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EarFun Air Testbericht – TWS mit vielen Features

Getestet von Erik am
Vorteile
  • Guter Sound, sehr plastisch…
  • umfangreiche Steuerung
  • Wireless Charging
  • gutes Praxiserlebnis
Nachteile
  • “Hall“ bei Videos
  • Geräuschisolierung beim Telefonieren
  • etwas zu teuer
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Bereit für einen neuen Mitspieler im True Wireless Game? Wir haben vom Hersteller die EarFun Air zur Verfügung gestellt bekommen, die sich schon bei den Features als direkte Konkurrenten zu meinen Anker Soundcore Liberty Air 2 empfehlen. Natürlich günstiger – fast um die Hälfte, nämlich 60 Euro sollen die EarFun Air kosten. Das geht auch günstiger, aber die praktischen Funktionen sollen dies rechtfertigen! Überzeugen die EarFun Air im Praxistest?

Wie auch die Anker Soundcore Liberty Air 2 lassen sich die EarFun Air über USB-C oder kabellos mit dem QI-Standard laden. Mit dem Smartphone koppeln sie sich automatisch schon beim Öffnen des Ladecase, bedient wird über Touch. Zudem können die EarFun Air automatisch pausieren und die Musik wieder fortsetzen, wenn man die Ohrhörer aus dem Ohr nimmt (Näherungssensor). Achja, den „bekannten“ iF-Designaward haben die EarFun Air auch erhalten, wie auch einen CES Innovations-Preis. Im Vergleich zu den Soundcore Liberty Air 2 fehlt die Anbindung an die Smartphone-App.

Die EarFun Air sind nicht das erste Produkt des Herstellers, mit den EarFun Free hat man bereits TWS Ohrhörer sowie zwei Bluetooth Lautsprecher, die EarFun UBOOM und EarFun GO im Sortiment.

Design / Verarbeitung / Lieferumfang

Wer das Stiel-Design nicht mag, wird nicht viel mit den EarFun Air anfangen können. Mit 2cm ist er aber nicht übermäßig lang, bietet aber genügend Halt zum Anpacken. Die nach außen sichtbare Seite ist mit glänzendem Kunststoff verkleidet, der Rest aus mattschwarzem Kunststoff. Alternativ werden die EarFun Air auch auf der Hersteller Website in Weiß gelistet – nur bei Amazon bisher noch nicht. Die Ohrhörer und das Ladecase sind aus weißem Kunststoff gefertigt.

Im Ohr sind sie maximal 19mm breit, nach außen hin fallen sie auf 14mm ab. Ein einzelner Earbud bringt 5,6g auf die Waage, das Ladecase 44,2g und zusammen 55,4g.

Das Ladecase ist recht kompakt und passt mit der leicht konvexen Form gut in die Hosentasche. Dieses misst 52mm in der Höhe, 53mm in der Breite und ist 34mm dick. Das Ladecase ist komplett aus mattschwarzem Kunststoff und hat in zwei Wochen nur dezente Kratzer gesammelt. Gegen Regen, Nässe und Schweiß sind die Ohrhörer auch mit IPX7 geschützt – das Case aber nicht.

Die Verarbeitung ist soweit gut und es fasst sich schön an: es wackelt nichts und das Scharnier des Deckels ist solide. Ein bisschen penible Kritik kann man doch anbringen: Aus dem Ladecase gehen sie recht schwer raus – der Magnet am Bodes ist stark -, der Deckel des Ladecases ist an der einen Seite nicht 100% passgenau und die Verarbeitung / das Material der Soundcore Liberty Air 2 ist etwas besser.

Lieferumfang: Schön gestaltet ist die Verpackung – Zum Aufklappen mit Schaumstoff und Anleitung einzeln verpackt. Neben dem Ladecase und den Ohrhörern gibt es noch ein USB-C auf USB-A Kabel zum Aufladen sowie gleich vier Größen an Ohrstöpsel-Paaren.

Pairing / Bedienung /Tragekomfort

Verbunden werden die EarFun Air über Bluetooth 5.0 mit dem Smartphone. Zur Audioübertragung steht AAC zur Verfügung, aptX allerdings nicht. Sehr positiv ist die blitzschnelle Kopplung: nach dem ersten Pairing öffnet man das Case und die Kopfhörer sind im selben Augenblick schon bereit. Nimmt man dann nur einen der Beiden raus, stellen die EarFun Air auf Mono Betrieb um.

Die Bedienung der Musik über die Kopfhörer braucht etwas Eingewöhnung: Es sind Touchfelder an den Enden verbaut, die sanften Druck benötigen.

  • 2x Tippen Links / Rechts: Pausieren / Wiedergabe fortsetzen
    • Anrufe: Anruf entgegenehmen / wieder auflegen
  • 2 Sekunden Halten Links / Rechts: Anruf ablehnen
  • 3x Tippen Rechts: Nächster Titel
  • 3x Tippen Links: Titel zurück
    • Links / Rechts Anrufe: Zweiten Anruf entgegennehmen und ersten Halten
    • Ohne Medienwiedergabe Links: Sprachassistenten aufrufen
  • Rechts gedrückt halten: Lautstärke erhöhen
  • Links gedrückt halten: Lautstärke verringern

Durch die Belegung mit Änderung der Lautstärke ist es nicht möglich, die Ohrhörer einzeln auszuschalten. Das geht nur mit dem Ladecase: automatisch Einschalten beim Öffnen das Ladecase und wieder Ausschalten beim Schließen.

Dazu kommt noch automatisch Pausieren und Fortsetzen der Medienwiedergabe über je einen Näherungssensor am Ohrhörer: Funktioniert ohne Probleme, sehr fix und ist ein tolles Feature. Austricksen lässt sich das Ganze mit dem Finger am Näherungssensor oder durch Doppeltipp auf das Touchfeld.

Neu Koppeln: Will man die EarFun Air neben dem Smartphone auch noch mit dem Tablet oder Computer verbinden, setzt man die Earbuds wieder zurück in das Case, hält den Button im Case für zwei Sekunden gedrückt und verbindet sich mit dem zweiten Gerät.

Sollten sich die EarFun Air nicht mehr miteinander oder mit dem Smartphone verbinden, setzt man sie in das Case (müssen geladen werden) und hält den Button für 5 Sekunden gedrückt bis die LEDs drei Mal Lila blinken. Dann löscht man die alte Verbindung auf dem Smartphone und koppelt die EarFun Air neu.

Tragekomfort: Die EarFun Air halten wie klassische InEar Ohrhörer nur über die Ohrstöpsel im Ohr. Klappt bei mir gut und ist auch beim schnellen Joggen kein Problem. Die Bauform ist zwar nicht ganz klein, aber es drückt zum Glück in den ersten Stunden nirgends. Nach gut 3 Stunden zwickt es dann ein bisschen am „Antitragus“. Zum Liegen auf der Seite sind die EarFun Air nicht geeignet, dafür sind sie groß.

Soundqualität der EarFun Air

Die lange Featureliste kann soweit schon mal überzeugen, aber wie sieht es beim Sound aus? Der Sound kommt bei den EarFun Air von je zwei 6mm Verbundtreibern, dadurch ist das Gehäuse im Gehörgang auch sichtbar ausgeformt.

Generell sind die EarFun Air recht neutral abgestimmt: Höhen, Mitten und Tiefen verhalten sich balanciert und auch die Bässe übersteuern erst im unangenehmen Lautstärkebereich von über 80%. In der Regel reichen 30-40% schon voll aus, um nicht an Klangdynamik einzubüßen und trotzdem teilweise die Umwelt mitzubekommen. Etwas mehr Bass dürften die EarFun Air haben, wie z.B. die Soundcore Liberty Air 2, aber das ist nun mal Geschmackssache.

Nun kommt aber der Punkt, der bei den EarFun Air TWS Kopfhörern hörbar hervorsticht: starke Räumlichkeit, hohe Dynamik und eine gewisse Exzellenz beim Klang. Das kommt zum einen durch die zwei Treiber, aber auch durch die Abstimmung. Bei Musik führt das zu einem Sound, den man klar besseren Kopfhörern zuordnen würde, zum Beispiel großen Over Ear / Gaming-Headset. Im Grunde klappt diese Räumlichkeit auch bei allen Musikgenres gut und führt zu einer deutlichen Aufwertung des Klangs.

Problematischer wird es bei Videos – soll ja mit dem Smartphone auch mal vorkommen, dass man nicht nur Musik hört. Bei den typischen YouTube Videos führt das zu einem hörbaren Hall, was unnatürlicher klingt, als man es von anderen Kopfhörern gewohnt ist. Geht man nun aber zu aufwendigen Fernsehproduktionen bei YouTube oder springt in die Netflix / Amazon Prime Video App, haben wir das Problem mit der zu starken Räumlichkeit nicht mehr. ´

Zwischenfazit Klang: Mir gefällt der Klang der EarFun Air und ich nutze sie gerne zum Sport. Mit den teureren Anker Soundcore Liberty Air 2 zur Hand hat man auch nicht das Gefühl “jetzt wieder die günstigen TWS nutzen müssen“. Die Räumlichkeit holt viel raus an Klang, verträgt sich aber nicht gut mit Videos oder integrierten Equalizern des Smartphones – z.B. OnePlus Dolby Atmos Music.

Mikrofone: ANC und Telefonieren

Bei den Features ist zwar Active Noice Cancelling angegeben, aber wenn es wirklich an Bord ist – es lässt sich auch nichts manuell ein- oder ausschalten –, dann arbeitet es maximal im Hintergrund. So passen mir die mitgelieferten Ohrstöpsel schon sehr gut und es werden viele Störgeräusche abgeschirmt. Ab 60% Lautstärke bekommt man auch kaum noch was vom KFZ-Verkehr mit, wenn man auf dem Rad unterwegs ist.

Mit den vier Mikrofonen, zwei pro Seite, soll also auch Telefonieren und Sprache gut funktionieren. Dabei filtern zwei der Mikrofone Nebengeräusche raus – Was in der Praxis aber nicht klappt. In belebter Umgebung hat mich mein Gesprächspartner einfach kaum verstanden. Befindet man sich dann wieder daheim, ist alles Bestens und die Earfun Air eignen sich super zum Telefonieren.

Akkulaufzeit

EarFun Air Testbericht True Wireless InEars 4EarFun verspricht für die Air eine Akkulaufzeit von insgesamt 35 Stunden an: 7 Stunden plus nochmal 28 Stunden mit dem Ladecase. Verbaut sind in den Ohrhörern je 55mAh Akkus und im Ladecase 500mAh. So lassen sich die Ohrhörer noch circa 3,5 mal im Case aufladen. Sind die 55mAh Akkus komplett leer, werden sie in zwei Stunden komplett geladen und in 20 Minuten hat man Strom für zwei Stunden Musikgenuss.

EarFun Air Testbericht True Wireless InEars 2Mit den EarFun Air einzeln komme ich bei circa halber Gesamtlautstärke auf eine Akkulaufzeit von 5:30 Stunden am Stück – etwas leiser sind auch 6:00 Stunden drin. So sollte man insgesamt bei circa 20 Stunden landen – damit lässt es sich definitiv gut leben. Über den Ladestand informiert die LED vorne am Ladecase: Grün bis 30% Batterie und darüber, 30 bis 10% in Orange und unter 10% in Rot. Dasselbe Spiel auch beim Aufladen des Ladecase. Über USB-C lädt man das Ladecase inklusive leerer Kopfhörer in 2:30 Stunden komplett auf, kabellos dauert es gut 5 Stunden.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Die zwei Wochen Praxistest mit den EarFun Air waren definitiv eine Freude und konnten meine Anker Soundcore Liberty Air 2 gut ersetzen. So bieten sie ähnliche Features, eine Umgewöhnung war also kaum nötig, und auch der Sound hört sich sehr „Premium“ an.

Die Features funktionieren gut, gerade die Trageerkennung mit automatischem Musik pausieren und fortsetzen ist äußerst praktisch. Dazu kommt eine ordentliche Akkulaufzeit, Aufladen mit USB-C und ein guter Tragekomfort. Nicht mithalten können die EarFun Air mit den Soundcore Liberty Air 2 hinsichtlich des Sounds und der Mikrofone. Sie bieten kein aptX sowie auch keine Soundcore App mit den zahlreichen Equalizern. Der Klang ist gut, ausgewogen und wird mit der Räumlichkeit auch recht hochwertig, es gibt aber noch Luft nach oben.

Für 60€ sind die EarFun Air definitiv eine gute Alternative, wenn man True Wireless InEars sucht, die einfach ein paar mehr Features bieten.


Gesamtwertung
77%
Design / Verarbeitung
70 %
Tragekomfort
80 %
Soundqualität
80 %
Sprachqualität
70 %
Akkuleistung
90 %
Preis/Leistung
70 %

Preisvergleich

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Owo
Gast
Owo (@guest_67029)
4 Jahre her

Mal so als Info. Kopfhörer sind auf dem Fahrrad offiziell gar nicht erlaubt. Zumindest nicht beide gleichzeitig.

Ich hab dafür schon mal 25€ Strafe gezahlt.

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