Farbgebung ist dieses Jahr deutlich näher an der von der Hauptkamera, wodurch farblich wenig Unterschiede zu erkennen sind. Leichte Unterschiede machen sich aber bei der Schärfe bemerkbar. Zudem hat der UWW-Sensor am Rand leichte Probleme mit verzerrten Konturen, was hauptsächlich beim Fotografieren von Gebäuden auftritt.

Bei Nacht sind jedoch wieder größere farbliche Unterschiede zwischen Haupt- und UWW-Kamera sichtbar. Bei Lichtern kann es besonders am Rand zu Lens Flair kommen. Abgesehen davon ist die Qualität der Bilder aber auch hier sehr gut und auch dieser Sensor spielt oben mit.

Portraitaufnahmen

Obwohl Google eine hervorragende Software hat, gelingt die Unterscheidung zwischen Vorder- und Hintergrund leider nicht immer zu 100 Prozent. Das ist sehr schade, denn auch bei Portraits wissen die Farben zu überzeugen. Andere Smartphones wie das Vivo X100 Ultra (zum Test) oder sogar ein Honor 200 Pro (zum Test) bekommen das deutlich besser hin. Hier würde ich mir wünschen, dass Google das durch ein Update in den Griff bekommt, denn besonders das Honor 200 Pro konnte beweisen, dass für gute Portraits überwiegend die Software zuständig ist.

Selfieaufnahmen

Eine verbesserte Selfie-Kamera bekommt in diesem Jahr lediglich die Pro-Version spendiert. In der Nichtpro-Version setzt man weiterhin auf die 10,5 Megapixel Selfiekamera aus dem letzten Jahr. Doch auch hier sind die Ergebnisse nicht schlecht. Die Farben wirken deutlich weniger kühl als noch im letzten Jahr. Abstriche im Vergleich zu den Kameras auf der Rückseite muss man aber weiterhin bei der Schärfe und den Details machen.

Videos

Alle drei Linsen unterstützen 4K-Aufnahmen bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Alle drei Kameras werden durch einen EIS stabilisiert – die Hauptkamera hat zudem auch eine optische Bildstabilisierung. Die Ergebnisse mit den beiden Sensoren auf der Rückseite sind gut und somit eignet sich das Pixel 9 ausgezeichnet für Videoaufnahmen. Auch hier kann wieder bei voller Auflösung zwischen den beiden Linsen auf der Rückseite gewechselt werden, was ein erfreuliches Feature ist. Die Details sind etwas schwächer ausgeprägt als bei anderen High-End-Smartphones, aber im Preisbereich des Pixel 9 ist das keine große Kritik.

KI-Funktionen und Zwischenfazit

Die Kameras des Pixel 9 machen hervorragende Bilder und es macht definitiv Spaß, mit dem Gerät zu fotografieren. Wer Wert auf eine natürliche Farbdarstellung legt, wird mit dem Pixel 9 sehr zufrieden sein. Schade ist, dass man hier auf eine Zoomlinse verzichten muss – dank Googles Software ist aber auch ein zweifacher digitaler Zoom mit kaum sichtbaren Detail- oder Schärfeverlusten behaftet.

Erweitert wird der Fotografierspaß durch die KI-Funktionen, die Google immer wieder betont. Vieles davon kennen wir bereits aus dem letzten Jahr – so etwa den magischen Radierer. In diesem Jahr kommt aber eine Erweiterung des magischen Editors hinzu. Diese ermöglicht es jetzt, Bilder zu erweitern. Die KI erweitert Bildausschnitte dann mit Elementen, die zuvor nicht vorhanden waren. Das funktioniert in der Praxis leider nicht immer so gut und erweist sich somit eher als Spielerei. Ebenfalls mehr Spielerei als echter Mehrwert ist die Funktion „Mich hinzufügen“. Hiermit ist es möglich, dass zwei Personen auf dem gleichen Bild zu sehen sind, ohne dass sie wirklich nebeneinanderstehen müssen. Dafür werden zwei Bilder von den Personen gemacht und die künstliche Intelligenz fügt diese dann zusammen. In der Praxis funktionierte das zwar gut, aber einen echten Mehrwert bietet die Funktion in meinem Alltag nicht.

Konnektivität und Kommunikation

Google Pixel 9 Konnektivitaet 3

Die Konnektivität war beim Pixel 8 im letzten Jahr ein kontroverses Thema. Das lag besonders daran, dass der Standby-Verbrauch besonders hoch war und die Empfangsstärke nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten konnte. Enttäuschenderweise ist auch in diesem Jahr der Standby-Verbrauch sehr hoch, wenn man das Gerät im Dual-SIM-Betrieb verwendet. Statt 4% in 12 Stunden gehen dann rund 12% verloren.

Mit der Empfangsstärke hatte ich nie Probleme. Das Pixel 9 setzt, wie auch schon sein Vorgänger, wieder auf die Dual-SIM-Möglichkeit. Hierbei muss die zweite SIM-Karte aber zwingend eine eSIM sein, da der Einschub nur Platz für eine SIM bietet. Alle notwendigen Frequenzen werden hierbei unterstützt, sodass keine Wünsche offen bleiben. Trotz Samsung-Chip war auch der Internet-Empfang jederzeit zufriedenstellend. Die SAR-Werte liegen bei 0,99W/kg (Kopf) und 1,40W/kg (Körper).

Für den WLAN-Empfang setzt das Google Pixel 9 wieder auf WiFi 7 und für die drahtlose Verbindung mit anderen Geräten steht Bluetooth in Version 5.3 zur Verfügung. Dabei setzt man auf die Codecs SBC, AAC, aptX, aptX HD und LDAC. Auf LHDC oder aptX Lossless müssen wir weiterhin verzichten. Dank der Unterstützung von Dual-Band-GNSS, GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, QZSS und NavIC ist die Navigation jederzeit hervorragend und genau. UWB zur noch genaueren Positionsbestimmung, was Apple unter anderem für sein „Wo ist?“-Netzwerk verwendet, bleibt den Pro-Modellen vorbehalten. Neben Sensoren für Beschleunigung, Umgebungslicht und Annäherung verfügt das Pixel 9 über ein Gyroskop und einen Kompass. Die Stereo-Lautsprecher werden laut und besitzen einen tollen Klang, der oberhalb der 80-Prozent-Marke aber leicht blechern klingt. Für ein Smartphone dieser Größe sind die Lautsprecher absolut top.

Akkulaufzeit des Google Pixel 9

Screenshot pixel9 akkubenchDer Akku des Pixel 9 ist minimal angewachsen und misst in diesem Jahr 4700 mAh. Damit kommt man problemlos durch einen Tag. Zwei volle Tage sind aber nur für Wenig-Nutzer erreichbar. Ich hatte abends oftmals noch 20 bis 30 Prozent Restkapazität. Die durchschnittliche Display-On-Time (DOT) lag bei 6,5 bis 7,5 Stunden. Im Benchmark erreichte das Gerät 16 Stunden mit aktivierten 120 Hertz. Beachten sollte man zudem, dass das Gerät mit Dual-SIM deutlich mehr Standby-Verbrauch hat. Für Hardcore-User kann es dann schwer werden, einen vollen Tag Laufzeit zu erreichen.

Aufgrund der langen Ladedauer empfiehlt es sich nicht, das Gerät erst kurz bevor man das Haus verlassen will, an den Strom zu hängen. Eine gesamte Ladung nimmt 1 Stunde und 40 Minuten in Anspruch, wobei das Gerät nach knapp 1,25 Stunden bei 85 Prozent angelangt ist. Die letzten 15 Prozent nehmen dann 30 Minuten in Anspruch und für die letzten 5 Prozent benötigt das Gerät stolze 20 Minuten. Andere Hersteller laden in 20 Minuten von 0 auf 100! Das liegt daran, dass die maximale Ladegeschwindigkeit beim Pixel 9 bei 27 Watt liegt.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Zwar legt Google kein Netzteil bei, die 27 Watt erreicht ihr aber mit jedem handelsüblichen PowerDelivery PPS Netzteil. Wer das Original-Netzteil nutzen möchte, muss hierfür nochmals 35 Euro auf den Tisch legen und bekommt dann ein 45 Watt Netzteil. Das Smartphone lädt aber dennoch nur mit 27 Watt – wieso Google seine Kunden hier so in die Irre führt, ist mir unverständlich. Noch unverständlicher ist aber, dass man ein schnelleres Netzteil im Angebot hat, das Smartphone aber trotzdem nur mit 27 Watt laden kann. Kabellos kann das Pixel 9 mit maximal 15 Watt geladen werden.

Testergebnis

Getestet von
Lennart Moog

Das Google Pixel 9 ist ein sehr gutes Smartphone, das einige Schwächen des Vorgängers ausmerzen kann. Allen voran glänzt es durch einen deutlich besseren Fingerabdrucksensor und die Akkulaufzeit ist ebenfalls spürbar besser. Das Display wird sehr hell und ist dank 120Hz auch angenehm flüssig. In Hinblick auf Leistung muss das Pixel 9 aber Federn lassen. Der Tensor G4 Prozessor kann einmal mehr nicht mit der Konkurrenz mithalten. Anders wiederum die Kameras – diese bieten tolle Fotos, auch wenn man hier auf die Zoom-Kamera verzichten muss. Bei einem Preis von 900€ limitiert das leider auch die Kamerawertung!

Insgesamt haben wir es hier aber mit einem kleinen Update im Vergleich zum Pixel 8 (zum Test) zu tun. Der Aufpreis von 100 Euro gegenüber dem Vorgänger ist in Anbetracht der Änderungen nicht gerechtfertigt. Ein Upgrade vom Pixel 8 auf das neue Pixel 9 lohnt sich daher nicht. Bei einem Neukauf sollte man ebenfalls das Pixel 8 in Betracht ziehen, da man dieses mittlerweile deutlich günstiger bekommt und auch dort noch 6 Jahre Updates erhält. Auch das Samsung Galaxy S24 (zum Test) oder Xiaomi 14 (zum Test) sind gute Alternativen, wenn man auf der Suche nach einem handlichen Gerät ist. Generell sollte man ohnehin die Finger von dem Smartphone zu Googles angedachten Preisen lassen. Eine Kaufempfehlung können wir aussprechen, wenn das Gerät für rund 500€ verfügbar ist. In den letzten Jahren gab es solche Deals regelmäßig bei Vertragskombinationen.


Gesamtwertung
83%
Design und Verarbeitung
95 %
Display
90 %
Leistung und System
70 %
Kamera
80 %
Konnektivität
85 %
Akku
80 %

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