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Mitte 2022 hat Jonas Euch bereits den Elegoo Neptune 3 (zum Test) vorgestellt. Dieser 3D-Drucker ist seither eine unserer Top-Empfehlungen für den günstigen Einstieg in den 3D-Druck. Inzwischen ergänzen drei weitere Modelle die Serie: der Elegoo Neptune 3 Pro, Plus und Max. Bei allen drei Geräten handelt es sich um ein deutliches Update gegenüber dem 3er-Modell ohne Namenszusatz. Untereinander liegt der einzige nennenswerte Unterschied jedoch in der Größe. Für diesen Testbericht stehen uns alle drei Modelle zur Verfügung: der Elegoo Neptune 3 Pro, der Elegoo Neptune 3 Plus und der Elegoo Neptune 3 Max. Die wenigen Unterschiede und selbstverständlich die Performance der drei 3D-Drucker sehen wir uns im folgenden Testbericht an.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Ausführungen auf alle drei Geräte.
Vergleich: 3 vs. 3 Pro vs. 3 Plus vs. 3 Max
Wie einleitend bereits erwähnt, geben sich Pro, Plus und Max nicht viel. Der wesentliche Unterschied liegt in der Größe:
3D-Drucker | Bauraum | Außenmaße |
Neptune 3 Pro | 225 x 225 x 280mm | 475 x 445 x 515mm |
Neptune 3 Plus | 320 x 320 x 400mm | 578 x 533 x 640mm |
Neptune 3 Max | 420 x 420 x 500mm | 658 x 632 x 740mm |
*Die Außenmaße verstehen sich inklusive Display, aber ohne Filamenthalter – hier kommen je noch ca. 220mm in der Höhe hinzu.
Um Schwingungen im oberen Bereich der Drucke zu vermeiden, haben die beiden größeren Modelle (Plus und Max) je zwei Querverstrebungen, die links und rechts oben am XZ-Portal und unten ganz hinten an der Basis befestigt sind. So entsteht mehr Stabilität und der 3D-Drucker wackelt auch im oberen Bereich nicht beim Drucken von großen Objekten. Wohl aufgrund der Größe brauchen Plus und Max auch mehr Strom, sodass für sie ein 500 Watt Netzteil zur Verfügung steht, während der Pro auf 360 Watt zurückgreifen kann.
Durch die Größenunterschiede liegt der dritte Unterschied der drei Modelle in den Messpunkten der Autoleveling-Funktion. Mit steigender Größe stehen hier 36, 49 bzw. 63 Punkte zur Verfügung, um Unebenheiten auszugleichen. Zuletzt haben die beiden größeren Modelle sechs Schrauben zum manuellen Leveln des Hotbeds, während das Pro Modell eine nicht verstellbare Basis hat – dazu später mehr.
Etwas größer ist der Unterschied zum älteren Elegoo Neptune 3. Dieses Gerät hat mit 220 x 220 x 280mm nochmals einen minimal kleineren Bauraum. Außerdem setzt es auf einen Bowden-Extruder und nicht auf Direct-Drive – für flexibles Filament ist der ältere 3D-Drucker also nicht geeignet. Auch das Autoleveling ist noch nicht so fortgeschritten – hier kommen nur 16 Punkte zum Einsatz und anstatt eines kontaktlosen Sensors setzt Elegoo hier auf einen Drucksensor.
Die beiden kleineren Geräte liegen mit 210€ (Neptune 3), bzw. 230€ (Pro) bereits recht nahe zusammen. Die Plus Version liegt bei 350€ und für die Max-Version werden 470€ aufgerufen.
Lieferumfang und Aufbau
Geliefert werden die 3D-Drucker wie gewohnt in einem kompakten, mit Schaumstoff gepolsterten Karton. So ist sichergestellt, dass die Geräte unversehrt beim Nutzer ankommen. Zu bemängeln wäre hier lediglich die schiere Menge an Plastik-Müll – andere Hersteller arbeiten teils schon mit Pappe.
Im Karton finden wir den 3D-Drucker. Er ist vormontiert und lediglich in wenige Teile zerteilt: die Basis, den oberen Aufbau (XZ-Portal), das Display und einige Kleinteile (Filamenthalter/-sensor, Schrauben, etc.). Bei der Plus- und Max-Version liegen außerdem noch Ausleger bei, die für mehr Stabilität sorgen.
An Zubehör lässt Elegoo sich nicht lumpen. Hier bekommen wir:
- Anleitung
- Werkzeug: Kneifzange, Schraubendreher, Inbus, Schraubenschlüssel, Plastik-Spachtel
- Geringe Menge Filament
- MicroSD-Karte mit Adapter
- 7 Kabelbinder
- Ersatzteile (2x Düse/Nozzle 0,4mm, TPU-Schlauch)
- Nadel zum Reinigen des Hotends
- USB-Kabel
- Klebestift (nur bei der Max-Version)
Der Aufbau gestaltet sich kinderleicht und ist dank bebilderter Anleitung, Aufbau-Video und der Vormontage in maximal 30 Minuten erledigt. Zunächst wird dazu die Basis mit dem XZ-Portal verschraubt (sowie die Stützen beim Plus- und Max-Model). Anschließend werden die Halterung für das Display sowie der Filamenthalter montiert. Zuletzt müssen alle Kabel angeschlossen werden (sie sind alle gekennzeichnet) und schon ist der 3D-Drucker betriebsbereit.
Hardware der Elegoo Neptune 3 Serie
Der letzte 3D-Drucker, den wir im Test hatten, war der Creality Ender 3 S1 Pro (zum Test). Dieses Gerät war wohl eines der Durchdachtesten, das wir in den vergangenen Jahren testen durften. Die Messlatte liegt also hoch für die Geräte von Elegoo. Aber von Anfang an:
Aufgebaut sind die Elegoo-3D-Drucker im kartesischen Design mit XZ-Portal. Das bedeutet, die Y-Achse fährt auf der Basis nach vorne und hinten. Die X-Achse ist wiederum auf einer Schiene befestigt, die links und rechts auf dem Ausleger gelagert ist und sich so auf der Z-Achse nach oben bewegt. Alle Achsen werden mit den bekannten Gummi-Rollen geführt, die auf 4-Kant-Alu-Profilen laufen. Die X- und Y-Achsen werden mit Zahnriemen und je einem Motor angetrieben. Die Z-Achse setzt auf Schneckengewinde und zwei Motoren – je einer links und rechts. Gesteuert werden die Motoren von einem STM 32-Bit Mainboard, das für einen besonders leisen Betrieb sorgen soll. Laut Herstellerangabe liegt die Lautstärke stets unter 50db, in der Praxis sind die Geräte aber doch wahrnehmbar. Im gleichen Raum zu arbeiten, ist machbar, aber grenzwertig.
Der Extruder der Geräte setzt auf die Direct-Drive-Technik. Das bedeutet, er hat das Vorschub-Zahnrad direkt am Hotend. So eignen sich die 3D-Drucker auch zum Verarbeiten von flexiblem Material. Darüber hinaus kommen sie laut Hersteller klar mit PLA, ABS, TPU, PETG, etc. Das Extruder-Getriebe bewirbt Elegoo mit SUS303 Edelstahl und einer 3:1 Übersetzung für eine besonders hohe Extrusionskraft. Eine weitere Besonderheit des Hotends sind gleich zwei Lüfter, die von beiden Seiten für eine Kühlung der Nozzle sorgen. Filament härtet so schneller aus, was zu einem besseren Druckergebnis führen soll. Die Ventilatoren des Hotends schalten sich übrigens automatisch aus, sobald es nach dem Druck auf unter 50°C abgekühlt ist.
Ebenfalls am Hotend angebracht ist ein kontaktloser Distanz-Sensor. Damit ist für alle drei 3D-Drucker eine Autoleveling-Funktion verfügbar. Sie gehört wohl zu den Fortgeschrittensten, die wir bei Chinahandys bisher im Test hatten. Mit 36 (Pro), 49 (Plus) bzw. 63 (Max) Messpunkten können die Elegoo 3D-Drucker auf eine engmaschige Matrix zurückgreifen und Unebenheiten ausgleichen. Das Leveling selbst ist dank dieses Features kinderleicht. Mit einem Knopfdruck wird das gesamte Druckbett abgetastet. Anschließend lässt sich mit einem Blatt Papier einmalig der Z-Offset einstellen, um die richtige Höhe zu hinterlegen. Bemerkenswert ist auch, dass die 3D-Drucker allesamt aufheizen, bevor das Leveling beginnt. So werden Ungenauigkeiten durch Verzug bei Hitze vermieden.
Im Bereich des Levelings tut sich neben den Messpunkten auch ein zweiter Unterschied auf: Während der Neptune 3 Pro ausschließlich automatisch gelevelt werden kann, steht für die beiden größeren Modelle zusätzlich ein manueller Mode zur Verfügung. Zum Leveling müssen hier sechs Schrauben verstellt werden. Der Pro hingegen hat ein fest fixiertes Hotbed, das sich nicht verstellen lässt. Weshalb diese (sehr gut funktionierende) Lösung bei den größeren Modellen nicht ebenfalls angewendet wurde, erschließt sich mir nicht. So oder so sind sechs Schrauben definitiv zu viel, denn eine gerade Ebene einzustellen ist damit quasi unmöglich. Vier, besser sogar drei Schrauben wären hier eleganter gewesen.
Das Druckbett selbst setzt (wie beinahe alle 3D-Drucker aktuell) auf PEI-Federstahl. Dieser überzeugt mit einer guten Haftung. Gleichzeitig lassen sich Drucke sehr gut lösen, indem die Platte einfach leicht gebogen wird. Das Bett ist natürlich mit einer Heizplatte ausgestattet, die Temperaturen von bis zu 100°C erreicht. Von unten ist die Heizplatte nur bei der Max-Version gedämmt – mit einer Dämmschicht wären in bei den anderen Geräten eventuell noch etwas höhere Temperaturen möglich gewesen. Dennoch genügen 100°C für beinahe alle Anwendungsgebiete. Gleiches gilt für die maximale Nozzle-Temperatur, die mit 260°C im guten Mittelfeld liegt. Die mögliche Schichtdicke liegt hier bei 0,05mm bis 0,3mm und die mögliche Druckgeschwindigkeit offiziell bei 30mm/s bis 180mm/s, wobei ca. 80mm/s hier realistischer sind.
Dank eines hellen LED-Streifens, der in der Waagerechten-Verstrebung des XZ-Portals eingeklebt ist, klappt auch die Bedienung im Dunkeln tadellos. Bedient werden die 3D-Drucker mit einem 4,3 Zoll großen Touch-Display, das über ein flexibles Kabel am Gerät befestigt ist. Dank der Magnet-Halterung lässt es sich also auch abnehmen, was eine sehr komfortable Bedienung ermöglicht – selbst, wenn der 3D-Drucker auf dem Boden steht.
Das Display des Pro-Modells aus unserem Test war leider nicht gerade eingesetzt. Mit vier Schrauben und einem leichten Druck ließ sich dieses Problem jedoch leicht beheben. Abgesehen davon ist die Verarbeitung tadellos. Die Geräte fühlen sich wertig an und es kommt viel Metall zum Einsatz. Die Querverstrebungen der Plus und Max Modelle sorgen für zusätzliche Stabilität und scharfe Kanten o.ä. sucht man vergebens.
Dennoch gibt es einige Punkte mit Verbesserungsbedarf. So ist die Kabelführung nicht optimal gestaltet – das Kabel zum Extruder zum Beispiel wird in eine Halterung gedrückt, wo es eigentlich nicht hineinpasst. Beim Pro-Modell verdeckt es außerdem die Schrauben des XZ-Portals, die so nur sehr umständlich anzuziehen sind. Auch der Anschluss für das Display und der USB-Port zum Anschluss an den PC sind bei allen drei Geräten vorne. So stehen die Kabel nach vorne ab, was beim täglichen Gebrauch störend sein könnte. All das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau – insgesamt lässt sich der Neptune 3 Serie eine erstklassige Verarbeitung mit hochwertigen Materialien und einer stabilen Architektur bescheinigen.
Zuletzt sei die Aufbewahrungsschublade erwähnt, in der Werkzeug etc. gelagert werden kann. Allerdings verfügt nur die Max-Version über dieses Feature.
Software
Geliefert wird die Elegoo Neptune 3 Serie mit einer Elegoo-gebrandeten Version von Cura. Nutzt man diese, so sind selbstverständlich alle Profile für die Elegoo 3D-Drucker hinterlegt. Im originalen Cura hingegen stehen die Profile nicht zur Verfügung. Das ist schade, denn die Elegoo Software (Version 4.8.0) schlägt selbst das aktuelle Cura (Version 5.2.1) zum Download/Update vor. Ohne Profile ist es jedoch nutzlos (vorausgesetzt, man möchte das Profil selbst nicht anlegen).
An sich gibt es an der Software aber wenig auszusetzen. Cura funktioniert, wie wir es kennen, tadellos. Zunächst wird das gewünschte Objekt auf dem Druckbett platziert. Dazu kann es einfach hineingezogen oder alternativ über das Menü geladen werden.
Anschließend bietet sich die Möglichkeit, das Objekt zu skalieren, zu verschieben, zu drehen oder zu spiegeln. Über die Drucker-Einstellungen lassen sich danach alle möglichen Parameter (Schichtdicke, Geschwindigkeit, Temperatur, etc.) festlegen und Untergrundstrukturen, sowie Support generieren.
Mit einem Klick lässt sich das Projekt slicen, also für den 3D-Drucker vorbereiten. Anschließend steht eine Vorschau zur Verfügung und die Datei lässt sich als .gcode auf einer MicroSD-Karte speichern. Ist der 3D-Drucker per USB-Kabel mit dem PC verbunden, lässt sich der Druck auch direkt über Cura starten.
Alles in allem gibt es also nichts am Programm auszusetzen – für den “normalen Nutzer” leistet es einwandfreie Dienste. Wer mag, kann die Elegoo Geräte natürlich auch mit anderen Programmen, wie dem Prusa Slicer betrieben. Profile dafür finden sich zum Beispiel bei Github oder Reddit.
Betrieb der Elegoo Neptune 3 3D-Drucker
Nachdem die 3D-Drucker aufgebaut und wie oben beschrieben gelevelt wurden, kann der erste Druck beginnen. Zum Testen steht auf den MicroSD-Karten bereits eine Datei zur Verfügung. Alternativ kann natürlich auch eine eigene Datei verwendet werden.
Der Datenübertrag an die Geräte läuft entweder über die benannte SD-Karte oder über ein USB-B Kabel direkt vom PC aus. Sehr positiv zu erwähnen ist das große Display, über das die Steuerung intuitiv gelingt. Über den Reiter “Prepare” lassen sich die Achsen ansteuern, das Druckbett oder das Hotend erhitzen und der Extruder laden/entladen. Das “Leveling” Menü führt durch das automatische Leveling und es kann der Z-Offset verstellt werden. Über die “Settings” lässt sich die Sprache einstellen (Deutsch ist natürlich mit dabei, allerdings nur mäßig übersetzt). Außerdem kann der Nutzer dort die LED-Leiste einschalten (leider bleibt diese Einstellung nach dem Ausschalten nicht erhalten) und weitere Einstellungen zu den Motoren etc. vornehmen.
Zuletzt gibt es natürlich das “Print” Menü. Darin werden die auf der SD-Karte hinterlegten Dateien angezeigt. Ein Makel: Ist der Dateiname zu lang, verschwindet die Datei schlicht aus dem Menü und kann nicht ausgewählt werden. Auf die Idee, den Namen zu kürzen, muss man erst einmal kommen – ich habe eine ganze Weile gebraucht. Wird eine Druckdatei ausgewählt und bestätigt, beginnt der Druck. Währenddessen wird auf dem Bildschirm der aktuelle Status angezeigt. Zudem gibt es auch dort die Möglichkeit, die LEDs einzuschalten, den Druck zu pausieren/zu stoppen und die Einstellungen zu verändern. Konkret bedeutet das, es lassen sich die Temperaturen von Hotbed und Hotend anpassen.
Nachdem der Druck gestartet wurde, machen die Geräte alle übrigen Aufgaben von allein – und das sehr zuverlässig. Ein Filamentsensor erkennt, wenn das Filament aufgebraucht ist. Da er direkt an der Rolle angebracht ist und nicht am Extruder, erkennt er leider nicht, wenn das Filament unterhalb des Sensors bricht. Wenn es aufgebraucht ist, schlägt er aber zuverlässig Alarm. Das ist im Test sogar einmal passiert. In diesem Fall bleiben Hotbed und Nozzle auf ihrer Temperatur und der Druck wird pausiert. Ich konnte also einfach das Filament tauschen und der Druck ging in gewohnt hoher Qualität weiter (schön zu sehen an den Farben – weißes Filament war aus, mit Grün ging es weiter). Sollte es einen Stromausfall geben, merken die 3D-Drucker sich die alte Position ebenfalls. Da die PEI-Platte beim Abkühlen jedoch zumindest in gewisser Weise ihre Haftung verliert, ist die Resume-Funktion meist hinfällig.
Zuletzt sei noch ein Makel erwähnt, der erst einmal recht irrelevant klingt, in meinen Augen jedoch sehr schwerwiegend ist. Er tritt bei mir beim Elegoo Neptune 3 Plus und Max auf, ich gehe also davon aus, dass es sich hier um ein generelles Problem des 500 Watt Netzteils handelt: Wenn der 3D-Drucker an den Strom angeschlossen ist, der Hauptschalter jedoch auf AUS steht, ist in regelmäßigen Abständen (ca. alle 2 bis 5 Minuten) ein Klacken zu hören. Es klingt, als würde ein Relay im Inneren des Geräts umschalten. Äußerlich zeigt der 3D-Drucker dabei keinerlei Funktion, dennoch erwarte ich normalerweise, dass auch kein Strom im Inneren fließt, wenn er ausgeschaltet ist. Nach Rücksprache mit Elegoo lässt sich dieses Problem lösen, wenn man den Netzstecker einfach um 180° gedreht in die Steckdose steckt. Das funktioniert tatsächlich, ich ziehe dennoch lieber nach jedem Gebrauch den Stecker. Wie Ihr damit umgehen möchtet, bleibt Euch überlassen.
Druckqualität
Zur Druckqualität lässt sich nichts weiter sagen als Hervorragend. Die einzelnen Schichten sitzen wirklich perfekt aufeinander – selbst in die Höhe bei größeren Modellen. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, out Out-of-the-Box habe ich so eine Druckqualität bisher noch nie gesehen. Tendenziell ist die Qualität der beiden größeren Modelle nochmals minimal besser. Das könnte an den Querverstrebungen liegen. Da es sich hier jedoch nur um Nuancen handelt, sollte dies nicht der Ausschlag für eine Kaufentscheidung sein.
Auch die Genauigkeit ist tadellos. Der 2 x 2 x 2cm Kalibrierungswürfel kommt auf eine quasi nicht messbare Abweichung – bei allen drei Geräten.
Testergebnis
Kann sich die Elegoo Neptune 3 Serie also mit dem Creality Ender 3 S1 Pro messen? Die Antwort ist definitiv ja – zumindest für den Pro! Zwar sind die Geräte nicht ganz so durchdacht und hochwertig verarbeitet, wie der Creality, irgendwo muss der Preisunterschied schließlich herkommen. Die Punkte, auf die es ankommt, machen alle drei getesteten Elegoo-Modelle aber mindestens genauso gut, wenn nicht besser.
Kritikpunkte gibt es in der Kabelführung, die nicht so klar strukturiert ist. Außerdem ergibt das Leveling der zwei größeren Modelle mit sechs Schrauben keinen Sinn. Dazu kommen einige Feinheiten: Die Geräte zeigen keine Dateien an, deren Name zu lang ist, bei meinem Pro-Modell saß das Display nicht perfekt und es gibt keine Profile für den normalen Cura-Slicer. All das lässt sich leicht beheben und ist angesichts des Preises absolut zu verkraften. Ein No-Go ist für mich jedoch das Klacken in den Plus- und Max-Geräten, obwohl der Strom ausgeschaltet ist.
Abseits davon überzeugen die Geräte jedoch auf ganzer Linie: Sie sind einfach aufzubauen, simpel zu nutzen (dank Autoeveling etc.) und die Druckergebnisse sind ohne Nachbesserungen oder große Einstellungen schon grandios. Kombiniert wird das mit einem überragenden Preis – das kleine Pro-Modell ist schon für 230€ zu haben und kostet damit mal eben knappe 200€ weniger als das Konkurrenzprodukt von Creality. Auch die größeren Geräte liegen mit 350€ und 470€ absolut im Rahmen – vorausgesetzt, Ihr bestellt direkt bei Elegoo – bei deutschen Händlern müsst Ihr mit einem minimal höheren Preis rechnen. Die Verfügbarkeit ist aktuell sehr schwierig – den Max soll es ab dem 16. April wieder im Elegoo Shop geben, für die anderen Modelle gibt es noch keine Infos.
Wer also günstig in die Welt des 3D-Drucks einsteigen will, bekommt mit dem Pro-Modell wohl das Gerät mit der aktuell besten Preis-Leistung auf dem Markt. Freilich hängt das etwas davon ab, was genau gewünscht ist – für ABS zum Beispiel eignet sich ein Gerät mit Einhausung besser.
Die großen Geräte empfehle ich Euch aufgrund des Netzteils jedoch nicht guten Gewissens. Das Klacken im Gerät mag zwar kein Problem sein und lässt sich durch Drehen des Steckers lösen. Ich würde mir solch einen 3D-Drucker dennoch nicht in die Wohnung stellen. Das ist der einzige Kritikpunkt – wenn Ihr das anders seht, sind der Neptune 3 Pro und Max also definitiv eine Empfehlung wert. In jedem Fall lohnt sich der Aufpreis nur, wenn Ihr Euch sicher seid, dass Ihr die Größe benötigt. Ansonsten nehmen die Plus und Max Modelle nur unnötig Platz weg, ohne einen Mehrwert gegenüber dem Pro Modell zu bieten.
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Guter Beitrag, ich habe den Plus. Bin sehr zufrieden, nur mit ABS hab ich Haftungsprobleme.
Hab jetzt eine stärkere Dauerdruckplatte (4 mm), aber jetzt funktioniert das Leveln nicht mehr. Hast Du eine Idee? Der will immer auf Null zurückkehren, aber da sind die 4 mm im Weg bei Z.
Hi Karsten,
eine Idee habe ich: ich habe zwar das Gerät gerade nicht hier, in der Regel haben die aber immer irgendwo einen Sensor, der als Basis für das 0-Level dient (meistens am unteren Ende der Z-Achsen-Führungsschienen. Wenn Du diesen Sensor findest und 4mm nach oben versetzt, müsste das Problem verschwinden.
Falls das nicht hilft, frag vielleicht mal beim Elegoo Support nach. Die sind idr. recht fix und kennen den Drucker besser als ich.
LG aus Japan
Lukas