Faltbare E-Bikes aus China erobern bereits seit einigen Monaten auch den Markt in Deutschland. Wir hatten mit dem ADO A16 und dem ADO A20F bereits die ersten überzeugenden Modelle im Test. Mit dem ENGWE EP-2 Pro folgt nun ein weiteres klappbares Offroad E-Bike mit leistungsstarkem 750 Watt Motor und einer maximalen Zuladung von 150 kg! Ob auch dieses Rad überzeugen kann, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.
Verpackung und Lieferumfang
Das ENGWE EP-2 Pro kommt in einem recht großen Karton mit Abmessungen von 97 x 46 x 90 cm. Mit seinen 37,8 kg ist das Riesenpaket dann sogar so schwer, dass mich der Transportdienst um Mithilfe beim Ausladen bat und ehrlich gesagt, war das auch absolut nötig. Da stand nun dieses massive Paket in meiner Einfahrt und ich war sehr gespannt, wie ich das E-Bike im Inneren auffinden würde. Auf der Außenseite des Kartons sind die Rahmenfarbe sowie die Abmessungen und das Gewicht des Pakets aufgedruckt. Öffnet man dann den Karton, fällt einem direkt jede Menge Verpackungsmaterial ins Auge, das quasi überall dort positioniert wurde, wo das Rad beim Transport sonst Schaden nehmen könnte. Mit einem ordentlichen Ruck bekommt man das zusammengefaltete E-Bike dann relativ leicht aus dem Karton heraus und es wird noch deutlicher, dass sich hier anscheinend schon einige Gedanken zur Verpackung bzw. zum Schutz der Ware gemacht worden sind. Also habe ich das Cuttermesser gezückt und das Rad nach und nach von allen Schutzelementen befreit. Dabei fällt einem auch ein Plastikbeutel mit dem Zubehör in die Hand, der auf dem Gepäckträger positioniert war.
Hat man das Rad dann endlich vom Verpackungsmaterial befreit, braucht man nur noch die Pedalen aus dem Zubehör entnehmen und mithilfe eines Maulschlüssels (nicht im Lieferumfang enthalten) an den Kurbelarmen zu befestigen. Hier empfiehlt es sich ein ganz wenig Fett auf das Gewinde zu geben, damit die Pedale nicht zu schnell “festgammeln” und bei Bedarf leichter getauscht werden können. Nun muss noch der obere Lenkerteil in das Lenkrohr gesteckt und der Schnellverschluss verschlossen werden. Nach nicht einmal 10 Minuten steht das ENGWE EP2-Pro tatsächlich fertig zusammengebaut in meiner Einfahrt und wartet auf seine Jungfernfahrt. Viel besser geht’s kaum – aber eben nur fast. Trotz des wirklich sinnvoll eingesetzten Verpackungsmaterials und des sehr stabilen Kartons, hat der Lack des Rahmens die ein oder andere Schramme während des Transportes abbekommen. Zudem ist auch der Lampenkopf des Frontlichts im Bereich der Plastikhalterung abgebrochen und hing quasi nur am Kabel im Paket (siehe Foto). Diese eher kleineren Transportschäden sind jedoch ziemlich normal für große und vor allem sehr schwere Lieferungen dieser Art. Die Frontlichthalterung konnte ich mit Sekundenkleber reparieren und auch nach einigen Kilometern quer durchs Gelände hält dies bis heute einwandfrei.
Gewicht, Maße und Design
Bevor wir aber zum Fahrspaß kommen, hier ein paar Zahlen und Fakten zu diesem Offroad-E-Bike:
Das ENGWE EP-2 Pro ist aktuell in drei verschiedenen Farben erhältlich. Neben der schwarzen Version unseres Testbikes gibt es noch eine graue und eine orange Version. Speziell für den US-Markt scheint es außerdem noch eine weiße Version sowie eine “Aqua” Version zu geben. Das Rad hat 20 Zoll Laufräder und eine Gesamtlänge von 167 cm. Die maximale Höhe im Lenkerbereich beträgt 118 cm und die maximale Höhe im Sattelbereich 102 cm. Aufgrund seines robusten Rahmens und dieser Maße ist das ENGWE EP-2 Pro auch für größere Personen mit einem maximalen Gewicht von bis zu 150 kg geeignet.
Da es sich beim EP-2 Pro um ein Klapprad/Faltrad handelt, kann das Rad auch mit wenigen Handgriffen auf ein deutlich kleineres Packmaß gebracht werden. Die einzelnen Schritte des Zusammenklappens habe ich Euch in den unten stehenden Fotos dokumentiert. Im ersten Schritt klappt man den oberen Lenkerteil und die Pedale ab. Im zweiten Schritt wird dann der Hauptrahmen eingeklappt. Nun kann das Rad auf den Rädern sowie einem extra angebrachten Standbügel aufgestellt werden. Zu guter Letzt kann dann noch der Sattel vollständig eingeschoben werden. Im zusammengeklappten Zustand hat das ENGWE EP-2 Pro nur noch Maße von 81cm (H) x 76cm (L). Damit passt es dann eigentlich sogar in den Kofferraum eines Kleinwagens. In einen Kombi bekommt man dann sogar zwei dieser Räder hinein.
Grundsätzlich hat das ENGWE EP-2 Pro schon ein besonderes Erscheinungsbild und ist daher definitiv ein Hingucker. Die mit 4 Zoll sehr breiten Räder, die breite und sehr massive Hauptrahmenstrebe sowie der Gepäckträger, der hohe Lenker und der recht breite Sattel lassen das Rad beinahe wie ein Panzer wirken und nicht unbedingt die ein Klapprad. Schaut man dann aber etwas genauer hin, fallen einem sofort die Klappgelenke am Hauptrahmen sowie am Lenkrohr auf. Diese sind ebenfalls sehr massiv ausgeführt und lassen sich jeweils doppelt sichern. Somit wird ein ungewolltes Auf- oder Zuklappen des Rades eigentlich unmöglich. Für mich ist das ENGWE EP-2 Pro nicht unbedingt eine Augenweide des Zweiradbaus, aber für Aufsehen sorgt man mit diesem Rad trotzdem. Vor allem aufgrund der sehr breiten Räder wirkt es sehr wuchtig und spätestens, wenn man die knapp 29,5 kg dann einmal hochheben möchte, weiß man das dieser Eindruck nicht täuscht. Dieses Rad möchte man nicht mehrere Treppenstufen hinauf oder herabtragen müssen, denn es ist z.T. einfach auch deutlich schwerer als gewöhnliche E-Bikes ohne jeglichen Faltmechanismus.
Spezifikationen
Das ENGWE EP-2 Pro besitzt einen faltbaren Aluminiumrahmen, der vor allem durch seine sehr markante Hauptrahmenstrebe auffällt. Hier findet man auch ein größeres Firmenlogo sowie die Modellbeschriftung. Der matt-schwarze Lack wirkt zusammen mit den rot-weißen Logos/Schriftzügen doch sehr hochwertig und verleiht dem Rad eine coole Optik. Leider hat unser Testrad an einigen Stellen ein paar kleinere Lackkratzer durch den Versand abbekommen, aber ein Fahrrad ist ja schließlich ein Gebrauchsgegenstand und weitere Kratzer/Macken werden wohl nie endgültig ausbleiben. In der horizontalen Hauptstrebe des Rahmens ist schließlich auch der Akku des E-Bikes untergebracht. Dieser kann über einen Bolzen im Rahmen gesichert aber auch entnommen werden. Mehr zum Akku erfahrt Ihr weiter unten im Testbericht.
Neben dem Rahmen sind es natürlich hauptsächlich die 20 Zoll Laufräder, die sofort ins Auge stechen. Die sogenannten Fatbike-Reifen sind 4 Zoll breit und haben ein recht grobes Offroad-Profil. Hier zeigt sich also, dass dieses Faltrad auch für das Gelände nutzbar sein soll. Während ein normales 20 Zoll Laufrad (bspw. an einem Kinderfahrrad) samt Reifen einen Gesamtdurchmesser von ca. 49 cm hat, beträgt dieser beim EP-2 mit seinen 4 Zoll Fatbike-Reifen sogar ca. 58 cm. Der Umfang und damit auch die Rolleigenschaften unterscheiden sich also maßgeblich zu “normalen” 20 Zoll Fahrrädern. Solche großen Laufräder bringen natürlich auch ziemlich viel Gewicht als rotierende Masse mit sich, was sich wiederum auf die Fahreigenschaften des Rades auswirkt – aber dazu später mehr.
Gebremst wird das ENGWE EP-2 Pro von zwei mechanischen Scheibenbremsen. Diese treffen jeweils auf eine 160 mm große Bremsscheibe. Der Hersteller wirbt zwar mit 180er Bremsscheiben aber leider sind hier definitiv kleinere Scheiben verbaut. Ohne allzu viel vorwegzunehmen, hätte man hier die beworbenen 180 mm Scheiben verbauen sollen, denn die Bremskraft des Rades könnte definitiv besser sein. Dies liegt aber unter anderem auch an der Wahl des Bremszylinders. Hier sind nämlich Bremszylinder mit nur einem beweglichen Bremskolben verbaut. Das heißt, die Bremsscheibe wird nur einseitig von einem Bremskolben gegen eine feststehende Seite des Bremsbelags gedrückt. Grundsätzlich kann man damit natürlich normal bremsen, aber die Bremskraft bei Zylindern mit zwei gegenläufigen Bremskolben wäre deutlich höher, was das ENGWE EP-2 Pro absolut vertragen könnte. Aber dies sind eben die Punkte, die den doch recht günstigen Kaufpreis eines solchen Rades erklären. Ausdrücklich loben an der Bremsanlage möchte ich jedoch die Anbindung an das Rücklicht. Sobald man eine der Bremsen bedient, leuchtet das Rücklicht als Bremslicht auf – somit wird anderen Verkehrsteilnehmern ein Bremsvorgang immer optisch signalisiert. Diese Nutzung des Bremslichtes macht jedoch auch ein Upgrade auf ein hydraulisches Scheibenbremssystem deutlich komplizierter, wenn man gleichzeitig die Bremslichtfunktion nicht einbüßen möchte. Hier gibt es zwar einzelne Anbieter im Netz, die eine hydraulische Scheibenbremse samt Elektronikanbindung anbieten. Dabei wird man aber immer etwas basteln müssen, um die Anbindung an das Bremslicht zum Laufen zu bekommen. Daher würde ich persönlich zur Nachrüstung neuer mechanischer Bremszylinder mit zwei Kolben und/oder zu neuen 180 mm Bremsscheiben raten. Mit beiden Maßnahmen dürfte sich die Bremskraft deutlich erhöhen.
Der Antriebsstrang des ENGWE EP-2 Pro besteht aus einer Kurbel mit einem 48 Zähne Blatt und aus einer 7-fach-Kassette (14 – 28 Zähne) samt 7-fach-Shimano Tourney Schaltwerk. Das Schaltwerk wird über einen entsprechenden Daumen-Hebel am Lenker gesteuert. Bei mir passt die Einstellung des Schaltwerks direkt ab Werk überraschenderweise recht gut und ein flüssiges Schalten war sofort möglich. Die sieben Gänge sind typisch für E-Bikes dieser Art, aber man stößt damit bei den hohen Geschwindigkeiten dieses Rades natürlich auch recht schnell an Grenzen. Die Übersetzung ist ganz einfach viel zu gering, wenn man mit deutlich über 30 km/h unterwegs ist. Trotzdem kommt man mit der gewählten Abstufung eigentlich recht gut zurecht und auch etwas steilere Anstiege sind in Kombination mit dem E-Motor zu bewältigen.
Der recht breite und bequeme Sattel kann genauso wie der Lenker per Schnellverschluss sehr einfach in der Höhe angepasst werden. Während der Rahmen starr ist, findet das Vorderrad über eine Federgabel Kontakt zum Boden. Diese lässt sich in der Härte verstellen und kann bei Bedarf auch “gelockt” werden, sodass die Federwirkung blockiert wird. Dies lohnt sich vor allem, wenn man nur auf asphaltiertem Untergrund unterwegs sein möchte. Die dicken Reifen bieten dann trotzdem noch genügend Reserven in Sachen Federung.
Das Herzstück des ENGWE EP-2 Pro ist natürlich der E-Motor, der sich in der Hinterradnabe befindet. Der Motor leistet 750 Watt und einem maximalen Drehmoment von 80 Nm. Er bezieht seine Energie aus einem 48 Volt Li-Ion Akku mit einer Kapazität von 12,8 Ah. Zusätzlich zur Unterstützung beim Pedalieren, die wir auch von den normalen E-Bikes kennen, besitzt das EP-2 Pro allerdings auch einen Drehgriff, mit dem man den Motor bedient und “Gas” geben kann. Somit kann man mit diesem E-Bike auch ganz ohne pedalieren zu müssen fahren. Alle diese Features disqualifizieren das ENGWE EP-2 Pro jedoch auch gleichzeitig für den Einsatz im deutschen Straßenverkehr. Selbst als S-Pedelec dürfte es schwierig bis unmöglich sein, eine Betriebserlaubnis etc. zu bekommen. Daher möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dieses Rad in Deutschland im öffentlichen Raum nicht genutzt werden darf.
Gesteuert wird der Motor über ein Tastermodul sowie ein recht großes LCD am Lenker. Zum Einschalten des E-Bikes ist es grundsätzlich erst einmal nötig, den Schlüssel in das dafür vorgesehene Schloss auf der Unterseite der großen Rahmenstrebe zu stecken und das Rad damit “zu aktivieren”. Nun kann die Elektronik über den On/Off-Schalter an der Vorderseite des Tastermoduls eingeschalten werden. Das Display wird aktiv und zeigt den Akkufüllstand, die Geschwindigkeit und die aktuelle Unterstützungsstufe an. Über die etwas größeren Plus- und Minus-Symboltasten kann man schließlich die Unterstützungsstufen wählen. Auf der rechten Seite des Taster-Moduls sind zusätzlich noch eine Taste zum Einschalten der Beleuchtung sowie eine weitere Taste (“i”-Taste) zur Bedienung der Menüs vorhanden. Über den Bordcomputer können auch relativ viele Einstellungen an dem ENGWE EP-2 Pro vorgenommen werden. Dazu liegt dem Rad eine Bedienungsanleitung speziell für das E-Bike Display bei. So lassen sich schließlich u.a. folgende Parameter einstellen:
- Rücksetzen des Kilometerzählers
- Displayhelligkeit
- Einheiten (kmh vs. mph)
- Raddurchmesser
- Speed Limit
- Anzahl Unterstützungslevel
- Leistung der einzelnen Unterstützungslevel
- Passwortsperre etc.
Der Bordcomputer liefert also eine ganze Menge an Konfigurationsmöglichkeiten und somit lässt sich die Nutzung des E-Motors im EP-2 Pro schon recht gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Insgesamt erscheint die Verarbeitung des ENGWE EP-2 Pro sehr solide zu sein und lose Schraubverbindungen oder Ähnliches suchte ich glücklicherweise Vergebens. An Bremsen, Schaltwerk und Federgabel wird natürlich recht schnell deutlich, warum dieses Rad für knapp 1000 EUR zu haben ist und hochwertige Komponenten sucht man hier wiederum vergebens. Die Funktion ist jedoch bei allen Bauteilen gegeben und somit kann man sich trotzdem absolut sorgenfrei auf die erste Testfahrt begeben.
Fahrdynamik
Kommen wir zum wohl wichtigsten Teil des Tests: dem eigentlich Fahren mit dem ENGWE EP-2 Pro. Ich kann Euch empfehlen, sich noch vor der ersten richtigen Ausfahrt einmal kurz auf das Rad zu setzen, um die Lenker- und Sattelhöhe sowie die Position des Tastermoduls, des Drehgriffs und des Schalthebels an die eigene Fahrposition anzupassen. Dies ist in unter 5 Minuten erledigt und dann kann es auch schon richtig losgehen. Natürlich solltet Ihr den Akku vorher einmal komplett aufladen.
Um das Rad auch mit E-Motor nutzen zu können, muss man wie bereits beschrieben, den Schlüssel in die Unterseite der großen Rahmenstrebe einstecken und das Rad somit “aktivieren”. Nun lässt sich die Elektronik über das Tastermodul einschalten. Es startet immer in der Stufe 1. Setzt man sich nun auf das Rad und tritt leicht in die Pedale, hört und merkt man recht schnell das Einsetzen der Motorunterstützung. Wenn man nun auch noch am Drehgriff “zieht”, kann man das Pedalieren sogar vollständig aussetzen und das Rad bewegt sich nur mit der Kraft des Motors vorwärts. Über die +/- Tasten kann man schließlich die Unterstützungsstufen und damit das Tempo erhöhen. Wenn man das Speed Limit auf den maximalen Wert von 60 km/h gestellt hat, fährt das ENGWE EP-2 Pro in der höchsten Stufe maximal 43 km/h (siehe Video)!!! Diesen Wert erreicht es, ohne dass man zusätzlich in die Pedale treten muss. Ich habe den Wert per GPS gemessen und er deckt sich mit anderen Tests zu diesem E-Bike. Bei eingestellter 20 Zoll Radgröße im Bordcomputer zeigt das Rad bei maximaler Höchstgeschwindigkeit allerdings nur rund 38 km/h an, was mit dem tatsächlichen Raddurchmesser durch die Fatbike-Reifen zu erklären ist. Ich habe den Raddurchmesser dann im Bordcomputer auf 23 Zoll eingestellt und konnte damit deutlich bessere Messwerte erreichen.
Wenn man einmal auf dem ENGWE EP-2 Pro sitzt und sich etwas mit der Fahrdynamik vertraut gemacht hat, möchte man gar nicht mehr absteigen. Die Beschleunigung mit dem 750 Watt Motor ist wirklich brachial für so ein Klapprad und zauberte allen Testpiloten ein breites Grinsen ins Gesicht. Man kann das Rad tatsächlich auch hervorragend ganz ohne Pedalieren nutzen, aber nach einiger Zeit passiert es mir immer wieder ganz automatisch, dass ich zusätzlich in die Pedale trete. Bereits in Stufe 4 erreicht man auf flacher Strecke bei leichtem Pedalieren 28 – 30 km/h, was sich wirklich schon recht flott anfühlt. Auch ohne das Pedalieren sind ca. 27 km/h jederzeit locker drin in dieser vierten Stufe. Trotz der dicken Reifen und des hohen Gewichts finde ich das ENGWE EP-2 Pro eigentlich recht wendig. Gerade durch die Offroad Fatbike Reifen, hat man wirklich sehr viel Grip und braucht auch auf nassem Untergrund kaum Angst vor dem Wegrutschen zu haben.
Während der Fahrt kann man über die “i-“Taste am Tastermodul noch zwischen folgenden Werten in der Anzeige springen:
- km Trip
- km Gesamt
- maximale Geschwindigkeit
- Durchschnittsgeschwindigkeit
Zudem kann man bei Bedarf über das Drücken und Halten der “-” Taste auch die Schiebehilfe aktivieren. Nun setzt der E-Motor mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h ein und man kann das Rad dadurch bspw. recht leicht eine steilere Rampe hinaufschieben. Lässt man die “-” Taste wieder los, hört auch der Motor sofort auf zu arbeiten.
Während das eigentliche Fahren mit dem EP-2 Pro fast uneingeschränkt super ist und richtig viel Spaß macht, gilt dies leider nicht in gleichem Maße für das Bremsen mit diesem E-Bike. Vor allem bei höheren Geschwindigkeiten, die man mit dem Bike sehr schnell erreicht, merkt man recht schnell, dass die Bremsen doch eine Nummer kräftiger sein könnten. Ich bin bisher zwar auch bei Bergabfahrten und Co. immer sicher zum Stehen gekommen, aber die Verzögerung könnte ruhig noch etwas besser sein. Viel bedenklicher ist aber, dass die Federgabel bei Nutzung der Vorderradbremse ein minimales Spiel zwischen Stand- und Tauchrohren aufweist und man somit eine leichte Kippbewegung in diesem Bereich beim Bremsen spürt. Die Standrohre der Federgabel sind mit einem Durchmesser von 28,5 mm wohl doch ein wenig zu klein für diese Masse an Fahrrad. Beim Bremsvorgang aus hohen Geschwindigkeiten kann ich somit dringend empfehlen, die erste große Bremslast auf die Hinterradbremse zu verlegen und erst dann die Vorderradbremse dazuzunehmen. Vor allem für recht schwere Fahrer macht dieser Part der Federgabel keinen bombenfesten Eindruck und dürfte damit einer der Schwachpunkte am ENGWE EP-2 Pro sein. Ich konnte in meinen Tests zwar keine Fehlfunktion in diesem Bereich feststellen, möchte diesen Part des E-Bikes jedoch trotzdem etwas kritisch hervorheben, da bei einem Rad mit diesem Gewicht bei entsprechendem Tempo einfach enorme Bremskräfte zu Stande kommen können, die optimalerweise von etwas stabileren Bauteilen getragen werden sollten.
Insgesamt macht das Fahren mit dem ENGWE EP-2 Pro aber einfach nur eins, nämlich jede Menge Spaß! Die Beschleunigung ist einfach klasse und die maximale Geschwindigkeit von 43 km/h (ganz ohne Pedalieren!!!) absolut heftig. Auch im Gelände macht das Rad aufgrund der Fatbike Reifen und der Federgabel eine wirkliche gute Figur. Lediglich beim Bremsen aus höheren Geschwindigkeiten sollte man etwas vorsichtig sein und früh genug die Geschwindigkeit verringern, da die Bremsen in diesen Situationen auch mal an Ihre Grenzen kommen können und auch die Federgabel nicht stabil genug für extreme Bremsvorgänge zu sein scheint.
Akku
Im ENGWE EP-2 Pro kommt ein Li-Ion-Akku mit 48 Volt und einer Kapazität von 12,8 Ah zum Einsatz. Der Akku befindet sich in der großen Rahmenstrebe und kann auch aus dem Rahmen entnommen werden. Über den Bordcomputer kann der Akkufüllstand in einer 5-teiligen Skala abgelesen werden. Laut Hersteller kommt ein 60 kg schwerer Fahrer auf einer flachen Strecke bei 25 km/h im “Pedal Assist Mode” (also mit Pedalieren) ca. 80 – 100 km weit und im “Hand Throttle Mode” (also ganz ohne Pedalieren) ca. 40 – 50 km weit. Natürlich ist auch hier die tatsächliche Akkulaufzeit mindestens von drei größeren Faktoren abhängig:
- Gewicht des Fahrers
- Profil und Untergrund der Strecke
- gefahrene Geschwindigkeit samt Grad der Unterstützung
Somit können auch meine erzielten Werte nur als grober Anhaltspunkt gelten und sind immer auf die oben genannten Faktoren zu beziehen. Ich (74 kg) kam bisher mit einer vollen Akkuladung beim Fahren in teilweise recht hügeligem Gelände in den Stufen 4 und 5 bei ca. 50 – 70 % Pedalieren auf eine Reichweite von ca. 45 km. Dabei hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von um die 25 km/h. Wenn ich bei etwa gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit also nur auf flacher Strecke unterwegs gewesen wäre und das Pedalieren vollständig weggelassen hätte, scheinen die beworbenen 40 – 50 km Reichweite absolut realistisch.
Zum Laden kann man den Akku aus dem Rahmen entnehmen und dann an das mitgelieferte Netzteil anschießen. Hier ist sogar ein EU-Stecker vorhanden, also braucht man keinerlei Adapter. Der Akku kann jedoch auch direkt im Rahmen geladen werden, wozu man nur einen kleinen Gummistöpsel auf der linken Rahmenseite kurz vor dem Klappmechanismus öffnen muss, um dort dann das Ladekabel anzuschließen. Das Ladegerät selbst wirkt tatsächlich etwas billig und macht auch keinen sehr stabilen Eindruck. Es besitzt eine kleine LED-Anzeige in Form der Buchstaben “Li”. Diese Anzeige leuchtet während des Ladevorgangs rot und springt auf grün um, sobald der Akku voll geladen ist. Das Ladegerät verfügt offenbar über einen Lüfter im Inneren, den man gut hören kann, sobald der Akku geladen wird. Der Lüfter schaltet ab, sobald der Ladevorgang beendet ist und die LED grün leuchtet.
Testergebnis
Das ENGWE EP-2 Pro macht definitiv jede Menge Spaß! Man bekommt hier ein sehr stabiles, klappbares E-Bike, das mit dem 750 Watt Motor auch über jede Menge Power verfügt. Die Verarbeitungsqualität ist absolut in Ordnung und das Rad in wenigen Minuten einsatzbereit. Auch der Klappmechanismus ist sehr einfach zu bedienen und reduziert die Abmessungen dieses knapp 30 kg schweren E-Bikes recht deutlich bspw. für einen Transport im Auto. Über das große Display des Bordcomputers hat man alle nötigen Parameter immer gut im Blick. Das Fahren mit diesem E-Bike macht wirklich richtig Spaß und mit seinen großen Fatbike Reifen ist es auch für den Geländeeinsatz zu gebrauchen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 43 km/h ganz ohne zusätzliches Pedalieren zieht man mit diesem E-Bike jederzeit alle Blicke auf sich. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass man das EP-2 Pro in Deutschland nicht legal im öffentlichen Raum bewegen darf. Dazu kommt die etwas zu klein dimensionierte Bremsanlage samt zu “dünner” Federgabel.
Wer mit der rechtlichen Situation zur Nutzung des Rades kein Problem hat, ist beim ENGWE EP-2 Pro aber absolut gut aufgehoben. Für knapp 1000 EUR bekommt man hier ein klappbares Kraftpaket, das mit brachialem Vortrieb und hoher Maximalgeschwindigkeit ein Lächeln in das Gesicht des Fahrers zaubert.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Hallo, seit gestern habe ich das EBike Engwe ep 2 Pro über Amazon gekauf. Da steht in der Bestellung, dass ich die 250 Watt Version gekauft habe. Also in Deutschland zugelassen. Hat jemand Erfahrung, die Leistungen der Unterstützungsstufen anzupassen?
Vielen Dank.
Mechanische Scheibenbremsen an so einem Trum sind eher “suboptimal”. Meine Frau hat ein Mini-E-Faltrad und die mechanischen Scheibenbremsen an dem Ding (auch nur ein beweglicher Kolben) sind von der Bremswirkung her wirklich nicht zu gebrauchen. Selbst wenn man die Griffe beider Bremsen bis zum Lenker durchzieht kommt man nur zögerlich zum Stehen. Wenn ich damit fahre (85 kg ggü. 56 kg), dann ist es schon gefährlich mit den Bremschen an dem Teil. Da wird leider an einem der wichtigsten Teile eines Fahrzeugs gespart! Wer kann, sollte auf hydraulische Bremsen umrüsten, zumindest am Vorderrad.
Kann mir jemand erklären wie ich den Gasgriff
aktivieren kann
Hi Thomas. Hast du mittlerweile irgendwo erfahren wie man den Gasgriff aktivieren kann. Bei mir hat der auch keine Funktion.
Fahren ohne Versicherungsschutz, ohne Betriebserlaubnis, ohne Führerschein. -> Straftat
Eindeutig NICHT zu empfehlen!
Wenn dann noch ein Unfall passiert, zahlt nicht mal die Haftpflichtversicherung. Das bedeutet man kommt bei einem Personenschaden ruckzuck in die Privatinsolvenz (wenn man nicht gerade Millionär ist).
Aber macht ihr ruhig nur. Für die Wirtschaft ist es gut…
Ich werde mir auch so ein Fahrrad kaufen.
Es wird doch auf alles hingewiesen, wo ist das Problem
Wie viele Autofahrer sind denn mit getunten Fahrzeugen unterwegs, die so auch nicht zugelassen sind?
Oder Fahrzeuge, die keinen TÜV oder Versicherungsschutz haben?
Regt euch doch nicht immer über alles auf.
Wenn mir das Fahrrad nicht gefällt, dann brauche ich es doch auch nicht zu kaufen, kann mir entsprechende Kommentare verkneifen.
Ich finde es klasse
Hallo! Bin ganz deiner Meinung bekomme es nächste Woche,jedoch ist es sehr auffällig im Straßenverkehr so wie einige Scooter auch, wichtig ist egal mit was man unterwegs ist wenn ich weiß wo ich fahren darf,(FS)habe Augen immer offenthalten und einfach lässig krousen,Lg, Christian