Flut an Leaks zu Google Pixel 10, Pixel Watch 5 und Tensor-Chips von TSMC
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Rund zwei Monate nach der letzten großen Präsentation von Google erreicht uns nun eine Flut an Leaks zur nächsten und teilweise sogar schon übernächsten Generation. Die Daten wurden von Android Authority ausgegraben und umfassen Infos zum Google Pixel 10, der Pixel Watch 5 und den Bestrebungen von Google, ab nächstem Jahr eigens gestaltete und von TSMC hergestellte Tensor-Chips zu verbauen.
Wenn ihr nicht warten wollt, empfehlen wir euch die Lektüre unserer Testberichte zum Pixel 9 und Pixel 9 Pro XL. Unsere ausführliche Einschätzung zum Pixel 9 Pro erscheint in wenigen Tagen. Die Pixel Watch 3 und die Pixel Buds Pro 2 stehen momentan nicht auf unserer Agenda. Ein Testbericht zum Google TV Streamer folgt in ein bis zwei Wochen.
Google Pixel Watch 5 mit Tensor-Chip?
Beginnen wir mit der Smartwatch des Suchmaschinengiganten. Die soll ersten Informationen zufolge in der fünften Generation – also voraussichtlich im Jahr 2026 – einen von Google entwickelten Tensor-Chip beinhalten. Abgelöst wird damit der seit der zweiten Generation eingesetzte Snapdragon W5 Gen 1 von Qualcomm. Die erste Pixel Watch wurde von einem Samsung-Prozessor angetrieben.
Die Leaks stammen aus Dokumenten von gChips, der Chip-Abteilung bei Google, die Android Authority vorliegen. Dem Magazin zufolge ist das Dokument auf Anfang 2023 datiert, weswegen die Informationen durchaus bereits überholt sein können. Demnach soll der Smartwatch-Prozessor mit dem Codenamen NPT drei Kerne bieten: einen Arm Cortex-A78 und zwei Arm Cortex-A55. Die Konfiguration ähnelt dem Exynos W1000 von Samsung und beinhaltet alte Designs, wenn auch nicht ganz so alt wie beim aktuellen Spitzenmodell von Qualcomm. Auf welchem Technologieknoten der Chip basiert ist unklar – Android Authority liebäugelt mit 3 Nanometer.
Tensor G5: Pixel 10 erstmals mit Chip von TSMC ausgestattet
Dass die zehnte Generation der Pixel-Smartphones nicht mehr mit einem von Samsung entwickelten und gebauten Tensor-Chip ausgestattet sein wird ist ein sehr schlecht gehütetes Geheimnis. Die Information geistert gefühlt bereits seit mindestens zwei Jahren durchs Netz. Jetzt konnte Android Authority viele Details zum ersten TSMC-Tensor offenbaren, wieder aufgrund eines Leaks der gChips-Abteilung.
Der Tensor G5 soll demnach folgendes Setup bieten:
Tensor G3 | Tensor G4 | Tensor G5 | |
Hersteller | Samsung | Samsung | TSMC |
großes Cluster | 1x Arm Cortex-X3 | 1x Arm Cortex-X4 | 1x Arm Cortex-X4 |
mittleres Cluster | 4x Arm Cortex-A715 | 3x Arm Cortex-A720 | 5x Arm Cortex-A725 |
kleines Cluster | 4x Arm Cortex-A510 | 4x Arm Cortex-A520 | 2x Arm Cortex-A520 |
GPU (Taktfrequenz) | Arm Mali-G715 (890 MHz) | Arm Mali-G715 (940 MHz) | IMG DXT-48-1536 (1.100 MHz) |
Auffällig ist sofort der Verbleib des Cortex-X4 als leistungsstarker Kern – ein Nachfolger für nächstes Jahr ist eigentlich bereits angekündigt, nämlich der Cortex-X925. Die anderen beiden Cluster wurden ein wenig umhergeschoben. So gibt es jetzt fünf mittlere Kerne und nur noch zwei energiesparende Kerne im kleinen Cluster. Vor allem dieser Schritt spricht dafür, dass Google die Energieeffizienz betreffend mehr Vertrauen in TSMC hat als in Samsung. Beim Tensor G4 wurde gegenüber dem Tensor G3 sogar ein Kern im mittleren Cluster eingespart – vermutlich als Energiesparmaßnahme.
Eine komplett neue GPU
Interessant ist zudem, dass Google erstmals keine Grafikeinheit von Arm verbaut. Stattdessen soll eine GPU von Imagination Technologies (IMG) mit zwei Kernen und 1.100 MHz Taktfrequenz den Platz der Mali-G715 aus dem Tensor G4 einnehmen. Mit diesem Wechsel geht einher, dass erstmals in einem Pixel-Smartphone Raytracing unterstützt wird. Außerdem bietet die IMG DXT-48-1536 GPU Virtualisierung. Da Google schon damit experimentiert hat, Chrome OS auf Pixel-Smartphones anzubieten, klingt das nach einer durchaus spannenden Neuerung.
Internen Benchmarks von Google zufolge soll die für KI-Aufgaben zuständige TPU rund 14 Prozent mehr Leistung bieten als beim Vorgänger.
Der Google Tensor G5 wird von TSMC auf demselben Technologieknoten hergestellt wie der A18 Pro und M4 von Apple. Der Sprung vom Samsung 4 Nanometer 4LPE-Technologieknoten zum 3 Nanometer N3E-Prozess von TSMC könnte einen erheblichen Zuwachs der Effizienz und Performance zufolge haben. Eine gigantische Revolution würde ich aufgrund des ähnlichen Aufbaus (mit nur einem Cortex-X4) nicht erwarten.
Google Pixel 10 & Pixel 11: neue Kamera-Features und die Rückkehr von Infrarot-Gesichtsentsperrung
Der Google Tensor G5 im Pixel 10 soll endlich 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde in HDR ermöglichen. Zuvor konntet ihr nur zwischen 4K mit 60 Bildern pro Sekunde in SDR und 30 Bildern pro Sekunde in HDR wählen, außer ihr greift auf Video Boost zurück, was allerdings den Upload des Videos in Google Fotos erfordert.
Ein Jahr später sollen weitere Neuerungen mit dem Tensor G6 eingeführt werden. Demnach steht uns eine Telekamera der “nächsten Generation” bevor, die dank KI hundertfachen Zoom anbieten kann. Der Portraitmodus für Videos mit künstlich unscharf gezeichnetem Hintergrund soll ebenfalls ein Update erhalten. Angaben von Android Authority zufolge umfasst es den Support für 4K bei 30 Bildern pro Sekunde in HDR und eine drastisch verbesserte Energieeffizienz. Dafür ist der neue Signalprozessor verantwortlich.
Video Boost für den Nachtmodus könnte in zwei Jahren obsolet werden, denn Google plant das Feature künftig ohne Cloud-Anbindung umzusetzen.
Verbesserte Gesichtsentsperrung dank Infrarot
Den geleakten Dokumenten zufolge wägt Google ab, die Infrarot-Gesichtsentsperrung mit dem Pixel 11 wieder einzuführen. Der größte Vorteil, abgesehen von verbesserter Sicherheit, ist die problemlose Verwendung der Entsperrmethode bei schlechten Lichtverhältnissen. Aktuelle Pixel-Modelle greifen für Face Unlock nur auf die Selfie-Kamera zurück, was zum Beispiel in der Nacht nicht funktioniert.
Der Bildprozessor (ISP) im Tensor G6 bietet offenbar Unterstützung für ein Infrarotsystem unter dem Display. Das passt zum Zeitplan von Apple, selbige Funktion im Jahr 2026 umzusetzen. Wir würden diesen Schritt unbedingt begrüßen, insofern Google nicht auf die Idee kommt den Fingerabdrucksensor wegzulassen.
Unsere Einschätzung
Die Hardware-Abteilung von Google kommt endlich richtig in Fahrt. Mit der sechsten Pixel-Generation und der ersten Pixel Watch ein Jahr später hat es schon einmal einen kleinen Schub gegeben. Nächstes und übernächstes Jahr stehen uns erneut viele Neuerungen bevor, die hoffentlich die Probleme der bisherigen Tensor-Chips ausbügeln.
Dass Google mutmaßlich an einem eigenen Prozessor für die Pixel Watch arbeitet ist überraschend – Prozessoren für Wearables kommen bisher eigentlich allesamt von Samsung oder Qualcomm. Mehr Kontrolle über den Chip zu haben ist wichtig, unter anderem um für lange Zeit Updates anzubieten.
Upgrades bei den Videofunktionen haben wir erwartet und unsere Testberichte zur neunten Pixel-Generation zeigen, dass diese nötig sind. Die Rückkehr von Infrarot-Gesichtsentsperrung stand nicht auf meiner Bingokarte, ist aber eine angenehme Überraschung. Vermutlich erreicht uns in wenigen Monaten dann die nächste Welle an Leaks mit mehr Details zu den Smartphones an sich. Wenn ich noch einen Wunsch äußern darf, wäre das eine zweite Generation des Pixel Tablet. Diesmal mit OLED-Display.
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