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Mit dem eMeet Luna haben wir einen portablen Konferenz-Speaker im Test. Durch eine einfache Anbindung via Bluetooth, AUX-Kabel oder USB-Dongle sollen sich Telefonkonferenzen über den kleinen Speaker übertragen lassen, während die Teilnehmer von drei Mikrofonen übertragen werden. Überdies wirbt der Hersteller mit einer Nebengeräuschunterdrückung auf Basis künstlicher Intelligenz.
Im folgenden Test gehen wir der Frage nach, ob der eMeet Luna diese Funktionen auch wirklich erfüllen kann und sich zum Einsatz als Konferenzlautsprecher eignet. Immerhin arbeitet Chinahandys.net gerade im Homeoffice und kann daher mit Leichtigkeit einen praxisnahen Einsatztest machen ?.
“eMeet Bluetooth Konferenzlautsprecher – Luna USB Freisprecheinrichtung für 5-10 Personen, Speakerphone 360° Spracherkennung, mit USB Dongle, für Zoom, VoIP-Kommunikation PC, Skype for Business usw.” – diesen schlanken Namen trägt der Konferenz-Speaker auf Amazon.de
Design, Verarbeitung & Bedienelemente
Ein schickes Design kann man dem eMeet Luna definitiv zusprechen. Das Gehäuse des Speakers besteht aus Metall und misst 12 Zentimeter im Durchmesser bei einer Höhe von 3,7 Zentimeter. Das Metallgehäuse ist dabei ausgesprochen dick, wodurch auch das enorm hohe Gewicht von 291 Gramm zustande kommt. Der eMeet Luna macht sich daher in einer Tasche schon deutlich bemerkbar, auf der anderen Seite hat man aber auch den Eindruck, ein sehr hochwertiges Produkt in der Hand zu haben. Die Farbe des Metalls erinnert stark an Apples “Space Gray” der neueren MacBooks. Auf der Unterseite befinden sich Gummi-Pads, die dafür sorgen, dass der Speaker stabil auf der Unterlage steht. Zudem gibt es dort auch eine Aussparung, in welche der USB-Dongle aus dem Lieferumfang eingesteckt werden kann. Im Lieferumfang befinden sich ansonsten noch eine Bedienungsanleitung, Aux-Kabel und ein USB-C auf USB-A Kabel.
An Anschlüssen gibt es auf der Rückseite einen USB-C Port, einen AUX Anschluss und einen Lock-Port zum Sichern gegen Diebstahl. Zudem ist ein Daisy-Chain Anschluss vorhanden, mit dem man mehrere eMeet Luna Speaker koppeln kann, um den Sound bei einer großen Konferenz problemlos zu übertragen. An Bedienelementen gibt es auf der Vorderseite 7 Buttons mit folgenden Funktionen:
- Geräuschunterdrückung Ein/Ausschalten
- Anruf annehmen / auflegen
- Leiser
- Mikrofon stummschalten / einschalten
- Lauter
- Bluetooth-Pairing Modus aktivieren
- An-/Ausschalten
Die Buttons haben einen angenehmen Druckpunkt und bestehen aus Kunststoff. Auch die Funktionen wurden problemlos ausgeführt. Lediglich die Anruf annehmen / auflegen Funktion ist unter Windows nicht nutzbar. Auf der Oberseite gibt es zudem noch fünf LEDs, die in mehreren Farben leuchten können. Über die LEDs bekommt man verschiedene Zustands- und Benachrichtigungsinformationen, wie etwa
- Mikro Stumm: rot
- Eingehender Anruf: grünes Blinken
- Niedriger Akku: rotes Blinken
- über USB verbunden: grünes Leuchten
- über Bluetooth verbunden: blaues Leuchten
- Bluetooth Pairing Modus: blaues Blinken
Weiterhin kann man über ein Drücken des Powerbuttons den Akkustand anzeigen oder mit den Volumebuttons die Anzeige der Lautstärke auslösen. Die Anzeige ist zuverlässig und die LEDs haben satte Farben, allerdings muss man die Bedeutung durchaus etwas “einstudieren”. Beleuchtete Symbole hätten das Ablesen einfach gemacht. Auf der anderen Seite wäre dadurch aber auch der cleane Look des Speakers etwas verloren gegangen.
Update: Nach einem halben Jahr Arbeit mit häufigem Transport im Rucksack können wir dem Konferenz-Speaker auch definitiv eine gute Haltbarkeit zusprechen. Durch das matte Metall entstehen kaum Kratzer, sodass der Lautsprecher heute noch fast aussieht wie am ersten Tag.
Inbetriebnahme & Reichweite
Die Inbetriebnahme erweist sich in unserem Test als sehr einfach und zuverlässig. Indem man den Bluetooth-Button zwei Sekunden drückt, wechselt man das Gerät in den Pairing-Modus und kann es mit dem Smartphone oder PC über das Bluetooth Menü koppeln. Die Verbindung erfolgt via Bluetooth 4.2. Bei dem Smartphone wird in der Regel sowohl Input als auch Output direkt über den Speaker übertragen. Unter Windows muss man je nach Systemkonfiguration noch den Sound Ein- und Ausgang wechseln. Alternativ kann das Mikro auch über das mitgelieferte Aux-Kabel oder über USB-Kabel an den PC angeschlossen werden. In beiden Fällen wird das Gerät problemlos erkannt. Zudem gibt es noch die Möglichkeit, den Speaker mit dem USB Dongle aus dem Lieferumfang mit dem PC zu verbinden.
Die Reichweite zeigte sich in unserem Test als gut. Über etwa 9 Meter Distanz war eine störfreie Übertragung möglich.
Soundqualität und Noise Cancelling
Die Tonqualität über die drei internen Mikrofone ist durchaus okay. Die Stimme hat durchaus etwas Tiefe und klingt nicht so blechern wie über die meisten Laptop- oder Kopfhörer-Mikros. In der Praxis würde ich die Soundqualität knapp unter der eines kabelgebundenen Headsets einordnen. In der folgenden Testaufnahme könnt Ihr Euch einen Eindruck von der Soundqualität machen. Der Soundtest unterteilt sich in folgende Abschnitte:
Aufnahme 1:
- Speaker 50cm vor Sprecher mit ausgeschalteter Geräuschunterdrückung
- Speaker 50cm vor Sprecher mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung
- Speaker 2m entfernt von Sprecher mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung
- Speaker 2m entfernt von Sprecher mit ausgeschalteter Geräuschunterdrückung
Aufnahme 2:
- Konferenz mit vier Personen mit ausgeschalteter Geräuschunterdrückung
- Konferenz mit vier Personen mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung
In unserem Test zeigt sich, dass es sich bei der “AI-Noise Cancellation” doch eher um einen ganz gewöhnlichen Geräuschunterdrücker handelt, der zwar Nebengeräusche etwas unterdrückt, jedoch nicht intelligent dabei vorgeht. Jedenfalls sind die Ergebnisse nicht vergleichbar mit einer echten KI-Geräuschunterdrückung, wie sie beispielsweise über die Krisp.ai Software gemacht wird. Problematisch ist hierbei, dass der Noise Canceler immer arbeitet. Auch wenn die Funktion eigentlich abgeschaltet ist, arbeitet die Geräuschunterdrückung etwas schwächer mit. Dies ist insofern problematisch, als dass leise Gesprächsteile teilweise “verschluckt” werden. Vollkommen unbrauchbar ist weiterhin auch die VoiceIA Stimmverfolgung: Der eMeet Luna überträgt mit größerem Abstand zur Person die Stimme deutlich leiser. Von einer nachträglichen Verstärkung der Lautstärke ist nichts wahrzunehmen. Hierbei verstärkt sich natürlich der Effekt, dass leise Gesprächspassagen verschluckt werden.
Wie so oft zeigt sich also, dass nicht überall künstliche Intelligenz drin ist, wo AI oder KI draufsteht. Dies war allerdings auch so zu erwarten gewesen und überrascht uns keineswegs. Die Geräuschunterdrückung ist dennoch ein praktisches Feature, das beispielsweise das Klappern einer Tastatur effektiv herausgefiltert wird. Solange man klar und deutlich spricht, ist die Stimme immer verständlich.
Alternative Nutzung als normales Mikrofon
Einen besseren Eindruck machte der eMeet Luna in unserem Test als Mikrofon-Alternative zum Laptop-Lautsprecher bei Videotelefonaten ohne Konferenz-Setting. Stellt man den Speaker direkt vor sich auf den Tisch, lassen sich sehr bequem Skype-Gespräche führen. Das in Konferenz-Situationen teilweise zu aggressive Noise Cancelling erwies sich hier sogar als Vorteil, da beispielsweise Tastatur-Tippen kaum übertragen wird. In direkter Nähe zum Speaker werden auch keine Gesprächspassagen mehr verschluckt. Zudem kann man die integrierten Lautsprecher als Alternative zu den Laptop-Speakern verwenden.
Soundausgabe
Einen guten Eindruck kann in unserem Test die Lautstärke des Speakers machen. Der eMeet Luna ist deutlich lauter als jeder Laptop-Speaker und kommt hier schon fast an einen kleinen Bluetooth-Speaker heran. In einem Konferenz-Setting können Gesprächspartner problemlos mit normaler Gesprächslautstärke übertragen werden. Zum Musikhören eignet sich der Sound jedoch nicht, da es relativ wenig Bass gibt und die Geräuschunterdrückung einige Feinheiten von Songs verschluckt. Dies kann man dem Speaker aber auch nicht ankreiden, da er eben nicht für diesen Einsatzzweck gemacht worden ist.
Akkulaufzeit
Der eMeet Luna Lautsprecher hat einen integrierten 2600mAh Akku. Auf mittlerer Lautstärke konnte der Lautsprecher in unserem Test damit 12 Stunden am Stück ein Gespräch übertragen. Bei Musikwiedergabe lag die Laufzeit bei guten 8 Stunden. Aufgeladen wird der Speaker über USB-C mit 5 Watt, was insgesamt 3,5 Stunden in Anspruch nimmt. Hierzu kann man den Speaker natürlich auch einfach per USB mit dem Laptop oder Computer verbinden und ihn während der Nutzung aufladen.
Testergebnis
Der eMeet Luna kann in unserem Test einen durchwachsenen Gesamteindruck hinterlassen. Der größte Kritikpunkt an dem Gerät ist, dass die smarten AI-Funktionen allesamt mehr Schein als Sein sind. Weder die Geräuschunterdrückung, noch die Stimmverstärkung wirken in der Praxis besonders ausgeklügelt, sondern verschlechtern das Ergebnis in Konferenzen sogar. Absurderweise ist die Gesprächsqualität dafür sehr gut, wenn man den Speaker außerhalb von Konferenzen nur zur Übertragung der eigenen Stimme verwendet. Davon abgesehen kann der Speaker mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität, guter Soundausgabe und langer Akkulaufzeit überzeugen. Als bessere Alternative könnt ihr euch den Test des Anker PowerConf anschauen.
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Der eMeet Luna lässt sich mit dem mitgelieferten USB-Dongle problemlos an unseren IP-Telefonen von innovaphone nutzen und bietet damit eine günstige Alternative zu Jabra.
Danke für den Hinweis. Wie zufrieden bist du mit der Gesprächsqualität?
Hallo Joscha,
wir haben nur den direkten Vergleich zum Jabra Speak 510. Der eMeet Luna von der Gesprächsqualität her deutlich besser.
Per Link-Kabel lassen sich 2 eMeet Luna koppeln und damit auch größere Räume sehr gut abdecken. Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität und dem Handling der eMeet Luna.