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Seit 4 Wochen wischt und saugt der Dreame L20 Ultra bei mir zu Hause wie ein Weltmeister. Das Gerät ersetzt gerade den Dauerbrenner Dreame W10. In den letzten Monaten haben sich auch einige andere Modelle an meiner Wohnung versucht. Ob und für wen sich die 1000€ für einen Wisch-/Saugroboter wirklich lohnen, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Testbericht. Der L20 Ultra ist das aktuelle Spitzenmodell im Dreame Line-up und mit einer vollständigen Service-Station ausgestattet.
Bedenkt man den nicht unerheblichen Preisunterschied zwischen dem direkten Vorgänger L10S Ultra, werfen wir gleich an dieser Stelle kurz einen Blick auf die eigentlichen Unterschiede. Der L20 Ultra bieten neben sämtlichen Funktionen des Vorgängers noch ein ausfahrbares Wischpad an der Seite, die Wischpads können für eine nachträgliche Reinigung des Teppichs in der Station zurückgelassen werden, eine starke LED sorgt für bessere Sicht, die Tanks der Reinigungstation wurden vergrößert, die Saugleistung auf dem Papier auf 7000 Pascal angehoben und auch der deutlich größere 6400 mAh Akku ist noch ein entscheidender Unterschied. Was die Preis-Leistung angeht, bleibt der Dreame L10S Ultra (Zum Test) dennoch unsere klare Empfehlung, wenn man kaum Kompromisse eingehen will. Der L20 Ultra ist im Übrigen auch für das kommende Dreame System für den Wasseranschluss gerüstet. Falls das für euch in Zukunft eine Option sein sollte für einen noch besseren autarken Betrieb. Jetzt aber zum Test des Dreame L20 Ultra.
Lieferumfang des Dreame L20 Ultra
Der L20 Ultra wird in einem großen und schweren Karton geliefert. Darin ist neben der bereits zusammengebauten Station und dem Sauger selbst alles an Zubehör quasi einmal enthalten. Also mit einmal Putzmittel, einem Paar Wischpads, einem Staubbeutel, einem Hepa-Filter, einer Seitenbürste und einer Hauptbürste ist alles mit dabei, was man für die Inbetriebnahme des Saugers benötigt. Bei der sogenannten “Complete Edition” gibt es dann noch Zubehör für die Verschleißteile mit dazu:
- 1 x Hauptbürste
- 2 x Seitenbürste
- 3 x Hepa-Filter
- 3 x Staubbeutel
- 6 Paar Wischpads
- 3 x Reinigungsmittel
Der 3 Liter Staubbeutel wird je nach Nutzung und Schmutz irgendwann voll sein und auch das Reinigungsmittel aufgebraucht. Die Haltbarkeit der Bürsten und des Hepa-Filters ist hingegen deutlich länger. Rechts im Screenshot seht ihr den Zustand nach 11 Reinigungen und 500m² Fläche. Günstiges und teilweise auch hochwertiges Zubehör findet ihr problemlos über Aliexpress. Auch bei Amazon, nur etwas teurer.
Design und Verarbeitung
Dreame bleibt wie die meisten Hersteller auch im L20 Ultra dem runden Design treu. Für bessere Sauberkeit in Ecken und an Kanten soll ein ausfahrbares Wischpad sorgen. Ob das wirklich messbar sauberer macht und damit weitere Nachteile verbunden sind, lest ihr unten bei Wischleistung. Der Dreame L20 Ultra misst die üblichen 35 x 35 x 10,38 Zentimeter (mit Laserturm), ist mit 4,3 Kilogramm aber ziemlich schwer. Da man den Sauger kaum in die Hand nimmt und 4,3 Kilogramm auch noch für jeden zu tragen sind, macht das allerdings auch nichts weiter. Innerhalb des Saugers befindet sich ein 300ml Staubbehälter und ein 80ml Wassertank. Den Staubbehälter kann man entfernen und entleeren, auf den Wassertank am Sauger selbst hat man hingegen keinen Zugriff. Der ist dafür da, um während der Reinigung die beiden Wischpads feucht zu halten.
Ansonsten ist der Dreamebot L20 Ultra aufgebaut wie die meisten anderen Saugroboter auch. An der Unterseite sorgt eine einzelne Seitenbürste dafür, dass der Schmutz in Richtung des saugstarken Schlunds mit Vollgummi-Rolle befördert wird. Hauptbürsten ohne “Bürsten” sind mittlerweile Standard, von anderen Anbietern kennen wir mittlerweile aber auch Duo-Roller (also zwei Bürsten). Einen großen Unterschied in der Praxis macht das kaum, aber es sind die kleinen Dinge, die einfach den Unterschied machen. Die Seitenbürste des Dreame L20 Ultra ist nicht verschraubt und kann binnen Sekunden abgelöst und von Haaren befreit werden. Auch bei der Hauptbürste ist das in wenigen Sekunden erledigt und alle Haare sammeln sich links und rechts an der Seite. Wer langhaarige Mitbewohner hat, wird das zu schätzen wissen. Ansonsten sind noch die Halterungen für die beiden Wischpads mit ausfahrbarem Arm an der Unterseite zu finden. Absturzsensoren sind auch 4 Stück direkt sichtbar.
Die Oberseite des Saugers ist geprägt durch einen goldenen Dreame-Schriftzug und den ebenfalls goldenen Laser-Turm. Die üblichen 3 Tasten sind auch beleuchtet und wie gehabt mit Power, Zurück zur Station und Spot-Reinigung belegt. Unterstützt wird der Laser bei der Navigation durch die Kamera an der Vorderseite des Saugers. Neu sind hier auch die hell leuchtenden LEDs, womit der Sauger auch problemlos im Dunkeln arbeiten kann und nichts übersieht. Die Ladekontakte sind wie gehabt hinten und vorn ist natürlich auch ein großer Bumper untergebracht, der allerdings in der Praxis gar nicht mehr so oft zum Einsatz kommt. Nimmt man den magnetisch befestigten Deckel ab, wird die blaue WLAN-LED, der WLAN Reset-Knopf und der herausnehmbare Staubbehälter sichtbar. Auch ein QR-Code für die Verbindung mit dem Sauger ist dort zu finden. An der Verarbeitung des Dreame L20 Ultra kann man eigentlich nicht aussetzen. Der Aufbau wirkt durchdacht, der Gerät fühlt sich hochwertig an und alles sitzt sicher und fest.
Die mächtige Servicestation des Dreame L20 Ultra
Ein möglichst langer autarker Betrieb hängt natürlich auch von der Größe des Frisch- und Schmutzwassertanks eines Saugroboters ab. In der 42,7 x 50,0 x 60,8 Zentimeter großen Servicestation sind ein 4,5 Liter Frischwasser– und 4 Liter Schmutzwassertank untergebracht. Die Station wiegt 13,3 Kilogramm ohne Wasser. Spätestens nach einer Woche muss der Schmutzwassertank entweder aufgrund von fehlendem Frischwasser oder aber aufgrund von Gestank entleert werden. Nicht falsch verstehen, den Gestank nimmt man erst wahr, wenn man den Schmutzwassertank öffnet, aber nach 2 Wochen riecht das wirklich ekelhaft und nur schwer erträglich. Bei mir war das Frischwasser aber auch nach 2-3 Durchläufen (Ausspülen alle 10 m² aktiviert – 60m² Reinigungsfläche) aufgebraucht.
In der Servicestation befindet sich auch ein 3,2 Liter großer Staubbeutel, der gut 30 x 60 m² durchhalten sollte. Was bei 3 Reinigungen die Woche etwa 2,5 Monaten entspricht. Natürlich hängen solche Angaben immer davon ab, ob ihr etwa Tiere zu Hause habt und wie viel Staub und Schmutz eben zu saugen ist. Bei meinem alten Dreame W10 habe ich immer etwas Reinigungsmittel mit in den Frischwassertank gegeben, der L20 Ultra hat dafür eine Automatik. Die Reinigungskartusche ist nicht nachfüllbar und muss nachgekauft werden. Bei meiner Nutzung sind in etwa 60-70 Reinigungsvorgänger meiner 60m² möglich. Nicht schäumendes Reinigungsmittel könnt ihr aber auch wie gewohnt immer mit in den Frischwassertank geben und so auf eine Automatik verzichten. Den Teil der Station, wo die Wischpads ausgewaschen werden, sollte man alle paar Monate auch mal reinigen, dort setzt sich schon einiges an Schmutz ab.
An der Oberseite der Station befinden sich drei Touch-Buttons, mit denen man den Dreame starten kann (voreingestelltes Standardprogramm), stoppen kann, aus der Station herausfahren und zurückfahren und den Trocknungsvorgang starten bzw. stoppen kann. Mehr Einstellungen sind direkt an der Station nicht möglich, aber auch nicht nötig.
Praxiseinsatz mit dem Dreame L20 Ultra
Sobald der Dreame mit dem WLAN gekoppelt und die Grundeinstellungen getroffen wurde, kann der Betrieb ohne Zutun eines Menschen starten. Was muss man bei einem 1000€ Sauger überhaupt noch selbst machen? Also einmal pro Woche muss man das ekelhaft stinkende Schmutzwasser beseitigen und das Wischwasser nachfüllen. Ich muss ehrlich sagen, dass dreimal die Woche wischen in meinem Haushalt schon für extrem saubere Böden sorgte. Ausnahme sind allerdings nach wie vor die Ecken. Man muss also auch den Staubbehälter nicht anfassen, sondern einfach nur die beiden Wasserbehälter auswaschen und einen der beiden auffüllen. Dann arbeitet der Dreame L20 Ultra 1 – 2 Wochen von allein. Man könnte auch alles stehen und liegen lassen, aber aufräumen gehört dann doch irgendwie mit zur Reinigung dazu. Bis auf kleine USB-Kabel erkennt der Dreame fast alles ziemlich zuverlässig. Die Einstellungen werden immer umfangreicher und auch komplizierter. Folgende Reinigungsmodi stehen zur Auswahl:
- nur Saugen (in 4 Stufen möglich)
- nur Wischen (in 3 Stufen an Wasserdurchfluss möglich)
- Saugen und Wischen (mit den jeweiligen Einstellungen von oben)
- Wischen nach dem Saugen (der Roboter lässt dann die Wischpads in der Station zurück und nimmt sie erst beim zweiten Durchlauf zum Wischen mit)
- Unabhängig von diesen Modi werden die Einstellungen der Servicestation immer beachtet: 10-30² bis zum Auswaschen der Wischpads (frei wählbar) und der Waschmodus an sich hat auch 3 Stufen (ich habe ausgeglichen genutzt). Anstatt die Quadratmeter zum Auswaschen kann auch der Raumwechsel gewählt werden.
Die Angaben für die Saugleistung schnellen ebenso wie die Preise für Saugroboter seit Jahren in die Höhe und der Dreame ist nun bei 7000 Pascal angelangt. Die beiden Wischpads drücken auf den Boden, drehen sich und eins der beiden schwenkt nun auch noch aus. Das ganze natürlich mit drei Funktionsmodi und KI-gestützt 😂. Bei “intelligent” bekam ich das Schwenken mal zu Gesicht, aber ich habe den Sauger auch die letzten Wochen nicht bei jeder Reinigung angestarrt. Wie immer habe ich auch die Lautstärke in dB(A) gemessen und nur weil wir jetzt 7000 Pa haben, bedeutet das noch lange keinen ohrenbetäubenden Lärm:
- Stufe 1 (Leise): 56 dB(A)
- Stufe 2 (Standard): 58 dB(A)
- Stufe 3 (Turbo): 63 dB(A)
- Stufe 4 (Max): 68 dB(A)
- Entleerung des Staubbehälters: 73 dB(A)
Navigation
Mit Beleuchtung, Kamera, Laser und allerhand weiterer Sensoren ist der Dreame L20 Ultra prädestiniert für eine durchdachte und schnelle Fortbewegung in komplizierten Umgebungen. Genau das klappt in der Praxis auch gut, wobei mir der Sauger manchmal schon fast zu vorsichtig ist. Er umschifft Blumentöpfe ohne Berührung, was auch auf Kosten der Reinigungsleistung geht. Wertvolle Möbel werden es einem danken. Im Test hat der Sauger mal ein Kabel gefressen, aber auch zweimal souverän umschifft, das erwartet man letztendlich auch von der Kamera. Außerdem werden immer zuverlässig Fotos gemacht von “problematischen” Gegenständen und sind anschließend in der App abrufbar. Einmal hat er sich an einem Stuhl komplett verhakt, aber den habe ich dann einfach etwas anders positioniert und das Problem kam nicht mehr vor. Im Gesamten kann ich dem Dreame L20 Ultra eine astreine Navigation bescheinigen, die auch dem Marktführer Roborock in nichts nachsteht. Gerade wie gezielt, vorsichtig und überlegt die neusten Saugroboter durch die Wohnung fahren, ist definitiv beeindruckend.
Saugleistung
Bei meinen Fließen muss ich alle paar Wochen mal in den Ecken nacharbeiten und daran hat sich auch mit dem Dreame L20 Ultra nichts geändert. Die 7000 Pascal mögen beeindruckend sein, aber mehr als alles an Schmutz und Staub einsaugen, kann der Dreame L20 Ultra auch nicht. Wenn mal etwas liegen bleibt, dann wurde es einfach verwirbelt und das bekommt man nur durch einen zweiten Durchlauf in den Griff. Die Reinigungsleistung auf Hartböden ist auch mit einer Einzelrolle nahezu perfekt.
Auf Teppich sieht das etwas anders aus, gerade wenn dieser längeren Borsten hat. Auch wenn die Saugleistung automatisch erhöht wird, kann ich mit meinem normalen Staubsauger danach noch Schmutz aus dem Teppich herausziehen. Das ist aber auch bei allen anderen Saugrobotern der Fall, da die einfach den Teppich nicht genug aufwühlen. Im Gegensatz zur Konkurrenz kann der Dreame nicht nur das Wischpad anheben, sondern es auch komplett zurücklassen. Gerade für längere Teppiche ist das ein klarer Vorteil, da auch ein angehobenes Wischpad immer über den Teppich streifte. Der Dreame wischt und saugt also zunächst die gesamte Wohnung und saugt dann ohne Wischpads noch mal die Teppiche ab. Zwei Stück waren das bei mir und die wurden problemlos gefunden und gereinigt. Auch da war ich durchaus beeindruckt, dass der Dreame L20 Ultra den Teppich im Wischmodus nicht mal berührte, aber eindeutig erkannte.
Wischleistung
Gleich vorweg: Dass der Dreame L20 Ultra nun auch mit ausfahrbarem Pad die Kanten wischt, ist schön anzusehen, aber dass die Wischleistung deutlich besser als bei meinem W10 oder Roborock S8 ist, wage ich zu bezweifeln. In den Ecken selbst bleibt nach wie vor Schmutz und Staub zurück. Wirkliche Schmierflecken mit Soßen oder Fett bekommt der Dreame so auch nicht mit 2 Durchgängen an Kanten und in Ecken beseitigt. Ansonsten ist die Wischleistung definitiv gut und das gesamte Reinigungsergebnis profitiert ungemein von den rotierenden Wischtellern. Durch die Reinigungsmittelzufuhr wird auch Fett deutlich besser beseitigt, als etwa mit Klarwischen beim Dreame W10. Man muss mit so einem Wischroboter die Wohnung einfach viel seltener durchwischen, wenn man ihn dauerhaft laufen lässt. Gerade in der Küche will ich einen Wischroboter nicht mehr missen.
Vielleicht bin ich einfach überempfindlich, da ich einen meiner wenigen Kritikpunkte sonst nirgends lese, sondern die meisten das irgendwie als Vorteil empfinden. Wenn man nicht innerhalb von 2-4 Stunden nach den Reinigungen zu Hause ist, dann mag das automatische Trocknen super sein. Ansonsten stört mich in meiner ruhigen Wohnumgebung das Trocknen der Wischer durchaus. Mindestens 2 Stunden nimmt die Trocknung in Anspruch und man hat die Wahl es auf 3 oder 4 Stunden auszudehnen. Man hört es zwar nur leise im Hintergrund und messbar ist das Geräusch nicht, aber dennoch brach ich die Trocknung immer ab, wenn ich zu Hause im Wohnzimmer war. Für den Abbruch gibt es eine extra Taste an der Station und man kann den Dreame L20 Ultra auch per Knopfdruck herausfahren lassen, um die Wischteller manuell abzunehmen und zu trocknen.
Funktionen und App
Ihr habt bei Dreame weiterhin die freie Wahl zwischen der Xiaomi Mi Home App oder der Dreame eigenen App. Letztendlich ist der Aufbau der Apps nahezu identisch, aber ich habe dieses Mal auf die Dreame App gesetzt. Auch hier benötigt man einen Account und danach ist der Saugroboter in Windeseile mit dem WLAN verbunden. Die Verbindung war in kurzer Zeit hergestellt und seitdem läuft sie stabil. Es gibt in der App keine Funktionen und Features, die man vermissen könnte:
- Automatische Waschmittel Zugabe / Reinigungsflüssigkeitsdosierung
- Kindersicherung (Tasten an Basisstation gesperrt)
- Schwellenüberschreitung 2 cm
- Reinigung fortsetzen (wenn Akku leer)
- DND-Modus (keine Wiederaufnahme d. Reinigung, keine Staubentleerung – geplante Reinigungen werden durchgeführt)
- Teppicherkennung (Vermeidung, Erhöhung der Saugleistung)
- KI-Identifikation (Objekte und Hindernisse – Dabei macht er Fotos)
- Haustiererkennung (Kot)
- Geplante Reinigung
- Fernsteuerung
- Gerät freigeben
- Mehrstöckige Etagenreinigung
- Raum-, Zonen oder Gesamtreinigung
- Virtuelle Wände, Verbotene Zonen, Wischfreie Zonen
- Anhebung der Mopps bei Teppichen
- Nachträgliches Reinigen von Teppichen ohne Mopp
- 3D Karte
- Wischer reinigen (deaktivierbar, nach Flächen zw. 10-30m² oder nach Räumen)
- Wischmopp trocknen (Trocknungszeit zw. 2-4h)
- Automatisches Leeren (Deaktivierbar oder nach 1, 2 oder 3 abgeschlossenen Reinigungen)
- Reinigungsmodi (Saugen, Wischen, Saugen und Wischen, Wischen nach dem Saugen)
- 4 Saugstufen (Leise, Standard, Stark und Turbo)
- Mopp-Bewässerung (leicht trocken, feucht und nass)
- Benutzerdefinierte Nass-Reinigung individuell pro Raum
- Kamera mit Livesicht aktivieren
- LEDs für Navigation im Dunkeln
Akkulaufzeit des Dreame L20 Ultra
Für die üblichen 60 m² Reinigungsfläche des Testareals braucht der Dreame L20 Ultra wie gewohnt knapp 60 Minuten. Der große Unterschied ist allerdings der Akkuverbrauch, denn nach der Reinigung mit Auswaschen der Wischmopps alle 10m² (Reinigung auf Turbo und Wischen moderat sind noch über 70% Akku verfügbar. Das kommt auch ein wenig darauf an, wie oft der Wischmopp ausschwenkt, denn dazu gibt es ja auch unterschiedliche Einstellungen. Dennoch spürt man den großen 6400 mAh Akku in der Praxis deutlich und es wären hier etwa über 200m² Reinigungsfläche möglich. Bei den Konkurrenten oder beim Vorgänger sind es im Idealfall 150m². Auch die Ladezeit hat mich im Test positiv überrascht. Mit 15% unterbrach der Dreame L20 Ultra die Reinigung und fuhr zum Aufladen und schon 30 Minuten später setzte er mit 46% die Reinigung fort. Ein vollständiger Ladevorgang dauert auch nur etwas mehr als 3 Stunden, was wirklich ein super Wert ist für einen Saugroboter.
Testergebnis
Der Dreame L20 Ultra ist eine nachvollziehbare, wenngleich nicht weltbewegende Weiterentwicklung des L10S Ultra. Die anfänglichen Probleme wurden definitiv ausgemerzt, aber das eigentliche Features-Set wird kaum erweitert. Jedes Jahr bringen Roborock, Ecovcas, Dreame und Co. neue Saugroboter auf den Markt und in den letzten Jahren steigt dabei vor allem der Preis. Im Vergleich zu Roborock ist der Dreame L20 Ultra mit knapp 1000€ noch fair bepreist. Dafür bekommt man eine exzellente Navigation, eine bärenstarke Saugleistung und auch eine konkurrenzfähige Wischleistung auf dem Markt. Alles ist auf einem verdammt hohen Niveau und die Station samt Sauger mittlerweile erprobt und durchdacht. Die riesige neue Saug-Wisch-Station des L20 Ultra ersetzt meinen Dreame W10, der bis heute einen tadellosen Job verrichtete. Im Gegensatz zum neuen Modell hat dieses halb so teure Gerät meinen Teppich nicht mit gesaugt (ohne dass ich Handanlegen musste nach dem Reinigungsvorgang) und ich musste nach jeder zweiten Reinigung den Saugbehälter entleeren.
Wenn ihr auf der Suche nach dem aktuellen König unter den Saugrobotern seid, dann ist der Dreame L20 Ultra eine hervorragende Wahl. Wenn ihr allerdings nach einem günstigeren und dennoch sehr guten Saugroboter seid, dann greift einfach zum Vorgänger Dreame L10S Ultra. Wer hingegen die Wischpads selbst auswaschen und die Staubbehälter selbst leeren kann, der verzichtet gleich auf die gesamte Station und spart damit einen Haufen Geld. Ein Dreame L10S Pro (Zum Test) oder ein Roborock S8 (Zum Test) kosten im Angebot deutlich unter 500€.
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Gerne in den Vergleichen noch den Stromverbrauch mit aufnehmen! (falls möglich)
Ich hatte das mal für den L20 Ultra bei mir nachgemessen und lande voraussichtlich bei ca. 18€ im Jahr für den Strom – was ich akzeptieren kann bei einem 1.000€ Roboter, den Standby-Strom trotzdem frech finde.
(siehe: Please reduce very high idle energy consumption | L20 Ultra : Dreame_Tech (reddit.com))
Servus, der hängt bei mir immer an einem Strommessgerät und das zeigt gerade 6,5 Watt an. Beim W10 zuvor waren es 4 Watt.
Beste Grüße
Jonas