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Entscheidung im Rechtsstreit ARM vs. Qualcomm

Ihr erinnert Euch noch an unserem Bericht ARM vs. Qualcomm, wo es mehr oder weniger darum ging, ob Qualcomm bald keine Prozessoren mit ARM-Architektur mehr produzieren und vertreiben dürfe. Der seit über zwei Jahren anhaltende Rechtsstreit drohte zu eskalieren, als ARM Limited damit drohte, die Lizenz mit einem Vorlauf von nur 60 Tagen zu entziehen. Nun wurde vor einem US-amerikanischen Gericht in Delaware entschieden!

ARM versus Qualcomm

Qualcomm darf weiter Nuvia-SoCs bauen und verkaufen!

Der seit mittlerweile zwei Jahren andauernde Rechtsstreit zwischen dem US-amerikanischen Elektronikriesen Qualcomm und dem britischen Halbleiterarchitekten ARM Holdings Limited ist nun laut Bloomberg vor einem US-Gericht entschieden worden. Das zuständige Bundesgericht in Wilmington, Delaware, urteilte bereits am 20. Dezember 2024 zugunsten von Qualcomm. Der Chiphersteller darf demnach weiterhin die unter der Marke Nuvia entwickelten Prozessoren produzieren und verkaufen. Dieses Urteil stellt einen bedeutenden Sieg dar, da andernfalls die betroffenen Prozessoren hätten zerstört werden müssen, was einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden bedeutet hätte.

Ausgangspunkt des Rechtsstreits

Wer jetzt nicht genau weiß, worum es hier eigentlich geht, sei noch einmal rasch ins Boot geholt: Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Übernahme der Nuvia Group durch Qualcomm im Jahr 2021. Durch diese Übernahme erlangte Qualcomm Zugang zu Technologien, die auf ARM-Architekturen basieren. Nuvia hatte zuvor von ARM eine speziell angepasste Lizenz erhalten, die es dem Unternehmen ermöglichte, auf die Bedürfnisse von Kunden zugeschnittene Prozessoren zu entwickeln. Diese Lizenz wurde zu vergünstigten Konditionen ausgestellt und ging nach der Übernahme automatisch auf Qualcomm über.

ARM Limited war jedoch der Ansicht, dass Qualcomm aufgrund der neuen Eigentümerstruktur verpflichtet sei, eine neue und kostenintensivere Lizenz – das sogenannte „Technology License Agreement“ (TLA) – abzuschließen. Um diese Forderung durchzusetzen, reichte ARM eine Klage gegen Qualcomm ein. Parallel dazu gab es über die letzten Jahre immer wieder außergerichtliche Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen, die jedoch ergebnislos blieben.

Der Prozess und die Argumentationen der Parteien

Da keine Einigung erzielt werden konnte, wurde der Fall schließlich vor Gericht gebracht. Qualcomm konnte mit einer starken Argumentation überzeugen. Der Konzern machte geltend, dass die von Nuvia entwickelten Technologien – wie beispielsweise die im Snapdragon 8 Elite verwendeten Oryon-Kerne – lediglich einen Anteil von maximal 1 Prozent ausmache. Gerard Williams III, Senior Vice President of Engineering bei Qualcomm, führte hierzu exemplarisch die Snapdragon-X-Serie an. Diese Produkte würden nahezu vollständig auf eigenen Entwicklungen basieren, wodurch die Bedeutung der übernommenen Nuvia-Technologie deutlich relativiert werde.

ARM hingegen argumentierte, dass die ursprünglich von Nuvia genutzte Lizenz nicht auf Qualcomm übertragbar sei. Der Grund: Das Geschäftsfeld von Qualcomm unterscheidet sich stark vom ursprünglichen Fokus Nuvias. Während Nuvia mit der ursprünglichen Lizenz Server-Prozessoren entwickeln durfte, sei Qualcomm vor allem im Bereich mobiler Prozessoren und Computerchips aktiv, was eine neue Lizenz erforderlich mache.

ARM vs. Qualcomm: Der entscheidende Wendepunkt

Ein entscheidender Aspekt in der Argumentation von Qualcomm war die Präsentation eines internen Dokuments von ARM, das von dessen CEO René Haas stammt. In diesem Papier wurden Überlegungen angestellt, dass ARM künftig eigene Prozessoren in Auftrag geben könnte. Bislang beschränkt sich ARM ausschließlich darauf, seine Chip-Architekturen an andere Unternehmen zu lizenzieren. Sollte ARM tatsächlich in die Produktion eigener Prozessoren einsteigen, würde das Unternehmen in direkte Konkurrenz mit seinen bisherigen Lizenznehmern treten. Darunter auch die kalifornische Chipschmiede.

Obwohl René Haas diese Pläne öffentlich zurückwies, schien das Gericht in seiner Entscheidung diesen Überlegungen Bedeutung beizumessen. Das Urteil fiel zugunsten von Qualcomm aus, und das Unternehmen wurde nicht verpflichtet, eine neue Lizenz mit ARM abzuschließen.

Unsere Einschätzung

Das Urteil ist nicht nur ein großer Erfolg für Qualcomm, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben. Die 1983 entwickelte ARM-Architektur ist Grundlage vieler bedeutender Unternehmen wie Apple, Google, Nvidia, MediaTek, Samsung und eben Qualcomm.

Es bleibt abzuwarten, ob ARM tatsächlich den Einstieg in die eigene Halbleiterentwicklung wagt. Ebenso fraglich, wie das die Beziehungen zu seinen Lizenznehmern beeinflussen würde. Für Qualcomm bedeutet das Urteil zunächst jedoch Planungssicherheit, da die Nuvia-Chips weiterhin ohne Einschränkungen vertrieben werden können.

Ob sich die Konfrontation zwischen den beiden Unternehmen damit endgültig gelegt hat oder ob weitere rechtliche Auseinandersetzungen folgen, bleibt abzuwarten. Wir werden Euch auf jeden Fall darüber berichten!

Quellen


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Ramazan
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Ramazan (@guest_114587)
2 Tage her

Ist Schon übertrieben…. 1983,? Irgendwann muss es such schluss sein, denn im Folge des Fortschritts hätte mit großer Wahrscheinlichkeit jemand anders dies Entwickelt.

Der Erste zu sein ist gut aber nach so vielen jahren…

Letztendlich zahlen wir Kunden den Preis, wenn Arm nach einer Übernahme das große Geld richt

Dennis
Gast
Dennis (@guest_114667)
4 Stunden her
Antwort an  Ramazan

Es geht doch um die Architektur Lizenz nicht Technologie Lizenz

Haben die hier was verwechselt

Dennis
Gast
Dennis (@guest_114668)
4 Stunden her
Antwort an  Ramazan

Technologie Lizenz bedeutet das man fertige Kerne von arm nutzen darf das war ja bis zum Snapdragon 8 gen 3 der Fall

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