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Mit dem Edifier D32 führt die chinesische Audiofirma die Reihe der Retro-Speaker fort. Unverwechselbar sind hier die Parallelen zum Edifier MP230. Allerdings ist nicht nur das Gehäuse größer, sondern wartet im Inneren auch mit mehr Leistung und einem aktuelleren Hardware- sowie Softwarestand auf.
Design & Verarbeitung
Dass hier der MP230 (zum Test) als Vorbild herangezogen wurde, ist, glaube ich, kaum von der Hand zu weisen. Die Speaker sind an der Front identisch, für den D32 wurde alles nur etwas größer skaliert. Komisch ist allerdings die Namenskonvention. So orientiert sich der Edifier D32 hierbei eher am Edifier D12 (zum Test).
In Gegensatz zum kleinen Zwilling kommt der D32 nämlich auf 250 x 162 x 179 mm, statt 64 x 108 x 84 Millimeter. Und auch das Gewicht steigt von leichten 750 Gramm auf 3,04 kg. Was die beiden Geschwister jedoch gemeinsam haben, ist die Mobilität. Auch der Edifier D32 beherbergt einen Akku und ist somit ohne Steckdose in Reichweite nutzbar. Die große Aussparung für den Tragegriff auf der Rückseite unterschreibt das noch mal.
Einige alte Zöpfe werden mit dem neuen Modell gekappt. So fällt der Support für eine MicroSD-Karte weg. Geblieben sind jedoch ein USB-C-Anschluss, der nicht zum Laden, sondern eben für die Audioübertragung gedacht ist, und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss. Natürlich beherbergt auch der D32 ein Bluetooth-Modul, welches für die neuen Lautsprecher auf Version 5.3 aktualisiert wurde.
Edifier gibt an, gleich zwei Class-D Verstärker zu verbauen, die jeweils eine Frequenzweiche verstärken und somit Höhen und Tiefen/Mitten separat ansprechen. Die Trennung macht natürlich nur Sinn, wenn auch das Speaker-Set-up darauf ausgelegt ist. Mit zwei Hochtönern und einem mächtigen Tief-Mitteltöner dürfte das gegeben sein.
Das Gehäuse besteht aus MDF-Platten und Kunststoffelementen. Je nach Farbgebung sind die Verbundhölzer sichtbar oder mit einer Schicht Kunststoff versehen, welcher eine Leder-Optik nachahmt. Genauer bietet Edifier den D32 in drei Farbvariationen feil. Einer schwarzen, einer braunen und einer weißen Variante. Schwarz (Nussbaum) und Braun bieten eingefärbtes Holz, Weiß (Creme) ahmt die Leder-Optik nach.
Die Front ist, abgesehen von unterschiedlichen Farbakzenten, identisch. Eine Status-LED zeigt in Rot, Blau oder Grün unter anderem den gewählten Eingang an. Darunter liegen fünf richtige Schalter für die Mediensteuerung, das An- und Abschalten sowie die Lautstärkeregelung.
Die Verarbeitung ist tadellos und besonders in der weißen Version macht das Design echt was her und erfüllt meiner Meinung nach die Neuinterpretation der klassischen Radios hervorragend. Die Skalierung auf ein größeres Format tut dem Anschein gut, den der Edifier D32 wahren will, und auf den ersten Blick könnte man meinen, ein altes Kofferradio vor sich zu haben, es fehlen eigentlich nur ein paar Drehregler.
Lieferumfang des Edifier D32
Typischerweise sind Edifier-Lautsprecher gut verpackt und gepolstert. Das gilt auch für den D32. Gleichzeitig kommt der Lautsprecher wieder mit allen möglichen Kabeln, sodass man sofort loslegen kann, egal welches Gerät man verwendet.
- Edifier D32
- Englische Schnellstartanleitung
- Sicherheitsanweisungen
- USB-C auf USB-C Kabel (ca. 50 cm)
- 3,5 mm auf 3,5 mm Klinkenkabel (ca. 100 cm)
- Stromkabel (Eurostecker, ca. 1,5 Meter)
Soundqualität des Edifier D32
Mit zwei 1-Zoll-Hochtönern und einem großen 4-Zoll-Tief/Mitteltöner ist der Lautsprecher bestens gewappnet, um eine ordentliche Klangkulisse auf die Straße zu legen. Insgesamt stehen dem Speaker dafür 60 Watt an RMS-Leistung zur Verfügung, wobei der 4-Zöller 30 Watt und die beiden Hochtöner jeweils 15 Watt nutzen können.
Alle drei Eingänge können bis zu 24 Bit bei 96 kHz auflösen. Das heißt auch, dass der Speaker via Bluetooth mit LDAC angesteuert werden kann. Zusätzlich steht dann noch SBC und AAC zur Verfügung und für die Apple-Fraktion ist außerdem noch AirPlay2 dabei. AirPlay2 Integration heißt wiederum, dass der Speaker auch WLAN beherrscht, er lässt sich also auch im Multiroom einbinden. Zudem wird bei dieser Variante auch ALAC eingesetzt, Apples verlustfreier Audiostream.
Input-Empfindlichkeit:
- AUX: 450 ± 50 mV
- USB: 400 ± 50 m FFS
- Bluetooth: 400 ± 50 mFFS
Durch diese Ausstattung sticht der Edifier D32 den MP230 (zum Test) locker aus und lässt auch den D12 (zum Test), der keine WiFi-Features hatte, richtig alt aussehen. Tatsächlich ersetzt der D32 damit eigentlich auch den Edifier MS50A (zum Test), der ja weit weniger flexibel einsetzbar war und keine hochauflösenden Codecs beherrschte. Scheint fast so, als wäre der D32 ein Retro-Rundumschlag im Edifier Portfolio.
Frequenz: | 52 – 40000 Hz |
Bluetooth: | 5.3 |
Treibergröße: | 2 x 2,54 cm & 1 x 10,16 cm |
Chipsatz: | k.A., DSP, 2x Class-D-Amplifier |
Eingänge: | Bluetooth, AUX, USB-C, AirPlay 2 |
Nennleistung: | 60 Watt |
Maximale Leistung: | k.A. |
Gewicht: | 3,04 kg |
Reichweite: | bis zu 20 Meter |
Modellnummer: | EDF227 |
Widerstand: | k.A. |
Einzelnutzung: | – |
Lautstärke: | 85 dB |
Hochauflösender Codec: | Ja, LDAC |
Profile/Codecs: | AVRCP 1.6, A2DP 1.3, SBC, AAC, LDAC, ALAC |
Akkukapazität: | 5200 mAh / 7,4 V |
Wasserresistenz: | – |
Sound
Wo der Edifier D32 klanglich einzuordnen ist, soll nun geklärt werden. Getestet wurde mit LDAC und dem Audioprofil auf „Dynamic“, da „Classic“ (Standard) und „Studio“ nicht so recht überzeugen wollten. Ein großer Pluspunkt ist schon mal, dass der Lautsprecher zumindest in geschlossenen Räumen eine ordentliche Lautstärke entfaltet. Diese Entfaltung geht mit einem ordentlichen Druck einher. Natürlich darf man keine massierenden Bässe erwarten. Aber im Rahmen der Möglichkeiten werden die Bassreflexrohre ordentlich gefordert.
Die Mitten werden jederzeit klar und ansprechend wiedergegeben. Pluspunkte gibt es auch für den Hochtonbereich, der gute Spitzenwerte erreicht und sehr pegelstabil agiert. Im Hochtonbereich ist aber noch etwas Luft. Die Bässe hingegen könnten etwas voller, etwas runder klingen. Sie sind nicht schlecht, aber man merkt, dass ein dedizierter Tieftöner fehlt, wenn es anspruchsvoll wird.
Klassik zum Beispiel funktioniert hier sehr gut, weil der Hochtöner über eine eigene Frequenzweiche angesteuert wird. Aber z.B. bei Metal gehen Details verloren oder Drops entwickeln nicht den Punch, den man sich wünscht. R&B funktioniert wiederum gut, weil wenig im Grenzbereich gemischt wird und die meisten Ebenen für sich stehen.
Gleichzeitig ist die Performance des D32 um Welten besser als die des MP230, was aber aufgrund der Größen- und Leistungsunterschiede ein unfairer Vergleich ist. Aber auch gegenüber dem MS50A und dem D12 agiert der D32 deutlich runder, weiter und voller im Klangbild. Und selbst viele große, mobile Lautsprecher erreichen nicht den Druck, den der Edifier D32 erzeugt. Er hat also seine Daseinsberechtigung.
App-Edifier ConneX
Edifier setzt bei allen neuen Lautsprechern und Kopfhörern auf die Edifier ConneX App. Und das ist gut so. Denn so wird endlich eine einheitliche Plattform geschaffen. Auch wenn die ersten Geräte noch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen haben.
Inzwischen wurden einige Updates eingespielt und der D32 wird von der App sofort erkannt. Der Aufbau ist gewohnt einfach und die wichtigsten Funktionen sind direkt auf der Startseite zu finden. So etwa der Equalizer oder die verschiedenen Audioprofile. Auf der zweiten Seite finden sich dann seltener genutzte Einstellungen wie die Steuerung des Signaltons bzw. dessen Lautstärke, Firmware-Updates oder ein Timer zum Ausschalten.
Alles in allem entwickelt sich die Edifier ConneX App ständig weiter und bisher wurden alle neuen Modelle zuverlässig in die App aufgenommen. Wenn Edifier das durchhält, wird es bald eine gute Sammelstelle für alle Produkte geben.
Akkulaufzeit des Edifier D32
Mittlerweile sind Speaker ja in allen Größen auch mobil erhältlich. Das geht so weit, dass man teilweise schon eine integrierte Sackkarre verbaut, weil das Gewicht sonst nicht sehr „praktikabel“ wäre. Ganz so schlimm ist es beim Edifier D32 nicht. Auf den ersten Blick ist die Mobilität zwar ungewöhnlich, aber mit 3 Kilogramm kann man den Speaker schon mal von A nach B verschieben, ohne den Lastenkran auspacken zu müssen.
Damit man dann auch Freude an der kabellosen Nutzung hat, steht ein 7.4V / 5,200 mAh Akku bereit. Dieser schafft es, den D32 bei 50% Lautstärke bis zu 11 Stunden am Stück zu befeuern. In Innenräumen kann das sogar ausreichen, aber spätestens im Garten möchte man vielleicht etwas mehr Pegel anlegen. In diesem Fall kommt der D32 noch auf ca. 6 Stunden bei rund 80 %. Eine halbe Stunde kann man noch mal abziehen, wenn man LDAC nutzt.
Da der Edifier-Speaker ein integriertes Netzteil hat und seinen Strom direkt aus der Dose bezieht, geht die Ladung einigermaßen schnell vonstatten. So reicht es, das Gerät 4 Stunden am Strom zu lassen, bis dieser wieder voll einsatzbereit ist. Zwischendurch ist es weiterhin möglich, Musik zu hören.
Testergebnis
Mit dem Edifier D32 räumt der Audio-Hersteller mit all den eigenen Insellösungen der letzten Jahre auf und kombiniert das Ganze mit einem Retro-Design. Das macht zwar einige der alten Lautsprecher obsolet, tut dem Portfolio aber sicher gut. Denn bei Lautsprechern wie dem D12 oder auch der MS50A hatte man immer das Gefühl, dass irgendwas fehlt. Sei es ein guter Codec, sei es Flexibilität oder Kompatibilität. Mit dem Edifier D32 verbindet man nun endlich alles miteinander.
Nun ist Design immer Geschmackssache. Mir persönlich gefällt der Ansatz, aber ich kann gut verstehen, dass man sich kein Kofferradio in die Wohnung stellen möchte. Hier wäre Edifier gut beraten, noch ein Modell mit gleicher Technik, aber modernerer Optik anzubieten, um auch diese Kundengruppe abzuholen.
Technisch wurde jedenfalls ein solides und vielseitig einsetzbares Gerät geschaffen. Hinzu kommt der Preispunkt von ca. 190€. Das ist nicht gerade günstig, aber wenn man sich anschaut, was der MS50A oder der D12 derzeit kosten (beide ca. 140€), dann sieht der Edifier D32 schon besser aus. Mit 190€ finde ich ihn aber immer noch etwas zu teuer. In Angeboten wurden aber auch schon Bereiche zwischen 140 und 160€ angepeilt, hier ist der Einstieg eine Empfehlung wert, wenn man die Flexibilität auch zu nutzen weiß. Ansonsten bieten klassische Stereoanlagen immer noch das bessere Klangbild.
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