In Zeiten von immer größer werdenden Powerstations mit immer höheren Ladeleistungen werden selbstverständlich auch die Solarpanels immer leistungsfähiger. Wer unterwegs auch ohne stationäres Stromnetz seine elektrischen Geräte versorgen möchte, kommt um die Ladung der Powerstation mittels Solarmodul kaum herum. Wir hatten bereits letztes Jahr das 160W Solarpanel von EcoFlow für euch im Test. Dieses konnte in vielen Punkten überzeugen. Jetzt hat der Hersteller nachgelegt und schickt sein großes 220W Modul für 599 Euro ins Rennen.
Wie sich das EcoFlow 220W Solarpanel im Test geschlagen hat, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.
Design und Verarbeitung
Das Solarpanel wird in einem flachen grauen Karton geliefert, der ordentlich Gewicht auf die Waage bringt. Hat man die darin enthaltene Tragetasche inkl. Solarpanel erst mal aus dem Karton befreit, bringt diese Kombination stattliche 11 kg auf die Waage.
Davon entfallen 9,5 Kilogramm auf das Solarpanel selbst und etwa 1,5 kg auf die Tragetasche inkl. dem MC4 auf XT 60 Adapterkabel und einer Kurzanleitung. Die Tasche selbst hat die Abmessungen von 84 x 51 x 4,5 Zentimeter und besteht aus einer grauen schmutz- und wasserabweisenden Kunststofffaser, die sich sehr hochwertig anfühlt. Auf der Oberseite befindet sich ein vernähter Tragegriff, der euch den Transport erleichtert. Aufgrund der großen Dimensionen kann sich der Transport für Personen mit einer Körpergröße unter 1,70 cm als schwierig erweisen. Es kann durchaus passieren, dass die Tasche beim Tragen dann auf dem Boden schleift.
Wie man sehen kann, hat Wasser keine Chance, in das Material einzudringen. Sollte die Tasche einmal Gras oder Schmutzflecken abbekommen, lässt sie sich somit auch sehr einfach reinigen. Dies ist auch enorm wichtig, da die Tasche gleichzeitig als Ständer für das Solarpanel fungieren kann und entsprechend oft schmutzig wird.
Öffnet ihr die Reißverschlüsse der Tasche, kommt das eigentliche Solarpanel zum Vorschein. Dieses hat die Abmessungen von 82 x 50 x 3,2 cm im gefalteten Zustand und 82 x 183 x 25 cm im ausgeklappten Zustand. Es handelt sich um ein sogenanntes bifaziales Solarpanel, welches aus 4 Einzelsegmenten besteht. Das bedeutet, dass beide Seiten des Panels mit Solarzellen belegt sind.
Die Vorderseite bringt eine Nennleistung von besagten 220 W und die Rückseite kann bis zu 155 W liefern. Im Grunde handelt es sich also um ein 375 W Modul. Leider ist es nahezu unmöglich, das Solarmodul von beiden Seiten gleichzeitig mit Sonne zu versorgen. Dazu müsste man schon eine enorm aufwendige Spiegelkonstruktion verwenden. Dennoch soll die Leistung durch reflektiertes Sonnenlicht der Umgebung um bis zu 25 % gesteigert werden können. Die Oberfläche des Solarmoduls besteht aus einem gehärteten Glas. Dadurch ist das Modul entsprechend schwerer, aber auch widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen. Es hat eine IP 68 Zertifizierung und kann somit theoretisch dauerhaft draußen verbleiben.
Anschlussseitig verfügt das Modul über zwei MC4 Stecker, die eigentlich den Standard für stationäre große Solarmodule definieren.
Möchte man das Solarmodul für die Ladung einer EcoFlow Powerstation nutzen, wird entsprechend der beiliegende Adapter auf XT 60 benötigt. Wie oben bereits erwähnt, lässt sich die Transporttasche als verstellbarer Ständer für das Solarmodul verwenden.
Dazu werden 4 Karabinerhaken mitgeliefert, die in die Seitenlaschen der Transporttasche eingeklickt werden. Am Modul selbst befinden sich entsprechend ebenfalls Ösen, an die die Transporttasche im Anschluss angeklipst wird.
Ich habe euch ein kleines Video verlinkt, das den Aufbau entsprechend zeigt. Hierbei sind die Karabiner bereits an der Transporttasche befestigt.
Wie man auch im Video sehen kann, ist das Modul recht starr und lässt sich daher etwas schwieriger aufklappen. Im Testzeitraum wurde das Handling durch das häufige Auf- und Zuklappen aber schon deutlich besser. Der Kunststoff musste erst mal ein wenig geschmeidig werden. Insgesamt sind sowohl die Tragetasche als auch das Solarpanel erstklassig verarbeitet. Alles macht einen hochwertigen Eindruck und sollte einige Jahre Freude bereiten.
Ladeeigenschaften des EcoFlow 220W Solarpanel
Wir haben zum Test der Ladeleistung eine EcoFlow River 2 Pro (Zum Test) verwendet, die wir auch erst kürzlich im Test hatten. Das Solarmodul schafft es grundsätzlich bei jedem Wetter Strom zu erzeugen. Selbst bei stark bewölktem Himmel waren immer noch Ladeleistungen von 10 bis 30 W möglich. Die Leerlaufspannung liegt bei rund 22V, während die Betriebsspannung bei 18,4 V liegt. Die Vorderseite kann einen maximalen Strom von 12 Ampere liefern und die Rückseite kommt immerhin auf 8,4 Ampere.
Der Spitzenwert wurde bei bestem winterlichen Wetter mit schneebedecktem Boden erreicht. Hier lud die Powerstation mit 194 W. An einem sonnigen Tag mit leichten Schleierwolken waren Ladeleistungen bis zu 140 W möglich.
Wie oben bereits erwähnt, befinden sich auf beiden Seiten des Solarmoduls Solarzellen. Daher haben wir das Modul einfach mal umgedreht und einen direkten Vergleich gemacht.
Bei leicht bewölktem Himmel lieferte die Vorderseite 145 W, während die Rückseite bei 95 W lag. Damit liegen beide Seiten etwa bei 65 % ihrer maximalen Leistung. Interessant ist ebenfalls die wilde Musterung der Rückseite. Vermutlich ist hier eine andere Art von Solarzellen verbaut. Während auf der Vorderseite monokristalline Zellen verbaut sind, die einen sehr hohen Wirkungsgrad haben, sind es auf der Rückseite vermutlich polykristalline Zellen, die eine bessere Leistungsausbeute bei schwachem Licht bieten. Hier hat man sich wirklich Gedanken gemacht.
In einem letzten Test wollten wir noch aufzeigen, wie sich Verschattung einzelner Teilflächen des Solarmoduls auf die Leistung auswirkt. Unter Verschattung versteht man, dass die Sonneneinstrahlung durch beispielsweise Häuser oder Bäume blockiert wird und so Teile des Moduls nicht direkt beschienen werden. Bei dieser Problematik gibt es teilweise gravierende Unterschiede bei den Solarmodulen. Bei einigen Fabrikaten bricht die Leistung bereits bei 10 % Verschattung um 90 % ein.
Hier kann man bei dem EcoFlow 220W Solarpanel Entwarnung geben. Jedes einzelne Segment scheint hier für sich zu arbeiten. Das bedeutet, dass der Ertrag um 25 % sinkt, wenn eins der vier Segmente des Solarpanels abgedeckt wird. Verdeck man drei der Segmente sinkt die Leistung dementsprechend um 75 %. Wird das Modul vollständig abgedeckt, liefert es immer noch 5-10 W. Dies ist aufgrund der reflektierten Sonnenstrahlung, die durch die Rückseite eingefangen wird, zu erklären.
Testergebnis
Das EcoFlow 220 W Solapanel kann mit einer erstklassigen Verarbeitung und einer hohen Leistung aufwarten. Wir sind auch zuversichtlich, dass im Sommer die angegebenen 220 W spielend erreicht werden können. Der Einsatz der Tragetasche als Ständer funktioniert grundsätzlich gut. Allerdings gefallen uns die ausklappbaren Standfüße, wie man sie bei Anker oder Jackery findet, deutlich besser. Durch den Einsatz von gehärtetem Glas und der beidseitigen Belegung mit Solarzellen zählt das Solarpanel nicht unbedingt zu den Leichtgewichten. Dafür bietet es aber einen erhöhten Schutz gegenüber Umwelteinflüssen, kommt mit einer IP68 Zertifizierung und bietet selbst bei Verschattung noch eine ausgezeichnete Leistung.
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Habe auch dieses Panel hat nicht mal 1 Jahr durchgehalten ist gerade zurück zur Rep. oder Umtausch. Die Top Bewertung kann ich nicht nachvollziehen. Für die Aufstellung mit der Tasche ist das Teil viel zu schwer. Die Karabiner biegen sich auch sind nicht für diese Last geeignet. Außerdem gibt das Material an den Ösen nach wenn es heiß wird, ist wohl ikm Sommer so. Eine Öse ist schon rausgerissen die anderen folgen bald. Beim 160 W Panel funktioniert das weil es viel leichter ist. Aber Hauptproblem von einem Tag zum anderen Leistungseinbruch statt 180-220 bei voller Sonne kommen nur 50-60W… Weiterlesen »
Leider lagen uns im letzten Jahr zu den faltbaren Solarpanels keine Langzeittests vor. Die Produkte sind einfach noch nicht lange genug auf dem Markt. Glücklicherweise greift bisher noch die Garantie und das Panel wird vermutlich anstandslos getauscht werden. Du kannst uns gerne auf dem Laufenden halten, ob die Probleme mit dem neuen Panel auch auftreten.
Gruß
Michael
Hallo,
das Thema interessant mich eigentlich nicht, aber- es ist immer wieder eine Freude, die Beiträge von Michael zu lesen.
Alles, was ich von ihm gelesen habe zeugt von Sachverstand und der Umgang mit Sprache ist ohne Fehl und Tadel.
Danke!
Gruß Georg
Vielen Dank für das Lob 😁
Ich bin stets bemüht und sowas liest man wirklich gerne
Viel zu teuer. Einfach mal nach “SN-FL600W” suchen. Dahinter verbirgt sich ein Set aus 4x 200W Panels, 1x.Deye 600W Wechselrichter, 1 Kabel mit Schukostecker). Gibt es bei Alibaba für ~600$ und wird in Deutschland unter verschiedenen Namen für 999€ verkauft.
Hallo
Ja das Ecoflow Modul ist schon sehr hochpreisig. Es richtet sich aber vorwiegend ab Leute die Mobil ihre Powerstation laden möchten.Das Sn-Fl600W Set ist ja eher für den stationären Aufbau zum einspeisen. Man könnte dieses zwar auch zum Laden einer Powerstation verwenden, es wäre aber nicht besonders mobil und schlecht aufzustellen.
Das SN-FL600W Paket möchte ich nicht mobil im Einsatz haben. Da hinkt der Vergleich aber mehr als gewaltig.