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Dreame kennt sich mit Staubsaugern aus, das wissen wir. Gerade die Akkustaubsauger schneiden in unseren Tests meistens gut ab. Dreame hat jedoch seit einigen Monaten auch hauseigenen Staubsaugerrobotern im Programm. Der neuste Streich heißt „Dreame Bot L10 Pro“, wird für 300 € erhältlich sein und setzt auf viele wohlklingende Features wie LiDAR, einen Mop und starke 4000 Pascal Saugkraft. Wir haben den Bot L10 Pro mehrere Wochen für euch getestet.
Vergleich zur Konkurrenz
Roborock S7 | Roborock S5 Max | Mi Robot 2 | Dreame L10 Pro | Roborock S6 MaxV | |
Saugleistung | 2500pa | 2000pa | 2100pa | 4000pa | 2500pa |
Abmessungen | 35 x 9,6 cm | 35 x 9,6cm | 35 x 8cm | 35 x 9,7cm | 35 x 9,6cm |
Gewicht | 4,7kg | 3,5kg | 3,6kg | 3,7kg | 3,7kg |
Lautstärke | 67 | 65 | 68 | 65 | 60 |
Wischfunktion | |||||
Wasserbehälter | 300ml | 290ml | 150ml | 270ml | 300ml |
Staubbehälter | 470 ml | 460 ml | 420ml | 570 ml | 460 ml |
Akkugröße | 5200 mAh | 5200 mAh | 3200 mAh | 5200 mAh | 5200 mAh |
Laufzeit | 150 | 150 | 120 | 120 | 180 |
Reinigungsfläche | 250 | 250 | 150 | 130 | 300 |
Appsteuerung | Mi Home / Roborock | Mi Home / Roborock | Mi Home | Mi Home | Mi Home / Roborock |
Mapping | |||||
Navigation | Laser | Laser | Laser | Laser | Laser/Kamera |
Design & Verarbeitung
Natürlich gibt es bei dem Design keine großen Besonderheiten. Der Roboter ist rund, der Durchmesser beträgt 35 cm. In der Höhe misst der Bot L10 Pro 8 cm, mit dem obligatorischen Sensor Aufbau sogar 9,7 cm. Die Rollen sind ordentlich groß und haben eine gute Griffigkeit, sowie eine kleine Federung, um auch über niedrige Hindernisse (2 cm) zu gelangen und dabei die Bodenhaftung zu behalten.
Eine Bürste an der rechten Seite sorgt zusätzlich für das heranschaufeln von Dreck aus Ecken und Ritzen. Ordentliche Saugkraft verspricht Dreame beim Bot L10 Pro, bis zu 4000pa soll das Kerlchen entfesseln können. Von Dreame kennt man solche hohen Zahlen jedoch, auch der Dreame D9 hatte bereits hohe 3000pa vorzuweisen. Ist der Dreck doch etwas hartnäckiger, kommt die übliche Walzenbürste unter dem Roboter zum Einsatz.
Solch eine hohe Saugleistung wird aber meist mit Lautstärke erkauft. Der L10 Pro kann den Pegel bis auf 65 dB treiben. Gemessen daran, dass andere Roboter wie der Roborock S5 Max die gleiche Lautstärke bei halber Saugleistung erreichen, kommt der Bot L10 Pro noch gut weg.
Völlig im Mittelfeld und ohne Aufsehen reiht man sich bei der Akkuleistung ein. Zum Einsatz kommt ein 5200 mAh Akku. Größer fällt da schon der Staubtank aus. Dieser kann bis zu 570 ml fassen, was gegenüber dem Mi Robot Vacuum Mop 2 Pro+ 20 ml mehr sind. Zu vielen anderen Konkurrenzprodukten wird der Abstand mit ca. 100 ml jedoch deutlicher aufgezeigt. Dadurch sollte der Dreame Bot L10 Pro die ein oder andere Fahrt mehr absolvieren können, bevor der Behälter geleert werden muss.
Häufiges Herumtragen des L10 Pro ist zwar nicht vorgesehen, wer den Sauger aber trotzdem immer wieder in andere Räumlichkeiten trägt, muss sich auf 3,7 kg Gewicht gefasst machen. Damit ist der Sauger schon eher ein schwerer Vertreter. Aber ein Durchschnittstyp verglichen mit der Konkurrenz.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Dreame Bot L10 Pro optional auch mit einem Mop ausgestattet werden kann. Dieser Mop liegt dem Packungsinhalt bei und wird per Klettverschluss am Wassertank befestigt. Der wiederum wird einfach an der unteren Rückseite eingehängt. Groß ist der Wassertank nicht, fasst er doch gerade mal 270 ml. Doch das reich, wie sich zeigt, locker für mehrere Durchläufe eines normalen Zimmers.
Lieferumfang des Dreame Bot L10 Pro
Farblich bleibt der Bot recht mager. Dreame hat sich für Schwarz entschieden. Ob das Modell auch noch mal in Weiß kommt, ist bisher nicht bekannt. Neben dem Saugroboter findet man in der Verpackung alles, was man für den Betrieb benötigt:
-
- Ladestation (EU auf Kleingerätestecker, 150 cm)
- Bürste
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung (u.a. englisch, deutsch, spanisch, italienisch)
- Wassertank + Wischtuch (270 ml)
- Staubtank (570 ml)
- HEPA Filter
- Reinigungstool
Ersatzteile kann man in der Regel preiswert auf AliExpress erstehen. Bei diesem Händler gibt es eine ganze Reihe von Kombinationsmöglichkeiten für die Einzelteile. Da ist für jeden das richtige Set dabei.
Software: Mi Home App
Viele kennen die App bereits und gerade Leser unserer Seite werden wohl auch das ein oder andere Gerät damit nutzen. Die Mi Home App gibt es ganz regulär im Google Play Store.
Ist man dann angemeldet, kann die recht unkomplizierte Einbindung des Roboters auch schon losgehen. Zwei der drei Knöpfe auf dem Dreame Bot L10 Pro gedrückt und schon springt er in den W-LAN Modus. Anweisungen der App befolgen, fertig. Die Verbindung findet ganz regulär über den EU-Server statt. Es ist also nicht nötig, den Roboter oder die App auf die chinesischen Server zu konfigurieren.
Dreame hat aufgerüstet und so kann man nun auch dem L10 Pro per Sprachsteuerung über Alexa Befehle zurufen, die recht zügig ausgeführt werden. Die Einbindung in dieses Ökosystem klappt dabei ähnlich einfach und geht automatisch vonstatten, wenn der Skill für Alexa schon vorhanden ist.
Funktionen der Mi Home App
Grundsätzlich ist die App selbsterklärend. Nach der Einrichtung begrüßt euch der Homescreen mit der Karte des letzten Raumes, falls diese schon existiert. Wer Details einstellen will, muss tiefer in die Menüs vordringen. So ist es auch möglich mehrere separate Räume anzulegen und diese auch mit Sperrzonen zu belegen. Auch kann man angeben, wie viel Wasser der Roboter während des Wischvorgangs verbrauchen soll, allerdings nur allgemein und nicht pro Zimmer.
Im unteren Bereich des Homescreens hat man zwei Befehlsmöglichkeiten. Nämlich „Start der Reinigung“ und „Zurück zur Ladestation“. Auch lassen sich hier direkt die erwähnten Sperrzonen einrichten oder schnell der Raum wechseln. Neben der Anzeige, wo sich der Roboter im aktuellen Raum befindet, gibt es noch Angaben für die gereinigte Fläche und der Zeit, die dafür benötigt wurde.
In den Einstellungen finden sich noch folgende Funktionen:
- „Verwaltung der Karten“: Die erstellte Karte anpassen, Sperr- und Nicht-Wisch Zonen einrichten, Räume benennen. Mehre Karten (Etagen) verwalten
- Geräteeinstellungen: Teppich-Boost, Reinigung automatisch fortsetzen, Do-not-Disturb Modus, Sprache des Saugers und Lautstärke der Ansagen.
- Geplante Reinigungen: Zeitplan zur automatischen Reinigung erstellen.
- Serviceplan: Zustand des Filters, Seitenbürste und Hauptbürste + Zubehör austauschen.
- Fernbedienung: Den Saugroboter manuell steuern.
- Aufsuchen meines Staubsauger-Wischers: Anzeigen auf der Karte + Sprachansage.
- Gerät teilen: Mit anderen Mi Home Accounts teilen (z.B. Familienmitgliedern).
- Automatisierung: „Wenn“ „Dann“ Bedingungen festlegen mit anderen Xiaomi Smart Home Geräten.
- Firmware Aktualisierung: Neues Update für den Saugroboter suchen und installieren.
- Wasserstandseinstellung: Niedrig, Mittel, Hoch
- Reinigungsverlauf: Statistik über gesamte Reinigungszeit und Fläche.
Die Einrichtung war kinderleicht und bei den Optionen und Einstellungsmöglichkeiten habe ich nichts vermisst, außer vielleicht die Möglichkeit, Einstellungen pro Raum festzulegen. Wer ein Modell eines eher unbekannten Herstellers hat, wird sogar vielleicht etwas von dem Umfang erschlagen.
Saug- und Reinigungsleistung
Mit 4000pa legt Dreame ein ordentliches Tempo vor, welches man aber selten voll abrufen muss. Von den vier Modi: Leicht, Standard, Stark und Turbo, verbleibt man meist im Standardmodus, der für gewöhnliches Staubsaugen locker ausreicht. Für Teppiche wird kurzzeitig der Turbo angeschmissen. Die Erkennung hierfür funktioniert einwandfrei.
Bei der Navigation verhält er sich agil, fährt an die meisten Objekte vorsichtig heran und umfährt diese auch mit einer gewissen Geschmeidigkeit. Mehr dazu aber gleich noch.
Hier ein nettes Beispielvideo in unserem bescheidenen kleinen Bad, leider nur bei Lampenschein. Dafür aber im Turbo Modus und mit Wischmopp.
Klar ist, der Turbo Modus erzielt die besten Ergebnisse, verbraucht aber viel Energie und erzeugt einen unangenehmen Pegel, der normalen Staubsaugern in nicht viel nachsteht. Im normalen Modus hingegen ist der Pegel angenehm und man kann sich auch in einem Raum mit dem Dreame Bot L10 Pro aufhalten. Was nicht auf Anhieb eingesaugt wird, erwischt der Bot meist beim zweiten Mal, womit wir uns nun genauer der Navigation widmen.
Navigation: LiDAR – Laser mit 3D Erkennung
Man kennt das kleine Türmchen auf dem Dreame Bot L10 Pro schon von anderen Modellen. Allerdings verwenden diese häufig nur einen Laser für die Objektbestimmung im Raum. Dreame stattet den L10 Pro aber mit zwei Lasern aus, wodurch auch die Erkennung von dreidimensionalen Objekten möglich ist. Nach Angabe von Dreame kann der Roboter bis zu 8 Meter weit „sehen“. Ich kann das in etwa bestätigen.
Wenn der Bot seine Position im Raum bestimmt und dadurch eine neue Karte generiert, ist nach Abschluss des Verfahrens selbst ein großes Wohnzimmer fast komplett erfasst, inklusive den größten Hindernissen. Kleineres erkennt der L10 Pro dann „on the fly“. Selbst wirklich niedrige Gegenstände wie Schuhe sind kein Problem.
Für den Reinigungsvorgang wendet Dreame natürlich nicht das Chaosprinzip an. Stattdessen fährt der L10 Pro sehr gewissenhaft eine strukturierte Linie ab und kreuzt diese auch. Man kann auf den Karten gut erkennen, dass der Bot L10 Pro den Raum in einzelne Bereiche unterteilt und diese dann auch direkt anfährt, wenn er den vorherigen abgeschlossen hat. An Punkten, wo sich der Bot nicht sicher ist, ob er alles erwischt hat, wird energisch noch einmal angesetzt.
Dabei macht der Dreame Bot L10 Pro eine gute Figur. Er fährt langsam an Gegenstände, Möbel und andere Hindernisse heran, umschifft diese dann mit einer gewissen Eleganz und scheut auch das Unterfahren von niedrigen Möbeln nicht, solange er sie für hoch genug erachtet.
Auch die Ecken, die ja sowieso immer schwierig für runde Roboter erreichbar sind, könnten mehr Aufmerksamkeit vertragen. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass bei der allerersten Durchfahrt eines neuen Raumes, die Ränder etwas vernachlässigt wurden. In den folgenden Reinigungsdurchläufen wurde hier genauer agiert.
Umso besser war die Navigation durch enge Stuhlbeine hindurch. Der Dreame Bot L10 Pro muss sich zwar durch eine Drehbewegung immer wieder vergewissern, wie weit sein Abstand zu so einem dünnen Objekt ist, was ihn fast schon ein wenig menschlich agieren lässt. Er schafft es aber am Ende immerhin die schwierigen Stellen zu meistern.
Treppen und andere Abgründe machen dem Roboter nicht zu schaffen. Denn auch Dreame verbaut 6 Sensoren an der Unterseite, um einem Absturz entgegenzuwirken.
Wischleistung
Alle zurzeit aktuellen Saugroboter kommen auch mit einer Wischfunktion daher. In der Regel liegt ein einziges Tuch bei und es gibt einen Wassertank, den man bei Bedarf am Roboter anbringen kann. Im Falle vom L10 Pro wird dieses Anbringen auch via Sprachausgabe bestätigt. Fortan durchläuft der Roboter die Aufgaben auch als Wischmopp. Der 270 ml fassende Tank dürfte dabei für 165 m² reichen. Gehalten wird der Tank über Magneten und Klipse. Das Tuch selbst wird über eine Feder leicht auf den Boden gedrückt, um die Haftung zu gewährleisten.
Soll ein Bereich nicht gewischt werden, kann man diese explizit in der App definieren. Solange der Mopp befestigt ist, meidet der Roboter den Bereich, sucht ihn aber auf, wenn nur die Saugfunktion verwendet wird.
Auch lässt sich in der App festlegen, wie viel Wasser aufgewendet werden soll. Neben Niedrig und Mittel gibt es auch Stark als Auswahl. Allerdings lässt sich das nur allgemein festlegen und nicht pro Raum oder Bereich.
Dreame hat hier keine Neuerungen gegenüber der Konkurrenz vorzuweisen, lediglich der Wassertank reicht für ein paar Quadratmeter mehr. Richtig hartnäckige Flecken bekommt der Roboter nicht weg, sorgt aber in Kombination mit der Saugfunktion für das insgesamt bessere Ergebnis, im Gegensatz zum Saugen alleine. Bei 75 m² reicht der Tank locker für zwei Durchläufe und hätte sogar noch Reserven für einen weiteren Raum.
Akkulaufzeit des Dreame Bot L10 Pro
Wie zu Beginn erwähnt, kommt beim L10 Pro ein 5200 mAh Akku zum Einsatz. Der Wert den Dreame angibt, entspricht dem allgemeinen Mittelfeld. Nur wenige Roboter kommen mit größeren Akkus daher und einige kleinere Modelle setzen auf weniger Ausdauer.
Dreame gibt den L10 Pro mit utopischen 2,5 Stunden und 250 m² an. Ein Wert, der nur unter Idealbedingungen auf niedrigster Saugstufe erreicht wird. Fährt der Roboter nach und nach unsere 75 m² Wohnung ab, hat er danach noch ca. 60 % Akku übrig. Wobei das Badezimmer und einige Teppiche im Turbo Modus absolviert werden, der Rest im Standard Modus. Damit landet der Roboter hochgerechnet bei ca. 130 m². Bei 10 % Ladestand sucht der Roboter eigenständig die Station auf und erreicht diese noch aus jedem Winkel der Wohnung spielend. Sollte ein entleerter Akku den Saugvorgang unterbrechen, setzt der Roboter diesen nach ausreichend aufgenommener Ladung wieder fort. Für einen vollen Ladevorgang braucht der Dreame Bot L10 Pro knappe 4 Stunden.
Im Schnitt braucht der Saugroboter unter einer Minute für einen Quadratmeter. Selbst komplizierte Gegenstände wie Stuhlbeine erledigt der Roboter recht schnell.
Testergebnis
Verglichen mit chaotisch agierenden Staubsaugerrobotern ist der Dreame Bot L10 Pro definitiv ein Upgrade. Aber was hebt ihn von der Konkurrenz ab? Etwas mehr Platz in den Tanks, eine gute Akkuleistung. Soweit ist das alles ordentlich. Bahnbrechend ist wohl wahrlich nichts davon, aber Dreame verbessert durch das Dual-Laser System die Objekterkennung weiter.
Das äußert sich zum Beispiel dadurch, dass kleine Gegenstände, die von anderen Laser-Robotern nicht erkannt werden, im Aufmerksamkeitsbereich des L10 Pro liegen. Die im Vergleich kurze Reinigungsdauer pro Quadratmeter zeigt deutlich, dass der Roboter dabei auch noch zügig zu Werke geht. Außerdem schafft er es die Karten recht dynamisch anzupassen und reagiert so auch schnell auf Veränderungen und umgestellte Möbel oder Hindernisse. Nur wer die Station verschiebt, setzt das Gelernte für diesen Bereich zurück.
Der Dreame kommt am 8. Mai für um die 300€ auf den Markt. Zu diesem Preis ist der Dreame eine gute Alternative zu den bisherigen Robotern von Xiaomi und Roborock.
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