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Envertech EVT2000SE im Test – 4 MPPT und 2000W Leistung

Getestet von Michael am
Vorteile
  • exzellente Verarbeitung
  • ansprechendes Design
  • 2059W Ausgangsleistung
  • einfache Installation
  • funktionale App
  • niedriger Stand-By-Verbrauch (unter 0,1W)
Nachteile
  • hohe Temperaturen bei Vollast
  • Drosselung auf 1500W im Volllasttest
  • Startspannung und max. Eingangsstrom nicht korrekt
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Wechselrichter für Balkonkraftwerke oder große Dach-Solaranlagen gibt es wie Sand am Meer. Für den Kunden ist es heutzutage schwer ersichtlich, welche Geräte tatsächlich die Leistung bereitstellen, die der Hersteller verspricht. Vor kurzem haben wir für euch bereits den Envertech EVT800 (zum Test) genauer unter die Lupe genommen. Das kleine 800W-Modell für Balkonkraftwerke konnte durch exzellente Verarbeitung und eine einfache Installation überzeugen. Im heutigen Test wollen wir uns das Topmodel unter Envertechs Mikrowechselrichtern einmal genauer anschauen. Der Envertech EVT2000SE bietet mit vier PV-Eingängen und einer Einspeiseleistung von 2000W eine beachtliche Leistung in der Preisklasse bis 220€.

Envertech EVT2000SE Einleitung

Der Hersteller bietet für den Envertech EVT2000SE sogar die Möglichkeit der Drosselung auf 800W an. Somit könnte der Wechselrichter legal für Balkonkraftwerke genutzt werden. Wie sich der Envertech EVT2000SE im Test geschlagen hat, könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Lieferumfang des Envertech EVT2000SE

Neben dem eigentlichen Wechselrichter befindet sich lediglich eine Schnellstartanleitung im Lieferumfang. Wie bei Mikrowechselrichtern üblich, gehört das Anschlusskabel Betteri BC01 auf Schuko Stecker nicht zum Lieferumfang und muss separat für rund 20€ erworben werden.

Design und Verarbeitung

Der Envertech EVT2000SE ist der Schönling unter den Wechselrichtern. Während die meisten Mikrowechselrichter kein besonders anmutendes Design an den Tag legen, sieht der Envertech mit seinen geschwungenen Kühlrippen und dem rot-schwarzen Envertech Logo sehr edel aus. Das Gehäuse ist vollständig aus Aluminium gefertigt und äußerst hochwertig verarbeitet. Scharfe Kanten oder Lackfehler sucht man hier vergeblich.

Mit einem Gewicht von 4,92 Kilogramm und Abmessungen von 300 x 199,5 x 41 Millimeter ist der Envertech äußerst kompakt gebaut. Ein Hoymiles HMS-2000-4T (zum Test) ist im Vergleich mit 331 x 218 x 36,6 Millimeter deutlich größer und bietet entsprechend mehr Kühlfläche für die Abwärme. Die Rückseite ist in schlichtem Schwarz gehalten und mit insgesamt 16 Schrauben verschraubt. Weiterhin findet ihr hier die Seriennummern, die ihr für die Registrierung in der App benötigt.

Wie auch schon beim kleinen Bruder EVT800 hat der Envertech EVT2000SE eine WLAN-Antenne, die sich nicht nur abschrauben, sondern auch entsprechend den Gegebenheiten ausrichten lässt. Ob diese Schraubverbindung einen dauerhaften Schutz gegen Feuchtigkeit bietet, kann nur durch einen Langzeittest geklärt werden. Auf der Vorderseite befindet sich neben der eigentlichen Halterung eine Zahnscheibe für den Potenzialausgleich auf einer entsprechenden Montageschiene. An diesem Aufbau wird auch deutlich, dass der Envertech EVT2000SE nicht vorrangig für den Betrieb mit Balkonkraftwerken konzipiert wurde. Der Einsatzzweck liegt eher für den Aufbau großer Solaranlagen auf Dächern oder in Solarparks.

Der Anschluss an das heimische Stromnetz erfolgt mittels Betteri BC01 Stecker. Dabei handelt es sich um einen Spezialstecker, der einen entsprechenden Berührungsschutz bietet und eine wasserdichte Verbindung herstellt.

Der Anschluss der Solarmodule erfolgt mittels MC4 Stecker. Jedes der vier Eingänge verfügt über einen eigenen MPP-Tracker und kann bis zu 500W Leistung verarbeiten. Somit kann jedes angeschlossene Solarmodul in seinem optimalen Leistungsbereich betrieben und in der App ausgewertet werden.

Technische Daten des Envertech EVT2000SE

Produkteigenschaften
Maße (L x B x H) 300 x 199,5 x 41 mm
Schnittstelle WLAN
Anzahl MPP-Tracker 4
Leistung 2000 VA
MPPT-Spannungsbereich 22 – 50 V
Solarmodul-Spannung max. [V] 16 – 60 V
Wirkungsgrad 96 % (max.)
Betriebstemperatur -40 °C bis 65 °C
Netzspannung 230 V
Netzfrequenz 50 – 60 Hz
IP-Schutzklasse IP67
Zulässige relative Luftfeuchtigkeit 0% bis 98%
Solarmodul-Strom max. [A] 4 x 25 A (Kurzschlussstrom)4 x 20 A (Nennstrom)
Ausgangsstrom 9,09 A
Produktgruppe Mikrowechselrichter
Produktserie Envertech EVT
Artikelgewicht 4,92 kg

2000W Gesamtleistung, eine niedrige Anlaufspannung von 22V und ein maximaler Strom von 4x20A lassen das Herz von Solaranlagenbesitzern höher schlagen. Zahlreiche Online-Händler bieten eine Drosselung des Wechselrichters auf 800W an. Dabei wird der EVT2000SE direkt vom Hersteller gedrosselt und ein entsprechendes Zertifikat für die Anmeldung wird zugeschickt. Somit kann der Wechselrichter auch legal für den Betrieb eines Balkonkraftwerks fungieren. Ihr solltet aber beachten, dass ihr die Drosselung nicht selbst wieder aufheben könnt. Bei einer Drosselung auf 800W wird jeder der vier Eingänge auf eine Eingangsleistung von 200W gedrosselt.

Inbetriebnahme und Steuerung

Um den Wechselrichter in Betrieb zu nehmen, genügt es, diesen mit den Solarpaneelen zu verbinden und den Schuko Stecker in die Steckdose zu stecken. Innerhalb von rund einer Minute wird Strom produziert. Möchtet ihr den erweiterten Funktionsumfang nutzen, benötigt ihr die hauseigene Enverview App für Android und iOS. In unserem Test zum Envertech EVT800 (zum Test) findet ihr alle wichtigen Informationen und Steuerungsmöglichkeiten der App. Wir verweisen daher an dieser Stelle auf unseren vorhergehenden Test.

Achtung: Die Enverview App in der Version 4.1.8 beinhaltet noch einen Bug in Bezug auf die Drosselung des Wechselrichters. Der Envertech EVT2000SE kann in der App wahlweise auf 800/600W gedrosselt werden. Diese Einstellung wurde aber nicht für den EVT2000SE entwickelt, sondern nur für die kleinen 800W-Modelle. Wählt ihr 800W aus, wird jeder Eingang des Wechselrichters auf 400W limitiert. Da der EVT2000SE aber über 4 Eingänge verfügt, beträgt die Ausgangsleistung immer noch in Summe 1600W. Viel schlimmer ist aber die Tatsache, dass ihr die Drosselung nicht wieder deaktivieren könnt. In der Auswahl stehen nur 600 oder 800W zur Auswahl. Somit ist euer Wechselrichter dauerhaft auf 1200 oder 1600W gedrosselt. Envertech hat zugesichert, dass diese Funktion in der nächsten App-Version für den EVT2000 angepasst wird. Solltet ihr noch die Version 4.1.8 verwenden (zum Testzeitraum aktuell) solltet ihr dementsprechend die Finger von der Drosselung lassen! 

Der Envertech EVT2000SE im Testaufbau

Für eine vergleichbare Messung von Leistung, Startspannung und Temperaturverhalten versorgen wir beide Eingänge des Wechselrichters mit je einem Labornetzteil mit 60V/20A

Der Envertech EVT2000SE benötigt vom Einstecken des Schuko-Steckers bis zur Aufnahme des Einspeisebetriebes rund 60 Sekunden. Wie auch schon bei dem kleinen Schwestermodell EVT800 liegt die Startspannung nicht wie angegeben bei 22V, sondern bei 24,5V. Auch den maximalen Strom von 20 Ampere pro Eingang konnten wir nicht erreichen. Die maximale Stromaufnahme lag im Test bei rund 16 Ampere pro Eingang. Der Wechselrichter zeigt im Betrieb ein ungewöhnliches Regelverhalten. Anstatt bei niedrigen Spannungen den Strombedarf zu erhöhen, liefert der EVT2000SE erst bei höheren Spannungen ab 39V die volle Leistung von 500W. Bei einer Nennspannung von 30-33V liegt die maximale Leistung bei rund 450-460W pro Eingang. Ihr solltet also darauf achten, Solarmodule mit einer entsprechend hohen Arbeitsspannung zu verwenden. Werden alle vier Eingänge versorgt, liefert der Envertech mit 2059W sogar etwas mehr, als es der Hersteller verspricht. Ab einer Spannung von 60V wird die Schutzschaltung aktiv und der Wechselrichter schaltet die Ausgänge ab. Der Stand-by-Stromverbrauch in der Nacht ist so niedrig, dass unser Messgerät keinen Wert anzeigt (unter 0,1W).

Wirkungsgrad

Envertech gibt einen Spitzenwirkungsgrad von 96% für den Wechselrichter an. Wir haben diesen bei 500/1000/2000W gemessen und sind auf 93/94/93% gekommen. Da wir für die Messung keine geeichten Messgeräte verwenden, können unsere ermittelten Werte von einer Messung im Labor abweichen. Die Werksangabe von bis zu 96% erscheint aber durchaus als realistisch.

Temperaturverhalten

Eigentlich sieht unser Test eine Volllastphase von 3 Stunden vor. Bei einer Raumtemperatur von 23°C wurden bei Vollast bereits nach 30 Minuten Temperaturen von über 80°C auf der Oberfläche gemessen. Die internen Temperatursensoren zeigten Temperaturen von 85-87°C. Ab diesem Zeitpunkt drosselt der Wechselrichter sukzessive seine Ausgangsleistung bis zu einem Wert von rund 1500W. Dieser Leistungswert kann stabil gehalten werden, ohne dass die Temperaturen weiter steigen. Die Gehäusetemperaturen lagen zum Testende bei bis zu 88°C auf der Oberfläche. In diesem Test merkt man recht deutlich, dass der Wechselrichter zu kompakt gebaut ist, um die Verlustleistung effektiv abführen zu können. Auf unserem Labortisch staut sich die Wärme aufgrund fehlender Konvektion stärker als im realen Betrieb. Wird der Wechselrichter draußen betrieben, dürfte Wind und Thermik die Temperaturwerte dank der Kühlrippen verbessern.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Der Envertech EVT2000SE überzeugt uns im Test mit exzellenter Verarbeitung, einem edlen Design und sehr guten Leistungswerten. Dank der vier MPP-Tracker wird selbst bei unterschiedlicher Ausrichtung der Solarmodule stets die maximale Leistung erzeugt. Das Temperaturverhalten konnte uns allerdings weniger überzeugen. Das kompakte Gehäuse schafft es nicht, die Verlustleistung entsprechend schnell abzuführen. Somit wird die Leistung bereits nach 30 Minuten Volllast gedrosselt. Dennoch ist der Envertech EVT2000SE mit einem Preis von 220€ keine schlechte Wahl.

Als Alternative können wir noch den Hoymiles HMS-2000-4T (zum Test) empfehlen. Auch dieser wird unter Vollast sehr warm, bietet allerdings niedrigere Startspannungen und erreicht schon bei niedrigen Solarmodulspannungen seine volle Leistung.

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Roberto
Gast
Roberto (@guest_112134)
1 Monat her

Hallo Michael, an dieser Stelle möchte ich mich für die umfangreichen Tests der Mikrowechselrichter bedanken. Mir ist keine andere Quelle bekannt, welche die Geräte so umfangreich testet mit Startspannung und Temperatur. Deshalb vielen Dank für deine wertvolle Arbeit.

Aktuell fehlt eigentlich nur noch der Test des APSystem EZ1-M. Ist da vielleicht schon etwas in Planung?

Jürgen
Gast
Jürgen (@guest_112035)
1 Monat her

Bei Drosselung auf 800 Watt gilt das gleiche bescheidene Prinzip wie beiim Hoymiles HMS-2000-4T. Angenommen man hat unterschiedlich ausgerichtete oder verschattete Module mit je 420 Watt. 2 sind im vollen Sonnenlicht, 1 ist verschattet, eines teilverschattet. Wäre eigentlich kein Problem, 800 Watt zu erzeugen, schaffen ja die zwei perfekt ausgeleuchteten im Alleingang. Tatsächlich werden es dann vermutlich eher etwas über 500 Watt sein.

Maarqs
Gast
Maarqs (@guest_112497)
23 Tage her
Antwort an  Michael

Na dann wird es Zeit, dass ihr mal einen Deye SUN-M160G4-EU-Q0 oder Deye SUN-M200G4-EU-Q0 testet. Da wird immer mal wieder beschrieben, dass die (für 800W-Ausgangsleistung) nicht an den Eingängen, sondern am Ausgang insgesamt drosseln. Wenn man dann vier Module mit unterschiedlicher Ausrichtung anschließt (die beispielsweise am Abend 100W+100W+300W+300W liefern) geben die Deye-Wechselrichter die vollen 800W auf den Ausgang. Das gilt aber nur für die neuen Wechselrichter der vierten Generation (MxxxG4 in der Typenbezeichnung). *Hüstel* Die neuen Deye-Wechselrichter haben jetzt sogar eine galvanische Trennung ab Werk! *Hüstel* Was mich aber stört, sind kritische Berichte mit starker Leistungseinschränkung bei thermischer Belastung (ein… Weiterlesen »

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