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Die Earfun Air Pro 3 bieten eine umfangreiche Ausstattung mit aptX Adaptive und Active Noise Cancelling (ANC), das Störgeräusche um 43 Dezibel reduziert. Diese TWS-Kopfhörer sind also mit Spezifikationen der Oberklasse ausgestattet, kosten aber nur 80 €. Zudem starten sie mit Vorschusslorbeeren in den Praxistest, denn schon die Earfun Air Pro 2 überzeugten im Praxistest. Gut drei Wochen begleiteten mich die Earfun Air Pro 3 nun durch Büroalltag und zum Sport – Erweisen sie sich als Geheimtipp in der Praxis oder bleiben sie hinter den Erwartungen zurück?
Vergleich zu den EarFun Air Pro 2
Auch wenn der Name ziemlich nach typischen “China Kopfhörern“ klingt, ist der Hersteller auch im hochpreisigen Segment vertreten und lieferte in unseren Praxistests bisher immer ab. Dazu bin ich persönlich auf den Nachfolger gespannt: Die Earfun Air Pro 2 begleiten mich nun seit langer Zeit beim Joggen: lebendiger Klang, guter Sitz, die Sensortasten reagieren nicht willkürlich auf Schweiß und sie funktionieren noch immer tadellos.
Die Earfun Air Pro 3 sind recht ähnlich zu den Vorgängern, bieten aber ein paar Neuerungen. Klar ist das Design etwas anders und auch die App ist ein nettes Gimmick. In der Praxis machte die Anpassung der Tastenbelegung und das breitere Klangbild den Unterschied. Schauen wir uns auch die technischen Spezifikationen der EarFun Air Pro 3 im Vergleich an:
- kraftvolles Klangbild & guter Bass...
- Pass-Through Mode exzellent...
- dezentes Design
- Akkulaufzeit & Wireless Charging
- 6 Paare Ohrstöpsel
- ...Soundabstimmung muss man mögen
- ...ANC solide, aber nicht ganz so gut
- kein AptX
- Näherungssensor reagiert teils zu sensibel
EarFun Air Pro 3 | EarFun Air Pro 2 | |
Farben: | Glänzend Schwarz | Glänzend Schwarz |
Maße Case: | 60 x 50 x 31mm | 65 x 52 x 31,8mm |
Gewicht: | Ohrhörer: 2 x 5,15g
Ladecase: 42,3g Zusammen: 52,7g |
Ohrhörer: 2 x 3,5g
Ladecase: 46g Zusammen: 53g |
Staub & Wasser: | IPX5 | IPX5 |
Sound /
Treiber: |
11mm Treiber | 10-mm-Titanium-Komposit-Audiotreiber |
Audio Codec: | aptX adaptive, AAC, LC3, SBC | AAC, SBC |
Bluetooth: | 5.3 | 5.2 |
Active Noise Cancelling: | adaptive Hybrid Geräuschunterdrückung:
-43db |
adaptive Hybrid Geräuschunterdrückung:
-40db |
Mikrofone: | 2 x Noise Cancelling
1 x Stimme / Anrufe |
2 x Noise Cancelling
1 x Stimme / Anrufe |
Akku: | Ohrhörer: 54mAh
Ladecase: 520mAh |
Ohrhörer: 45mAh
Ladecase: 500mAh |
Laufzeit: | ANC: 7:00
Kombiniert: 37:00 Ohne ANC: 9:00 Kombiniert: 45:00 |
ANC: 6:00
Kombiniert: 30:00 Ohne ANC: 7:00 Kombiniert: 34:00 |
Aufladen: | USB-C & QI Wireless
Ohrhörer: 1:00 Ladecase mit USB-C: 2:00 Ladecase über QI: 3:30 |
USB-C & QI Wireless
„10 Minuten für 2 Stunden Laufzeit“ Ohrhörer: 1:00 Ladecase mit USB-C: 2:00 Ladecase über QI: 3:30 |
UVP & Preis: | 80€ | 70€ / ca. 53€ |
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Die Earfun Air Pro 3 sind wie die Vorgänger einfach gestaltet. Statt des Mix aus mattem und glänzendem Schwarz, sind die Außenseiten der Air Pro 3 in stahlgrauer Farbe mit dezentem Schriftzug des Herstellers gefertigt. Ein einzelner Ohrhörer misst 32 x 30 x 25 Millimeter und wiegt 5,15 Gramm.
Ladecase: Das Ladecase hat man beim Nachfolger etwas umgestaltet, im Grunde bleibt es aber gleich. Gefertigt ist es aus schwarz-mattem Kunststoff und misst 60 x 50 x 31mm bei einem Gewicht von 42,3g bzw. insgesamt 52,7g. Die Form ist nun etwas kleiner und eckiger, allerdings gibt es auch kleinere Ladecases auf dem Markt, wie z.B. die Google Pixel Buds A. Statt einer LED sind vorn nun drei verbaut, die den Akkustand anzeigen. Am Case befindet sich hinten der USB-C-Anschluss und innen ein Button zur Kopplung oder zum Zurücksetzen. Der Deckel schwingt nach oben hin auf und sitzt stabil im Scharnier. Die Ohrhörer selbst halten magnetisch im Case. Die Verarbeitung ist soweit tadellos und das Design gewohnt zweckmäßig.
Lieferumfang der Earfun Air Pro 3: Im Karton legt der Hersteller zudem noch ein USB-A auf USB-C Ladekabel, Schnellanleitung und Garantiekarte sowie vier Größen an Ohrstöpseln bei.
Tragekomfort der Earfun Air Pro 3
Die Earfun Air Pro 3 sitzen recht sicher im Ohr. Die Form mit dem Stiel muss man mögen, daran lassen sich die In-Ears aber gut anpacken zum Einsetzen. Mit den vier Größen an Ohrstöpseln (XS, S, M, L) findet man sicher einen abdichtenden Sitz. Die Stöpsel könnten für meinen Geschmack etwas länger sein bzw. tiefer ins Ohr hinein gehen und das Silikon dicker sein. Mit den normalen runden Aufnahmen kann man allerdings auch jeden beliebigen eigenen Ohrstöpsel nutzen.
Sonst sitzen die Earfun Air Pro 3 gut im Ohr und drücken nicht. Auf der Seite liegen kann man hingegen nicht und jetzt gerade im Winter, ist eine Mütze darüber auch nicht besonders ideal. Beim Sport oder Joggen verrutschen sie nicht. Eine Trageerkennung ist leider nicht mit an Bord (automatisches Pausieren beim Herausnehmen).
Soundqualität
Im Vergleich zu den Air Pro 2 mit den dynamischen 10mm-Treibern aus einem Titan-Verbundswerkstoff, werden die Wool-Treiber mit 11mm noch ein Stückchen größer. Auf Dual-Treiber verzichtet man hingegen. Dafür gibt es ein anderes Upgrade: Der Sound wird nun zu den Ohrhörern mit hochwertigen Audio-Codecs übertragen. Dafür stehen Bluetooth 5.3, mit LE (Low Energy) und LC3 (effizienter in der Übertragung) und aptX adaptive mit kompatiblen Smartphones bereit. Über die neue Earfun-App können Equalizer-Presets angelegt und das Klangbild nach Geschmack angepasst werden.
Klang der EarFun Air Pro 3
Wie auch schon die Vorgänger ist das gesamte Klangbild druckvoll, lebendig und tiefenbetont. So liefern die Earfun Air Pro 3 einen durchaus voluminösen Klang und stellen im tiefen Bereich einzelne Details gut dar. Einen Schritt nach vorn haben die Ohrhörer auch bei den Mitten hingelegt: Diese sind jetzt präsenter und gut voneinander differenzierbar.
Es gibt aber auch Schwachstellen. Die Höhen gehen teils unter und dem Klang fehlt es an etwas Klarheit. Wir reden hier von dem HiFi-Erlebnis, das Kopfhörer im bezahlbaren Bereich wie die Sennheiser Momentum 4 oder Sony WF-1000XM4 (zum Test) etwas besser zur Geltung bringen.
Das bestätigte sich auch in der Praxis. Daheim war mir der lebendige Sound teils zu viel des Guten und auch passte das Klangbild nicht so recht zu Podcasts. Unterwegs kommen die Earfun Air Pro 3 schon besser zur Geltung. Zudem sind die Ohrhörer nicht windanfällig: Selbst beim Radfahren dringt kein Rauschen durch.
Active Noice Cancelling
Reduzierten die Vorgänger Umgebungsgeräusche noch um –40 Dezibel, wirbt Earfun bei den Air Pro 3 mit –43 Dezibel. Die Störgeräusche werden über die jeweils drei Mikrofone pro Seite aufgenommen. Die Wahl hat man zwischen „Normal“ (ohne ANC), „Rauschunterdrückung“ (ANC) und “Transparent”. Bei letzterem werden besonders Geräusche in mittlerer und hoher Tonlage z.B. Stimmen, durchgeschleust.
Das Active Noice Cancelling arbeitet so weit zufriedenstellend. Dabei werden nicht gezielt Tonlagen herausgefiltert – bei den Sony WF-1000XM4 ist es deutlich hörbar – sondern die gesamte Kulisse wird reduziert. So dringen besonders laute und plötzliche Geräusche immer noch durch, aber man hat trotzdem mehr Ruhe. In belebten Gegenden, im öffentlichen Nahverkehr oder dem Fitnessstudio werden der allgemeine Geräuschpegel und sonore (gleichbleibende) Frequenzen fast eliminiert, während plötzliche schrille Geräusche noch durchdringen.
Sprachqualität der EarFun Air Pro 3
Pro Seite sind drei Mikrofone verbaut, die Störgeräusche für das ANC und die Sprache beim Telefonieren aufnehmen. Die Earfun Air Pro 3 arbeiten zudem mit der cVc 8.0 Technologie, um Hintergrundgeräusche herauszufiltern, damit nur die Sprache übertragen werden. Dabei werden nicht alle Störgeräusche eliminiert, aber zumindest der allgemeine Pegel hörbar gesenkt. Die Stimme wird klar übertragen und auch eine Dynamik kommt auf. Hinsichtlich der Reichweite kann man ruhig das Smartphone im Raum nebenan liegen lassen, ohne dass die Verbindung beeinträchtigt wird.
Pairing & Konnektivität
Mit dem Smartphone werden die Earfun Air Pro 3 über Bluetooth 5.3 gekoppelt. Nach erstmaliger Koppelung wird die Verbindung beim Öffnen des Ladecase binnen Sekunden automatisch hergestellt. Ein neues Gerät lässt sich durch Drücken des inneren Buttons im Case verbinden.
Ein Qualcomm QCC3071 SoC kümmert sich unter anderem darum, dass die EarFun Air Pro 3 auch einzeln voneinander genutzt werden können: Zum Beispiel nur den Linken einsetzen als Headset beim Autofahren. Dank Multi-Point können die EarFun Air Pro 3 mit zwei Geräten gleichzeitig die Verbindung halten. So kann man auf dem Tablet einen Film anschauen und bei einem ankommenden Anruf auf dem Smartphone per Tipp wechseln. Als Extra gibt es noch einen Spielemodus, der Latenz auf <55ms herabsenkt. Im Praxistest aktivierte er sich zusammen mit dem Game-Mode des Smartphones.
App – EarFun Audio
Inzwischen „braucht“ jedes Gerät eine App, sogar der Staubsauger: Bei den kabellosen Ohrhörern hat sich dies ebenfalls eingebürgert. In der Theorie lassen sich viele Funktionen darüber integrieren (z.B. bei Sony). Auch Earfun hat nun eine App entwickelt, um auf den Zug aufzuspringen.
Zur Nutzung braucht es die App aber nicht zwingend. Verfügbar ist sie für Android im Play Store oder auch für iOS im App-Store. Zum Start koppelt man die Earfun Air Pro 3 wie gewohnt mit dem Smartphone und wählt sie danach in der App aus. Einen Account muss man nicht erstellen. Folgende Funktionen stehen damit bereit:
- Akku: Ladestand der einzelnen Ohrhörer und des Ladecase
- Wahl zwischen den ANC-Modi: Normal, Geräuschunterdrückung, Transparenz
- Equalizer: Earfun hat ein paar Presets vorbereitet, man kann aber auch eigene Equalizer anlegen und abspeichern
- Button-Belegung: Die wohl beste Funktion – Alle Touchbefehle lassen sich neu anlegen
- Firmware aktualisieren: Im Praxistest kam ein Update auf die EarFun Air Pro 3.
Akkulaufzeit der EarFun Air Pro 3
Die Kapazität der einzelnen Akkus hat EarFun gesteigert und die Laufzeit auf dem Papier um ca. 2 Stunden erhöht. Die einzelnen Ohrhörer bieten 54mAh und sollen 9 Stunden am Stück bzw. 7 Stunden mit aktiviertem ANC durchhalten. Das Ladecase hat 520mAh und lädt die Air Pro 3 circa 4-mal wieder auf. So kommt man je nach Lautstärke und ANC auf eine Gesamtspielzeit von 36 Stunden. Im Praxistest hielten die EarFun Air Pro 3 bei 70% Lautstärke und ANC ziemlich genau 6 Stunden durch. Nach 15 Minuten nachladen im Case, zeigte das Smartphone dann schon wieder 30% Akku an. Das Ladecase selbst wird über USB-C in 2 Stunden vollgeladen oder über Wireless Charging in 3,5 Stunden.
Testergebnis
Die Earfun Air Pro 3 entwickeln sich in den maßgebenden Bereichen sinnvoll weiter. Gerade der Einsatz der vielen neuen Standards ist lobenswert. Der Klang ist noch immer gut, aber auch besonders: So spricht man lediglich Nutzer an, die zum einen mit solchen Stiel-Ohrhörern kein Problem haben und zum anderen den lebendigen tiefenbetonten Klang bevorzugen. Das größte Problem hingegen ist der Preis. Die Earfun Air Pro 3 sind definitiv ihr Geld wert. Mit der langen Feature-Liste, dem guten Klang und brauchbaren ANC müssen sich die Kopfhörer vor der Konkurrenz nicht verstecken.
Als Alternativen empfehlen sich die Xiaomi Buds 3 (zum Test) als Preis-Leistungs-Tipp, die Xiaomi derzeit zur halben UVP vertreibt, die Edifier Neo Buds Pro (zum Test) in der gleichen Preisklasse oder auch die klangstarken Soundcore Liberty 3 Pro (zum Test), die gut ein Jahr später zum Spitzenpreis vertrieben werden.
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