Action Cam
Als Action Cam bezeichnet man eine kompakte Kamera, die dazu gedacht ist, Aufnahmen mit viel Bewegung aufzunehmen. Zudem zeichnen sich Actioncams durch eine höhere Robustheit gegenüber normalen Kameras aus. Während kaum jemand seine teure DSLR-Kamera an das Mountainbike klemmen würde, ist eine Aktioncam für genau diesen Einsatzzeck gedacht. Doch was zeichnet eine Action-Cam eigentlich aus? Hier kommt es auf viele Faktoren an. Neben der Auflösung (z.B. Full-HD, 4K) gibt es noch viele weitere Kriterien, zum Beispiel: Bildstabilisierung, Bildsensor, Bildqualität, Robustheit, Aufnahmemodi (z.B. Zeitlupe) und Soundqualität.
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Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Die meisten kennen Actioncams vor allem durch den amerikanischen Hersteller GoPro. Allerdings gibt es noch viele weitere Hersteller. Insbesondere die Hersteller Xiaomi, Yi Technology und SJCAM haben sich in den letzten Jahren durch gute Modelle hervorgetan. Auch chinesische Newcomer wie Insta360 oder DJI beleben das Action Cam Geschäft aktuell neu. Darüber hinaus gibt es noch unzählige Noname-Hersteller, die sich auf Ebay und Amazon tummeln.
Beim Kauf ist unbedingt zu beachten, dass die Qualität von Action-Cams extrem variabel ist. Sie reicht von absoluter basic Qualität, kaum besser als eine Handykamera, bis hin zu absoluten High-End Geräten. Beim Kauf von Action Cams ist grundsätzlich Vorsicht geboten, weil viele Hersteller Kunden mit Marketing-Angaben wie 4k Auflösung locken. Die Qualität entspricht aber oftmals nicht der Werbung. Genauso wenig wie Megapixel alleine ein Qualitätsmerkmal für Kameras ist, ist auch die Auflösung kein Garant für gute Videos. Beim Kauf sollte man daher eher auf Markennamen achten, nicht so sehr auf das Datenblatt. Empfehlenswert sind hier vor allem die Yi Cams und die SJCAM, deren Top Modelle sich problemlos mit GoPros messen können.
Was sind die wichtigsten Features einer Action-Cam?
Gehäuse und Zubehör
Abhängig vom Einsatzzweck sollte man bedenken, dass man eventuell Zubehör für die Action-Cam benötigt. Wer Videos unter Wasser aufzeichnen will, braucht ein wasserdichtes Case, und wer die Action Cam auf das Mountainbike packen will, braucht dafür eine Halterung. Modelle wie die GoPro Hero Actioncams sind hier oftmals nur sehr spärlich ausgerüstet und man muss sich für viel Geld neues Zubehör dazukaufen. Anders sieht es bei Herstellern wie SJCam aus. Denn dort befindet sich im Lieferumfang quasi eine Komplettausstattung inklusive Fahrrad-Halterung, Unterwasser-Case, Stativgewinde etc.
Stabilisierung
Eine Actioncam ist dafür gemacht, Aufnahmen mit viel Bewegung einzufangen. Wer eine relativ ruhige Szene filmen möchte, kann dazu auch genauso gut seine Handykamera verwenden. Wer ein relativ gutes Smartphone hat, wird kaum eine Action-Cam finden, die hier eine vergleichbare Qualität liefert. Anders sieht es aber aus, wenn es um Aufnahmen in Bewegung geht. Hier können sich Actioncams durch einen integrierten „Verwackelungsschutz“ hervortun. Voraussetzung hierfür ist, dass die Kamera über eine optische und elektronische Bildstabilisierung verfügt. Ein optischer Bildstabilisator (OIS) ist Teil der Hardware der Kamera und ein elektronischer Bildstabilisator (EIS) Teil der Software. In der Praxis gelingt die Bildstabilisierung bei dem einen Modell besser und bei dem anderen Modell eben schlechter. Daher ist es wichtig, sich Videos von der Kamera anzuschauen.
Weitwinkel
Action-Cams haben eigentlich ausnahmslos Ultraweitwinkel-Linsen. Dies bedeutet, dass ein größerer Bildbereich eingefangen wird. Das Bild ist dabei an den Rändern leicht gewölbt beziehungsweise verzerrt. Dieser Effekt sorgt aber auch für den typischen Eindruck, den man mit einer solchen Kamera oft erzielen möchte. Wie groß der von der Kamera eingefangene Winkel ist, kann man oft im Datenblatt nachlesen. Hier finden sich Angaben wie „204 Grad Ultraweitwinkel-Objektiv“. Je größer der Winkel, desto größer ist natürlich auch der Bildbereich.
Auflösung
Die Auflösung alleine ist kein hinreichendes Kriterium für eine gute Action-Cam. Allerdings ist die Auflösung durchaus sehr wichtig. Grundsätzlich unterscheidet man SD-, HD-, Full-HD-, und 4K-Auflösung. SD-Qualität entspricht dem, was man bei Whatsapp-Videos kennt. Eine so niedrige Auflösung verwendet man in der Praxis nie, außer man will auf Biegen und Brechen Speicherplatz sparen. Interessanter ist da schon HD oder noch besser Full-HD. Mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bekommt man bei Full-HD ein Format, das auch noch auf einem großen Fernseher gut aussieht. Prinzipiell bietet Full-HD das beste Verhältnis zwischen Dateigröße und Videoqualität. Noch besser ist dann nur noch 4K-Auflösung, denn hier werden 3840 x 2160 Pixel aufgezeichnet. Eine solche Aufnahme bietet eine hervorragende Schärfe und sieht einfach noch etwas geiler aus als eine „normale“ Full-HD Aufnahme ;-).
FPS und Slow-Motion
Die Abkürzung FPS steht für Frames per Second, also Bilder pro Sekunde. Je mehr Bilder pro Sekunde, desto flüssiger sieht das Bild aus. Das menschliche Auge empfindet ein Video mit 30FPS als flüssig, allerdings sehen 60FPS noch einmal deutlich flüssiger aus. Das gilt für Videos in und mit Bewegung nochmals mehr. Insbesondere bei Videos mit schnellen Bewegungen bringt die hohe FPS-Zahl also noch einmal einen deutlichen Mehrwert. Um so viele Bilder pro Sekunde aufzunehmen, braucht eine Aktioncam natürlich auch ordentlich Rechenpower. 60FPS-Aufnahmen sind selbst für Smartphones noch eine anspruchsvolle Angelegenheit. Prinzipiell sollte eine gute Action-Cam Full-HD Aufnahmen mit 60FPS unterstützen. Die Königsklasse sind 4K Aufnahmen mit 60FPS. Solche Aufnahmen bieten Modelle wie die Yi 4K Plus oder die GoPro Hero 8.
Einhergehend mit der Möglichkeit, besonders viele Bilder pro Sekunde aufzuzeichnen, geht oft auch ein Slowmotion-, also Zeitlupen-Modus. Auch hier werden sehr viele Bilder pro Sekunde aufgezeichnet und dann über die Software verlangsamt. Entscheidend für gute Slow-Motion Aufnahmen ist eine hohe FPS-Zahl bei einer hohen Auflösung.
Im Folgenden findet Ihr die aktuellen Action-Cams im Test: