Quizfrage: Was ist noch cooler als ein Ambilight am Fernseher zu haben? – Richtig! Zwei Ambilights am Fernseher! Ok, Spaß beiseite. Keiner würde so verrückt sein und auf den Gedanken kommen, seinen Philips Fernseher mit einem weiteren Ambilight auszustatten – Ähm … außer wir!
Wir haben heute ein neues Gadget aus dem Hause Govee am Start, nämlich das Govee Dreamview T1 Pro. Und um einen guten Eindruck davon zu erhalten, wie dieses nachrüstbare Ambilight mit dem Original mithalten kann, musste ich auf meinem 55-Zoll Philips OLED noch eine weitere Leiste kleben. Ok, zugegeben, es sieht echt ein wenig #creative aus, was ich da veranstaltet habe, doch es sollte bei mir nicht dauerhaft im Einsatz bleiben.
Warum man überhaupt eine Ambilight Alternative braucht, liegt darin, dass das Patent von Philips über das Ambilight offensichtlich noch nicht abgelaufen ist. Das eingetragene Patent aus dem Jahr 2002 ist nunmehr stolze 20 Jahre alt und müsste eigentlich zur freien Verfügung stehen, allerdings ist noch nicht ganz klar, ob es an fehlendem Interesse anderer Hersteller liegt oder Philips etwas getrickst hat, um noch weitere 5 Jahre herauszuholen. Wie auch immer, Tatsache ist, dass bis zum heutigen Tag kein anderer Hersteller ein Ambilight fest integriert mitliefert außer Philips.
Das Dreamview T1 von Govee, das von unserem lieben Jonas getestet wurde, ist ein Meilenstein in Bezug auf Preis-Leistung, was das Ambilight-Upgrade für deinen Fernseher betrifft. Lies bitte zuerst seinen Test, da das Dreamview T1 größtenteils identisch ist und ich andere Schwerpunkte setze.
Das wirklich Vorteilhafte an dieser Version ist, dass es ein Set ist, das das Dreamview T1 mit den Flow Plus-Lichtbalken kombiniert, die auch einzeln erhältlich sind. Ich werde hier mit dem Original Ambilight von Philips vergleichen, also seid gespannt, was dabei herauskommt. So viel kann ich euch verraten: Jedes Ambilight hat seine Vorteile, und am Ende des Tests kannst du entscheiden, welches für dich am interessantesten ist.
Lieferung und Aufbau des Govee Dreamview T1 Pro
Um sich wiederholende Worte zu sparen, schaue für den Aufbau gerne bei Jonas im Test vorbei. Ebenso hilfreich ist sein Tipp mit der Kamera! Mein Tipp an dieser Stelle: Schließe als Erstes die Steuereinheit an den Strom an und verbinde dich mit der Govee-App. Diese führt dich dann schrittweise durch ein wirklich gutes Erklärvideo, welches du hier finden kannst.
Das Zubehör und auch die Verpackung lassen keine Wünsche offen. Zusätzlich zu den wichtigsten Hauptelementen finden wir auch noch etliche Lichtstreifen-Clips, die den sicheren Halt des LED-Streifens am Fernseher gewährleisten sollen.
Der LED-Streifen ist nicht mit einem einfachen doppelseitigen Klebeband versehen, sondern mit einem gummiartigen Klebstoff, der überaus stabil und langlebig ist. Somit sind die Clips für den Streifen an sich nicht zwingend notwendig, doch in der ein oder anderen Lage durchaus hilfreich.
Die einzelnen LED-Streifen werden mit einem hochwertigen Kabel verbunden, das auf beiden LED-Streifenenden durch einen stabilen Schrumpfschlauch befestigt ist. Bei den LEDs handelt es sich um RGBIC-LEDs, was im Klartext bedeutet, dass klassische RGB-LEDs einzeln über einen IC (Steuerchip) angesteuert werden können. Govee verwendet hier wie beim Dreamview T1 30 LEDs pro Meter, was absolut ausreichend ist und deutlich mehr LEDs als bei Philips sind. Zusätzlich ist der LED-Streifen dank IP65 gegen Schmutz und Wasser geschützt.
Die Lightbars sind sehr solide verarbeitet. Das mattschwarze Plastik der Bars wirkt nicht billig und auch die Standfüße sind überaus stabil und wirken hochwertig. Zudem gibt es eine Einfräsung für eine Wandhalterung an der Rückseite, welche für mich aber nicht wirklich hilfreich erscheint.
Leider wirkt die ganze Optik auch nicht ganz so edel, wenn man sich vorstellt, dass diese dann deutlich sichtbar im wichtigsten Raum des Hauses stehen werden. Hier hätte ich mir eine bisschen edlere (“pro“hafte) Variante gewünscht in Alu oder Hochglanz, um den WAF (wife acceptance factor) deutlich zu erhöhen. Hinter der Milchplastik(glas)-abdeckung der Lightbars verstecken sich 6 RGBIC LEDs pro Lightbar, welche auch einzeln ansteuerbar sind, wie der Name schon verraten hat.
Die Kamera, welche hier die Auswertung unserer Bildinhalte übernimmt, ist ebenfalls gut verarbeitet und löst mit 1080p auf. Schade nur, dass diese nicht umklappbar ist und auch nicht wirklich gut für flache Fernseher designt wurde. Zu guter Letzt steht hier noch die Steuereinheit im Raum, welche unfassbar klein für die wirklich umfangreichen Funktionen ist. Es ist übrigens dieselbe Einheit, wie auch beim T1. Ihr könnt also auch einfach die Lightbars upgraden, wenn ihr schon einen T1 besitzt.
Zusammenfassend kann man sagen, Govee liefert mal wieder ordentlich ab: schlicht, solide und funktionell, wie man es gewohnt ist.
Einrichtung und Kalibrierung
Schaut euch dazu bitte auch hier den Testbericht von Jonas an, falls noch nicht geschehen, da er einen sehr hilfreichen Tipp gibt für alle, die keine Klebepads auf ihren Fernseher kleben wollen. Ansonsten verläuft die Einrichtung problemlos und bildlich perfekt unterstützt über die APP ab. Zu beachten wäre hier, dass wir uns nur über ein 2,4GHz Netzwerk verbinden können, was für mich mittlerweile auch nicht mehr ganz up-to-date ist.
Es gibt übrigens hier auch ganz interessante Lösungen, was die Kameraplatzierung angeht. Das Dreamview T2 Setup ist hier deutlich fortschrittlicher, was die Halterung angeht und wäre auch an dieser Stelle das “pro“haftere Set für mich gewesen.
Ich persönlich würde die Platzierung an der Unterseite empfehlen, da die Kamera am oberen Rand wirklich keine schöne Lösung ist. Der Aufbau und die Einrichtung dauert ca. 15min, wenn der TV gut erreichbar und vorbereitet ist. Die langen Verbindungskabel stören dabei ein wenig, wenn man einen modernen 55“ Fernseher hat. Bei 65“ ist das allerdings kein Problem mehr. Beachtet also dringend vor dem Kauf die Größe eures Fernsehers und auch das Gehäusedesign auf der Rückseite.
Ergebnis und Vergleich
Das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Das Ambilight macht das was man erwartet, allerdings nicht perfekt. Geschuldet ist das der verwendeten Technik. Da Govee nicht wie Philipps das native TV Signal abgreift, sondern einen Umweg über die Kamera macht. So ist das Endergebnis zum einem leicht verzögert und auch gegen Umgebungseinflüsse nicht abgesichert, zum anderen bleibt hier der Wermutstropfen mit der Ästhetik. Govee zeigt hier sogar sehr offen, was alles für Probleme mit der Beleuchtung im Raum entstehen können, was alles andere als perfekt ist. Richtig gutes Ambilight hat man letztendlich nur, wenn alles dunkel ist.
Auch der Grundweißwert des LED-Streifens ist nicht optimal, sondern recht rosa. Zwar kann man diesen in der APP noch anpassen, allerdings nur bei der TV-Wiedergabe. Selbst dann gibt es aber immer noch einen sichtbaren Unterschied in der Farbwiedergabe im Vergleich mit den Lightbars bei einigen Farben.
Ebenso stört mich, dass schwarze Bereiche nicht aus bleiben, sondern teils mit zufälligen Farben gefüllt werden. Philipps kann das übrigens auch noch nicht bei allen Modellen und füllt schwarze Bereiche mit weißem Licht. Für mich als OLED-Fan ein Unding. Das einzige Ambilight, was dieses Problem wirklich gut löst, ist das Hyperion Ambilight über den Raspberry Pi.
Auch ein kleiner Nachteil für mich ist die unflexible Größe der Lichtstreifen, bzw. die langen Kabel, was bei einem modernen 55“ zu einem sichtbaren Problem werden kann. So hätte ich das Ambilight gerne für meinen Gaming-Monitor verwendet, leider sind die Streifen hier aber zu lang und nicht anpassbar.
Hat man allerdings mit den oben aufgeführten Schwächen des Govee Dreamview T1 Pro kein Problem, dann bekommt man hier im Gegensatz zum Philips Ambilight ein sehr individuell anpassbares und dynamisches Ambilight. Bewegungen werden deutlich besser umsetzt als beim Philips Ambilight und das zu einem erschwinglichen Preis.
Ein weiteres dickes Plus, was für das Dreamview T1 pro spricht, ist die umfangreiche App, die auch die Interaktion zwischen mehreren Geräten ermöglicht. Die Software schafft damit mehr als überragende Lichteffekte bei Musik oder passiver Beleuchtung des Raumes.
In der APP kann man sich lange austoben und entdeckt immer wieder Neues in den Einstellungen oder in Updates, was wirklich Spaß macht. Die Lightbars verstärken den Effekt dabei deutlich und machen das Bild sehr dynamisch und lassen Inhalte sehr viel größer erscheinen.
Testergebnis
Das Govee Dreamview T1 Pro Set ist ein wirklich gut gelungenes und günstiges Licht-Upgrade für Fernseher in der Größe von 55-65 Zoll. Das Ambilight, die Musikeffekte oder auch nur die indirekte Beleuchtung ist überaus vielfältig und hervorragend umgesetzt. Durch die zusätzlichen Light-Bars bekommt das Bild noch mehr Dynamik und lässt sämtliche Inhalte größer wirken, als es in Wirklichkeit ist. Die hauseigene App interagiert mit euren Lichtern schnell, zuverlässig und ist sehr umfangreich gestaltet. Leider ist das Ambilight nicht ganz so perfekt wie das Original, da hier eine Kamera das abgespielte Bild erst analysieren muss. Das kostet Zeit, was in den meisten Fällen aber nicht auffällt. Zum einen werden kleinere Details nicht umgesetzt, zum anderen wirkt sich die Umgebung auch auf unsere Ambilight aus. So kann man bei einer hellen Umgebung das Ambilight zwar nutzen, allerdings nur mit Abstrichen in der Farbwiedergabe und bei der Genauigkeit. Kann man mit den Schwächen allerdings leben und macht man das Beste aus der vorhandenen Technik, ist das Upgrade absolut empfehlenswert und ein richtiger Hingucker in vielen Situationen.
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Danke für den Hinweis. Hab ich geändert. LG und schönes WE