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Vier Monate sind seit dem Launch von Geekoms High-End Mini-PC, dem A7 vergangen und bereits jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern. Bereits anhand des Erscheinungsbildes kann erahnt werden, warum die Produktentwicklung des Geekom A8 so rasant vonstattenging. Der Mini-PC gleicht seinem Vorgänger optisch wie ein Ei dem anderen. Die wesentlichen Neuerungen befinden sich damit im Innenleben des A8. Ob diese den Generationensprung von Geekoms A-Serie rechtfertigen oder ob unser Testgerät vielmehr ein “Geekom A7 Plus” geworden ist, lest ihr in diesem Artikel.
Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten
Wieso sollte man etwas gezwungenermaßen ändern, das bereits großartig ist? Dass das Design gegenüber dem A7 identisch bleibt, ist in keiner Weise von Nachteil für den Geekom A8. Der Aluminiumgehäuse mit dem silbernen “Geekom”-Schriftzug wirkt nach wie vor schick und mit seinen Abmessungen von 112,4 x 112,4 x 37 Millimetern bleibt der Mini-PC trotz seiner leistungsstarken Hardware kompakt. Ferner hält der A8 an seinem Unterboden aus Plastik doch noch eine Neuerung bereit: Hier finden sich zwei Schraublöcher für eine VESA-Schablone, falls man den Mini-PC hinter einen Bildschirm oder unter der Tischplatte montieren möchte. Die Verarbeitungsqualität ist wie beim Vorgänger auf höchstem Niveau und der A8 zeigt sich gänzlich gleichgültig gegenüber Druck und Verwindungen.
Die Gummifüße am Boden des A8 sind wieder nur gesteckt und entfernt man diese, kommen vier Kreuzschlitz-Schrauben darunter zum Vorschein, über welche sich der Mini-PC öffnen lässt. Beim Abnehmen des Plastikbodens ist Vorsicht geboten, da dort Antennen angebracht sind, von denen Kabel zum Mainboard laufen. Auch auf dieser Seite des Mainboards besteht kein Unterschied zum Geekom A7. Zwei Riegel an DDR5-RAM und eine M.2 2280 SSD sind bereits verbaut und leere Steckplätze für zusätzliche Speichermedien nicht vorhanden. Ein Upgrade ist also nur durch einen Austausch möglich. Auch der A8 unterstützt Flash-Speicher bis zu einer Größe von 4 Terabyte.
Lieferumfang des Geekom A8 Mini-PC
Wie üblich befinden sich im Zubehör des Mini-PCs die obligatorischen Sicherheits- und Garantiehinweise und ein Quick-Start-Guide. Eine VESA-Schablone mitsamt Schrauben ist ebenfalls mit beigelegt und muss nicht separat erworben werden. Das 2,85 Meter lange Kabel mit EU-Stecker samt Netzteil und das 1 Meter lange HDMI 2.0 Kabel kennen wir so ebenfalls bereits vom Geekom A7. Ist die Steckdose weiter vom Arbeitsplatz entfernt, lässt sich an das Netzteil bei Bedarf ein längeres Kabel mit C5-Stecker anschließen.
Geekom hat das Gehäuse des A7 beibehalten und mit der Kompatibilität für VESA-Schablonen sinnvoll ergänzt. Eine solche ist bereits im Lieferumfang enthalten, abseits davon hält das Zubehör des Mini-PCs aber keine Überraschungen bereit.
Konnektivität und Kommunikation
Hinsichtlich der Schnittstellen verfügt der Geekom A8 über dieselbe umfassende Auswahl wie sein Vorgänger und sollte damit die meisten Ansprüche bezüglich der Peripherie zufriedenstellen. Die Anzahl und Art der Ports findet ihr im Folgenden aufgelistet:
Hinten:
- 1 x USB-C 3.1 (10Gbit/s, PD und DP 1.4)
- 1 x USB-C 4.0 (40Gbit/s, PD und DP 1.4)
- 1 x USB-A 3.1 (10Gbit/s)
- 1 x USB-A 2.0 (480Mbit/s)
- 1 x LAN-Anschluss mit 2,5GB/s
- 2 x HDMI 2.0 (480Mbit/s)
- 1 x DC-In Stromanschluss
Vorne:
- 1 x USB-A 3.1 (10Gbit/s, PD)
- 1 x USB-A 3.1 (10Gbit/s)
- 1 x 3,5mm AUX-Anschluss (Audio und Mikrofon)
Seitlich ist außerdem ein SD-Kartenleser verbaut, der vor allem das Herz von Fotografen höher schlagen lassen dürfte. Ein Kensington-Lock kann am Mini-PC allerdings nicht befestigt werden. Die Bildausgabe wird simultan auf 4 Monitoren mit 4K/60fps oder auf 2 Monitoren mit 8K/30fps unterstützt. Getreu dem Sprichwort “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” haben wir den Datendurchsatz der Anschlüsse ebenfalls wieder gemessen, auch wenn diese sich gegenüber dem Geekom A7 nicht großartig unterscheiden sollten. Soweit sind die Ergebnisse stimmig, lediglich die Geschwindigkeit des USB-C 4.0 Ports konnte nicht ausgereizt werden. Im System ließ sich der Standard allerdings eindeutig verifizieren.
Zu lokalen Netzwerken und anderen Geräten stellt der Geekom A8 eine Verbindung über WiFi 6 und Bluetooth 5.2 her. Die Treiberprobleme der MT7921-Netzwerkkarte sind leider wieder präsent, hier schafft der Treiber-Link im Testbericht des Geekom A7 unter dieser Rubrik allerdings Abhilfe. Nach der Installation erreicht der A8 im 5GHz-Netzwerk ordentliche 92 MBit/s. Auch im 2,4GHz-Netz liegt die Geschwindigkeit mit 35 MBit/s im gehobenen Mittelfeld. Netzwerkabbrüche kamen über den Testzeitraum seitens des Mini-PCs nicht vor und die Verbindung blieb durchgehend konstant. Selbiges gilt auch für die Bluetoothverbindung, auch mit einem Raum Abstand zum A8.
Geekom stattet seine Geräte seit jeher großzügig mit Schnittstellen aus und der A8 ist hier keine Ausnahme. Auch drahtlos ist der Mini-PC zügig unterwegs, allerdings erst, nach einer manuellen Treiberinstallation.
Leistung des Geekom A8 Mini-PC
Auf den ersten Blick liegt der ausschlaggebende Unterschied zum Geekom A7 in der verbauten CPU. Bei genauerem Hinsehen hält sich der Mehrwert allerdings in Grenzen. Im Geekom A8 arbeitet AMDs Ryzen 9-8945HS. Der Chip basiert noch auf der Zen 4 Architektur und arbeitet mit 8 Kernen und 16 Threads. Dabei liegt der Basistakt bei 4,0GHz, mit einem Kern werden sogar bis zu 5,2GHz erreicht. Zudem ist als GPU eine AMD Radeon 780M mit 12 Kernen und einem Takt von 2800MHz integriert. Insgesamt besitzen CPU und GPU damit dieselben Leistungsparameter wie der Ryzen R9-7940HS des Vorgängers. Da außerdem die TDP wieder auf 45W begrenzt ist, stellt es keine Überraschung dar, dass die Benchmarks recht ähnlich zum A7 ausfallen. In den Ergebnissen kann sich letzterer sogar etwas von unserem Testgerät absetzen.
Geekbench SingleAMD zufolge liegt der wesentliche Unterschied des neuen Prozessors zum Ryzen 9-7940 im dedizierten KI-Chip. Dieser soll statt 10 nun mit 16 TOPS (Tera Operations Per Second) arbeiten. Wie auch immer, wir wollten natürlich überprüfen, wie diese abstrakten Angaben sich in der Realität widerspiegeln. Deswegen haben wir den A7 und den A8 abseits unserer üblichen Benchmarks zusätzlich durch Geekbench ML und den ScatterBencher AI Benchmark gejagt. Auf Basis der Resultate lässt sich allerdings kein klarer Favorit ermitteln. Zwar kann sich die GPU des Geekom A8 im Geekbench ML leicht absetzen, in SkatterBench liegt dann allerdings wieder der A7 vorn. In den CPU-Tests sind die Geräte ebenfalls auf Augenhöhe.
Bei unserem Testgerät handelt es sich um die Version des Geekom A8 mit 32GB/2TB an Speicher. Dass Geekom dabei auf Markenware setzt, ist nicht neu. Im Gerät sind RAM-Riegel von Crucial und eine SSD von Acer verbaut. Letztere erreicht mit 4910MB/s Lese- und 4684MB/s Schreibgeschwindigkeit ordentliche Werte für PCIe 4.0-Standard. Neben unserem Modell ist der A8 außerdem mit Ryzen 7-8845HS und 1TB Flash-Speicher erhältlich. Die Größe des Arbeitsspeichers bleibt gleich. Maximal unterstützt der Mini-PC 64GB RAM.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sBetriebssystem des Geekom A8 Mini-PC
Der Geekom A8 wird mit lizenziertem Windows 11 Pro ausgeliefert. Das bleibt auch nach einer Neuinstallation so und Treiber werden, abgesehen vom oben erwähnten WLAN-Treiber, korrekt installiert. Auf Downloads von der Herstellerseite ist man somit nicht angewiesen. Typisch für Geekoms Mini-PCs ist das spartanische UEFI (BIOS). Abseits einiger Einstellungen betreffend der Sicherheit und des Startverhaltens stehen in der Oberfläche nicht viele Optionen, beispielsweise zur Anpassung der Leistungsparameter, zur Verfügung.
Leistungstechnisch erzielt der Geekom A8 starke Ergebnisse, liegt allerdings auf Augenhöhe mit den Top-Geräten des Vorjahres. Hier trickst AMD mit seiner Produktlinie und steckt den R9-7940HS mit mutmaßlichen Verbesserungen in ein neues Gewand.
Stromverbrauch und Kühlung
Es ist immer wieder ein Phänomen, wie variabel moderne Prozessoren ihren Takt und damit ihren Energieverbrauch an die Leistungsanforderungen des Systems anpassen können. Im Leerlauf verbraucht der Geekom A8 gerade einmal 7 bis 11 Watt. Mit 33 dB(A) ist zudem die Kühlung des Mini-PCs nicht hörbar. Das ändert sich, sobald man beginnt, mit dem Gerät zu arbeiten. Bei moderater Nutzung, wie der Arbeit mit Office und Browsing bis hin zum 4K-Video auf Youtube, steigt die Geräuschkulisse um 36 bis 39 dB(A) an. Der Stromverbrauch liegt hier bei 30 bis 40 Watt. Unter Volllast können sich diese Werte mit 70 bis maximal 82 Watt gerne einmal verdoppeln. Leise ist der Geekom A8 dann ebenfalls nicht mehr. Mit einem Höchstwert von 46 dB(A) hört man den Kühler eindeutig, allerdings ist die Kühlkurve konstant, wodurch das Geräusch immerhin monoton bleibt.
Testergebnis
Der Geekom A8 ist für sich betrachtet ein hervorragender Rechner geworden. Das schicke Design in Verbindung mit einer Vielzahl an Ports und solider Leistung sprechen grundsätzlich für den Mini-PC. Im Vergleich mit anderen Geräten wird der A8 jedoch in erster Linie von seinem Vorgänger torpediert. Bei den beiden Modellen handelt es sich quasi um dasselbe Gerät, ausgenommen des verbesserten KI-Chips, der dies aber in unseren Benchmarks nicht zeigen konnte. Damit liegt der wesentliche Vorteil des A8 in der Eignung für VESA-Halterungen. Hier sollte man sich allerdings zweimal überlegen, ob das den Aufpreis von rund 50 € wert ist.
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