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EcoFlow River 2 Pro – 768 Wh Powerstation im Test

Getestet von Michael am
Vorteile
  • kompakt und leicht
  • 800W Dauerleistung / 1600W X-Boost
  • 100W USB-C Power Delivery IN/OUT
  • zahlreiche Adapter im Lieferumfang
  • starke Effizienz AC & DC
  • vielfältige Lademöglichkeiten
  • sehr gute ausgereifte App Steuerung
Nachteile
  • keine Schnellladestandards - USB-A (12 W)
  • Lüftersteuerung nicht ausgereift
  • kein Wireless-Charging Pad
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Der Hersteller EcoFlow ist in der Welt der Powerstationen und Solargeneratoren bekannt wie ein bunter Hund und bedarf hier wohl keiner Vorstellung mehr. Innerhalb kürzester Zeit haben sie die Position des Marktführers für Powerstationen und den dazugehörigen Solarpaneelen übernommen. Bereits im Oktober hat der Hersteller die neue River 2 Serie vorgestellt, zu der auch die hier getestete EcoFlow River 2 Pro gehört. Die Powerstation ist in der mittleren Leistungsklasse angesiedelt und lockt die Kundschaft mit 768 Wh Kapazität, einer Dauerleistung von beachtlichen 800 W und 5 Jahren Garantie. Mit der sogenannten X-Boost Funktion können sogar kurzfristig 1600 W Leistung zur Verfügung gestellt werden. So viel Power für rund 800 Euro sind natürlich eine Ansage. Wir hatten vor einiger Zeit bereits die EcoFlow River Pro der Serie 1 im Test, die in vielen Punkten überzeugen konnte.

Ecoflow River 2 Pro mit Solarpanel

In dem heutigen Test überprüfen wir, ob der Hersteller sein Produkt nochmals verbessern konnte und wie sich die Powerstation im harten Arbeitsalltag bewährt.

Design und Verarbeitung

Die EcoFlow River 2 Pro kommt in einem sehr kompakten Gehäuse daher. Sie misst lediglich 27 x 26 x 22,6 Zentimeter und wiegt dabei nur 7,8 Kilogramm. Im Vergleich zur River Pro der ersten Generation hat sich das Gewicht nur um 200 g erhöht, obwohl hier die deutlich schwereren Lithium-Eisen-Phosphat Akkus zum Einsatz kommen. Mit nur 1 kg Gewicht auf 100 Wh Kapazität ist die Powerstation gut 20-25 % leichter als vergleichbare Produkte der Konkurrenz.  Wie man den Abmessungen entnehmen kann, ist die Powerstation fast wie ein Würfel aufgebaut. Das Gehäuse besteht auf der Oberseite aus einem grauen Kunststoff, welcher im unteren Bereich durch ein dunkles Schwarz-Grau ergänzt wird.

Die Displayumrandung und die 230V Wechselstromsteckdosen sind komplett in Schwarz gehalten und setzen sich optisch damit vom Gehäuse ab. Leider ist das Gehäuse der Powerstation recht anfällig gegenüber Kratzern. Schon ein leichter Stoß gegen einen Tisch oder das Ablegen diverser Werkzeuge auf der Powerstation hinterlässt leichte Spuren.

Alle Power Anschlüsse befinden sich auf der Vorderseite und sind einwandfrei zu erreichen. Wie man sehen kann, sind die Wechselstromsteckdosen um 45 Grad verdreht eingebaut. Das ist dem Umstand geschuldet, dass diese nur etwa 8 cm vom Boden verbaut sind. Wären sie gerade eingebaut, könnte es zu Problemen mit langen oder sperrigen Netzadaptern kommen. Das Einstecken von Elektrogeräten ist somit etwas gewöhnungsbedürftig. Nach zwei Wochen Nutzung hat man den Dreh aber raus und alles geht leicht von der Hand. Auf eine LED oder LED Leiste sowie auf ein Wireless-Charging Pad verzichtet EcoFlow bei der River 2 Pro komplett.

Alle Eingänge zum Laden der Powerstation befinden sich auf der Rückseite. Zum einen hätten wir da den Anschluss für das Kaltgerätekabel zum Laden über 230V, zum anderen die XT60 Buchse, wenn man die Energie der Sonne verwenden möchte.  Bei der EcoFlow River 2 Pro ist es nicht notwendig, ein externes Netzteil für den Ladevorgang mitzuführen. Dieses ist bereits in der Powerstation integriert, weshalb lediglich ein Kaltgerätekabel benötigt wird.

An den Seiten der Powerstation finden wir jeweils ein Lüftergitter, wobei aber nur auf der linken Seite ein Lüfter verbaut ist. Die rechte Seite dient dabei lediglich zum Ansaugen der Frischluft.

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Der Tragegriff auf der Rückseite macht in Kombination mit dem geringen Gewicht den Transport zum Kinderspiel. Die Powerstation liegt optimal in der Hand und lässt sich ohne viel Kraftaufwand transportieren.

Lieferumfang der EcoFlow River 2 Pro

Die Powerstation wird direkt im Versandkarton geliefert. Es erfolgt somit keine gesonderte Umverpackung, was aus umwelttechnischer Sicht auf jeden Fall sehr lobenswert ist. Nach dem Öffnen präsentiert sich dann das umfangreiche Zubehör.

Zum einen wäre hier natürlich das 150 cm lange Kaltgerätekabel, welches zum Laden der Powerstation dient. Solltet ihr eigene Ladekabel nutzen wollen, so achtet bitte darauf, dass diese denselben Leitungsquerschnitt aufweisen. EcoFlow legt hier ein Kabel mit 3 x 1,0 mm² bei, welches somit etwas dicker als die handelsüblichen Kaltgerätekabel mit 0,75 mm² ausfällt. Aufgrund der hohen Ladeleistungen von bis zu 940W könnten diese ansonsten überlastet werden.

Weiterhin finden wir in dem Paket noch einen DC5521 zu DC5525 Adapter, der zum Aufladen verschiedener Gleichstromgeräte dienen kann.

Es ist egal, ob ihr die Powerstation im Auto laden möchtet, oder die Energie der Sonne tanken wollt. EcoFlow liefert hier immer den passenden Adapter mit. Natürlich darf auch eine Kurzanleitung in englischer Sprache nicht fehlen, die euch in die Grundfunktionen einweist. Würde jetzt noch ein USB-C zu USB-C Kabel beiliegen, wäre der Lieferumfang perfekt.

Anschlüsse

Die insgesamt 10 Power-Ports befinden sich wie oben bereits erwähnt auf der Vorderseite der Powerstation und teilen sich wie folgt auf:

  • 3x USB-A mit 2,4A (12W)
  • 1 x USB-C Power Delivery 100W
  • 1 x KFZ-Anschlussdose 12V/10A (120W)
  • 2 x DC5521 Hohlkammerbuchse mit 12V/3A (36W)
  • 3 x AC-Schuko Steckdose maximal 800W

Die technischen Daten zeigen leider schon auf, dass die Ladeleistung über USB-A sehr dürftig ausfällt. 12W Maximalleistung ohne Unterstützung entsprechender Ladestandards ist nicht unbedingt zeitgemäß. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Poco F3 nur mit 8W lädt und auch die Werte eines Samsung Galaxy S22 kaum besser ausfallen. Möchte man seine Geräte schneller laden, muss man auf den USB-C Port zurückgreifen. Dieser funktioniert im Test absolut zuverlässig und lädt das Poco mit 20W, einen HP Laptop mit 60W, hingegen ein Xiaomi Mi 11 T Pro nur mit 17W, obwohl es mit bis zu 120W schnellladen kann. Hier wird offensichtlich Xiaomis Ladestandard nicht unterstützt.

Ecoflow River 2 Pro Laden Handy

Bei einem Test der DC5521 Hohlkammerbuchsen ist uns aufgefallen, dass diese intern mit der KFZ Buchse parallel geschaltet sind. Konkret bedeutet das, dass die Buchsen nicht 3 Ampere wie angegeben zur Verfügung stellen können, sondern bis zu 10 Ampere. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass hier also keine Strombegrenzung auf 3 Ampere greift. Verwendet man am KFZ Anschluss ein entsprechend leistungsfähiges Gerät, kann es unter Umständen auch passieren, dass für die Hohlkammerbuchsen keine Leistung mehr zur Verfügung steht oder die Powerstation wegen Überlast abschaltet, wenn man beides gleichzeitig betreibt.

Bedienung und Display der EcoFlow River 2 Pro

EcoFlow River2 Pro Bedienung

Die komplette Bedienung der Powerstation erfolgt durch lediglich 3 Testen. Mittig finden wir den in gelb-braun gehaltenen Power Button. Wird dieser etwa für 1 Sekunde gehalten, schaltet sich die Powerstation ein. Dabei werden auch gleichzeitig die USB Ausgänge aktiviert und sind einsatzbereit. Es ist somit nicht möglich, die USB-Anschlüsse separat abzuschalten. Möchtet ihr zusätzlich die 12V Ausgänge in Betrieb nehmen, reicht ein kurzes Drücken des DC ON/OFF Buttons aus. Genauso einfach gestaltet sich die Inbetriebnahme der Wechselstromsteckdosen. Dazu einfach den AC ON/OFF Button, welcher sich links neben den Steckdosen befindet, drücken. Der Betriebszustand der jeweiligen Ausgänge wird durch eine Hintergrundbeleuchtung des jeweiligen Buttons signalisiert. Diese ist in Innenräumen gut zu erkennen, aber bei direktem Sonnenlicht nicht zu sehen.

Das Deaktivieren der jeweiligen Ausgänge geschieht sinngemäß auf dieselbe Weise. Die Bedienung gestaltet sich somit wirklich Kinderleicht und nutzerfreundlich. Obwohl das Display ohnehin nach 5 Minuten in den Ruhezustand geht, habt ihr auch die Möglichkeit, das Display durch kurzes Drücken des Power-Buttons zu deaktivieren. Genauso einfach lässt es sich auch wieder aufwecken.

Display

EcoFlow River 2 Pro Display

Das verbaute Display ist ein guter alter Bekannter aus der ersten River und Delta Serie. Es hat eine Größe von etwa 70 x 30 mm und ist in blau-weiß gehalten. Es überzeugt durch eine gute Darstellung, perfekte Blickwinkelstabilität und ist selbst im Sonnenlicht noch gut zu erkennen. Die Ablesbarkeit ist lediglich eingeschränkt, wenn sich die Powerstation an einem höheren Standpunkt befindet als man selbst. Schaut man also von unten auf die Powerstation, sind die Werte schlechter zu erkennen. Dieses Szenario sollte aber bei den wenigstens Anwendungen eine Rolle spielen.

EcoFlow River 2 Pro Display2

Auf den ersten Blick sticht sofort die Anzeige der verbleibenden Akkukapazität ins Auge. Diese wird sowohl in Prozent als auch durch einen Ring dargestellt, der in 20 % Schritten abnimmt. Das Display informiert euch auch über die Eingangs- und Ausgangsleistung sowie die geschätzte Restlaufzeit bei derzeitigem Verbrauch. Mittels kleiner Symbole wird aufgezeigt, welche Geräte gerade angeschlossen sind und in welchen Betriebszuständen sich die Powerstation befindet. So könnt ihr beispielsweise sehen, ob der Lüfter läuft, die Temperatur zu hoch ist oder ob die Bluetooth/Wi-Fi Schnittstelle aktiviert ist.

App Anbindung der EcoFlow River 2 Pro

Wie auch schon beim Vorgänger ist wieder die EcoFlow App mit von der Partie. Diese könnt ihr im App-Store für Android oder iOS beziehen. Nach der Installation erwartet euch eine kurze Anmeldung, für die lediglich eine E-Mail-Adresse und ein Passwort notwendig sind.

EcoFlow hat die grundsätzliche Anbindung nochmals verbessert. Während die River 1 Serie lediglich über Wi-Fi eingebunden werden konnte, ist nun auch eine Verbindung mittels Bluetooth möglich. Somit kann man auch unterwegs auf alle Steuerungen zugreifen, wenn mal kein W-LAN Access Point zur Verfügung steht.

Der Funktionsumfang ist wie auch beim Vorgänger sehr umfangreich und bietet somit einen echten Mehrwert gegenüber anderen Herstellern. Während die Anzeige der Akkukapazität sowie der Eingangs- und Ausgangsleistung noch zu den Grundfunktionen zählt, gibt es zahlreiche weitere Einstellungen, die wir euch hier mal kurz aufgelistet haben.

  • Akkuanzeige inklusive Eingangs- und Ausgangsleistung
  • Einstellung der Ladegeschwindigkeit
  • Einstellung des maximalen Eingangsstroms beim Laden über KFZ-Buchse
  • X-Boost an/aus
  • Einstellung der maximalen und minimalen Akkukapazität
  • Powerstation ausschalten nach X Minuten
  • Display ausschalten nach X Minuten
  • AC Ausgänge ausschalten nach X Minuten
  • Firmware Updates
  • Spezifikationen der Powerstation

Auf zwei der Funktionen wollen wir hier näher eingehen. Zum einen ist die Einstellung der Ladegeschwindigkeit ein sehr nettes Feature. Somit kann der Akku mit weniger Leistung und damit entsprechend schonend geladen werden. Aber auch die Ladung mit überschüssigem Solarstrom wird damit sinnvoll möglich. Beitreibt man etwa ein Balkonkraftwerk oder nur eine kleine Solaranlage auf dem Dach, werden selten mehr als 200-300W überschüssige Leistung zur Verfügung stehen. Bei einer festen Ladeleistung von 940W würde somit sehr viel Energie aus dem Netz bezogen werden. Hier kann der Nutzer jetzt von 100 bis 940 W selbst entscheiden, wie hoch die Ladeleistung sein soll

Wer seine Powerstation exzessiv nutzen möchte, sollte sich auch die Einstellung der minimalen und maximalen Kapazität näher anschauen. Damit könnt ihr einstellen, dass die Powerstation beispielsweise schon bei 10 % Restkapazität abschaltet und die Ladung schon bei 90 % beendet werden soll. Das klingt im ersten Moment nicht sinnvoll, da somit weniger Kapazität zur Verfügung steht. Dazu muss man wissen, dass Lithium Eisen Phosphat Akkus, wie sie hier verbaut sind, weder Tiefenentladung noch Vollladung zu schätzen wissen. Daher ist es in Bezug auf die Lebensdauer ein enormer Vorteil, sie nie ganz leer oder vollzumachen. Oben genannte Einstellungen können die ohnehin schon hohe Zyklenzahl dieses Akkutyps nochmals steigern.

Insgesamt ist die App Steuerung der EcoFlow River 2 Pro sehr gelungen und hebt die Powerstation auf ein technisch hohes Niveau.

Akkutechnik

Wie oben bereits erwähnt, verbaut EcoFlow in der River 2 Pro Akkuzellen vom Typ Lithium Eisen Phosphat (LiFePo4). Dieser Akkutyp etabliert sich immer mehr zum Standard bei Powerstationen jenseits der 500 Wh. Sie bieten gegenüber den bisher üblichen Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan (NCM) Akkuzellen enorme Vorteile beim Brandschutz und der Explosionssicherheit. Sie sind weiterhin unempfindlicher gegenüber mechanischen Beschädigungen und weisen eine wesentlich höhere Ladezyklenzahl auf. Während NCM Akkus bereits nach etwa 800 Ladezyklen nur noch 80 % ihrer Ursprungskapazität aufweisen, sind es bei LiFePo4 gut und gerne 3000 Ladezyklen. Dies ist schon ein enormer Unterschied, wenn man seine Powerstation täglich im Einsatz hat. Somit kann man davon ausgehen, selbst nach 10 Jahren noch einen “gesunden” Akku vorzufinden. Ob die restliche Technik von Powerstationen im Allgemeinen so langlebig ist, wird die Zeit zeigen.

Leistung der EcoFlow River 2 Pro

Kommen wir zu dem Teil, der mir persönlich immer am meisten Spaß macht.

Bevor wir unsere Elektrogeräte in Betrieb nehmen, schauen wir uns erst mal das Ausgangssignal der Powerstation an. EcoFlow wirbt hier mit einem reinen Sinussignal, welches einer normalen Netzspannung aus der Haushaltssteckdose entspricht.

Wie man sehen kann, ist das Sinussignal wirklich nahezu perfekt. Das ist wichtig, um empfindliche Elektrogeräte wie Computer, Schaltnetzteile oder medizinische Geräte sicher versorgen zu können. Hier liefert EcoFlow ein ausgezeichnetes Ergebnis ab.

Die Kapazität der Powerstation wird von EcoFlow mit 768 Wh angegeben. Dabei kann eine Dauerleistung von beachtlichen 800W entnommen werden. Mit dem sogenannten X-Boost Modus sollen sogar Leistungen bis 1600W möglich sein. Dieser funktioniert allerdings nur mit einfachen ungeregelten Elektrogeräten wie beispielsweise einem Heizlüfter, Wasserkocher oder Föhn. Hierbei wird die maximal mögliche Leistung der Powerstation zur Verfügung gestellt. Durch die Überlast läuft das entsprechende Elektrogerät dann mit reduzierter Leistung weiter, führt aber nicht zum Abschalten der Powerstation. In der Theorie bedeutet das, ein Wasserkocher benötigt damit länger, um das Wasser zu erhitzen und der Haarföhn pustet euch nur ein laues Lüftchen um die Ohren.

Um zu testen, welches Portfolio an Elektrogeräten sich tatsächlich versorgen lässt, habe ich die Werkstatt und Küche geplündert und mich einfach mal ein wenig durchgetestet.

Fast alle der hier gezeigten Geräte ließen sich grundlegend versorgen. Die Handkreissäge, die bis zu 1500 W Anlaufleistung benötigt, verrichtet problemlos Ihren Dienst. Auch bei Sägearbeiten hat man nicht das Gefühl, dass hier Kraft fehlt. Selbst der 2200W Trennschleifer ließ sich dank Soft-Start in Betrieb nehmen, hatte beim Steine schneiden aber merklich seine Mühe. Die Hüpfburg stellte überhaupt keine Herausforderung dar und konnte so fast 2 Stunden betrieben werden. Die Heißluftpistole produzierte allerdings nur mäßig warme Luft, da die Powerstation auf etwa 900W runtergeregelt hatte. Mit dem Wasserkocher hatten wir leider kein Glück. Nach etwa 30 Sekunden schaltete die Powerstation mit der Meldung “overload” die AC Ausgänge aus. Auch mit einem anderen 2000W Wasserkocher dasselbe Spiel. Hier wird die Maximalleistung offenbar über einen zu langen Zeitraum überschritten.

Natürlich haben wir die River 2 Pro auch an anderen haushaltsüblichen Geräten wie Laptop, PC, Fernseher und Musikanlage getestet. Hier wurde die Maximalleistung bei Weitem nicht erreicht und alle Geräte liefen völlig einwandfrei. Einzig unser 3D Drucker wollte nicht so recht funktionieren. Das Display zeigte keine brauchbaren Informationen an.

Man kann also festhalten, dass die EcoFlow River 2 Pro ihrem Leistungsversprechen gerecht wird. Dauerleistungen von 800W sind überhaupt kein Problem und kurzfristig darf es auch gerne mal eine Ecke mehr sein. Warum ausgerechnet der 3D-Drucker der nur eine Leistungsaufnahme von maximal 350 W hat, seinen Dienst versagt, konnten wir leider noch nicht herausfinden.

Leistungsausbeute über AC

Um herauszufinden, wie viel Kapazität euch über die Wechselstromausgänge tatsächlich zur Verfügung steht, haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und die Powerstation einmal mit einer geringen Leistung vollständig entladen und den Test danach mit einer großen Leistung wiederholt. Bei beiden Messungen wurde jeweils die entnommene Kapazität aufgezeichnet. Bei unserem sogenannten Low-Watt Test wurde ein Luftentfeuchter mit einer Leistung von etwa 250W verwendet. Nach etwa 2:45 Stunden war der Akku komplett leer und das Messgerät zeigte 639 Wh an. Bei dem High-Watt-Test sind wir nahe an die Belastungsgrenze der Powerstation gegangen. Ein Heizlüfter auf Stufe 1 (770W) saugte hier den Akku in nur 50 Minuten leer und entnahm dabei 641 Wh Energie aus dem Akku. Normalerweise schneiden die Powerstations im Low-Watt Test deutlich schlechter als im High-Watt Test ab. Dies war hier nicht der Fall, weshalb wir die Messungen nochmals wiederholt haben. Aber auch beim zweiten Durchlauf, gab es in etwa wieder dieselben Ergebnisse. Gemittelt ergibt dies 640 Wh verfügbare Akkukapazität, was 83 % der Werksangabe von 768 Wh entspricht. Damit liegt die River 2 Pro im guten oberen Mittelfeld.

Leistungsausbeute über DC

Natürlich möchten wir auch wissen, welche maximale Kapazität wir auf der Gleichstromseite entnehmen können. Dazu haben wir unser allseits beliebtes USB-Multimeter aus dem Schrank geholt und die dazugehörige elektronische Last auf 12 W konstante Leistung eingestellt. Dies stellt die maximale Leistung der USB-A Ausgänge dar. Ab 12,5W schaltet die Powerstation die USB Ausgänge ab.

EcoFlow River 2 Pro DC1

Nach nur 57 Stunden, die wir dem Lüfter lauschen durften, war der Akku der Powerstation komplett leer und beachtliche 693 Wh standen auf dem Zähler. Das entspricht 90 % der Werkskapazität von 768 Wh. Das ist ein ausgezeichneter Wert.

Damit aber noch nicht genug. Wir wollten auch wissen, wie effektiv die Spannungswandlung der 12V Schiene arbeitet und welche Kapazitäten sich bei erhöhter Last entnehmen lassen.

EcoFlow River 2 Pro 12V Test

Dazu haben wir unsere große elektronische Last startklar gemacht und die Powerstation kontinuierlich mit etwa 100 W entladen. Dabei konnten wir eine Kapazität von 667 Wh entnehmen. Damit liegen wir bei rund 86 % der Werkskapazität. Auch wenn hier die 12 V Spannungswandlung minimal weniger effektiv arbeitet, ist das immer noch ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Messungen im Vergleich

In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (Rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB/DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).

Kapazität und nutzbare Energie

Wie man anhand der Ergebnisse sehen kann, schlägt sich die EcoFlow River 2 Pro sehr gut beim AC-Output und ausgezeichnet bei der Leistungsausbeute über USB.

USV-Funktion der EcoFlow River 2 Pro

Die Funktion der unterbrechungsfreien Stromversorgung hält in immer mehr Powerstations Einzug und gehört mittlerweile bei den größeren Modellen zum Standard. Dabei wird das angeschlossene Gerät im Falle eines Stromausfalls einfach durch die Powerstation weiter versorgt. Um diese Funktion nutzen zu können, muss die Powerstation dauerhaft am Netz bleiben, die AC Ausgänge aktiviert sein und das entsprechende Elektrogerät an selbiger angeschlossen sein. Um diese Funktion sinnvoll nutzen zu können, muss der Umschaltvorgang entsprechend schnell erfolgen. EcoFlow gibt hier eine Umschaltzeit von 20ms an. Zum Vergleich liegen die Umschaltzeiten bei professionelle USVs bei rund 5-10ms. Trotz der etwas höheren Zeit, schafften es sowohl Computer, Monitor als auch Fernseher in unserem Test problemlos von der Powerstation weiter versorgt zu werden. Der Stromverbrauch der Powerstation im USV-Modus liegt bei lediglich 4 Watt. Das bedeutet, dass euch diese Funktionalität pro Tag etwa 0,1 kWh kostet. Das ist ein hervorragender Wert.

Temperaturen und Lautstärke

Die Temperaturen bleiben erfreulicherweise sowohl beim Laden als auch Entladen stets auf einem sehr niedrigen Niveau.

Bei 20 °C Raumtemperatur liegt die Oberflächentemperatur an der wärmsten Stelle bei nur 27-28 °C. Nur im Bereich des Lüfters, welcher die warme Luft nach außen befördert, konnten wir knapp 41 °C messen.

Das Thema Lautstärke gilt inzwischen als wichtiges Kaufkriterium, wenn die Station beispielsweise im Schlafzimmer oder Camper betrieben werden soll. Alle hier gemessenen Werte beziehen sich auf eine Entfernung von einem Meter zur Powerstation.

Die EcoFlow River 2 erreicht beim Laden eine Lautstärke von bis zu 47 dB(A). Bei einer Ladeleistung von bis zu 940W überrascht uns dieser hohe Wert aber keinesfalls. Wer auf die Idee kommt, die Ladeleistung in der App zu reduzieren, um die Lautstärke zu senken, wird leider enttäuscht. Es dauert dann zwar einige Minuten bis der Lüfter anläuft, aber dennoch dreht der Lüfter wieder mit oben genannten 47 dB(A) los.

Belastet man die Powerstation mit annähernd 800W liegt die maximal gemessene Lautstärke ebenfalls bei ca. 47 dB(A). Auch bei wenig Last drehen die Lüfter sehr schnell hoch. Das ist besonders ärgerlich, da auch im DC Betrieb ab ca. 60W immer mal wieder der Lüfter anspringt. Über eine richtige Lüftersteuerung scheint die EcoFlow River 2 Pro nicht zu verfügen. Man hat eher das Gefühl, dass es sich um einen ON/OFF Betrieb mit minimaler Drehzahlvariation handelt.

Wer die EcoFlow River 2 Pro direkt neben seinem Bett betreiben möchte, wird auf Dauer wohl eher nicht glücklich.

Aufladen der EcoFlow River 2 Pro

EcoFlow hat hier insgesamt vier Möglichkeiten integriert, um die Powerstation wieder mit neuer Energie zu versorgen.

EcoFlow River 2 Pro Ladeanschluesse

Zum einen kann natürlich die Ladung über das heimische Stromnetz erfolgen. Die Ladeleistung lässt sich in der App von 100 bis 940 W stufenlos in 1 W Schritten variieren. Bei voller Ladeleistung ist die Powerstation in nur 70 Minuten wieder komplett einsatzbereit. Um die Kapazität von 768 Wh einmal komplett nachzuladen, werden aus dem Stromnetz 930 Wh entnommen. Die Differenz von 168 Wh sind die Verlustleistung, die beim Laden entsteht. Damit belaufen sich die Ladeverluste auf etwa 18 Prozent. Betreibt ihr zu Hause eine Solaranlage, empfiehlt es sich, die Ladeleistung passend zum Solarüberschuss anzupassen. Somit können etwa Balkonkraftwerke oder kleine Solaranlagen noch effektiver genutzt werden.

Auch eine Ladung im Auto ist dank des mitgelieferten Adapters auch kein Problem. Die Ladeleistung pendelt sich hier bei 100 W -120 W ein, wodurch eine komplette Ladung ca. 8 Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Möchtet ihr eure Autobatterie nicht so stark belasten, so könnt ihr in der App den Ladestrom noch auf  6A (70 W) oder 4A  (45W) reduzieren.

Neu dazu gekommen ist die Möglichkeit, die Powerstation mittels USB-C-Anschluss zu laden. Dazu einfach das USB-C Ladekabel in den 100 W Power Delivery Port stecken und los gehts. Je nach verwendetem Netzteil kann hier eine Ladeleistung von bis zu 100 W erreicht werden.

Zu guter Letzt kann man die Powerstation selbstverständlich auch mittels Solarpanel aufladen. Der weit gefasste Spannungsbereich von 11-50V lässt sowohl die Verwendung von allen gängigen faltbaren als auch großen stationären Modulen zu. Der passende Adapter von XT 60 auf MC4 ist ebenfalls schon im Lieferumfang enthalten.

EcoFlow bietet die River 2 Pro im Paket mit einem dazugehörigen 220 W Solarpanel an. Dabei handelt es sich um ein faltbares Panel, welches im Moment unseren Testparcours durchläuft. Sobald der Test fertig ist, wird dieser hier mit verlinkt.

EcoFlow River 2 Pro Solarmodul

Bei schönstem Winterwetter im Januar konnte hier bereits eine Ladeleistung von 187 Watt erreicht werden. Damit lässt sich schon erahnen, wie leistungsfähig dieses Modul in Verbindung mit der EcoFlow River 2 Pro arbeitet.

Natürlich wollten wir auch testen, ob die Powerstation die maximale Ladeleistung von 220 W erreichen kann. Dazu haben wir ein Labornetzteil mit 30V/10A verwendet und die Powerstation mit verschiedenen Spannungen getestet.

Die Powerstation hat einen sogenannten MPPT Regler verbaut. Dieser Laderegler versucht immer, die maximale Leistung aus der angeschlossenen Stromversorgung herauszuholen. Erkennt der Regler unter anderem eine Spannung von 15V, regelt er den Strom so lange hoch, bis die Spannung ein klein wenig einbricht. Damit weiß der Regler, dass der maximale Stromwert erreicht ist und pegelt sich auf einen Wert ein, der knapp darunter liegt. In bestimmten Zeitintervallen wird dieser Prüfvorgang immer wieder durchgeführt. Somit wird ständig die maximal mögliche Leistung aus euren Solarmodulen entnommen.

Bereits ab 11,5V arbeitet der MPPT Tracker zuverlässig und regelt den Strom auf 8-9Ampere hoch. Damit lässt sich schon eine Ladeleistung von fast 100 W erreichen. Da der XT 60 Eingang sowohl für Solarmodule als auch für die Ladung im KFZ verwendet wird, muss sichergestellt sein, dass die 100 W bis zu einer bestimmten Spannung (min. 14,4 V) nicht überschritten werden. Andernfalls könnte es passieren, dass die KFZ Buchse im Auto überlastet wird. Ab etwa 15V regelt die Powerstation den Strom dann bis hin zum Maximalwert von 13 Ampere. Leider liefert unser Labornetzteil mit maximal 10 Ampere keinen so hohen Strom. Daher müssen wir die Spannung auf etwa 23-24V anheben, um die volle Ladeleistung von 220W zu erreichen. Liegen noch höhere Spannungen am Eingang an, wird der Strom entsprechend weiter runtergeregelt, sodass immer maximal 220 W zugeführt werden.

Testergebnis

Getestet von
Michael

EcoFlow hat es mit seiner neuen River 2 Pro geschafft seine bereits gute River 1 Serie nochmals zu verbessern und liefert hier ein Produkt auf einem technisch sehr hohen Niveau ab. Die Powerstation besticht durch ihre kompakten Maße, das geringe Gewicht, der hohen Leistung und der erstklassigen Verarbeitung. Die ausgereifte App und die Anbindung, die nun auch mittels Bluetooth und WLAN möglich ist, rundet das Gesamtpaket ab und lässt auch den hohen Preis von 800 Euro fair erscheinen. Es fällt hier gar nicht so leicht, wirkliche Kritikpunkte zu finden. Lediglich die fehlenden Ladestandards der USB-A Ausgänge und die unausgereifte Lüftersteuerung trüben das Gesamtbild. Würde man hier noch eine vernünftige Drehzahlreglung verbauen, die bei geringen Lasten die Lautstärke reduziert, wäre wohl ein Großteil der Nutzer rundum zufrieden.

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Goko
Gast
Goko (@guest_96667)
1 Jahr her

Allen,
Hallo zusammen, habe die EkoFlow Rive 2 pro Ende Sept. 2022 gekauft, nur regelmäßig Handy geladen, beim 3. Laden des Akkus gab dieser seinen Geist auf . Nichts funktionierte mehr. Reklamation beim Händler verwies dieser mich an den Herdteller, wohin das Gerät geschickt wurde. Dieser hatte es 2 Wochen nicht nötig, sich zu melden/ äußern.
Auf mein drängen beim Händler hat dieser mir dann den Kaufpreis erstattet. Gott sei Dank.
Also: keine Empfehlung für EcoFlow.

MfG Segelfreak

Karl-Heinz
Gast
Karl-Heinz (@guest_94667)
1 Jahr her

Habe die River 2 und River 2 Max
Alragstauglich unmöglich..zu laut.. 60 Dezibel
Lüfter laufen fast immer
River 2 wird sehr warm .. würden schon Mal beide umgetauscht..keine änderung.
Alle Ecoflow Geräte kann man nicht über ein Stromwandler laden..andere Firmen gehen fast alle…Wenn sich nicht ändert, werde ich alle Geräte zurückgeben……

RutenRudi
Gast
RutenRudi (@guest_94649)
1 Jahr her

> keine Schnellladestandarts

Ich habe heute eine Eselsbrücke für euch: Standard. Denn es ist ja keine Art, zu stehen

lars
Gast
lars (@guest_94656)
1 Jahr her
Antwort an  Michael

Hallo Michael

Du hast noch einen Duden das kenne viele Leute in der heutigen Zeit aber nicht mehr oder gibt es eine App vom Duden die auf dem Handy ist und du dich damit geschlagen hast?*lach*

Ein schönes Wochenende noch

Shorty
Gast
Shorty (@guest_94661)
1 Jahr her
Antwort an  Michael

ich hab drei Duden, einen mit der alten Rechtschreibung, einen mit der neuen Rechtschreibung und einen mit der ganz neuen Rechtschreibung.
Da kannste dann auch nur noch durchdrehen …und ich schreib auch des öfteren “Standart” und “verlohren”

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