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Nach dem Eufy Robovac 11S haben wir nun den dritten Staubsaugroboter der Tochtermarke von Anker im Test. Der Eufy Robovac 30C hat eine stärkere Saugleistung als sein Vorgänger und bietet smarte Anbindungen per App, Alexa und Google Assistant. Zudem kann der Saugroboter mit der BoostIQ Technologie, zumindest laut Hersteller, besonders dreckige Stellen erkennen und die Saugleistung anpassen. Im folgenden Testbericht werden wir überprüfen, ob der Eufy Robovac 30C mit diesen Features seinen Verkaufspreis von 270€ rechtfertigen kann.
Design und Verarbeitung
Mit dem RoboVac 30C wagt Anker ein etwas ausgefalleneres Design. Durch die goldfarbenen Linien auf der Oberseite sieht der Saugroboter jedenfalls wesentlich auffällig aus, als die Vertreter von Roborock oder Xiaomi. Auch das Herstellerlogo ist sehr präsent auf die Oberseite gedruckt. Da die Oberfläche des Kunststoff-Gehäuses sehr glatt ist, bleiben Fingerabdrücke und Hausstaub leider recht schnell haften.
Ein weiteres Merkmal, durch das der Eufy Robovac 30C positiv auffällt, ist die geringe Höhe. Mit lediglich 7cm kommt der Eufy 30C somit unter Möbel, bei denen andere Staubsaugroboter bereits scheitern. Selbst den recht schmalen Roborock mit 9,6cm kann Anker bzw. Eufy hier unterbieten. Wenn man zuhause viele niedrige Möbel hat, kann sich dies durchaus als großer Vorteil erweisen.
Trotz der geringen Höhe hat der Eufy RoboVac 30C einen großen 600ml Schmutzbehälter integriert. Um diesen bei einer Reinigung zu füllen, muss man seine Wohnung schon über die Maße verschmutzt haben. Das Schmutzfach lässt sich einfach öffnen und entleeren und verliert auch unterwegs keine Fussel oder Staub. In das Schmutzfach ist ein ein HEPA-Filter integriert, den man herausnehmen und reinigen oder ganz austauschen kann. Einen zweiten Ersatzfilter packt Anker auch gleich in den Lieferumfang.
Lieferumfang des Eufy Robovac 30C
Der Lieferumfang des Eufy RoboVac 30C besteht aus folgendem Zubehör:
- Fernbedienung mit 2 AAA Batterien
- Zwei Magnetbänder
- 2 x Seitenbürsten
- 2 x Ersatzbürsten
- 2 x HEPA-Filter
- Bürstenreiniger
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
- Ladestation mit Netzteil
- 5 x Kabelbinder
Eine Neuheit im Vergleich mit den älteren Modellen von Eufy sind die Magentbänder. Durch diese ist es möglich, einzelne Räume oder Areale in der Wohnung von der Reinigung auszuschließen. Die im Lieferumfang enthaltenen zwei Bänder messen jeweils zwei Meter und lassen sich an Türschwellen oder auch unterhalb eines Teppichs ankleben. Sobald der Saugroboter bei der Reinigung auf eines der Bänder stößt, behandelt er es quasi wie eine Wand und kehrt um. Dieses Feature kennen wir bereits von Xiaomi Mi Robot oder vom Roborock S5, allerdings war hier kein Magnetband im Lieferumfang enthalten.
Fernbedienung
Eine Seltenheit ist ebenfalls, dass der Eufy 30C neben der App- und Smart-Assistant noch ganz klassisch über eine Fernbedienung gesteuert werden kann. Gerade für ältere Nutzer, die sich mit Apps und Smartphones nicht gut auskennen, ist dies sicher eine angenehme Option. Über die Fernbedienung kann man:
- Die Reinigung starten und stoppen
- Den Staubsauger manuell steuern
- Die Saugstufen regulieren
- Eine Schnellreinigung starten
- Randreinigung oder Spotreinigung starten
Die Fernbedienung funktioniert tadellos und kann auch auf einige Meter entfernt noch den Sauger bedienen. Einzig die Timer-Funktion kann über die Fernbedienung nicht programmiert werden. Hierfür ist also die App nötig.
App & Smart Assistant
Alternativ zur Fernbedienung kann man den Eufy RoboVac 30C auch über EufyHome App oder Smart Assistants steuern. Die App ist einfach aufgebaut. Zur Einrichtung wird eine E-Mail-Adresse benötigt. Danach findet man sich in einem übersichtlichen Interface wieder. Man kann dort alle Funktionen der Fernbedienung ausüben und zusätzlich Reinigungspläne erstellen. Es lässt sich für jeden Tag eine bestimmte Zeit festlegen. Es gibt allerdings keinen Do-Not-Disturb Mode wie bei Xiaomi und auch mehrere Reinigungen an einem Tag sind nicht konfigurierbar. Überhaupt beschränkt sich der Sinn und Zweck der App auf das ferngesteuerte Starten des Roboters, wenn man nicht zuhause ist. Ausgefeilte Zusatzfeatures wie etwa eine Reinigungskarte, einen Verschleiß- und Reinigungscheck oder gar verschiedene Sprachpakete gibt es hier nicht.
Wer auf Smarte Assistenten wie Alexa oder Google Assistant steht, kann sich mit dem Eufy RoboVac 30C auch austoben. Hierzu muss man über die Alexa-App den dazugehörigen Skill installieren oder in Google Assistant nach „EufyHome“ suchen. Über die Smart Assistants kann man den Saugvorgang starten oder anhalten, den Saugroboter zum Dock zurückschicken oder den Sauger einen Tonsignal abgeben lassen, wenn man ihn nicht mehr findet.
Saugstärke
Der Eufy RoboVac 30C verfügt über drei verschiedene Saugstärken. Die Höchstleistung liegt bei 1500pa. Für einen Roboter für unter 300€ ist dies ein ordentlicher Wert, wenngleich die chinesischen Konkurrenten Mi Robot (1800pa) und Roborock S5 (2000pa) noch mal etwas mehr Leistung bieten. Die Maximalwerte liegen derzeit übrigens bei 2200pa. Die Reinigung kann, wie gesagt, in 3 verschiedenen Saugstärken durchgeführt werden. Je nachdem, welche Saugleistung man einstellt, bekommt man über vom Eufy 30C ein Feedback in Form von Pieptönen. Drei Pieptöne bedeuten Stufe 3 usw.. Über eine Sprachausgabe verfügt der 30C übrigens nicht, sondern lediglich über die besagten Piep-Töne. Der Wechsel der Saugmodi ist auch am Geräuschpegel des Roboters zu hören. Während die Reinigung auf Stufe 1 & 2 noch recht leise vonstatten geht, ist der Eufy auf Stufe 3 schon recht deutlich zu hören. Das Reinigungsergebnis ist bei Stufe drei aber auch erheblich besser.
Zudem gibt es noch die BoostIQ Funktion, mit welcher der Eufy laut Hersteller „automatisch die Saugkraft auf sehr verschmutzten oder schwer zu reinigenden Stellen“ erhöht. In unserem Test erweist sich diese Beschreibung als etwas missverständlich. Da der Eufy 30C keinen extra Sensor zur Erkennung von Schmutz hat, kann er gar nicht erkennen, wann eine Stelle besonders starker Reinigung bedarf. Es handelt sich in der Praxis eher um einen Teppich-Modus. Hier erkennt der Roboter nämlich in einigen Fällen, dass der Luftstrom erschwert ist und erhöht dann die Leistung. Insbesondere Teppiche mit langen Fransen werden so noch etwas besser gereinigt. Flache Teppiche werden von der BoostIQ Funktion in der Regel gar nicht erkannt.
Reinigung
Kommen wir nun also zur wichtigsten Disziplin, der tatsächlichen Reinigungsleistung des Eufy RoboVac 30C. Als Standard-Szenario haben wir den Eufy RoboVac 30C erstmal in der ganzen 80qm Wohnung auf Tour geschickt. Hier zeigte sich leider auch gleich der Nachteil, der fehlenden intelligenten Raumerfassung. Da der Eufy RoboVac über keine Sensoren verfügt, die ihn sich selbst im Raum lokalisieren lassen, kann der kleine Helfer nur nach einem vorher definierten Muster „dumm“ durch den Raum navigieren. Zur Auswahl stehen hier:
- die Spot-Reinigung, die von einem Punkt aus in einer Spiralbewegung erfolgt.
- die Wand-Reinigung, in welcher der Roboter entlang der Ecken des Raumen oder der Wohnung fährt
- der Automatik-Modus, der kreuz und quer durch die Wohnung erfolgt.
Zwar wurden Näherungssensoren verbaut, die dafür sorgen, dass der Eufy 30C vor Hindernissen abbremst, allerdings erfolgt die Reinigung nach dem Chaos-Prinzip. Dies hat zur Folge, dass einige Stellen doppelt und dreifach gereinigt werden, andere Stellen dafür aber gar nicht. Solange der zu reinigende Bereich unter 50qm liegt, lässt sich die Wohnung dennoch gut reinigen. Es geht zwar alles etwas ineffizient vonstatten, aber letztendlich wird doch jede Stelle gereinigt. Anders sieht dies bei größeren Wohnungen aus. Hier ist die zu reinigende Fläche einfach zu groß, um wirkliche alle Punkte zu erfassen.
Auf kleine Räume losgelassen, kann der Eufy 30C aber ein sehr gutes Reinigungsergebnis präsentieren. Staub und kleine herumliegende Fussel werden problemlos beseitigt und auch Haare werden aufgesaugt. Lediglich in den Ecken der Wohnung hat der Sauger bauartbedingt Probleme, sämtlichen Schmutz aufzusammeln. Ansonsten lassen sich aber auch schwere Verschmutzungen wie eine ausgekippte Müslischale beseitigen. Ein Vorteil ist hier das 600ml Schmutzfach, das auch für solche Situationen genug Platz bietet.
Zusätzlich zur Standard-Reinigung hat der Hersteller noch eine Schnellreinigungs-Funktion integriert, mit welcher der Saugroboter nur 30 Minuten reinigt und danach wieder zur Station fährt. Diese Funktion ist unserer Einschätzung nach nur sinnvoll zu verwenden, wenn man ein sehr kleines Zimmer mit dem Sauger reinigen möchte. Abgestellt im Badezimmer oder einem kleinen Kinderzimmer von 12qm ergibt diese Funktion durchaus Sinn, da der Roboter nicht bis zum Erschöpfen der Batterie herumfährt. Für Zimmer, die größer als 20qm sind, sollte man aber das normale Reinigungsprogramm verwenden.
Höhenunterschiede & Kabel
Unter niedrige Möbel kommt der Eufy 30C aufgrund der niedrigen Bauhöhe schon besser als die meisten Konkurrenten. Auch beim Übersteigen kleiner Hindernisse schlägt sich der Roboter gut. Die maximale Steighöhe liegt bei 15mm. Wer kleine Stufen in der Wohnung hat, sollte vorher eventuell das Maßband anlegen. In der Regel kommt man hiermit aber gut zurecht. Weniger gut schlägt sich der Roboter hingegen mit Kabeln. Diese kann der kleine Eufy überhaupt nicht leiden und verheddert sich schon bei normalen Stromkabeln sehr schnell. Kein Wunder also, dass Eufy 5 Kabelbinder mit in den Lieferumfang gepackt hat.
Akkulaufzeit
Die Laufzeit variiert stark von der eingestellten Saugstufe. Die Herstellerangabe von 100 Minuten wird nur bei einer Säuberung nur mit der schwächsten Stufe 1 erreicht. Da man hier allerdings auch ein schlechteres Ergebnis bekommt, ist die Laufzeit mit der höchsten Stufe relevanter für die alltägliche Nutzung. Diese liegt in unserem Test bei etwa 50 Minuten und genügt für eine Reinigung von einer etwa 40-50qm großen Wohnung. Nachdem der Akku erschöpft ist, fährt der Eufy wieder zurück zur Ladestation, was durchaus ein paar Minuten dauern kann und nicht gerade zielstrebig vonstatten geht. Da der Sauger keine Informationen über den von ihm gereinigten Bereich hat, ist es ihm auch nicht möglich, die Reinigung nach dem Aufladen fortzuführen. In der Praxis beschränkt dies den Einsatz auf kleine Wohnungen unter 60qm. Die Aufladezeit liegt bei etwa 5 Stunden.
Testergebnis
Der Eufy 30C ist ein gut verarbeiteter und gründlicher Staubsaugroboter. Neben der Reinigungsfunktion bietet er komfortable Anbindungen über App, Fernbedienung und Smart Assistant. In unserem Test konnte er bei Reinigungen kleinerer Flächen unter 50qm ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Die Reinigung dauert zwar etwas lang, letztendlich wird aber alles gründlich gesäubert. Für größere Wohnungen ist der Staubsaugroboter allerdings nicht geeignet, da er keine intelligente Navigation beherrscht. Wer einen Roboter für eine größere Wohnung kaufen möchte, sollte zu den Konkurrenten Mi Robot oder Roborock S5 greifen, denen sich der Eufy letztendlich auch geschlagen geben muss. Für kleinere Wohnungen ist der Eufy 30C allerdings eine Empfehlung wert. Aber auch hier gibt es starke Konkurrenz mit dem preisgünstigen Xiaowa C10.
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