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Der Geekom Mini IT13 ist nach dem IT12 ein weiteres Beispiel für eine durchaus lieblose Produktpflege. Man nehme einen neueren Intel Prozessor und herauskommt abermals ein guter, aber mit 500-700€ je nach Konfiguration definitiv kein Preis-Leistungs-starker Mini-PC. Geekoms Mini-PCs sind im Vergleich zu Minisforum oder Beelink meist etwas teurer und bieten mit einem SD-Karteneinschub keine außergewöhnliche Besonderheit. Den Geekom IT13 habe ich abermals ausführlich getestet, da die Unterschiede zu den beiden Vorgängermodellen aber denkbar gering ausfallen, halte ich mich an einigen Stellen etwas kürzer. Neben einem neuen Prozessor gibt es auch eine schnellere PCIe 4 NVME SSD. Wir haben mit dem i9 auch den leistungsstärksten Intel der neuen Generation im Test.
Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten
Gleich zu Beginn verweise ich euch zum Test des Geekom Mini IT12, denn hier hat sich absolut nicht geändert. Der Geekom Mini IT13 steckt in genau dem gleichen Gehäuse wie sein Vorgänger. Das ist auch alles andere als negativ gemeint, denn das Gehäuse ist perfekt verarbeitete und macht einen hochwertigen Eindruck. Nach dem Ablösen der Unterseite habt ihr zudem die Möglichkeit, RAM und 2280 SSD zu tauschen oder den Speicher mittels 2,5 Zoll SSD und mSATA SSD einfach zu erweitern.
Lieferumfang des Geekom Mini IT13
Den Lieferumfang seht ihr oben auf dem Bild und nur das Netzteil des Geekom Mini IT13 ist auch neu. Ein zweigeteiltes Netzteil mit 130 Zentimeter Kaltgeräte und 160cm Netzkabel mit nun 120 Watt. Das alte Netzteil des IT11 hatte nur 90 Watt Leistung. Ansonsten sind die Anleitung, die VESA-Standard Schablone und ein 1m langes HDMI 2.0 Kabel auch wieder mit dabei.
Anschlüsse und Konnektivität des Geekom Mini IT13
Auch der Vorgänger glänzte bereits mit den modernsten Anschlüssen und der Mini IT13 macht genau dort weiter. Wer mehrere Bildschirme mit 4K Auflösung und 60Hz betreiben will, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse. Maximal sind vier Bildschirme auch durch die beiden USB-C 4 Anschlüsse möglich. Besonderheit bei Geekom bleibt der SD-Kartenleser.
Vorn und Seiten:
- Powerbutton mit integrierter weißer LED
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss 10 Gbit/s
- 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)
- Rechts: Kensington-Lock Anschluss
- Links: SD-Kartenleser
Hinten:
- 2.5 Gigabit-LAN-Anschluss
- 2 x USB-C 4.0 (Daten und Display) 40 Gbit/s
- 1 x USB-A 3.1 Anschluss (Blau) 10 Gbit/s
- 1 x USB-A 2.0 Anschluss (Schwarz)
- 2 x HDMI 2.0 Anschluss
- Stromanschluss (DC-In)
Die Anschlüsse habe ich euch durchgemessen, diesmal allerdings auch mit einem neuen NVME Gehäuse für den USB-C 4 Standard. Ich komme damit nun auf 30GBit/s, was die Geschwindigkeit der USB 4 Anschlüsse bestätigt.
Genau wie beim Vorgänger ist auch eine Intel® Wi-Fi 6E AX211 WLAN-Karte verbaut und die funktioniert in der Praxis astrein. Das gilt sowohl für den WLAN- als auch für den Bluetooth-Empfang (Version 5.2).
Leistung des Geekom IT13 mit i9-13900H
Der Prozessor wurde zu Beginn des Jahres vorgestellt und wird leider noch mit der älteren und weniger effizienten 10nm Herstellungstechnologie gefertigt. Das ändert allerdings nichts daran, dass es sich hier um eine 14 kernige High-End CPU handelt, die mit 6 Performancekernen arbeitet. Es gibt keinen Anwendungsbereich, wo die CPU nicht genügend Leistung zur Verfügung stellt.
Knackpunkt zum Zocken ist allerdings die integrierte Intel Xe Grafikeinheit, die dort frühzeitig limitiert. DDR5 RAM hätte ich mir ebenfalls gewünscht, aber der DDR4 RAM (32GB bei unserem Testgerät) laufen zumindest im Dual-Channel Betrieb. Was man mit dieser brachialen CPU Power nun eigentlich anstellt, ist etwas fraglich. Als schnellen Office PC qualifiziert sich der Geekom Mini IT13 vor allem auch durch den schnellen Speicher. Mal kurz etwas Videoschnitt oder Bildbearbeitung ist auch kein Problem für den kleinen Computer. Aber von einer Gaming-Leistung wie beim kürzlich getesteten Minisforum HX77G (Zum Test) sind wir weit entfernt.
Geekbench SingleDie schnellere SSD ist ein willkommenes Upgrade im Vergleich zum Vorgänger.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sLautstärke und Hitzemanagement
Die höchste Lautstärke erreicht der Geekom Mini IT13 mit 44 dB(A) bei 90°C unter Last. Der Lüfter bleibt allerdings auch im normalen Betrieb nicht konstant, sondern dreht immer mal wieder lauter und leiser, was ich als störender empfinde, als ein konstantes Geräusch. Bei normaler Belastung unabhängig vom Zocken überschreitet der Geekom Mini IT13 aber nicht mal die 41 dB(A) und ist damit nur wahrnehmbar. Aber auch ohne Belastung fällt das Lüftergeräusch nur kurzzeitig auf unter 40 dB(A). Die Steuerung klappte beim Vorgänger einfach besser. Das ganze hängt wohl mit dem leistungsstärkeren i9-13900H Prozessor unseres Testgeräts zusammenhängen. In Anbetracht dessen würde ich euch eher den I5 oder I7 empfehlen, wenn ihr einen ruhigeren PC bevorzugt.
System
Aktiviertes und sicheres Windows 11 Pro gehört mittlerweile zum Standard sämtlicher Mini-PCs. Auch beim Mini IT13 ist alles entsprechend vorinstalliert, aktiviert und der TPM 2.0 Chip arbeitet auch wie er soll. Für Fans eines offenen BIOS ist Geekom allerdings keine gute Wahl, wie man im folgenden Video sehen kann.
Leistungsaufnahme des Geekom Mini IT13
Im IDLE verbraucht der Geekom Mini IT13 etwa 10-12 Watt und steigert sich bei einem 4K YouTube-Video auf gemächliche 16-18 Watt. Damit ist der IT13 gerade im normalen Office Betrieb sehr sparsam. Sobald man dann die Leistung in Benchmarks und Spielen fordert, geht es hoch auf 70-80 Watt, wobei das Netzteil mit 120 Watt Leistung noch genug Luft für zusätzlichen Speicher und Stromversorgung über USB bietet. Maximal habe ich kurzzeitig 100 Watt gesehen. Nach 5 Stunden meines Arbeitsalltags standen 115 Wh auf dem Messgerät. Das entspricht gerade mal 23 Watt pro Stunde und der Geekom Mini IT13 ist damit super sparsam. Aber ich habe auch nur ein Bruchteil der Leistung abgerufen.
Testergebnis
Ich behaupte einfach mal, dass niemand einen Mini-PC mit i9-13900H wirklich benötigt. Das Verhältnis zur Grafikleistung ist einfach nicht gegeben und die reine CPU Power bei fast allen Aufgaben nicht auszuschöpfen. Die Unterschiede zu den Vorgängern sind außerdem so gering, dass man mit einem Geekom IT11 oder IT12 keinen Unterschied in der Praxis merkt, wenn man einen der Vorgänger deutlich günstiger mit I5 oder I7 ergattert. Also zumindest für dieses I9 Modell kann ich guten Gewissens keine Kaufempfehlung aussprechen. Wenn ihr das perfekte Aufgabengebiet für diesen Mini-PC habt, dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Der Geekom Mini IT13 ist definitiv kein schlechter Mini-PC, aber er es verhältnismäßig teuer und gerade mit dem I9 dreht der Lüfter fast durchgehend hörbar auf.
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Hier mal ein kleiner Hinweis für eure News:
https://www.n-tv.de/technik/Oft-verkaufte-Mini-PCs-hatten-Trojaner-an-Bord-article24732081.html
Danke für den Hinweis. Wir hatten auch Geräte im Test, die den Trojaner hatten und haben die Berichte bereits angepasst. Es kommt auch noch eine News dazu, bzw. allgemein zu diesen OEM-Mini-PCs. Geekom zählt da allerdings nicht dazu!
Beste Grüße
Jonas
Ich habe ihn zum bearbeiten und entwickeln von RAW Fotos. Super mit dem I9 und er ist unterm Schreibtisch so höre ich ihn nicht wirklich.
Spricht irgendwas gegen den Einsatz zur Audiobearbeitung? Hier wäre der schnelle Prozessor wichtiger als eine schnelle Grafik.
Dagegen spricht nichts. Die 32GB RAM sollten beim Bearbeiten von mehreren Spuren auch von Vorteil sein.
Es geht im Beitrag etwas durcheinander mit Beelink und Geekom … Ansonsten natürlich wie immer ein guter, aufschlussreicher Test
Danke für den Hinweis. Das sollte jetzt geordnet sein :).
Beste Grüße
Jonas
Hallo Jonas,
vielen Dank für den ausführlichen Test.
Meine Frage, kann ich anstelle DDR4 Ram unbedenklich
DDR5 Ram mit je 32 GB einsetzen ?
Hi, das ist nicht möglich! DDR4 und DDR5 Mainboards sind nicht miteinander kompatibel und man kann ihn auch nicht “reindrücken”: Die kleine Einkerbung (ungefähr in der Mitte des Riegels) befindet sich bei DDR4 und DDR5 an unterschiedlichen Stellen.
Aber die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers sollte in der Leistungsklasse eigentlich nicht der Flaschenhals sein. Davor limitieren andere Komponenten.
Beste Grüße
Hi Erik,
vielen Dank für die erschöpfende Antwort.
Welche anderen Komponenten bremsen das System ?
Viele Grüße
Die integrierte GPU (Intel Xe Grafikeinheit) wird als erstes ausbremsen, aber nur bei grafisch anspruchsvollen Programmen (Videoschnitt, Games z.B.). Sonst spricht nichts gegen die Leistung des Mini I13.