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Envertech EVT800 im Test – der neue 800W Wechselrichter mit Bluetooth

Getestet von Michael am
Vorteile
  • exzellente Verarbeitung
  • einfache Installation
  • funktionale App
  • sehr schnelles Regelverhalten
  • niedriger Standby-Stromverbrauch (unter 0,1W)
Nachteile
  • hohe Temperaturen bei Vollast
  • Wirkungsgrad und Leistung hinter Konkurrenz
  • min. und Startspannung nicht korrekt
  • gleiche Namensgebung wie Vorgängermodel
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Als Balkonkraftwerke noch in den Kinderschuhen steckten und oftmals nur von Technikenthusiasten betrieben wurden, erkannte die Firma Envertech bereits das Potenzial dieser Technik und entwickelte einen Wechselrichter, der sowohl für Balkonkraftwerke als auch in mehrfacher Ausführung für große Dachanlagen einsetzbar war. Der damalige Envertech EVT 560 war klein, leicht, zuverlässig und bot mit zwei Solarpaneelen eine Leistung von 560W. Dank Solarpaket 1 der Bundesregierung sind in Deutschland inzwischen Balkonkraftwerke mit einer Wechselrichterleistung von 800W zulässig. Grund genug, uns den neuen Envertech EVT800 genauer anzuschauen.

Envertech EVT800 Einleitung

Ausgerüstet mit modernen Kommunikationsschnittstellen über Bluetooth und WLAN, verspricht Envertech höchste Effizienz und Zuverlässigkeit. Bisher führen noch nicht sehr viele Onlineshops den neuen Envertech Wechselrichter. Wir haben euch mal ein Angebot für 119€ ohne Anschlusskabel herausgesucht. In der Shop Empfehlung findet ihr auch das passende 5-Meter Anschlusskabel für 20€.

Envertech EVT 800 bei autobatterienbilliger.de

Ob der Envertech EVT800 diesem Versprechen gerecht werden kann, überprüfen wir in unserem ausführlichen Test.

Lieferumfang des Envertech EVT800

Neben dem eigentlichen Wechselrichter liegt dem Paket lediglich die anschraubbare WLAN-Antenne und die Bedienungsanleitung bei. Ein drei Meter langes Anschlusskabel haben wir separat von Envertech erhalten. Achtet bei eurer Bestellung also darauf, das Anschlusskabel in passender Länge mitzubestellen.

Design und Verarbeitung des Envertech EVT800

Wir sind stolz, euch an dieser Stelle den ersten Test des brandneuen Envertech EVT800 präsentieren zu dürfen. Es handelt sich hierbei um eines der ersten Testgeräte, die der Hersteller ausgeliefert hat. Gegenüber dem bisherigen EVT800 Model lässt sich die neue Version nur durch das schwarze Gehäuse erkennen. Warum der Hersteller bei einem neuen Produkt dieselbe Bezeichnung wie bei dem Vorgängermodell gewählt hat, ist unverständlich und verwirrend für die Kundschaft. Die neue Version kommuniziert nun auch mittels Bluetooth und die Technik wurde weiter optimiert und verbessert. Die genaue Modellbezeichnung lautet Envertech EVT800 Typ B. Das “Typ B” signalisiert hier, dass es sich um das Model für Balkonkraftwerke handelt. Grundsätzlich lässt sich der Wechselrichter auch beliebig kaskadieren und für große Solaranlagen verwenden. Die anderen Typen bieten entsprechend Ausgänge für die AC-Kopplung und Powerline (PLCC) Funkstandards für die Kommunikation untereinander.

Das grundlegende Design ist sehr schlicht gehalten und von der bisherigen Produktpalette übernommen. Das schwarze Gehäuse ist hochwertig verarbeitet und mit 14 Schrauben verschraubt. Auf Kühlrippen, wie man sie beispielsweise vom Hoymiles HMS-800-2T (zum Test) kennt, verzichtet der Hersteller. Ob sich dies auf die Temperaturentwicklung niederschlägt, klären wir im weiteren Test.

Die WLAN-Antenne kann bei Bedarf abgeschraubt oder nach Belieben ausgerichtet werden. Normalerweise kennt man von Wechselrichtern für Balkonkraftwerke nur Antennenstummel, die vollständig umschlossen sind. Warum Envertech hier auf eine anschraubbare Antenne setzt, können wir nicht ganz nachvollziehen. Der Einfluss von Feuchtigkeit könnte hier nach längerer Nutzung zu Problemen führen. Allerdings gewährt der Hersteller 15 Jahre Garantie auf den Wechselrichter, weshalb dies für den Kunden kein Risiko darstellen sollte. Klarer Vorteil ist jedoch, dass man mit einer individuellen Antenne das WLAN genauer auf die eigenen Gegebenheiten anpassen kann.

Die Status-LED befindet sich eigentlich auf der falschen Seite des Wechselrichters. Schauen wir uns die obere Befestigung an, so werden die meisten Nutzer den Wechselrichter wohl mit der Rückseite voraus montieren, da ansonsten eine 35 Millimeter Distanzhülse benötigt werden würde, um die Bauhöhe des Wechselrichters zu kompensieren. An der Stelle merkt man, dass der Wechselrichter ursprünglich für Montageschienen entwickelt wurde. Anders lassen sich die Zahnscheiben für den Potenzialausgleich nicht erklären. Diese sind äußerst scharfkantig und werden für ein Balkonkraftwerk nur in den seltensten Fällen Verwendung finden.

Der Wechselrichter ist nach IP67 vor Staub und Wasser geschützt. Somit kann der Wechselrichter auch problemlos für eine halbe Stunde unter Wasser getaucht werden. Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen, die Wasserdichtigkeit zu testen. Nach einer halben Stunde im Wasserbad wurde der Wechselrichter sofort wieder in Betrieb genommen. Wie wir es von Envertech erwartet haben, gab es keine Probleme und der Envertech EVT800 verrichtet weiterhin problemlos seinen Dienst.

Technische Daten des Envertech EVT800

  • Maße: 264 × 194 × 35,4 Millimeter
  • Gewicht: 4,1 kg
  • Ausgangsleistung: 800W
  • Geeignete Solarmodule: maximal 2×550W
  • AC-Anschlüsse: Betteri BC01
  • DC-Anschlüsse MC4
  • Schutzklasse: IP67
  • 2x integrierter MPP-Tracker, Spannungsbereich: 22-50 V
  • PV-Spannung: 60 VOC
  • Gleichstrom (DC): 2x14A
  • Wirkungsgrad bis zu 96,8%
  • Anlaufspannung: 22V
  • 15 Jahre Garantie – erweiterbar auf 20 Jahre

Dank der zwei unabhängigen MPPT-Tracker können zwei Solarmodule bei Bedarf auch in unterschiedliche Himmelsrichtungen ausgerichtet werden.

Inbetriebnahme und Steuerung

Um den Wechselrichter in Betrieb zu nehmen, genügt es, diesen mit den Solarpaneelen zu verbinden und den Schuko Stecker in die Steckdose zu stecken. Innerhalb weniger Sekunden wird Strom produziert. Möchtet ihr den erweiterten Funktionsumfang nutzen, benötigt ihr die hauseigene Enverview App für Android und iOS.

Nach der Installation könnt ihr über die “Wi-Fi-Schaltfläche” den Wechselrichter hinzufügen. Dank der integrierten Bluetooth-Schnittstelle wird der Wechselrichter innerhalb von Sekunden gefunden und die WLAN-Schnittstelle kann konfiguriert werden. Nachdem ihr einen Nutzeraccount erstellt habt, muss eine Solaranlage erstellt werden, der dann der entsprechende Wechselrichter zugewiesen wird. Habt ihr das erledigt, stehen euch auf der Startseite die aktuellen Leistungsdaten der Solaranlage zur Verfügung. Es handelt sich hierbei nicht um Echtzeitdaten. Die Daten laufen über die Envertech Cloud und haben einen Zeitversatz von mehreren Minuten. Die angezeigte Leistung in der App weicht um rund 3% von den realen Werten ab. Bei 500W Anzeige in der App werden 485W tatsächlich eingespeist. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, historische Daten abzurufen. Somit könnt ihr immer nachvollziehen, wie viel eure Anlage wann produziert hat.

Die Tagesproduktion der Solarmodule kann einzeln ausgewertet werden. Mit einem Klick auf das jeweilige Modul wird zudem eine Ertragskurve des Tages erstellt. Somit könnt ihr Abweichungen oder Verschattungsphasen gut nachvollziehen. In den weiteren Einstellungen stehen noch Funktionen wie Spracheinstellungen, Änderung der Daten zur Solaranlage und das Hinzufügen von weiteren Wechselrichtern zur Verfügung. Interessant dürfte der “Lokale Modus” sein. Über diesen wird eine direkte Verbindung zum Wechselrichter aufgebaut. Die hier gezeigten Leistungsdaten der Gesamtanlage und der einzelnen Solarmodule sind eine Momentaufnahme der Echtzeitdaten. Diese werden nicht fortlaufend aktualisiert. Möchtet ihr eine Änderung sehen, ist es notwendig den Lokalen Modus zu verlassen und diesen erneut aufzurufen. Neben den Leistungsdaten bekommt man hier auch Einsicht über die anliegenden Spannungen der Solarmodule und die internen Temperaturen des Wechselrichters. Im lokalen Modus kann der Wechselrichter bei Bedarf auch auf 600W gedrosselt werden.

Der Envertech EVT800 im Testaufbau

Für eine vergleichbare Messung von Leistung, Startspannung und Temperaturverhalten versorgen wir beide Eingänge des Wechselrichters mit je einem Labornetzteil mit 60V/20A

Der Envertech EVT800 benötigt für den Start und die Netzsynchronisation nur ungefähr 5 Sekunden. So einen schnellen Wechselrichter hatten wir bisher nicht im Test. Anders als von Envertech angegeben, liegt die Startspannung nicht bei 22V. Der Wechselrichter benötigt 24V, um seine Arbeit aufzunehmen. Danach lässt sich die Spannung bis auf 21V absenken, bevor er den Ausgang abschaltet. Laut Datenblatt sollten hier eigentlich bis auf 16V möglich sein. Die maximale Stromaufnahme liegt bei ungefähr 13,25 Ampere. Um die volle Leistung ausnutzen zu können, sind daher mindestens 31-32V Arbeitsspannung der Solarmodule notwendig. Die maximale Einspeiseleistung des Envertech bewegt sich je nach Eingangsspannung der Solarmodule zwischen 760 und 805W. Im Arbeitsbereich von 40V, in dem die meisten handelsüblichen Solarmodule arbeiten, liegt die maximale Leistung bei rund 780W. Auch hier ist das Regelverhalten bei Spannungs- oder Stromänderung extrem schnell. Der Wechselrichter passt innerhalb von Sekundenbruchteilen die Leistung auf das Maximum an. Der Stand-by-Stromverbrauch in der Nacht ist erfreulich niedrig. Unser Messgerät zeigt keinen Verbrauch an, womit die Herstellerangabe von unter 100 Milliwatt bestätigt werden kann.

Envertech gibt einen Spitzenwirkungsgrad von 96,8% für den Wechselrichter an. Wir haben diesen bei 200/400/800W gemessen und sind auf 91/92/93% gekommen. Da wir für die Messung keine geeichten Messgeräte verwenden, können unsere ermittelten Werte von einer Messung im Labor abweichen. Dennoch liegen die gemessenen Werte rund 1-2% hinter der Konkurrenz von Deye oder Hoymiles zurück.

Temperaturverhalten

Nach 3 Stunden Vollast bei einer Raumtemperatur von 20°C zeigte der interne Sensor des Envertech EVT800 eine Temperatur von 85°C an. Auf der Oberfläche wurden maximal 81°C erreicht. Im Sommer sind hier vermutlich Temperaturen von über 100°C möglich, wenn der Wechselrichter direkt unter den Solarmodulen verbaut wird.

Im realen Betrieb an 2 x 440W Solarmodulen haben wir zur Mittagszeit bis zu 80°C vom internen Sensor gemeldet bekommen. Die Umgebungstemperaturen betrugen maximal 33°C. Eine Drosselung der Leistung konnten wir nicht beobachten.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Der Envertech EVT800 hinterlässt bei uns im Test gemischte Gefühle. Es handelt sich um einen grundsoliden Wechselrichter, der sich sehr einfach installieren lässt und blitzschnell seine Arbeit aufnimmt. An der Verarbeitung und der Leistungsfähigkeit des Gerätes gibt es wenig Anlass zur Kritik. Dennoch liegt der Envertech sowohl vom Wirkungsgrad als auch vom Temperaturverhalten nicht auf einem Spitzenniveau, wie wir es eigentlich erwartet hätten. Mit einem Preis von 139 Euro inkl. Anschlusskabel ist der Wechselrichter fair bepreist und definitiv keine schlechte Wahl.

Envertech EVT 800 bei autbatterienbilliger.de

Wer allerdings das Quäntchen mehr an Leistung und Funktionalität sucht, kommt derzeit an dem Hoymiles HMS-800-2T (zum Test) nicht vorbei.

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