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Die chinesische Marke EcoFlow hat sich in den letzten Jahren zum Spitzenreiter auf dem Markt für Powerstations hochgearbeitet. Nachdem wir mit der EcoFlow Delta Max eine Powerstation im Großformat getestet haben, folgt nun mit der EcoFlow River Pro eine “mittelgroße” Version. Der Akku fasst 720Wh und hat eine Ausgangsleistung von 600 Watt. Zudem hat die rund 740€ teure Powerstation ein paar spannende Features verpasst bekommen, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Dank der X-Boost Funktion sollen Geräte mit mehr als 600W Leistungsbedarf betrieben werden können. Der Akku kann laut Hersteller in einer Stunde zu 80% aufgeladen werden und es gibt eine App-Steuerung mit WiFi-Anbindung. Ob die EcoFlow Delta Max sich mit diesen Features gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, erfahrt Ihr in diesem Test.
EcoFlow’s River Reihe umfasst neben der River Pro noch die EcoFlow River und die EcoFlow River Max. Die Modelle unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Kapazität. Die River Pro ist mit einem 720Wh Akku die größte der drei Powerstations. Die River Max bietet hingegen “nur” 576Wh und die EcoFlow River 288Wh. Ansonsten können die drei Modelle auch unterschiedlich stark geladen werden. Aufgrund der unterschiedlichen Akkugröße liegt die Ladezeit aber auf einem Niveau (80% nach einer Stunde). Beachtlich ist in jedem Fall, dass alle drei Modelle bis zu 600 Watt Dauerleistung bieten und alle über einen starken 100W USB-C-Anschluss verfügen. Auch können alle drei Modelle in ihrer Kapazität durch Battery-Extensions von EcoFlow erweitert werden. Etwas unklar ist allerdings, warum der Hersteller bei den beiden kleineren Modellen eine geringere Lebensdauer angibt. Alle drei Modelle arbeiten mit NCM-Akkus und sollten daher auch eine identische Lebensdauer haben.
Design und Verarbeitung
Die EcoFlow River Pro misst 29 x 18 x 23,5 Zentimeter und hat ein Gewicht von 7,6 Kilogramm. Die Powerstation lässt sich entsprechend über kürzere Distanzen ohne große Anstrengung transportieren. Hervorzuheben ist, dass es sich bei der EcoFlow River Pro um die mit Abstand kompakteste Powerstation bei uns im Test handelt, wenn man die Kapazität berücksichtigt. Die Bluetti EB55 kommt etwa auf 28 x 20 x 20 cm bei einem Gewicht von 7,5 kg und hat nur einen 527Wh Akku. EcoFlow ist es also gelungen, rund 40% mehr Kapazität bei etwa gleichen Abmessungen und Gewicht unterzubringen. Beachtlich!
Auf der Oberseite befindet sich ein Tragegriff in silberner Farbe. Das Gehäuse der Powerstation besteht komplett aus Kunststoff. Es wirkt ausreichend stabil für den Alltag, hat allerdings keine Dämpfer, um Stürze abzufedern. Es empfiehlt sich also ein vorsichtiger Umgang mit der Powerstation. Auf der rechten Seite liegen die zwei AC-Anschlüsse. Links liegen unter einer Kunststoff-Kappe die Anschlüsse zum Aufladen über Solar (XT60) und Netzstecker und ein Reset-Button.
Die Rückseite ist komplett clean. In einen Van lässt sich die Powerstation daher relativ gut integrieren, da sie ohne Probleme an einer Wand oder in einem Fach installiert werden kann, solange man von vorne und den Seiten Zugriff hat.
Auf der Vorderseite liegen die USB- und DC-Anschlüsse, das Display und eine Taschenlampe. Die Powerstation kann über den mittigen Button unter dem Display eingeschaltet werden. Danach kann man per Knopfdruck die USB-, DC- und AC-Anschlüsse aktivieren. Der Status wird durch eine kleine LED und durch ein Symbol auf dem Display angezeigt. Bei jedem Knopfdruck gibt die Powerstation ein lautes Piepgeräusch von sich. Das ist bei starkem Sonnenlicht relativ praktisch, da man den Status der Eingänge so auditiv mitgeteilt bekommt, wenn das Display schwierig abzulesen ist. In den Abendstunden ist das laute Geräusch jedoch störend. Der Piep-Ton kann in der App aber auch komplett deaktiviert werden.
Die zwei Lüfter der Powerstation sind rechts und links angebracht. Je nach geforderter Leistung liegt die Lautstärke bei 57, 48 oder 43 dB (A). Außer beim Betrieb von sehr leistungshungrigen Geräten (z.B. einem Wasserkocher), sind die Lüftergeräusche dezent genug, um nicht zu stören.
Eine LED-Lampe mit 3 Watt gibt es auf der Vorderseite ebenfalls. Die Lampe kann in zwei Helligkeitsstufen leuchten und ein SOS-Signal senden. Die Lampe genügt, um ausreichend Licht in einem kleinen Raum oder einem Zelt zu machen. Im Vergleich zu den Powerstations von Bluetti ist das Licht aber nicht wirklich als “Stimmungslicht” geeignet, da es nicht besonders stark ist und der kaltweiße Lichtton kaum angenehm wirkt.
Der Hersteller bietet Erweiterungen für seine Powerstation an. Es steht im EcoFlow Shop für die River Pro eine Erweiterung zur Verfügung, mit der sich die Kapazität verdoppeln lässt.
Im Vergleich zum Kauf von zwei “unabhängigen” Powerstations kann der Nutzer so Geld sparen. Die Erweiterung hat mit 550€ aber immer noch einen stolzen Preis. Ein eigenständiger Betrieb der Erweiterungen ist im Vergleich zu den Extensions von Bluetti allerdings nicht möglich, da keine Ausgänge vorhanden sind. Die EcoFlow River Pro agiert bei angeschlossener Erweiterung als Zentrale zur Verwaltung des zusätzlichen Akkupacks.
Lieferumfang der EcoFlow River Pro
- Kaltgeräte-Kabel
- KFZ-Ladekabel
- DC auf DC Adapterkabel
- Solarladekabel
- Bedienungsanleitung (englisch)
Der Lieferumfang umfasst alles, was für den Betrieb notwendig ist. Das Benutzerhandbuch ist allerdings nur auf Englisch. Eine deutsche Version gibt es jedoch online als PDF. Außerdem hat die Powerstation ein integriertes Netzteil. Zum Laden wird also nur ein herkömmlicher Kaltgeräte-Stecker benötigt. Das spart Platz beim Transport, sorgt für weniger “Kabelsalat” und macht auch die Beschaffung eines Ersatzkabels sehr einfach.
Display
Das Display hat Abmessungen von 73 x 30 mm und verfügt über eine grafische Darstellung mit blauen und weißen Elementen. Wir können nicht sagen, ob es sich um ein OLED-Panel handelt, aber auf jeden Fall ist die Ablesbarkeit im Freien gut. Es handelt sich um das exakt gleiche Display wie in der EcoFlow Delta Max.
In der Mitte des Displays befindet sich eine Prozentanzeige für die verfügbare Kapazität. Die Anzeige visualisiert den verbleibenden Akkustand von 1 bis 100%. Die Anzeige ist zuverlässig und gibt eine genauere Information über die verbleibende Kapazität. Hier weiß man definitiv besser über die Kapazität Bescheid als bei den meisten günstigeren Powerstations mit 20%-Schritten. Die Anzeige wird durch einen Klick auf den darunter liegenden Power-Button eingeschaltet. Touch-Eingaben sind nicht möglich. Neben der Akkukapazität gibt das Display auch Auskunft über die Eingangs- und Ausgangsleistung in Watt. Diese Angaben stimmen auch mit unserer externen Messung überein. Außerdem wird der Status der Ausgänge symbolisiert und eine Abschätzung der verbleibenden Nutzungszeit bei aktueller Belastung bzw. der verbleibenden Ladezeit angezeigt.
App-Anbindung
Die EcoFlow River Pro bietet über die EcoFlow App für Android und iOS eine smarte Anbindung. Nach der Installation muss zunächst ein Account bei EcoFlow erstellt werden. Danach muss man auf der River Pro den IOT-Reset Button drücken. Die Powerstation erstellt dann ein WLAN-Netz, in das man sich mit dem Smartphone einwählt. Danach kann man die Powerstation in der App mit dem heimischen WiFi verbinden. Zu beachten gibt es, dass die EcoFlow River Pro sich nur mit normalen 2,4GHz Netzen verbinden kann, nicht jedoch mit 5GHz WLAN. Nach der Koppelung mit dem WiFi kann die Powerstation ferngesteuert werden. Insgesamt ist die App ausgereift und hat ein ansprechendes, modernes Design. Auch Abstürze oder Bugs sind uns im Test nicht aufgefallen. Folgende Funktionen stehen in der App bereit:
- Akkuanzeige & Input / Output
- X-Boost ein- oder ausschalten
- AC, DC oder USB-Anschlüsse ein- oder ausschalten
- einstellen, zu wie viel Prozent die Station ge- und entladen werden soll. z.B. 20-80% zum Schonen des Akkus.
- Piepen bei Knopfdruck ein- oder ausschalten
- Powerstation ausschalten nach X Minuten ohne Benutzung
- AC-Anschlüsse ausschalten nach X Minuten ohne Benutzung
- Display ausschalten nach X Minuten.
- Maximale Ampere (8A) beim Laden über KFZ
- schonendes Laden aktivieren/deaktivieren
- Firmware-Updates
Wer nun denkt, dass die App eine einfache “Spielerei” ist, täuscht sich. Features, die wir in Tests anderer Powerstations vermisst haben, werden über die App möglich. Ein immenser Vorteil ist beispielsweise, dass sich einstellen lässt, nach welcher Zeit sich die Powerstation automatisch abschaltet. So kann man bei einem stationären Einsatz sicherstellen, dass die Box nicht jedes Mal angeschaltet werden muss, bevor man sie benutzt. Ist man hingegen auf einem Kurztrip mit der Powerstation und will Energie sparen, kann man ein Entladen im Standby verhindern. Zudem werden Technik-Affine Nutzer sicher die Möglichkeit wertschätzen, Updates auf die Powerstation zu installieren – auch wenn wir dafür keinen konkreten Bedarf sehen.
Einen Kritikpunkt haben wir allerdings doch an der App-Anbindung: Für den Praxiseinsatz wäre es besser, wenn die Powerstation sowohl über WLAN als auch über Bluetooth angesteuert werden könnte. Unterwegs hat man schließlich oftmals kein WLAN. Aushelfen kann man sich zwar mit der Hotspot-Funktion des Smartphones, aber etwas umständlich ist das schon.
Laden & Energieversorgung
Die EcoFlow River Pro hat einen Akku mit 720 Wattstunden. Powerstations mit dieser Kapazität sind dafür gedacht, beim Camping oder anderen Outdoor-Aktivitäten für ein paar Tage den Energiebedarf zu decken. Wie lange die EcoFlow River Pro dabei durchhält, hängt natürlich von der Nutzung ab. Verwendet man die Powerstation zum Aufladen von Kleingeräten wie Smartphones und für LED-Lampen, wird der Akku wahrscheinlich mehrere Tage durchhalten. Betreibt man hingegen eine Kühlbox an der Powerstation oder verwendet das Gerät zum Föhnen oder Wasserkochen, liegt die Laufzeit eher bei einem Tag.
Wie auch in der teureren EcoFlow Delta Max setzt der Hersteller dabei auf NCM Akkus. Die Abkürzung steht für Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide und zählt zum Typ der Lithium-Ionen-Akkus. NCM-Akkus kommen in verschiedenen Elektroautos und E-Bikes zum Einsatz und weisen eine gute Belastbarkeit auf. Wer sich für genauere Details interessiert, kann gerne den Wikipedia-Eintrag studieren. Für die Beurteilung der Akkuzellen in der EcoFlow River Pro beschränken wir uns hier auf zwei Punkte: Zunächst sei ein Nachteil in der Haltbarkeit der Zellen im Vergleich zu Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) Akkus genannt. Typischerweise haben NCM Akkus nach rund 800 Ladezyklen noch eine Restkapazität von 80%. Diese Angabe wird von EcoFlow auch exakt so gemacht. LiFePO4 Akkus wie in der vergleichbar teuren Bluetti EB55 schlagen sich hier etwas besser. Prinzipiell sollte bei einer “sporadischen” Nutzung der Powerstation oder bei eher seltener Verwendung sehr leistungshungriger Geräte kein großer Nachteil daraus entstehen, da die Powerstation so auch nach Jahren noch nicht auf 800 Zyklen kommen wird. Wer die Powerstation jedoch im “Hardcore-Einsatz” betreiben möchte und jeden Tag einmal komplett entleeren will, der könnte eventuell mit einem LiFePO4 Akku besser beraten sein. Ob dies für Euch ein wichtiger Punkt ist, müsst Ihr anhand Eures Einsatzzweckes beurteilen.
Laden über USB
Die EcoFlow Delta Max bietet mehrere USB-Anschlüsse zum Laden von Smartphones, Laptops und anderen elektrischen Geräten:
- 2 x USB-A mit 12 Watt (5V/2.4A)
- 1 x USB-A mit 28 Watt
- 2 x UBS-C PowerDelivery mit 100 Watt
Besonders beeindruckend sind hier natürlich die beiden Ladeanschlüsse mit PD-Standard und 100 Watt. Diese Ladegeschwindigkeit reicht aus, um selbst aktuelle Laptops über USB-C mit voller Geschwindigkeit zu laden. Die 100 Watt wurden auch bei einem MacBook Pro 16 2021 erreicht und auch ein Honor MagicBook Pro konnte mit voller Geschwindigkeit geladen werden. Theoretisch sollten auch die wenigen Smartphones mit PD-Standard über die USB-C-Anschlüsse schnell geladen werden können. Im Gegensatz zur teureren EcoFlow Delta Max funktionierte dabei auch das Laden eines iPhone 13 Pro Max mit vollen 33 Watt. Auch bei einem Realme (wahrscheinlich daher auch OnePlus, Oppo & Vivo) erreicht die River Pro immerhin eine Ladestärke von 20 Watt. Bei Honor / Huawei konnten wir 12 Watt abrufen und bei Xiaomi 18 Watt. Insgesamt schlägt sich die EcoFlow River Pro beim Laden von Handys besser als alle bisher getesteten Powerstations. Dennoch sind wir immer noch weit davon entfernt, dass wirklich aktuelle Schnellladestandards der großen Hersteller vollständig integriert sind.
Insgesamt konnte die EcoFlow Powerstation in unserem Test 540 Wattstunden über USB an die Akkus der Endgeräte abgeben. Damit können etwa 75% der 720Wh zum Laden von Geräten per USB genutzt werden. Dieses Ergebnis ist durchschnittlich. Für typische 3,7V Smartphone-Akkus bedeuten die 540 Wh eine Kapazität von 145.945mAh. Das reicht aus, um einen durchschnittlichen Smartphone-Akku mit 4000mAh etwa 36 Mal vollständig aufzuladen. Ein durchschnittlicher Laptop-Akku mit etwa 50Wh kann etwa 10 Mal geladen werden.
Energieversorgung über AC
Natürlich bietet die EcoFlow River Pro auch Anschlüsse für Elektrogeräte mit Schuko-Steckern. Auf der rechten Seite befinden sich zwei AC-Anschlüsse, über die sich Geräte mit bis zu 600 Watt dauerhaft mit Strom versorgen lassen. Wie immer haben wir getestet, wie viel Energie dabei tatsächlich für das Betreiben von Verbrauchern zur Verfügung steht. Zu diesem Zweck haben wir die Powerstation mit einem Föhn bei 500 Watt und mit einer LED Lampe mit 50 Watt vollständig entleert. Der Föhn verbrauchte dabei 635 Wattstunden und die Lampe 640 Wattstunden. Dies ergibt eine nutzbare Energie von 89% über den AC-Anschluss, was im oberen Durchschnitt liegt.
Für das Betreiben von Elektrogeräten kann die Powerstation dauerhaft bis zu 600 Watt zur Verfügung stellen. Geräte, die beim Einschalten kurzfristig einen höheren Anlaufstrom benötigen, sollen kurzfristig mit bis zu 1200 Watt versorgt werden können. Diese Funktion konnten wir mangels eines solchen Gerätes nicht testen. Die Leistungsausgabe bis zu 600 Watt funktionierte im Test allerdings ohne Fehl und Tadel. De facto konnten sogar dauerhaft bis 700 Watt geleistet werden. Erst beim Überschreiten der 700 Watt schaltet sich die Powerstation ab und meldet “Overload”.
Energieversorgung über DC
Die EcoFlow River Pro verfügt über einen KFZ-Anschluss, über den laut Hersteller bis zu 136W bzw. 13,6V/10A ausgegeben werden können. Der Anschluss ist stabilisiert und konnte im Test eine Kühlbox bis zum Erschöpfen der Energie betreiben. Der maximale Output liegt, wie vom Hersteller angegeben, bei rund 130 Watt. Damit lassen sich nahezu alle Elektrogeräte mit KFZ-Anschluss betreiben, wenn man von sehr leistungshungrigen Geräten wie Standheizungen absieht. Dazu gibt es noch zwei DC5521 Anschlüsse mit 13,6V/3A bzw. 40 Watt.
Messungen im Vergleich
In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB und DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).
Kapazität und nutzbare EnergieX-Boost Funktion & Notstromversorgung
Ein wirklich cooles Feature der EcoFlow Delta Max hat es auch in die günstigeren Powerstations der EcoFlow River Reihe geschafft: X-Boost. Dank dieser Funktion können Geräte, die bis zu 1200 Watt Leistung benötigen, unter Umständen trotzdem an der Powerstation betrieben werden. Generell funktioniert diese Funktion mit “einfacheren” Elektrogeräten ohne elektronische Leistungssteuerung. Beispiele hierfür sind etwa ein Föhn, ein Wasserkocher, ein Heizstrahler oder eine Heißluftpistole. Solche Geräte werden bei einer Überspannung von der Powerstation einfach mit weniger Energie betrieben. Ein Föhn bläst dann weniger warme Luft aus und ein Wasserkocher braucht länger, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Gerade bei einer mittelgroßen Powerstation wie der EcoFlow River Pro ist das ein großer Vorteil, da so Geräte betrieben werden können, bei denen andere Powerstations kapitulieren. Normalerweise braucht ein Wasserkocher mindestens 1000 Watt Ausgangsleistung, was nur sehr große und teure Powerstations leisten können. Mit der EcoFlow River Pro konnten wir ebenfalls Wasser kochen, wobei der Kochvorgang etwa doppelt so lange gedauert hat. Dies vergrößert die Einsatzmöglichkeiten der Powerstation in der Praxis immens und ist ein großer Vorteil gegenüber den meisten anderen Powerstations in diesem Preisbereich.
Neben “X-Boost” hat die EcoFlow River Pro noch ein weiteres spannendes Feature integriert. Angeschlossen ans Stromnetz liefert die Powerstation eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. So werden über AC angeschlossene Endgeräte mit Wechselstrom direkt über die Steckdose betrieben, solange die Powerstation an diese angeschlossen ist.
Testergebnis
Die EcoFlow River Pro erweist sich in unserem Test als ausgezeichnete Powerstation. Die Verarbeitung ist hochwertig, die Anschlüsse liefern die versprochene Leistung, die App-Anbindung funktioniert gut und der Akku arbeitet ausreichend effizient. Ihren etwas höheren Preis kann die EcoFlow River Pro durch ihre zahlreichen Extra-Features problemlos rechtfertigen. Dank der X-Boost Funktion können auch leistungshungrige Haushaltsgeräte wie Wasserkocher oder Föhns betrieben werden, an denen die Konkurrenz im gleichen Preisbereich scheitern. Zudem kann die Powerstation als unterbrechungsfreie Stromversorgung verwendet werden und bietet über die App eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Weiterhin ist die Power Station in Rekordgeschwindigkeit geladen und benötigt kein externes Netzteil. Diese Vorteile machen die EcoFlow River Pro zur bisher besten Powerstation unter 800€ bei uns im Test.
Als Kritikpunkte sind die etwas dürftige LED-Lampe und die fehlenden Schnelllade-Standards für Smartphones zu nennen. Schade ist außerdem, dass es zur App-Verbindung unterwegs kein Bluetooth als Alternative zu WiFi gibt.
Wer zugunsten eines niedrigeren Preises auf die Extra-Features der River Pro verzichten kann, sollte einen Blick auf die Bluetti Poweroak AC50s werfen. Mit 300 Watt Nennleistung und einer Akkukapazität von 500 Wattstunden hat man zwar deutlich weniger “Leistung unter der Haube”, allerdings ist die AC50s teilweise für unter 450€ im Angebot zu haben. Wer hingegen nicht auf die Extra-Features wie X-Boost und Schnellladefunktion verzichten will, sollte besser zu der EcoFlow River Max oder der EcoFlow River greifen.
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