Auch in Deutschland entscheiden sich immer mehr Fahrzeugführer für den Einsatz einer Dashcam. In anderen Ländern ist die Dashcam bereits weit verbreitet. Einen Spitzenplatz nimmt hier vermutlich Russland ein. Ungeachtet der rechtlichen Situation erhofft man sich auch hierzulande eine entsprechende Unterstützung bei der Aufklärung von Unfallfluchten oder eine beweissichere Dokumentation zur Ermittlung der Schuldfrage nach einem Verkehrsunfall. Entscheidend ist dann mitunter eine gute Qualität der Videoaufnahme.
In Deutschland kosten brauchbare Modelle meist über 100€, für die Xiaomi Mijia Dashcam werden schlappe 40€ fällig. Was die Auto-Kamera sonst noch zu bieten hat, soll der ausführliche Testbericht zeigen.
Verarbeitung und Lieferumfang
Die Xiaomi Dashcam ist nur in Schwarz erhältlich und zählt mit 8.8 x 5.3 x 2.8 cm nicht zu den kleinsten erhältlichen Kameras auf dem Markt. Auf der Rückseite befindet sich ein 3 Zoll großes Display mit 4 Bedientasten. Die Kamera sowie deren Zubehör wirkt sehr gut und solide verarbeitet. Neben der Kamera selbst liefert Xiaomi fast alles, was zum Betrieb bzw. zur Installation der Kamera benötigt wird. Lediglich eine micro-SD Karte (laut Hersteller max. 64GB) befindet sich nicht im Lieferumfang.
Anders als von den meisten Dashcams bekannt, wird die Kamera nicht mittels Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt. Xiaomi liefert hier eine Halterung mit Klebepad und eine zusätzliche Klebefolie, deren Einsatz wir auch eindringlich empfehlen. Durch den Einsatz der Folie wird das spätere Entfernen der Halterung von der Windschutzscheibe erheblich vereinfacht. Wird die Halterung einmal von der Scheibe gelöst, ist das Klebepad samt Montagefolie allerdings nicht mehr zu benutzen. Xiaomi liefert ein entsprechendes Ersatzpad sowie eine Ersatzfolie.
Das mitgelieferte Kabel hat eine Länge von 3,5m und sollte für die meisten Fahrzeuge zur Installation bzw. ordentlichen Kabelführung ausreichen. Zur Kabelverlegung liefert der Hersteller ein entsprechendes Werkzeug mit. Zur Stromversorgung befindet sich ein KFZ-Ladeadapter im Lieferumfang. Dieser verfügt allerdings nur über einen USB-Anschluss. Hier empfehlen wir euch den Einsatz eines alternativen Steckers mit zwei USB-Anschlüssen, um z.B. das Smartphone weiterhin aufladen zu können, um den Zigarettenanzünder weiterhin benutzen zu können.
Ausstattung und Funktion
Ist die Kamera installiert und angeschlossen, wird es etwas kompliziert, denn die Kamera hat ausschließlich eine chinesische Menüführung. Hier ist etwas Geduld gefragt. Zur Einrichtung empfehlen wir euch einen Blick auf die Produktseite von Gearbest, hier haben wir eine Übersetzung der wichtigsten Funktionen gefunden und uns bei der Installation an dieser orientiert.
Nach erfolgreicher Installation zeichnet die Kamera bei aktiver Stromversorgung das Verkehrsgeschehen durchgehend auf und speichert die Aufzeichnungen in zwei Minuten langen Blöcken auf der Micro-SD Karte ab. Wird die Stromversorgung unterbrochen, bei den meisten Fahrzeugen sollte dies nach dem Ausschalten der Zündung der Fall sein, schaltet sich die Kamera automatisch ab.
Löst der eingebaute Beschleunigungssensor aus, z.B. im Falle einer Kollision, wird die entsprechende Aufzeichnung auf dem Speichermedium in einem separaten Ordner abgelegt und bleibt dort dauerhaft gespeichert. Diese Sequenzen werden nicht, wie alle anderen aufgezeichneten Blöcke, automatisch überschrieben. Im Testbetrieb zeigte sich jedoch, dass der Sensor trotz der gewählten Einstellung „LOW“ sehr empfindlich reagierte. Auf den Videos, die die Kamera in dem Ordner „Event“ abgelegt hatte, waren bei unserer Sichtung keine gefährlichen Situationen oder ähnliche Ereignisse erkennbar, die eine entsprechende Auslösung des Sensors rechtfertigen.
Bei einer Full-HD Videoauflösung von 1080P (1920 x 1080) und einem Aufnahmewinkel von 160°, lässt sich das Verkehrsgeschehen sehr gut dokumentieren. Auch die meisten Kennzeichen lassen sich in der Aufnahme ablesen, hier sind allerdings gute Lichtverhältnisse vorausgesetzt. Das sehr stabile Bild lässt sich auch auf die neue Halterung zurückführen. An dieser Stelle möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass auch wir von der neuartigen Befestigung im Fahrzeug anfangs nicht begeistert waren. Jedoch gingen sowohl die Montage als auch der Ausbau problemlos von statten und die Kamera war zu jeder Zeit sehr stabil im Fahrzeug befestigt.
Testergebnis
Auch unter Berücksichtigung des Anschaffungspreises von nur 40€ können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Einmalig eingerichtet, verrichtet die Kamera ohne weitere Interaktion des Benutzers ihre Arbeit. Zur Sichtung der Aufzeichnungen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Neben der Möglichkeit, die Aufzeichnungen direkt auf der Kamera anzusehen, bietet Xiaomi auch eine entsprechende App für Android und iOS, diese ist allerdings auch nur in chinesischer Sprache erhältlich. Die Speicherkarte kann natürlich auch entnommen werden und die Videos können beispielsweise auf dem heimischen PC, Laptop oder TV abgespielt oder gespeichert werden.
In Anbetracht der weitestgehend unklaren rechtlichen Situation in Deutschland müsst ihr selbst entscheiden, ob ihr den Einsatz einer Dashcam für sinnvoll erachtet. Hier solltet ihr auch berücksichtigen, dass sich die Aufzeichnungen auch zum Nachteil des Besitzers auswirken können. (z.B. Sicherstellung durch die Polizei bei eigenem Fehlverhalten im Straßenverkehr.) Entscheidet Ihr Euch allerdings für eine Dashcam, können wir euch die Xiaomi mijia fast uneingeschränkt empfehlen. Wir weisen Euch lediglich auf die etwas schwierige, erstmalige Einrichtung und die damit verbundenen Hindernisse hin.
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in deutschland ist sowas verboten. weil es in den privaten bereich von anderen eingreift.
und solche “beweise” werden dann auch nicht zugelassen vor gericht.
man dürfte die kamera nur kurz vorher anmachen. aber nicht die ganze zeit laufen lassen.
aber weitergeben darf man das dann auch nicht. nicht mal an die polizei.
Hallo echo, DashCams in Deutschland sind rechtlich definitiv ein interessantes Thema: Pauschalisieren würde ich das aber nicht. Betrachtet man die bisherigen Urteile, so ist vorallem die richtige Benutzung im Strassenverkehr der Schlüssel, wie ich das sehe bzw. lese ? Beste Grüße
seit heute sind Dashcams vor Gericht zugelassen
Die in Englisch zu betreiben ist immer noch nicht möglich?
es gibt eine englische firmware und die app dazu ist auch englisch.