CPU | Google Tensor G3 - 1 x 3,0GHz + 4 x 2,45GHz + 4 x 2,15GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB |
GPU | |
Display | 2400 x 1080, 6,2 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Pixel Experience - Android 14 |
Akkukapazität | 4575 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 12MP (dual) |
Frontkamera | 10.5 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 38, 40, 41 |
5G | 1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 75, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, eSIM |
Gewicht | 188 g |
Maße | 150,5 x 70,8 x 8,9 mm |
Antutu (v10) | 1019514 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | |
Getestet am | 07.11.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Google ist vorwiegend für seine Suchmaschine bekannt. Doch der amerikanische Software-Gigant versucht sich seit Jahren sehr erfolgreich an eigener Hardware. Was einst die Nexus-Smartphones waren, ist heute die Pixel-Reihe. In diesem Testbericht werfen wir einen kritischen Blick auf das Google Pixel 8. Im Vergleich zum Vorgänger hat man nur Kleinigkeiten verbessert – verlangt mit 800 Euro aber dennoch 150 Euro mehr als noch im letzten Jahr. Ob der Preis gerechtfertigt ist, erfahrt ihr in unserem Google Pixel 8 Test.
Design & Verarbeitung
Pixel Smartphones folgen seit dem Pixel 6 einem ähnlichen Design. Und so besitzt auch das Pixel 8 auf der Rückseite ein waagerechtes Kameraelement, welches die glänzende Glasrückseite unterbricht. Bei allen anderen Herstellern sitzen die Kameras mittlerweile immer in der linken oberen Ecke – Google setzt hier auf eine andere Anordnung. Beim Pixel sitzen die Kameras nebeneinander und weiter in der Mitte als üblich. Der durchgehende Kamerabuckel sorgt zum einen für einen hohen Wiedererkennungswert und zum anderen dafür, dass das Gerät nicht auf dem Tisch wackelt. Auf der Rückseite befindet sich ansonsten nur das Google-Logo.
Google setzt nicht nur bei den Kameras auf eine andere Anordnung als üblich. Auch die Buttons auf der rechten Seite sind anders als üblich angeordnet. Der Powerbutton sitzt nämlich über der Lautstärkewippe. Das hat bei mir am Anfang häufig zu Fehleingaben geführt – nach etwa einer Woche hat man sich aber daran gewöhnt. Auf der Unterseite finden wir einen ersten Lautsprecher, den USB-C-(3.2)-Anschluss und ein Mikrofon. Der Anschluss ermöglicht schnelle Datenübertragung per USB, allerdings kann der Bildschirminhalt aktuell nicht auf externe Monitore übertragen werden.
Die linke Seite ist bis auf einen Einschub für eine SIM-Karte blank gehalten. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich und wer zwei SIM-Karten verwenden möchte, muss auf eine eSIM und eine physische SIM-Karte zurückgreifen. Auf der Oberseite finden wir schließlich noch ein weiteres Mikrofon und ein zweiter Lautsprecher ist in die Hörermuschel integriert.
Auf der Vorderseite sitzt das flache 6,2 Zoll große Display. Die Bildschirmränder sind angenehm schmal, aber enttäuschenderweise nicht komplett symmetrisch. Das Kinn ist noch immer etwas breiter als die restlichen Ränder. Unterbrochen wird das Display lediglich von der mittig sitzenden Frontkamera. Insgesamt bringt das Gerät satte 188 Gramm auf die Waage. Das ist ein recht hohes Gewicht für das ansonsten handliche Gerät. Die Abmessungen liegen bei 150,5 x 70,8 x 8,9 Millimeter.
Die Verarbeitung des Google Pixel 8 ist auf einem hohen Niveau. Das Gerät ist stabil und wirkt robust. Die Druckpunkte der Buttons sind perfekt und es wackelt nichts. Zu kritisieren habe ich aber, dass die Übergänge zwischen Rückseite und Rahmen an den unteren Ecken etwas scharfkantig sind. Das fällt aber nicht auf, wenn man das Gerät normal in der Hand hält. Was hingegen auffällt, ist der sich ansammelnde Staub über und unter dem Kameraelement. Dieser hält sich hartnäckig und lässt sich leider auch nur schwer entfernen.
Lieferumfang des Google Pixel 8
Zum Lieferumfang gehört neben dem Smartphone ein USB-C auf USB-C 2.0 Kabel. Wie die Konkurrenz verzichtet man leider auch hier auf eine USB 3 Kabel. Zudem gibt es einen USB-A Adapter. Ein Netzteil sucht man leider auch bei Google vergebens. Optional kann man ein Case erwerben, welches robust, griffig und mit 40€ kostspielig ist.
Display des Google Pixel 8
Das AMOLED-Display auf der Vorderseite misst 6,2 Zoll und löst mit 2400 x 1080 Pixel auf. Damit ist das Google Pixel 8 mit einem kleineren Display ausgestattet als die meisten Konkurrenten. Ebenfalls ist es eine Besonderheit, dass das Displayglas flach und nicht curved ist. Das Pixel 7 (zum Test) musste letztes Jahr noch mit einer Bildwiederholungsrate von 90 Hertz auskommen – dieses Jahr bekommen wir endlich auch im kleinen Modell flüssigere 120 Hertz. Leider müssen wir aber auf LTPO-Technik verzichten. Das Pixel 8 wechselt lediglich zwischen 60 und 120 Hertz. Beim Always-On-Display geht es runter bis 30 Hertz. Die Helligkeit soll laut Google bei hervorragenden 2000 Lux liegen. Dieser Wert kann natürlich nur im Automatik-Modus und bei Sonneneinstrahlung erreicht werden. Den angegebenen Wert können wir fast bestätigen – im Test kam das Display auf angenehm helle 1940 Lux. Damit ist die Ablesbarkeit im Freien auch an den sonnigsten Tagen im Jahr gewährleistet.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDas Display wird aber nicht nur hell – es hat auch eine gute Farbdarstellung. Die Farben sind knackig und es macht Spaß, auf das Display zu schauen. Das wird vor allem auch durch die angenehm dünnen Displayränder verstärkt. Die Farbdarstellung kann zwar in den Einstellungen angepasst werden, aber die Möglichkeiten liegen hier weit hinter anderen Herstellern. So kann lediglich zwischen „Natürlich“ und „Adaptiv“ gewählt werden – Xiaomi und Samsung bieten hier etwa deutlich mehr Anpassungsmöglichkeiten.
Auch beim Always-On-Display hat man leider nur wenig Möglichkeiten, dieses an den eigenen Geschmack anzupassen. Das AOD zeigt Uhrzeit, Wetter, Datum und Benachrichtigungen – kosmetische Anpassungen kann man aber nicht vornehmen. Zur Bedienung stehen die altbekannten On-Screen-Buttons (Zurück-Button auf der linken Seite) und Wischgesten zur Verfügung.
Fingerabdruck-Sensor und Face-Unlock
Der Fingerabdruck-Sensor im Display ist beim Pixel 8 leider weiterhin nicht auf dem Niveau der Konkurrenz. Es kommt gelegentlich vor, dass der Finger auch beim dritten Mal Auflegen nicht erkannt wird. Andere Hersteller sind hier deutlich weiter – sowohl beim Thema Schnelligkeit als auch bei der Zuverlässigkeit. Deutlich besser funktioniert die Gesichtserkennung. Laut Google soll diese dank des integrierten Sicherheitschips Titan M2 auf dem gleichen Level sicher sein, wie die von Apple – und das, obwohl hier eine 2D-Gesichtserkennung zum Einsatz kommt. Inwiefern Google hier recht hat, können wir natürlich nicht überprüfen. Aber man kann die Gesichtserkennung auch zur biometrischen Authentifizierung in Banking-Apps nutzen, was sehr angenehm ist.
Der Vorteil von Googles 2D-Gesichtserkennung ist also, dass sie die gleichen Vorzüge in puncto Sicherheit mit sich bringen soll, wie die von Apple. Gleichzeitig muss man bei Google nicht mit einer riesigen Notch leben, in der die Technik untergebracht wird. Dieser Vorteil bringt gleichzeitig aber auch den Nachteil, dass es nur bei ausreichend Licht funktioniert. Sobald es etwas dunkler ist und das Gesicht nicht mehr ausreichend ausgeleuchtet ist, muss man auf den Fingerabdruck-Sensor zurückgreifen.
Leistung
Unter der Haube des Pixel 8 werkelt nun schon in der dritten Generation der hauseigene Tensor-Chip. Doch wie auch schon in den vergangenen Jahren kann der diesjährige Tensor G3 nicht mit der Konkurrenz mithalten. Der Prozessor, der von Samsung gefertigt wird, bietet nicht genügend Leistungsreserven, um mit anderen Flaggschiffen mithalten zu können. Die Zusammensetzung ist wie folgt: ein Cortex-X3 Kern mit einer Taktfrequenz von 2,91GHz, vier Cortex-A715 Kerne mit einer Taktfrequenz von 2,37GHz und vier Cortex-A510 Kerne mit einer Taktfrequenz von 1,70GHz. Als Grafikeinheit kommt eine Immortalis-G715s MC10 zum Einsatz.
Was zuvor angedeutet wurde, wird von den Benchmarks verdeutlicht. Sämtliche aktuelle und auch bereits ein Jahr alte Smartphones, die auf einen Snapdragon der 8er-Reihe setzen, laufen dem Pixel regelrecht davon. Im normalen Alltag merkt man hiervon aber nicht viel. Zu kleineren Denkpausen kommt es erst unter Volllast (etwa Benchmarks). Hierbei wird das Gerät aber dann auch unangenehm warm und kühlt erst nach 10 bis 15 Minuten wieder ab. Im GPU Stress Test fällt zudem auf, dass die Leistung des Pixel 8 leider auch nicht aufrechterhalten werden kann – hier kommt es zu massiven Leistungseinbrüchen.
Antutu (v9)Google wirbt dieses Jahr mit herausragenden 7 Jahren Software- und Sicherheitsupdates. Hierbei sollte man aber im Hinterkopf haben, dass das Gerät schon jetzt deutlich weniger Leistungsreserven hat als andere aktuelle Smartphones im gleichen Preisgebiet. Stand jetzt macht sich das im Alltag nicht bemerkbar, ob sich das Smartphone aber auch in 7 Jahren noch mit Freude nutzen lässt, wagen wir zu bezweifeln.
Dem Prozessor stehen wahlweise 128 oder 256 Gigabyte UFS 3.1-Massenspeicher zur Verfügung. Dass man hier überhaupt ein 128 Gigabyte-Modell anbietet, grenzt an eine Frechheit. Ein 512 Gigabyte-Modell bleibt dem großen Bruder Google Pixel 8 Pro vorbehalten. Zudem ist es schade, dass man hier nicht auf noch schnelleren UFS 4.0-Speicher setzt. In beiden Speichervarianten kommen 8 Gigabyte LPDDR5X-Arbeitsspeicher zum Einsatz.
Während man die letzten Jahre die geringere Leistung mit einem günstigeren Preis rechtfertigen konnte, ist das dieses Jahr nicht der Fall. Deutlich weniger Leistung als die Konkurrenz und dazu gestiegene Preise machen das Pixel 8 nicht zu einem Leistungskracher.
System des Google Pixel 8
Die einen lieben es – die anderen hassen es: Die Android-Oberfläche der Pixel Smartphones. Hierbei handelt es sich zumindest optisch um die reinste Version, die man von Android auf dem Markt finden kann. Während die Benutzeroberflächen von Xiaomi, Samsung und Co eher verspielt sind, setz Google auf Minimalismus. Das System im Google Pixel 8 basiert auf Android 14 und soll dank Googles bahnbrechendem Updateversprechen sogar noch das 7 Jahre entfernte Android 21 erhalten. Zudem möchte man das Gerät auch 7 Jahre mit Sicherheitsupdates und den für Pixel vorbehaltenen Feature-Drops versorgen. Das ist ein Versprechen, das es so im Android-Bereich bisher nicht gab und selbst Apple kann hier nicht ganz mithalten.
Google wirbt bei seinem System mit diversen KI-Features, die es so nicht in anderen Smartphones gibt. Da sind zum einen die Offline-Musikerkennung und KI-erzeugte Hintergrundbilder zu nennen. Zum anderen bietet Google seinen Nutzern aber auch eine Spracheingabe-Funktion für beispielsweise Messenger. Alle drei Features funktionieren zuverlässig. Wirklich nützlich im Alltag ist die Spracheingabe. Diese kann etwa im Messenger verwendet werden, wenn man nicht tippen möchte, die Person gegenüber aber auch nicht mit einer Sprachnachricht nerven möchte. So spricht man einfach in sein Telefon und Google übernimmt die Schreibarbeit – seit diesem Jahr kann Google sogar Satzzeichen korrekt setzen. Hierbei kommt es vereinzelt aber immer noch zu Fehlern. Ebenfalls nett ist die Musikerkennung. Wenn man sich fragt, welches Lied im Hintergrund läuft, genügt ein Blick auf das Display.
Pixel Experience bietet aber auch eine Reihe weiterer Features, auf die wir in diesem Test nur vereinzelt eingehen.
Live-Anzeige und Magic Editor
Kurz möchte ich aber noch auf die Funktion „Magic Editor“ zu sprechen kommen, die ihr Debüt in der Pixel 8-Reihe feiert. Während man mit dem magischen Radierer schon im vergangenen Jahr Elemente aus Bildern entfernen konnte, kann man diese jetzt auch verschieben. Und das funktioniert richtig gut! Bei genauer Betrachtung kann man je nach Motiv zwar erkennen, dass da etwas verändert wurde, aber auf den ersten Blick erkennt man es nicht. Spannend ist, was hier in Zukunft noch möglich sein kann. Für diese Funktion benötigt das Pixel aber Internetzugriff, da die Berechnung über die Google Cloud läuft.
Die Live-Anzeige gibt es in Pixel-Geräten schon seit Jahren. Diese soll neben Wetter und Datum auch nützliche Informationen aus Apps liefern. Updates sollen so etwa zu Paketlieferungen oder Updates zu Bahnreisen angezeigt werden. Hierfür muss man den Zugriff auf die App-Benachrichtigungen aktivieren. In der Theorie ein sehr nützliches Feature, das auf dem Startbildschirm und dem Always-On-Display angezeigt wird. In der Praxis funktionierte das bei mir aber nicht, sodass die Live-Anzeige lediglich das Wetter und das Datum anzeigte. Auf dem Always-On-Display wird zudem angezeigt, welche Musik man gerade über Spotify und Co hört. Leider wird die Anzeige aber nicht dauerhaft aktualisiert, sodass häufig ein anderes Lied angezeigt wird als das, was man tatsächlich hört. Aktualisiert wird knapp jede halbe Minute oder wenn man das Display einschaltet. Benachrichtigungen werden auf dem AOD aber zuverlässig angezeigt.
Minimalismus statt zahlreicher Features
Während andere Hersteller das Android-System in ihren Benutzeroberflächen durch zahlreiche nützliche Features erweitern, muss man hierauf bei einem Pixel bedauerlicherweise verzichten. Man könnte Pixel Experience auch als das „iOS unter den Android-Systemen“ bezeichnen. Der Nutzer wird in vielen Punkten beschnitten, was die Anpassbarkeit angeht. Aber auch ansonsten stolpert man in der alltäglichen Nutzung immer wieder über das Fehlen von Funktionen, die eigentlich selbstverständlich sind. Apps können nicht geklont werden, das Display kann nicht doppelt angetippt werden, um es auszuschalten und es gibt keine App-Sperre. Für mich am nervigsten war jedoch der Umstand, dass es keinen Shortcut gibt, um zwischen der Daten-SIM zu wechseln, wenn man das Gerät mit zwei SIM-Karten nutzt. Hier muss man jedes Mal umständlich in die Einstellungen navigieren. Auch die Funktion, dass automatisch zu der SIM mit besserer Internetverbindung gewechselt wird, funktionierte im Alltag nicht zuverlässig.
Das System von Google läuft rund und macht auch Spaß in der Benutzung, aber die kleinen fehlenden Features führen in Summe zu einem schlechteren Nutzungserlebnis als bei der Konkurrenz. Meine Hoffnung bleibt, dass zumindest einige dieser Funktionen mit der Zeit durch Feature-Drops implementiert werden.
Kamera des Google Pixel 8
Schon seit Beginn der Pixel-Reihe konnte Google Jahr für Jahr mit seiner Kamera punkten. Das möchte man auch dieses Jahr wieder und verbaut auf der Rückseite eine neue 50-Megapixel-Hauptkamera und die 12 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera aus dem letzten Jahr. Einen neuen UWW-Sensor bekommt nur das Pixel 8 Pro ebenfalls wie eine Zoom-Linse. Die Sensoren im Google Pixel 8 sind im Detail:
- Hauptkamera: 50 Megapixel, f/1.68, 1/1,31 Zoll, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 12 Megapixel, f/2.2
- Selfie-Kamera: 10,5 Megapixel, f/2.2, fester Fokus
Hauptkamera
Die Hauptkamera lässt keinerlei Wünsche offen. Die Ergebnisse sind bei Tag gestochen scharf und bieten viele Details. Das Besondere der Pixel-Fotos ist die neutrale Farbwiedergabe bei dennoch hohem Dynamikumfang. Der Pixel-Look unterscheidet sich stark von Samsungs oder Apples Bildern, da die beiden anderen Hersteller die Farben deutlich knalliger und unnatürlicher darstellen als das Pixel. Gut zu gefallen weiß neben dem Dynamikumfang auch der hervorragende Weißabgleich. Die Hauptkamera gehört zweifelsfrei zu einer der besten auf dem aktuellen Android-Markt.
Bei Nacht kann die Hauptkamera ebenfalls abliefern. Auch hier weicht die Farbdarstellung etwas von der Darstellung anderer Hersteller ab, was aber bei Weitem kein Kritikpunkt ist. Bildrauschen gibt es praktisch nicht, da Google bei Nacht gerne etwas weichzeichnet. Daraus resultiert aber, dass die Bilder leicht an Schärfe einbüßen müssen. Insgesamt gefallen uns die Bilder bei Nacht auch sehr gut.
Ultraweitwinkel-Kamera
Anders sieht es bei der Ultraweitwinkel-Kamera aus. Hier ist der Weißabgleich nicht auf einem ganz so guten Level wie bei der Hauptkamera und auch der Kontrast ist schwächer. Bei Schärfe und Details kann aber auch die zweite Linse auf der Rückseite vollends überzeugen. Die UWW-Aufnahmen bei Tag sind in diesem Preisgebiet auch mehr als gut, wenngleich ein Qualitätsabfall im Vergleich zur Hauptkamera zu vernehmen ist.
Bei Nacht hat der UWW-Sensor hingegen schon größere Probleme. Besonders hellere Lichtquellen werden verwaschen dargestellt. Auch hier macht sich wieder bemerkbar, dass der Weißabgleich nicht auf dem Level der Hauptkamera ist und bei Nacht leidet leider auch die Schärfe ein wenig.
All das ist Meckern auf hohem Niveau – das Google Pixel 8 hat in diesem Preisbereich eine der besten Ultraweitwinkelkameras im Angebot.
Portrait-Aufnahmen
Auch die Portrait-Aufnahmen des Google Pixel 8 können prinzipiell überzeugen. Die Kantenerkennung ist bei Google auf einem hohen Niveau und dadurch gelingt die Trennung zwischen Hintergrund und Motiv sehr gut. Die Farbdarstellung wirkt aber teilweise etwas unnatürlich.
Selfie-Aufnahmen
Im Vergleich zu den Kameras auf der Rückseite enttäuscht die Frontkamera ein wenig. Hier ist wenig Kontrast vorhanden und die Bilder wirken kühl. Hier hat Google definitiv Potenzial liegen lassen. Auch bei den Details kann die Frontkamera wenig überzeugen.
Videos
Bei den Videos zeichnet sich ähnliches ab, wie auch bei den Fotos. Mit den Kameras auf der Rückseite gelingen schöne Videos – die Frontkamera hingegen kann nicht wirklich überzeugen. Erfreulich bei der Haupt- und UWW-Kamera ist, dass auch bei der vollen Auflösung von 4K bei 60 Bildern pro Sekunde noch zwischen den beiden Linsen gewechselt werden kann. Hier gefällt auch wieder die Farbdarstellung und der Fokus arbeitet zuverlässig. Die Bildstabilisierung tut ihr Übriges, damit die Aufnahmen gelingen.
Zwischenfazit Kamera des Google Pixel 8
Lässt man die Frontkamera außen vor, so kann das Pixel 8 einmal mehr mit einem hervorragenden Kamera-Setup auf der Rückseite überzeugen. Die Hauptkamera übertrifft dabei sogar die meisten teureren Android-Geräte. Aber auch die Ultraweitwinkel-Kamera liefert in diesem Preisgebiet ab. In unserem Kameravergleich mit dem größeren Pro-Modell wird ersichtlich, dass die Unterschiede zur besseren UWW-Kamera gering sind. Auf eine Zoom-Kamera wie im Pro-Modell muss man beim Pixel 8 aber verzichten.
Konnektivität und Kommunikation
Wie bereits erwähnt, ist das Google Pixel nur in Verbindung von einer eSIM und einer physischen SIM-Karte dual-SIM-fähig. Hierbei werden alle wichtigen Netzfrequenzen abgedeckt, sodass hier keinerlei Wünsche offen bleiben. Erstaunlich ist aber, dass wir mit beiden Google Pixel 8-Geräten Probleme beim Speed-Test feststellen konnten. Diese konnten behoben werden, indem die Funktion „Adaptive Konnektivität“ ausgeschaltet wurde.
Das Telefonieren mit dem Google Pixel 8 bietet beidseitig zuverlässig gute Qualität. Die SAR-Werte liegen bei 0,98W/kg (Kopf) und 1,20W/kg (Körper). Für die WLAN-Verbindung ist sogar der neue WiFi 7 Standard verbaut. In Deutschland ist aber noch immer nur WiFi 6 wichtig. Für die kabellose Verbindung mit anderen Geräten steht zudem Bluetooth in Version 5.3 zur Verfügung. Hierbei werden die Standards aptX, aptX HD, LDAC und natürlich AAC und SBC unterstützt – auf LHDC muss man leider verzichten. Neben Dual-GPS, GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, BeiDou zur Standortbestimmung ist auch NFC zum kontaktlosen Bezahlen mit an Bord. Die verbauten Stereolautsprecher bieten einen schönen Klang. Insgesamt werden diese aber nicht so laut wie beispielsweise im Samsung Galaxy S23 (zum Test).
Akkulaufzeit des Google Pixel 8
Der im Google Pixel 8 verbaute Akku misst 4575 mAh. In Verbindung mit einem „kleinen“ Display und dem „schwachen“ Prozessor sollten aber theoretisch bessere Laufzeiten als bei der Konkurrenz drin sein – sollte man meinen. In der Realität sieht das aber leider ganz anders aus. Beide Geräte der Pixel 8-Reihe haben mit schwerwiegenden Akkuproblemen zu kämpfen. Auch die Gemüter in diversen Internetforen sind in diesem Punkt erhitzt. Im Alltag konnte ich maximal 4,5 Stunden Displaynutzung am Tag erreichen. Die Benchmark-Ergebnisse können hingegen mit der Konkurrenz mithalten, aber sind nicht auf den Alltag zu übertragen.
Ganz katastrophal war die Akkulaufzeit bei mir in Dual-SIM-Verwendung. Hier erreichte ich zwischenzeitlich nicht einmal drei Stunden Displaynutzung am Tag, bevor sich der Akku verabschiedet hat. Das führte in der Konsequenz dazu, dass ich die zweite physische SIM wieder entfernt habe und jetzt immer mit einem zweiten Gerät als Hotspot herumlaufe. Naheliegend ist, dass hier ein Fehler mit dem eSIM- (oder 5G-) Modem vorliegt. Wir hoffen aber inständig, dass es sich nur um einen softwareseitigen Fehler handelt, den man per Update beheben kann. Ein Hardware-Fehler wäre fatal.
Akkulaufzeit Einheit: StdErschwerend zur schlechten Akkulaufzeit kommt die mindestens genauso schlechte Ladezeit. Google scheint bisher nicht verstanden zu haben, dass es auf eine kurze Ladedauer und lange Nutzungsdauer ankommt – beim Google Pixel 8 ist es nämlich leider genau andersherum. Mit gerade einmal 30 Watt kann das Pixel 8 geladen werden und benötigt für eine vollständige Ladung knapp 85 Minuten. Nach etwas mehr als 30 Minuten ist die 50-Prozent-Marke geknackt und für die restliche Ladung müssen dann noch einmal knapp 45 Minuten eingeplant werden. Mit 18 Watt kann das Pixel Smartphone auch mehrere Stunden kabellos geladen werden. Reverse-Wireless-Charging wird ebenfalls unterstützt.
Testergebnis
Das Google Pixel 8 ist ein schickes Smartphone, das zudem eines der wenigen handlichen Geräte auf dem Markt ist. Auf der Vorderseite sitzt ein hervorragendes AMOLED-Display, das ordentlich hell wird. Auch die starken Kameras auf der Rückseite werden einem Pixel absolut gerecht. Hier muss man im Vergleich zum Google Pixel 8 Pro (zum Test) allerdings auf die Zoom-Kamera verzichten.
Kritisieren muss man aber auf der einen Seite den schwachen Prozessor. Dieser fällt zwar zum jetzigen Zeitpunkt nicht sonderlich negativ im Alltag auf, könnte aber in Zukunft zu Problemen führen. Besonders wenn man das äußerst lobenswerte Updateversprechen von 7 Jahren im Auge behält. Was hingegen in der täglichen Nutzung viel eher ins Gewicht fällt, ist die miserable Akkulaufzeit. Hier muss Google deutlich nachbessern. Die Hoffnung bleibt, dass es sich hier nur um einen Software-Fehler handelt.
Ob man die Software Pixel Oberfläche als Vorteil oder Nachteil sieht, ist natürlich Geschmacksache. Ich persönlich nutze die Oberfläche sehr gerne, weil sie deutlich weniger verspielt als die meisten anderen ist. Jedoch vermisse ich bei Pixel Experience eine Vielzahl an Einstellungen, die ich bei anderen Smartphones bekommen würde. Und an dieser Stelle muss man überlegen, ob es einem dann vor allem die schwache Akkulaufzeit wert ist.
Schlussendlich bietet das Google Pixel 8 im Vergleich zum direkten Vorgänger Pixel 7 (zum Test) lediglich eine etwas bessere Hauptkamera und ein besseres Display. Zudem sogar einen schlechteren Akku als im letzten Jahr. Dennoch verlangt Google in diesem Jahr saftige 150 Euro mehr.
Der Aufpreis zum Vorgänger ist alles andere als gerechtfertigt und somit kann man das Pixel 8 dieses Jahr nicht mehr so leicht weiterempfehlen wie noch den Vorgänger.
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Im Wlan schaffen die Pixel durchaus gute Laufzeiten mit langer Display On Time.
Aber im Mobilfunknetz sieht das leider ganz anders aus,und wenn man dann noch Dual SIm nutzt wird es nochmals deutlich schlechter.
Ist bei meinem Pixel 7Pro genauso,leider sehr schlechte Akkulaufzeiten im Mobilfunknetz.
Und das dies bereits bei der Pixel 7 Serie so war,wird sich bei Pixel 8 softwarseitig daran wohl nix lassen.
Sorry Leute, ich mag eure Tests und hole mir eigentlich immer hier die Informationen, aber beim Xiaomi 13, mit seinen 13,2 Stunden im Test wertet ihr “gute Akkulaufzeit”, während die 12,7 Stunden des Pixel “miserabel”, “schlecht” oder “schwach” sind. Vielleicht solltet ihr euch mal eine interne Vorgabe zur Wertung erarbeiten, dass das nicht je nach Redakteur völlig anders ausfällt und vergleichbar bleibt.
Servus, das stand auch leider etwas verwirrend hier drin. Wir machen unterschiedliche Akkutest und einer davon ist der Benchmark (da erreicht das Pixel solide Laufzeiten, warum auch immer). Ganz anders sieht das aber in der Praxis aus und relevant ist der Satz: “Im Alltag konnte ich maximal 4,5 Stunden Displaynutzung am Tag” – Beim Pixel 8 “Bei einer aktiven Nutzung von 3 bis 4 Stunden pro Tag kam ich auf volle zwei Tage Laufzeit.” – Beim Xiaomi 13 So sah das noch beim Pixel 7 im Benchmark aus: https://www.smartzone.de/xiaomi-13-vs-google-pixel-7-kompakte-smartphones-im-vergleich/. Da sieht man den Unterschied bei der Laufzeit auch noch im… Weiterlesen »
Ich find’s nachvollziehbar, dass im Bereich Akku die Alltagsperformance bewertet wird (auch wenn diese stark vom individuellen Nutzungsverhalten abhängt). Aber wäre es dann nicht auch sinnvoll die Performance im Alltag zu messen? Vielleicht hab ich etwas überlesen, aber es scheint, dass die Performance Bewertung nur synthetische Benchmarks umfasst.
Benchmarks sind ja in gewisser Weise wie theoretische Prüfstandsmessungen in der Automobilindustrie.
Servus Simon, danke für den Hinweis. Hier hat Lennart sich etwas kürzer gefasst, da wir auch schon einen Test zum 8 Pro haben. Dort schreibt Joscha Folgendes: “Natürlich sprechen wir hier von Geschwindigkeitsunterschieden, die sich in der Praxis kaum bemerkbar machen. Dennoch kann man sagen, dass das Google Pixel 8 Pro nicht ganz so flüssig läuft wie andere High-End-Smartphones. Wie zuvor besprochen, wir sprechen hier nicht von wirklichen Performance-Problemen. Aber es gibt eben stellenweise etwas längere Ladezeiten, als man es von einem Smartphone dieser Preisklasse gewohnt ist.” Ansonsten achten wir darauf, diese Praxisnutzung immer wieder zu erwähnen. Wie du schon… Weiterlesen »
Alles klar, danke für die Erläuterung. Ja das macht dann absolut Sinn.
Ich als normaler Nutzer verwende bisher auch noch ein altes Pixel 4a und bin mit der Alltagsperformance (ohne Gaming) immer noch recht zufrieden.
Wahrscheinlich macht es dann Sinn wie in eurem Pixel 8 Pro Test nach Nutzerprofil/Erwartung zu differenzieren, weil die Benchmarkzahlen auf den ersten Blick das schlimmste befürchten lassen.
Eventuell muss man Smartphones mehr wie Autos betrachten, wo auch nicht für jeden Kunden der zweisitzige Sportwagen die beste Wahl ist 🙂
Viele Grüße,
Simon
Hallo,
mich erschreckt der Magic Editor. Hat das Ganze noch mit Fotografie zu tun?
Und- werden Manipulationen (unveränderbar) in den Metadaten gespeichert? Oder sind in diesen unruhigen Zeiten Fälschungen Tür und Tor geöffnet?
Gruß Georg
Hey Wackelohr, das ist alles erst der Anfang 😄. Du kannst mittlerweile KI-Modelle trainieren, Bilder von einer beliebigen Person zu generieren, wenn du ein ausreichend großes Bilderset von der Person hast. Und Stimmen lassen sich auch inzwischen “clonen”. Das ist alles schon möglich, bequem zuhause von deinem Rechner aus. Es wird wohl noch 1-2 Jahre dauern, bis es für solche Tools einfach zu bedienende Softwares gibt, aber spätestens dann wird das “Verschieben” von Personen auf einem Bild nicht mehr als ein Achselzucken hervorrufen.
Hallo zusammen, alles richtig, aber es bleibt ein mehr als unwohles Gefühl. Scheinbar ist Privatspäre mit oder auf dem Smartphone vollkommen unbedeutend bei der großen Mehrheit der Nutzer. Cloudspeicher, Googlekonto, Navigation, Mailaccount, Onlinebanking, Streaminganbieter, Wetterapp, Zeitungsabo, Telefonbuch, etc…Nachdem die Realität des Nutzers schon voll durchleuchtet ist soll nun die KI unsere geheimsten Wünsche aufdecken. Und ob auf dem Photo das Motiv erscheint welches zuvor mit eigenem Auge als festhaltenswert empfunden wurde oder etwas anderes, scheint auch egal oder ist es gar gewünscht? Da stellt sich wieder die oben aufgeworfene Frage, ist es ein Photo oder doch nur noch digitale Phantasie.… Weiterlesen »
Preise sind so ne Sache. Den Listenpreis würde ich auch nicht zahlen- habe mein Pixel 7 über einen Deal bei Mediamarkt mit Freenetvertrag bezogen- dafür ist es ok. Abwarten wie sich die Preise für das 8er entwickeln.
Das mit der Akkulaufzeit verstehe ich nicht, im Benchmark erreicht das Pixel 8 mit 13,8 h Laufzeit den 3. Platz der ausgewählten Smartphones.
Nach eurem Test sagt der Benchmark über die tatsächliche Nutzungsdauer nichts aus.
Ist dann ein reiner Vergleich Werte aus dem Benchmark überhaupt sinnvoll?
Servus David, das ist einfach der Benchmarkwert. Der kann von der Praxisnutzung durchaus stark abweichen. Bei keinem Gerät bedeutet Laufzeit im Benchmark von 10 Stunden, dass man das auch mit 10 Stunden DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) wirklich nutzen kann. Hier war der falsche Wert im Benchmark hinterlegt (danke für den Hinweis) und obendrein weicht die Laufzeit einfach stark ab, was dann eben durch die anderen Tests auffällt. Ein Vergleich der Werte ist dennoch sinnvoll, da es durchaus ein Anhaltspunkt ist. Wahrscheinlich kann Google mit der Software hier nachbessern und die echte Laufzeit deutlich verbessern.
Beste Grüße
Jonas