Das Eskute Wayfarer E-Citybike ist ein vollwertiges Fahrrad mit Elektromotor. E-Bikes werden immer beliebter und die Coronapandemie wirkte als Katalysator für den Markt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch chinesische Hersteller hier mitmischen wollen. Bislang waren das eher Klapp-Fahrräder, die aufgrund von Gashebeln für den Antrieb aber keine Straßenzulassung in Deutschland hatten. Das Eskute Wayfarer E-Citybike hingegen erfüllt alle Anforderungen für den deutschen Markt und kostet mit Rabatt gerade mal 900€. Im Test gehe ich auf die Stärken und Schwächen des Eskute Tiefeinsteiger E-Citybike genauer ein. Lohnt sich der Kauf eines chinesischen E-Bikes mit 250W Bafang Motor?
Lieferung und Aufbau
Das Eskute Wayfarer wird in einem 30 Kilogramm schweren Paket geliefert und beinhaltet alles, was für den Aufbau notwendig ist. Das gesamte Werkzeug für den Aufbau des Eskute Wayfarer ist auch im Lieferumfang enthalten. Neben zwei Schlüsseln für die Akkuentnahme ist auch eine Ladegerät (mit EU-Stecker) im Lieferumfang enthalten. Das Fahrrad ist in der Box mit viel Schaumstoff hervorragend vor Beschädigungen gesichert.
Vor der ersten Fahrt muss Folgendes am Eskute Wayfarer angebracht werden:
- Der Lenker muss mittels 4 Inbusschrauben angebracht werden
- Das Vorderrad muss angebracht werden und das Schutzblech
- Das Vorderlicht muss mit dem Schutzblech zusammen verschraubt werden
- Der Fahrradständer muss mittels 2 Schrauben installiert werden
- Der Vorbau auf euch angepasst (Schwenkbar) und gerade eingestellt werden
- Die Pedale müssen entsprechend der Markierung L und R angebracht werden
- Die Vorderrad-Bremse muss eingestellt werden
Bis auf den letzten Punkt sind alle Schritte auch für Laien in einer Stunde erledigt. Anschließend habe ich mit diesem hervorragenden YouTube Video die Bremse so eingestellt, dass sie nicht mehr schleift. Zum Schluss noch den Sattel auf eure Körpergröße anpassen und schon kann es losgehen.
Videotest (Erster Eindruck) mit dem Eskute Wayfarer E-Bike
Praxistest und Fahrverhalten
Der größte Kritikpunkt am Eskute Wayfarer E-Citybike ist die starke Unterstützung auf Stufe 1. Man wird kräftig nach vorne geschoben, sobald man in die Pedale tritt. Das könnte insbesondere für Anfänger und ältere Menschen problematisch und fast schon gefährlich sein. Bereits auf Stufe 1 hat Eskute ab Werk eine Motorunterstützung von 50% konfiguriert. Das solltet ihr umgehend nach dem Aufbau des Fahrrads ändern.
Einstellungen über das Display vornehmen
Es geht hier nicht um irgendwelche illegalen Geschwindigkeitsmanipulationen, sondern um sicherheitsrelevante Einstellungen für die Unterstützung des Motors. Dafür geht ihr folgendermaßen vor:
In diesem Video ist das auch nochmal hervorragend erklärt. Ihr könnt euch auch bis zu 9 Stufen konfigurieren, aber 0 bis 5 sollte für sämtliche Einsatzzwecke problemlos ausreichen. Für den weiteren Test beziehe ich mich auf meine Einstellungen, die ich folgendermaßen vorgenommen habe:
- 0 = keine Unterstützung
- 1 = 20%
- 2 = 35%
- 3 = 50%
- 4 = 70%
- 5 = 97%
Meine Erfahrungen mit dem Eskute Wayfarer E-Citybike
Ab Stufe 3 ist ermüdungsfreies Fahren auf gerader Strecke und leichten Anstiegen möglich. Wer noch etwas die Muskeln beanspruchen will, der greift zu Stufe 1 oder 2. Ab Stufe 4 (70%) hat man kaum noch Muskelarbeit zu leisten und fliegt auch starke Steigungen problemlos mit 20 km/h nach oben. Dabei unterstützt der 250W Bafang Heckmotor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Allerdings radelt man auch bei schneller Trittfrequenz im siebten Gang nicht schneller als 25 km/h. Ich fühlte mich bei 20 km/h mit meiner Trittfrequenz im siebten Gang am wohlste. Durch den Elektromotor und die schnelle Umschaltung brauch man eigentlich keinen weiteren Gang, da man auch starke Steigungen locker im siebten Gang auf Unterstützungsstufe 4 oder 5 hochgeschoben wird. Dennoch hier noch ein paar Worte zur Gangschaltung.
Auf der Schaltung steht zwar 7 Gang Shimano drauf, aber auch bei diesem Hersteller gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Die im Eskute Wayfarer verbaute Schaltung ist insofern kaum vergleichbar mit meiner Shimano Deore XT an meinem normalen Bulls Fahrrad. Man muss mit etwas bedacht einen Gang nach dem anderen schalten und sollte nicht kräftig in die Pedale treten. Dann klappt aber auch das ohne Einschränkungen. Die Bremswirkung ist grundsätzlich gut, bei einer Vollbremsung wird man aber spürbar in die recht weiche Federung der Vorderkabel gedrückt. Diese schlägt aber nicht durch oder Ähnliches. Letztendlich ist das Eskute Wayfahrer E-Bike eben ein Citybike. Bei 20km/h in der Stadt ist eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr kein Problem.
Als E-Bike Neuling muss man sich etwas an das hohe Gewicht des Fahrrads gewöhnen. Das Eskute E-Citybike kann man nicht mal eben ein paar Treppenstufen hochtragen. Es hat eben ein stattliches Gewicht von 25 Kilogramm. Das maximale Gewicht des Eskute Wayfarer liegt bei 120kg (darunter versteht Eskute die maximale Zuladung, also ohne das Fahrrad). Also mit meinen 80kg Körpergewicht bleiben noch 40kg für Kleidung und Gepäck übrig. Mit einer Rahmenhöhe von 46 Zentimetern und 28 Zoll Reifen ist das Eskute Wayfarer eigentlich für kleine Leute bis 1,75m geeignet. Der Hersteller spricht von 2 Metern, aber mit meinen 1,87 bin ich an der absoluten Obergrenze. Ich kann die Sattelhöhe schon nicht mehr richtig einstellen und längere Touren mit 50-60km wären für mich so eigentlich nicht drin. Aber mal zum Einkaufen oder 20-30km in den Nachbarort oder durch die Stadt ist auch so möglich. Dafür ist das Fahrrad auch gemacht.
Reichweite und Laden
Der 360 Wh Akku ist für den vorgesehenen Einsatzzweck ideal. Dieser ist schön verbaut und kann mit einem der beiden mitgelieferten Schlüssel einfach entfernt werden. Zum Laden muss man den Akku aber nicht zwangsläufig entfernen, sondern hat auch einen zusätzlichen Ladeanschluss direkt am Rahmen. In der Praxis bin ich bislang 50-60 Kilometer mit einer Akkuladung gekommen. Der vollständige Ladevorgang hat ziemlich genau 6 Stunden gedauert, allerdings sollte man, wie bei einem Smartphone auch, sein E-Bike nicht immer vollständig entleeren.
Testergebnis
Noch ein Hinweis zu meinem Fazit: Ich habe noch keine 20 verschiedene E-Bikes genutzt und entsprechend fällt es mir schwer hier Vergleiche zu günstigen E-Bikes aus dem Discounter oder dem Baumarkt zu ziehen. Meine Mutter hat ein KTM Macina, das mit 3000€ aber einer ganz anderen Preisklasse entspringt und hierzu Vergleiche zu ziehen, hilft wohl kaum weiter. Ich selbst nutze hauptsächlich ein Bulls Markenfahrrad ohne E-Motor für 750€. Im Vergleich zum KTM oder Bulls Fahrrad sehe ich den Hauptunterschied in der Gangschaltung und der Federung. Die lässt sich beim Eskute nämlich nicht einstellen und die Gangschaltung ist im Vergleich zu den beiden anderen Fahrrädern eher ruppig. Kaum Unterschiede kann ich hingegen beim E-Motor feststellen, denn das Eskute Wayfarer unterstützt nach den obligatorischen Einstellungen einfach exzellent beim Fahren.
Das Eskute E-Citybike ist ein Tiefeinsteiger und meiner Meinung nach hauptsächlich für Menschen unter 1,80 geeignet. Das liegt schon an der begrenzten Sattelhöhe. Für 20-30km Strecken auf dem Land und in der Stadt bringt das Eskute Wayfarer eine hervorragende Motorleistung, ein schickes Design und eine tadellose Verarbeitung mit. Mit dem Aufbau und der Lieferung ist ebenfalls niemand überfordert. Auch bei der Sicherheit kann ich nichts beanstanden, bis auf die Hupe, denn da sollte eine Klingel sein. Die Bremswirkung ist ebenfalls gut. Der zweite Kritikpunkt betrifft den Service. Das Eskute E-Bike ist natürlich überwiegend ein normales Fahrrad und bei Problemen mit Bremsen, Gangschaltung oder Rädern kann euch jeder lokale Fahrradladen natürlich problemlos helfen. Sollte aber was am Motor sein, dann sieht das anders aus. Hier seid ihr auf den Hersteller Eskute angewiesen und könnt nicht eben zum Fahrradladen um die Ecke. Ich habe das Fahrrad erst 3 Wochen genutzt und werde euch zu Beginn des nächsten Sommers nochmal ausführlich meine Erfahrungen schildern. Für den vorgesehenen Einsatzzweck in Städten oder auf dem Land macht man mit dem Eskute Wayfarer E-Citybike jedenfalls nichts falsch. Es ist aber definitiv kein Rad für 60-100km Touren am Wochenende.
Mit dem Gutscheincode “chinanet” bekommt ihr 50€ Rabatt. So landet ihr bei 999€.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Mich würde interessieren, ob es China (Trekking-)E-Bikes gibt, die über qualitativ hochwertige Komponenten verfügen und die damit den europäischen Herstellern Konkurrenz machen? So eine Art Xiaomi…
6Stunden zum laden eines 360Watt Akkus ist einfach zulange. Meine 400 und 500 Watt Akkus von Bosch brauchen maximal 3-4Stunden zum Laden. Man kann aber merken wo der Hersteller gespart hat bei dem Fahrrad nämlich bei den Bremsen Seilzug Bremsen sind in der heutigen Zeit einfach nicht mehr zeitgemäß. Du schreibst man sollte den Akku nie vollständig entleeren. Das ist vom Deutschen Gesetz her nicht möglich sofern die Lichtanlage vom Akku mit Energie versorgt wird. Es muss immer noch eine gewisse Restenergie vorhanden sein damit die Lichtanlage betrieben werden kann (so 2std etwa). Leider ist das Fahrrad ein NOGO… Weiterlesen »
Servus Lars, also die Ladegeschwindigkeit ist für die meisten Nutzer wohl nur bei längeren Touren relevant (wenn man mehr als eine Akkuladung nutzen will). Dafür ist das Bike auch nicht gedacht, ansonsten ist es wohl mindestens 6 Stunden am Tag zu Hause und kann da problemlos an die Steckdose. Ist also eigentlich immer voll fahrbereit. Das ist das gleiche Thema wie beim E-Auto, Wallboxen zum schnellen Laden benötigen die wenigsten (da das Auto viel zu Hause rumsteht), aber jeder will es unbedingt haben. Der AKku entlädt sich nie komplett, das ist ohnehin Standard, aber um eine möglichst lange Laufzeit zu… Weiterlesen »
Jonas hast du mal die Garantie und Reparaturbestimmungen gelesen? Die kommen mir ziemlich zweifelhaft vor für Deutschland und der EU. Sind normal nicht 12bzw.24 Monate vorgesehen für die Garantie/Gewährleistung? Mal ein paar Beispiele: Bremsscheiben nur 3 Monate das sagt doch alles aus für ein wichtiges Bauteil am E-Bike. Frontlicht 3Monate Die Schaltung 6Monate so kann man es weiter führen in den Bestimmungen. Hier mal einen Auszug aus den Bestimmungen was man alles machen muss, wenn man an dem Fahrrad Reparaturen oder Verbesserungen vornehmen möchte. Auszug: Die Garantie erlischt automatisch, wenn eine nicht autorisierte Änderung vorgenommen wird. Während des Bestellvorgangs für… Weiterlesen »
Servus Lars, offensichtlich bist du doch happy mit deinem Markenrad von deinem Händler um die Ecke, deshalb verstehe ich nicht ganz, was dein Auftrag hier ist. Grundsätzlich ist die Garantie eine freiwillige Leistung des Herstellers und die wichtigen Bauteile wie Motor und Akku sind abgedeckt. Das ist bei deinem Bosch Motor (ich kann nur vom KTM Fahrrad meiner Mutter sprechen) auch nicht anders. Der Rest sind im weiteren Sinne wohl Verschleißteile und auch von einer Gewährleistung (2 Jahre verpflichtend in Deutschland) nicht grundsätzlich abgedeckt. Wenn du die Bremsen verschlissen hast, dann musst du zum Service und der kostet Geld. Dieser… Weiterlesen »