Der Hersteller Dokio ist in der Welt der Solarmodule kein Unbekannter. Allein die Produktvielfalt unter Amazon oder Aliexpress kann sich durchaus sehen lassen. Es stehen verschiedene faltbare Solarmodule, Solarkoffer und flexible Module zur Auswahl bereit. Genau so ein flexibles Modul wollen wir uns heute näher anschauen. Mit dem Dokio 100W Solarpanel bietet der Hersteller ein semi-flexibles Solarmodul, welches durch einen sehr niedrigen Preis auf sich aufmerksam macht.
Ob es sich bei dem Dokio 100W Solarpanel um ein Schnäppchen handelt oder ob ihr davon lieber die Finger lassen solltet, klären wir in diesem Test.
Lieferumfang des Dokio 100W Solarpanel
Das Solarpanel kommt in einem unscheinbaren braunen Karton zu euch und ist ordentlich gepolstert. Im Lieferumfang befindet sich das Solarpanel und das war es. Zubehör legt der Hersteller keines bei. Auch auf eine Anleitung müssen wir verzichten. Diese ist auch nicht notwendig, da alle technischen Daten auf dem Typenschild auf der Rückseite zu finden sind.
Design und Verarbeitung
Das Solarpanel kommt auf einer weißen Trägerfolie daher und wirkt sehr unscheinbar. Die Abmessungen betragen 97,5 x 56,5 x 0,1 Zentimeter bei einem Gewicht von nur 1,1 Kilogramm. Mit der Dicke von 10 Millimeter ist nur das Solarpanel an sich gemeint. Der Anschlussblock für die MC4 Stecker trägt mit über 2 Zentimeter deutlich mehr auf. Normalerweise sind diese Art von flexiblen Modulen für das direkte Verkleben auf Fahrzeugteilen oder glatten Oberflächen konzipiert. Durch die vier Halteösen ist aber auch eine Befestigung auf einem Gestell oder sogar an einem Balkon denkbar. Eine Klebefolie auf der Rückseite oder beliegenden Kleber sucht man hier vergeblich. In dieser Preisklasse bleibt die Wahl der passenden Befestigung dem Käufer überlassen.
Die Verarbeitung im Allgemeinen kann man als mittelmäßig bewerten. Das Modul kommt von Werk aus schon mit etlichen Kratzern daher und die weiße Trägerfolie ist an den Rändern etwas ausgefranst. Laut Hersteller soll hier eine ETFE Beschichtung verwendet worden sein. Da wir schon zahlreiche ETFE-Module im Test hatten, würden wir das stark bezweifeln. Es handelt sich hier um eine einfach PET Beschichtung, die zudem sehr dünn und anfällig für Kratzer ist.
Der Vorteil von flexiblen Solarpaneelen ist es, dass sie sich der Form des Untergrundes bedingt anpassen können. Somit wird ein Verkleben auf verschiedenen Fahrzeugteilen oder Rundungen eures Campers, Wohnmobils oder Autos ermöglicht. Das Dokio 100W Solarpanel ist bis zu einem Winkel von 30° biegbar ohne dabei Schaden zu nehmen. Damit zählt es zu den semi-flexiblen Solarmodulen. Wer es noch flexibler braucht, sollte einen Blick auf das BougeRv Yuma 200W Panel werfen, welches wir bereits im Test hatten.
Ladeleistung des Dokio 100W Solarpanel
Bevor wir uns die Leistung genauer anschauen, starten wir wie immer mit den technischen Daten.
Netterweise stehen alle nötigen Informationen auf dem Typenschild auf der Rückseite. Das Solarpanel arbeitet mit einer Spannung von 18,6V ohne Last und liefert einen Strom von maximal 5,56 Ampere. Mit diesen Leistungswerten sollte es mit so ziemlich jeder Powerstation und mit den gängigsten Ladereglern für Batterien kompatibel sein. Das Solarpanel ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt und kann somit problemlos das ganze Jahr im Freien verbleiben.
Für die Ermittlung der Ladeleistung nutzen wir eine Ecoflow River 2 Pro und eine Anker Powerhouse 555. Wir verwenden hier zwei Powerstationen, da wir die ermittelten Werte beim Verschattungstest nicht so recht glauben wollten und daher mit einer anderen Powerstation alles nochmals überprüft haben.
Wir starten unsere Messung an einem Spätsommertag im August, bei 25° C und vollem Sonnenschein.
Da unser Solarpanel über keinerlei Aufstellhilfen verfügt, verwenden wir unser Anker 625 100W Referenzmodul als Standhilfe. Mithilfe des Anker-Moduls können wir das Dokio 100W Solarpanel perfekt ausrichten und haben gleich ein passendes Modul, um die Leistungen zu vergleichen. Trotz der hohen Temperaturen konnten wir problemlos eine Ladeleistung von 90W bei vollem Sonnenschein messen. Das Anker 625 lieferte ebenfalls exakt 90W Leistung. Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, liegt die Ladeleistung noch bei 15-25W. Interessanterweise lieferte das Anker Solarmodul bei allen Lichtverhältnissen die gleichen Werte wie das Dokio 100W Solarpanel. Wir sind uns sicher, dass bei niedrigeren Außentemperaturen die 100W problemlos erreicht werden.
Verschattung
Wir starten unseren Test mit einer Ladeleistung von 80W ohne Verschattung.
Schon bei einer vertikalen Verschattung von nur 25% ist mit dem Dokio 100W Solarpanel kein Laden der Powerstation mehr möglich. Auch der Wechsel auf eine andere Powerstation brachte keinen Erfolg. Werden lediglich 10% der Fläche abgedeckt, bleiben von den 80W immerhin noch 10W übrig.
Wird das Solarpanel horizontal verschattet, sehen die Werte etwas besser aus. Egal, ob 25, 50 oder 75% Verschattung, es bleiben noch 10-12W von den ursprünglichen 80W übrig. Generell reicht es aus, eine ausgestreckte Hand auf das Panel zu legen, um die Leistung zu halbieren. Hier noch mal alle Werte zusammengefasst:
0 % | 25 % | 50 % | 75 % | |
vertikale Verschattung | 80W | 0W | 0W | 0W |
horizontale Verschattung | 80 W | 12W | 12W | 10W |
Damit schlägt sich das Dokio 100W Solarpanel äußerst schlecht in dieser Disziplin. Es sollte also ein Standort ausgewählt werden, der möglichst nicht durch Hindernisse verschattet wird. Natürlich ist das Abdecken nicht mit natürlichem Schatten zu vergleichen. Das Solarmodul liefert bei Baum oder Häuserschatten noch Leistung. Allerdings nimmt die Leistung im Schatten überproportional stark ab.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Solarpanel | Leistung Hersteller | Leistung real | Preis | Kosten pro Watt |
Dokio 100W Flex Solarpanel | 100 W | 100 W | 73 – 135€ | 0,73 – 1,35€ |
Allpowers SP027 | 100 W | 100 W | 110 – 140 € | 1,10 – 1,40 € |
iMars SP-B100 | 100 W | 60 | 90 – 100 € | 1,50 – 1,66 € |
Allpowers SP033 | 200 W | 180 W | 300 – 379 € | 1,66 € – 2,10 € |
EcoFlow 160 W | 160 W | 160 W | 280 – 300 € | 1,75 – 1,87 € |
Xmund XD-SP2 | 100 W | 50 W | 90 – 120 € | 1,80 – 2,40 € |
EcoFlow 220 W | 220 W | 220 W | 400 – 599 € | 1,80 – 2,70 € |
AlphaESS SP200 | 200 W | 200 W | 400 – 499 € | 2,00 – 2,50 € |
Bluetti PV 420 | 420 W | 420 W | 850 – 1000 € | 2,02 – 2,38 € |
Ugreen 200 W Solarpanel | 200 W | 140 W | 300 – 599 € | 2,15 – 4,27 € |
Anker 625 | 100 W | 100 W | 250 -369 € | 2,50 – 3,69 € |
Jackery SolarSaga 200 | 200 W | 200 W | 520 -699 € | 2,60 – 3,50 € |
Growatt 100W Solarpanel | 100 W | 100 W | 279-299 € | 2,79 – 2,99 € |
BougeRV Yuma 200W | 200 W | 200 W | 550 – 650 € | 2,75 – 3,25€ |
In Bezug zur Leistung ist das Dokio 100W Panel konkurrenzlos günstig. Allerdings sollte man bedenken, dass man hier ein Modul ohne Zubehör, Aufständerung oder Tasche bekommt.
Testergebnis
Das Dokio 100W flexible Solarpanel begeistert durch sehr niedriges Gewicht, einen ausgesprochen günstigen Preis und Leistungswerten, die den Herstellerangaben entsprechen. Auf Aliexpress könnt ihr das Solarpanel sogar für unter 65€ inkl. Versand bekommen, wenn ihr ein wenig die Augen offen haltet. Natürlich muss man bei so einem Preis auch Abstriche machen. Die Verarbeitung könnte besser sein und auch die zahlreichen Kratzer sollten bei einem neuen Modul nicht vorhanden sein. Weiterhin muss man sich noch Gedanken machen, wo und wie man das Modul befestigt/verklebt.
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