Elegoo Saturn – next level SLA 3D-Drucker?
Mit dem Elegoo Saturn hat das chinesische Unternehmen nun den großen Bruder des Mars Pro vorgestellt. Der Elegoo Mars Pro ist einer der bekanntesten SLA/DLP 3D-Drucker auf dem Markt und steht in direkter Konkurrenz zum Longer Orange 30.
Den “Großer Bruder” kann man hier gut und gerne wörtlich nehmen, denn der Saturn verfügt über etwas mehr als das vierfache Druckvolumen des Elegoo Mars Pro. Und das zu einem unschlagbaren Preis in dieser Größe.
Bisher kann man den Elegoo Saturn noch nicht kaufen und der Vorbestellzeitraum ist beendet. Mit dem Marktstart in Deutschland über Amazon werden wir uns voraussichtlich leider noch bis Anfang November gedulden müssen. Auf was wir uns aber jetzt schon freuen können, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Design und Größe
Optisch erinnert der Elegoo Saturn sehr an den kleinen Bruder. Das rote Gehäuse hat das gleiche Design, die Halterung für das Druckbett ist identisch und auch die Form ähnelt sich sehr. Das Druckbett ist eine Besonderheit, denn es kommt mit lediglich zwei Schrauben für das Leveling aus. Die Unterschiede zwischen den beiden Geräten liegen in der unterschiedlichen Positionierung der Touch-Displays und natürlich in der Größe. Der Saturn wiegt 9,8kg und misst 28 x 24 x 45 Zentimeter, was doch deutlich größer ist als die üblichen DLP-Consumer-Modelle. Belohnt wird das mit einem Druckraum von 192 x 120 x 200 Millimeter. Das Gehäuse ist komplett aus Metall gefertigt und die Qualität dürfte, wie von Elegoo gewohnt, sehr gut sein.
Den Lieferumfang hat Elegoo sehr großzügig gestaltet. Zum Drucker selbst gibt es 10 Resin-Trichter, Werkzeug, Schaber, Schutzausrüstung und Ersatzteile dazu.
Die Technik des Elegoo Saturn
Wer sich dafür interessiert, wie SLA-Drucker funktionieren, dem empfehle ich einen Blick auf unsere Übersichtsseite. Vereinfacht gesagt wird das Druckobjekt durch viele dünne Schichten modelliert. Diese entstehen, indem flüssiges Harz (Resin) an entsprechender Stelle belichtet wird. Der Elegoo Saturn nutzt dafür ein 4K Display mit einer Auflösung von 3840 x 2400 Pixel und einer Hintergrundbeleuchtung aus UV-LEDs mit 405 nm Wellenlänge. Nach jeder Schicht fährt das Druckbett auf der beweglichen Z-Achse ein winziges Stück nach oben, sodass das Objekt kopfüber aufgebaut wird. Das ergibt eine Auflösung von 0,05mm pro Pixel und eine Schichtdicke zwischen 0,01 mm und 0,15 mm. Je nach Einstellung schafft der Elegoo Saturn so bis zu 40mm pro Stunde.
Gedruckt werden kann entweder über einen USB-Stick oder über Ethernet Kabel mit einem PC und Chitubox, dem gängigen Programm für SLA-Drucker.
Unsere Einschätzung
Der Elegoo Saturn verspricht tolle Druckergebnisse zu einem unschlagbaren Preis. Der endgültige Preis steht noch nicht fest, im Vorverkauf kostete das Gerät aber nur 400$. Geräte mit vergleichbarer Größe und Ausstattung kosten gut und gerne das Doppelte und das bei niedriger Auflösung. Dennoch scheint es, als wäre der 3D-Drucker mit allem ausgerüstet, was man sich wünschen kann. Außerdem zeichnet er sich besonders durch den großen Druckraum aus.
Elegoo könnte so die DLP 3D-Drucker auch für Hobby-Nutzer interessant machen, die bisher einen Filament-Drucker verwendet haben, sich aber eine bessere Auflösung wünschen.
Wir sind gespannt, ob das Gerät im Test halten wird, was es verspricht, wenn es uns voraussichtlich Ende des Jahres erreicht.
Um die lange Wartezeit zu überbrücken, haben wir uns den Elegoo Mars Pro besorgt, der sich gerade im Test befindet. Ihr könnt Euch also schon in naher Zukunft auf einen Testbericht freuen.
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Liest sich nach einem spannenden Gerät. Wie weit seid Ihr denn in der Zwischenzeit mit dem Testvorhaben? Schließlich ist das Jahresende 2020 schon knapp vorbei?
Wir haben offenbar kein Testgerät bekommen ?.
Das stimmt so nicht @Joscha ?
Das Testgerät steht schon seit über drei Monaten bei mir. Es gab zu Beginn leider einige Probleme damit, die ich erst mit Elegoo abklären musste. Das ist nun geschehen und ich bin schon am Schreiben. Ich denke, in einer, spätestens zwei Wochen ist es soweit!
LG Lukas
Die elegoo Geräte sind super. Das stimmt. Aber es ist kein sla Drucker. Das Verfahren nennt sich DLP. Es benutzt einen Display und belichtet das ganze Bett gleichzeitig. Bei sla fährt ein von Spiegeln gesteuerter Laser die Konturen und Flächen des Bauteils ab. Die Ergebnisse sind viel präziser. Die Druckzeit hängt von Bauteil ab. Nicht nur von der Höhe.
Moin Lorenz,
da muss ich Dir widersprechen – SLA steht für Stereolitografie und beschreibt einfach nur das “Auspolymerisieren einer UV-aktiven Flüssigkeit”. Du hast zwar soweit recht, dass SLA sich als Begriff für die Laser-SLA Drucker eingebürgert hat. Dennoch ist der Elegoo Saturn ganz offiziell ein SLA-Drucker, er arbeitet aber mit DLP oder mSLA Verfahren.
Trotzdem passe ich das gerne noch an, damit es klarer wird.
Viele Grüße
Lukas