Nachdem wir Euch bezüglich Sommer-Gadgets bereits mit zahlreichen Testberichten zu Poolrobotern und dem großen Xiaomi Pulse Shooter vs. Spyra Three Vergleichstest versorgt haben, soll es nun um ein Gadget für die Fahrt auf dem Wasser gehen. Genauer gesagt geht es um Stand Up Paddling (SUP) – eine Wassersportart, die in den letzten Jahren rasant an Beliebtheit gewonnen hat. Wir haben uns mit dem Funwater Feath-R-Lite Koi ein typisches Einsteiger SUP Board angeschaut und verraten Euch in unserem Testbericht, ob dieses Board eine gute Wahl für den Einstieg in die SUP-Board-Welt ist.
Lieferumfang und Spezifikationen des Funwater Koi
Das Feath-R-Lite Koi ist ein aufblasbares iSUP (i – inflatable) und kommt in einem ca. 90 x 40 x 20cm großen Karton zu Euch nach Hause. Für eine Verpackung eines aufblasbaren, 3,50m langen SUP Boards finde ich diesen Karton im ersten Augenblick doch recht kompakt. Nach dem Öffnen stößt man direkt auf sämtliches Zubehör zum Board. Mit dabei sind eine große, graue Tragetasche, die sich bei genauerem Hinsehen als praktische “Rucksacktasche” entpuppt.
Des Weiteren eine sogenannte Leash, also eine Sicherheitsleine, die das Board immer mit dem Passagier verbindet. Ebenfalls nicht fehlen darf natürlich das Paddel. Dies besteht hier aus einer Kombination aus Aluminium und Kunststoff, ist zweigeteilt ausgeführt und kann am Griffende zur Größeneinstellung ausgezogen werden. Auch drei Finnen sind mit dabei – und keine Sorge, die gehören nicht zum Badepersonal, sondern ans Board – genauso wie eine manuelle Pumpe zum Aufpumpen des SUPs. Ebenso findet man noch zwei PVC-Flicken, einen Schlüssel für das Luftventil, eine wasserdichte Smartphonetasche sowie die Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Zu unterst liegt dann schließlich noch das eigentliche Board, welches in eine extra Papierhülle eingewickelt ist.
Der Lieferumfang sieht in der Gesamtschau also durchaus solide aus, vor allem wenn man das Funwater Feath-R-Lite Koi definitiv als eher günstiges Einsteigerboard betrachten muss. Das Koi liegt mit Abmessungen von 350cm x 84cm x 15cm irgendwo zwischen einem klassischen Allround- und einem Touring-Board. Einige Hersteller bezeichnen diese Art Modelle auch als Cruiser Board, was ich hier durchaus auch als angebrachte Einordnung bezeichnen würde. Mit einem Gewicht von 9,3 Kilogramm ist es ein verhältnismäßig leichtes Board und daher trotz seiner Größe gut von einem Erwachsenen zu tragen. Es handelt sich um ein Single Layer Board, bei dem also eine PVC-Schicht um den Boardkern vorhanden ist. Im Randbereich der sogenannten Rails, kommt zusätzlich noch eine zweite PVC-Schicht hinzu, die dem Board Festigkeit und Steifigkeit verleiht. Durch diesen Aufbau erreicht man ein eher geringes Boardgewicht und kann trotzdem eine gute Tragkraft erreichen. Laut Hersteller ist das Board bis zu 150kg belastbar. In unseren Tests konnte es von einem Erwachsenen und einem Kind, nicht zuletzt wegen der Länge von 3,5m, einwandfrei gemeinsam genutzt werden. Bei zwei Erwachsenen wird es dann schon recht knapp und das Board stößt langsam an seine Grenzen. Zum kurzzeitigen “Planschen” in Ufernähe ist es aber ohne Probleme auch von der ganzen Familie nutzbar und lädt auch mal zum gewollten Sprung ins Wasser ein.
Im Bereich der Standfläche ist das PVC des Feath-R-Lite Koi mit einer großen EVA-Schicht versehen, die es rutschfest und somit sicher zum Begehen machen. Zentral findet sich ein ausreichend großer Tragegriff, der aus Stoff gefertigt ist und daher nicht stört, wenn man beim Fahren des SUP auch mal darauf tritt. Die Front des Feath-R-Lite Koi ist Touring-typisch eher spitz zulaufend und leicht nach oben gebogen. Das Heck verläuft ebenfalls eher schmal zusammenlaufend. Im vorderen Bereich des Boards befindet sich ein gekreuztes Gepäcknetz, unter dem man bspw. eine wasserdichte Tasche verstauen kann. An der Spitze der Boardnase ist dann sogar noch eine 8mm Schraub-Aufnahme für Actionkameras à la GoPro vorhanden.
Im Heck findet man neben dem Luftventil auch noch einen freien D-Ring, an dem bspw. die Leash befestigt werden kann. An der Unterseite des Boards im Heck findet man schließlich noch die drei Aufnahmen für die Finnen. Hier kann u.a. die Kippstabilität recht individuell über die drei Finnen angepasst werden, was bei vielen anderen Einsteigerboards nicht der Fall ist.
Optisch ist das Board recht auffallend in weiß, orange und rot gehalten. Im vorderen Bereich ist ein größeres Bild eines Kois (der eben natürlich namensgebend ist) zu finden. Zusätzlich findet man schwarze und blaue Akzente, die dem Board einen recht auffälligen Look verleihen.
Insgesamt ist das Funwater Feath-R-Lite Koi ein solides Einsteigerboard und macht als Cruiser bezüglich Größe, Gewicht und Ausstattung eine gute Form. Es ist zwar lediglich ein geklebtes Single-Layer-Board, aber mehr sollte man in diesem Preissegment einfach auch nicht erwarten. Der Lieferumfang ist solide und so hat man beim Kauf alles dabei, um sofort mit dem Stand Up Paddling loslegen zu können.
Verarbeitungsqualität des Funwater Koi
Gerade den günstigen Chinaprodukten wird auch heutzutage recht konsequent eine eher schlechte Verarbeitungsqualität und Haltbarkeit nachgesagt. Diese Meinung ist zugegebener Maßen natürlich auch nicht einfach aus der Luft gegriffen, aber sollte nicht verallgemeinert werden, ohne das konkrete Produkt etwas genauer zu betrachten. Auch das Feath-R-Lite Koi als wirklich günstiges Einsteigerboard lässt sowohl beim Board selbst, als auch bei Teilen des Zubehörs entsprechende “Schwachstellen” erkennen, die ich aber (ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen) absolut im Bereich des Normalen in Bezug auf den Preis einstufen würde.
So sind beim Board im Bereich der Rails nicht alle Nähte/Übergänge wirklich gerade ausgeführt. Man findet auch an mehreren kleinen Stellen durchaus ein paar Klebereste von der Herstellung. Diese Beobachtungen macht man aber durchaus auch bei deutlich teureren Produkten anderer Hersteller. Im Heck unseres Testexemplars ist auch der Patch rund um das Luftventil an einer Stelle nicht hundertprozentig ordentlich verklebt, was man aber mit etwas Weich-PVC Kleber leicht beheben kann. Wir sprechen hier aber bisher lediglich über eher optische Beeinträchtigungen, die im Verlauf des Tests keinerlei Probleme bei der Nutzung auf dem Wasser gemacht haben.
Deutlich nerviger empfinde ich allerdings der Verarbeitungs- bzw. Materialqualität der Rucksacktasche. Wir haben hier zum einen sehr dünnes Material und zum anderen sehr bescheidene Nähte, die bei etwas kräftigem Festziehen der Riemen auch schnell mal ein Reißgeräusch von sich geben. Für diese Tasche in etwas langlebigerer Qualität hätte das Gesamtprodukt meiner Meinung nach auch ruhig 20 EUR teurer sein dürfen. Bei der beiliegenden Tragetasche kann ich mir eine jahrelange Nutzung bereits nach den ersten Malen der Nutzung kaum vorstellen. Grundsätzlich ist die Tasche aber wenigstens groß genug, um sämtliches Zubehör und bspw. auch noch ein großes Badetuch oder Wechselklamotten darin zu transportieren. Man sollte lediglich auf das Endgewicht achten, denn sonst werden die Rucksackriemen einfach irgendwann reißen. Auf dem Rücken lässt sich das Ganze dann durchaus tragen, selbst wenn man mit dem gesamten Equipment natürlich keine Halbtages-Hikingtouren über Wanderpfade machen möchte.
Fahreigenschaften
Kommen wir zum wirklich spannenden Teil – dem Fahrerlebnis mit dem Funwater Feath-R-Lite Koi. Wie bereits erwähnt, kann das Board samt Zubehör relativ bequem in der Rucksacktasche transportiert werden. Die bekommt man in so ziemlich jedes Auto rein und kann sie dann auch noch auf dem Weg direkt ans Gewässer auf dem Rücken tragen.
Hat man das Board und alle weiteren Teile dann endlich ans Wasser gebracht, steht vor dem “in See stechen” erst einmal eine kleine Sporteinheit an – das Board muss aufgepumpt werden. Dazu muss man im ersten Schritt den Pumpenschlauch am Pumpenkörper befestigen. Danach das Ventil des Boards öffnen und dort den Pumpenschlauch eindrehen. Hier habe ich bei meinen Tests durchaus feststellen können, dass man etwas auf die Ventilstellung am Board achten sollte. Der mittlere Ventilteil mit der Feder sollte ausgefedert leicht nach oben (weg vom Board) stehen. Ist der Ventilteil eher eingedrückt, empfiehlt es sich, diesen Teil leicht mit den Fingern zu drehen, bis er in die beschriebene Position ausfedert. Vergisst man diesen kurzen Kontrollblick, kann es passieren, dass beim Abnehmen des Pumpenschlauches ein großer Teil der Luft wieder entweicht, bis man dann eben das Ventil entsprechend in die richtige Position gebracht hat. Das Aufpumpen des Boards ist in 5-10 Minuten erledigt, je nachdem wie viel Gas man hier gibt/geben kann. In der Anleitung und auch auf dem Board selbst ist ein optimaler Druckbereich von 12-15 PSI für das Board angegeben. Dieser ist mit dem Manometer der Pumpe auch gut abzulesen.
Neben dem Aufpumpen des Boards muss natürlich auch noch das Paddel zusammengesteckt werden. Das ist in sekundenschnelle getan und nun kann noch die Paddellänge über den variabel einstellbaren Part des Paddels angepasst werden. Hier nutzt man i.d.R. eine Paddellänge, die der eigenen Körpergröße + 5 bis 10cm entspricht.
Ist das Feath-R-Lite Koi dann endlich aufgepumpt, heißt es Leash am hinteren D-Ring sowie am Fuß befestigen, Paddel und Board schnappen und ab ins Wasser damit. Für Anfänger empfiehlt es sich durchaus erst einmal im Sitzen oder auf den Knien erste Erfahrungen mit den Bewegungen des Boards auf dem Wasser zu sammeln. Man kommt jedoch auch sehr schnell auf die eigenen Beine und kann dann voll in die Welt des Stand Up Paddling eintauchen. Wir wollen an dieser Stelle keine “Anleitung zum richtigen Fahren” oder der gleichen geben, denn das ist in gefühlt tausenden YouTube-Videos bereits bestens erklärt.
Ich als Tester bin selbst eher SUP Einsteiger, komme aber rasch richtig gut auf dem Feath-R-Lite Koi zurecht. Es ist durch seine Breite und die Finnen sehr stabil im Wasser und hat durch die Länge auch einen schönen Geradeauslauf. Aber auch Kurvenmanöver wie den Step Back Turn etc. bekommt man mit dem Board nach etwas Übung hin.
Während meiner Tests war ich sowohl in Flüssen als auch auf einem größeren See unterwegs. Egal, ob mit oder entgegen kaum merkbarer Strömung im Fluss, bei etwas mehr Strömung im Fluss oder gar bei leichten Wellen im See – das Feath-R-Lite Koi war immer zu beherrschen und machte als Einsteigerboard eine wirklich gute Figur.
Wir haben das SUP Board u.a. auch mit einem zusätzlichen Kind (8 Jahre, ca. 135 groß) an Bord gefahren und auch in diesem Setup kam man gut voran und konnte Flüsse und Seen erkunden. Die Kinder hatten natürlich auch viel Spaß beim “vom Board springen”, was bei der Länge des Koi auch richtig gut funktioniert hat. Meiner Meinung nach eignet sich das Feath-R-Lite Koi also absolut für Anfänger, aber auch Leute, die schon erste Erfahrungen beim SUPen gesammelt haben. Ebenso kann im Grunde die ganze Familie auf und mit dem Board viel Spaß bspw. am Badesee haben.
Testergebnis
Das Funwater Feath-R-Lite Koi überzeugt im Test mit seinen anfängerfreundlichen Abmessungen samt Gewicht, dem sehr soliden Lieferumfang und den guten Fahreigenschaften. Es ist ein richtig gutes Einsteiger SUP Board, was vor allem auch preislich sehr interessant ist. Wie so oft darf man in diesem Preissegment aber auch nicht von kleineren Klebestellen/-fehler oder zum Teil eher minderwertigen Zubehörteilen (hier konkret die Rucksacktasche) geschockt sein. Dies findet man laut meinen Recherchen aber auch bei deutlich teureren SUP Boards.
Wer das Stand Up Paddling endlich mal ausprobieren will, ohne gleich viele hunderte Euro ausgeben zu müssen, macht mit dem Feath-R-Lite Koi sicher nichts falsch. Ihr bekommt hier eine große Menge an SUP-Spaß zu einem fairen Preis.
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