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Der noch sehr junge Hersteller DaranEner wird vielen noch kein Begriff sein. Das Unternehmen wurde im Jahr 2022 gegründet und hat sich auf die Herstellung von Powerstations und Solarkraftwerken spezialisiert. Nun versucht man auch in Europa im heiß umkämpften Markt der Powerstations mitzumischen. Als Einstiegsprodukt geht man hier gleich in die Vollen und präsentiert mit der DaranEner NEO2000 ein Kraftpaket, welches mit 2074 Wh Kapazität und 3000W maximaler Leistungsabgabe auftrumpfen kann. Wie sich die Powerstation im Test geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten!
Design und Verarbeitung
Hebt man die Powerstation das erste Mal aus ihrem Karton, werden sofort zwei Dinge deutlich. Zum einen “verdammt ist die schwer” und zum anderen der sehr wertige Ersteindruck. Die DaranEner NEO2000 nutzt hier ein Design, was gar nicht so entfernt an ein überbreites Towergehäuse eines Desktop-PCs erinnert. Die Oberseite besteht aus einem grauen Kunststoff, der sich auch an der Front und auf der Rückseite noch etwas nach unten zieht. Der Rest der Powerstation hüllt sich in ein elegantes mattes Schwarz, welches an den Seiten durch zwei Lüfter-Abdeckungen komplettiert wird. Auf den Bildern erkennt man einige Verfärbungen und Unregelmäßigkeiten in der Farbgebung des Kunststoffes. Dies ist allgemein dem verwendeten Spritzgussverfahren geschuldet. Dieser Eindruck wird durch die Fotos noch verstärkt. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Vorderseite und werden durch praktische Gummikappen vor Staub und Feuchtigkeit geschützt.
Auf der Oberseite befindet sich das Pad für induktives Laden und seitlich davon die Tragegriffe, die auch bitter nötig sind. Die Powerstation bringt stattliche 25,6 Kilogramm bei einer Größe von 476 x 345 x 260 Millimeter auf die Wage. Ein Transport in den Garten zum Aufladen über Solar wird somit zu einem kleinen Kraftakt. Bei einer Kapazität von 2074 Wh ist diese Größe und Gewicht aber absolut im Rahmen.
Nicht unerwähnt sollte die 3 Watt LED Leiste auf der Rückseite bleiben. Diese leuchtet in einem neutralen Weiß und lässt sich in 4 Stufen regeln. (100% Helligkeit, 50% Helligkeit, Stroboskop, SOS Signal). Dieses Feature gibt es bei günstigen Powerstations häufig, aber nur selten bei großen Powerstations. Insofern freuen wir uns sehr über das LED-Licht, das mit dem 2kWh Akku auch quasi unendlich lange leuchten kann.
100 Prozent Helligkeit 50 Prozent Helligkeit
Abschließend können wir sagen, dass es von der Verarbeitung her bei der DaranEner NEO2000 nicht viel zu meckern gibt. Alles macht einen wertigen Eindruck, nichts knarzt und alle Spaltmaße sind einwandfrei.
Lieferumfang der DaranEner NEO2000
Die Powerstation wird in einem großen, unscheinbaren Karton geliefert.
Nach dem Öffnen finden wir neben der Powerstation noch folgendes Zubehör:
- Kaltgerätekabel
- USB-C auf USB-C Kabel (nur maximal 60W)
- XT60 auf MC4 Adapter
- deutschsprachige Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Das beigelegte USB-C Kabel verträgt laut Aufdruck eine maximale Leistung von 60W. Angesichts der Tatsache, dass die Powerstation über zwei USB-Ports mit bis zu 100W verfügt, ist diese Wahl etwas unverständlich.
Das Kaltgerätekabel zum Aufladen der Powerstation ist bedauerlicherweise recht kurz gehalten. Es ist nur 120cm lang und nötigt somit zum Hochheben der Powerstation auf einen Tisch oder Stuhl, falls sich die Steckdose erhöht befindet. Möchtet ihr ein anderes Kabel verwenden, so achtet bitte darauf, dass euer Kabel den richtigen Querschnitt aufweist. DaranEner legt hier extra ein 3×1,5mm² Kaltgerätekabel bei, welches deutlich dicker als die Standardkabel (3×0,75mm²) ist und somit höhere Ströme problemlos transportieren kann.
Weiterhin sollte die Garantiekarte unbedingt angeschaut werden. In dieser wird beschrieben, wie ihr eure Garantie um satte 3 Jahre verlängern könnt.
Durch den beigelegten XT60 auf MC4 Adapter lassen sich viele gängige stationäre Solarmodule verwenden. MC4 definiert hier sozusagen den Standardstecker für Solarmodule mit festem Rahmen von 300W-500W.
Anschlüsse der Powerstation
Auf den ersten Blick fragt man sich, wo sich hier eigentlich die Anschlüsse befinden. Wie bereits oben erwähnt werden diese bis auf Ausnahme der USB-Ports durch Gummikappen geschützt. Diese lassen sich mit wenig Kraftaufwand nach unten klappen. Rechnet man das induktive Ladepad auf der Oberseite hinzu, bietet die Powerstation 15 Anschlüsse, um verschiedenste Elektrogeräte versorgen zu können. Weiterhin findet sich selbstverständlich jeweils ein Ladeeingang für 230V Netzspannung und einer für Solar.
- 3 x AC-Schuko Stecker 2000W (maximal 3000W im Überspannungsmodus)
- 2 x USB-C PowerDelivery mit jeweils 100W
- 4 x USB-A mit 5V/3,6A oder 12V/2A QC3.0
- Induktion-Ladepad 5W/7,5W/10W
Die USB-A Ports lassen sich hier mit 3,6 Ampere(18W) pro Ausgang belasten. Bei Quick Charge 3.0 sind es sogar 12V/2A (24W). Dies gilt allerdings nur bei Verwendung von maximal zwei Ports gleichzeitig. Werden drei oder mehr Anschlüsse belastet, sinkt die maximale Leistungsabgabe bei 5V auf 2,4 Ampere (12W) pro Ausgang. Die zwei USB-C Ports liefern jeweils bis zu 100W und ermöglichen es so, jedes moderne Handy oder Laptop mit voller Geschwindigkeit zu laden. Wir konnten im Test ein Xiaomi Mi 11T Pro mit 15W und einen HP Laptop mit 60W gleichzeitig problemlos aufladen.
Praktisch ist auch das induktive Ladepad auf der Oberseite. Dieses bietet eine Ladeleistung von bis zu 10W, die auch problemlos erreicht wird.
Unter den Abdeckungen seitlich des Displays befinden sich folgende Anschlüsse
- KFZ-Anschluss max. 12V/10A
- 4 x DC5521 Hohlkammerbuchse max. 12V/10A
Die Hohlkammerbuchsen sind intern parallel geschaltet. Das bedeutet, dass aus allen zusammen 10 Ampere Strom bei 12V (120Watt) gleichzeitig entnommen werden können. Der KFZ Anschluss bietet dann nochmals 8 Ampere bei einer Spannung von 12V.
Unter der linken Abdeckung findet man die Ladeeingänge der Powerstation. Oben sehen wir die Kaltgerätebuchse für das 230V Netz und unten die XT60 Buchse (33-60V) für den Anschluss verschiedenster Solarmodule. Mittig dazwischen sitzt noch ein Sicherungselement. Dieses löst bei Überlastung der Powerstation aus und kann manuell durch Drücken des Knopfes zurückgesetzt werden. Im Test haben wir es nicht geschafft, dieses Element auslösen zu lassen. Bei Überschreiten der maximalen Leistung geht die Powerstation einfach aus und lässt sich danach wieder einschalten. Wir denken, dass diese Sicherung vermutlich bei einem direkten Kurzschluss auslösen wird.
Zusammenfassend bietet die DaranEner NEO2000 damit genügend Anschlüsse, um im Alltag alles zu laden, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Bedienung und Anzeige der DaranEner NEO2000
Die Bedienung erfolgt durch lediglich 3 Buttons, wovon sich zwei auf der Vorderseite befinden und einer auf der Rückseite neben der LED-Leiste. Letzterer schaltet, wie zu erwarten, die LED-Leiste ein, wenn diese für ca. 1 Sekunden gedrückt wird. Die verschiedenen Modi lassen sich dann durch kurzes Drücken weiterschalten.
Möchte man die Powerstation in Betrieb nehmen, reicht es, den Knopf oben rechts für etwa 3 Sekunden gedrückt zu halten. Somit sind die AC Ausgänge aktiv und entsprechende Geräte können versorgt werden. Leider laufen im aktivierten AC-Betrieb auch schon die Lüfter leise, aber recht brummig mit.
Sollen die USB-Ports und das Ladepad genutzt werden, muss im Anschluss der untere Knopf für eine Sekunde gehalten werden. Die Aktivierung der Ports wird durch ein Aufleuchten der entsprechenden Symbole im Display angezeigt. Ein erneutes kurzes Drücken des jeweiligen Knopfes genügt, um die entsprechenden Ausgänge wieder abzuschalten. Möchtet ihr nur USB Geräte laden, empfiehlt es sich, den AC-Wechselrichter abzuschalten, da dieser unnötig Strom verbraucht und die Lüfter permanent mitlaufen.
Einige Parameter der Powerstation lassen sich durch das Drücken mehrerer Tasten gleichzeitig ändern. So ist im Auslieferungszustand beispielsweise standardmäßig der sogenannte Ruhemodus aktiviert. Bei diesem werden die DC Ausgänge nach 3 Minuten und die AC Ausgänge nach 8 Stunden ohne Last deaktiviert. Möchte man dies ändern, müssen DC und LED Taste gleichzeitig betätigt werden.
Bedauerlicherweise hat der Hersteller keine Steuerung oder Anbindung per APP vorgesehen. Dies ist in der Preis- und -Leistungsklasse wirklich schade und ein großes Manko. Viele Nutzer möchten auch aus der Ferne über den Akkustand, Nutzung oder Ladung informiert werden.
Display der DaranEner NEO2000
Nimmt man die Powerstation in Betrieb, strahlt einen nach wenigen Sekunden das in blau gehaltene Display an.
Dieses informiert euch jederzeit über die wichtigsten Parameter. Am interessantesten ist hier natürlich der aktuelle Ladestand. Dieser wird einerseits mittig in Prozent, als auch optisch durch 4 Ladebalken dargestellt. Der untere Bereich informiert euch über abgegebene Leistung, Restlaufzeit und die Ladeleistung. Die übrigen Symbole habe ich hier kurz zusammengefasst.
- 1 – Betrieb bei niedrigen Temperaturen
- 2 – zu hohe interne Temperatur AC und DC Ausgänge werden deaktiviert
- 3 – Akku Fehlfunktion
- 4 – Ladung über Solar
- 5 – Ruhezustand aktiv – keine Verbraucher aktiv
- 6 – Kabelloses Laden aktiv
- 8 – Frequenz 60 Hz aktiv
- 9 – Spannung 110V aktiv
- 10 – Frequenz 50 Hz aktiv
- 11 – Spannung 220V aktiv
- 13/14 – DC Ausgänge aktiv
- 21 – AC Ausgänge aktiv
- 20 – LED aktiv
Die Ablesbarkeit in Innenräumen ist ausgezeichnet. Alle Werte sind von allen Winkeln aus bestens zu erkennen. Leider kann man das bei direktem Sonnenlicht nicht behaupten. Da sich die Displayhelligkeit nicht erhöhen lässt, ist es bei hellen Lichtverhältnissen unter Umständen schwierig etwas zu erkennen.
Akkutechnik
DaranEner geht hier mit dem Trend der Zeit und setzt wie die meisten Hersteller inzwischen Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePo4) Akkus ein. Diese haben gegenüber Lithium-Ionen-Akkus (NMC) den Vorteil, wesentlich unempfindlicher gegen mechanische Beschädigungen zu sein und bieten eine höhere Brandsicherheit. Auch die maximale Anzahl der Ladezyklen liegt um ein Vielfaches höher. DaranEner gibt hier 3500 Ladezyklen an, bis eine Restkapazität von 80 % erreicht ist. Dies entspricht bei täglichem Laden und Entladen einer Nutzungsdauer von gut 10 Jahren. Im normalen Alltag bei häufiger Nutzung dürften das eher 20 Jahre sein. Herkömmliche NMC Akkuzellen kommen hier nur auf etwa 800 Zyklen.
Die Nachteile von LiFePo4 Akkus sollen an dieser Stelle aber nicht unerwähnt bleiben. Im Vergleich zu NMC Akkus fällt das Gewicht bei gleichem Energiegehalt höher aus, was die Powerstation schwerer macht. Auch der Preis ist pro bereitgestellter kWh Energie höher, was sich natürlich auch in höheren Produktpreisen widerspiegelt.
Leistung der DaranEner NEO2000
Kommen wir zu der interessantesten Kategorie dieses Tests. Natürlich wollen wir wissen, was die Powerstation tatsächlich leisten kann. Auf dem Papier hören sich die 2074 Wh Kapazität mit einer dauerhaften Leistungsabgabe von 2000W schon mal ausgezeichnet an. Kurzfristig sollen sogar Lasten bis 3000W bedient werden können. Der Hersteller gibt aber keine Informationen an, unter welchen Umständen (Ladezustand) oder bis zu welcher Dauer diese 3000W abrufbar sind.
Für den Wechselspannungsausgang stellt die Powerstation einen reinen Sinus zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein besonders “sauberes” Signal, welches der Netzspannung zu Hause gleichwertig sein soll. Somit lassen sich selbst empfindliche Elektrogeräte wie Computer oder elektronische Steuerungen betreiben.
Während wir auf der linken Seite unser Signal im heimischen Stromnetz aufgezeichnet haben, sieht man auf der rechten Seite das Ausgangssignal der DaranEner NEO2000. Das Signal ist bis auf minimale Verzerrungen einwandfrei und wird selbst bei Vollast der Station nicht schlechter. Hier liefert der Hersteller ein hervorragendes Ergebnis ab.
Die bereitgestellte Dauerleistung von 2000W sollte für die Versorgung der meisten Geräte im Haushalt mehr als ausreichen. Vom Computer über die Mikrowelle bis hin zum stromhungrigen Heizlüfter kann alles versorgt werden. Natürlich haben wir für euch auch ein paar Geräte direkt an der Powerstation getestet, um uns von der Leistungsfähigkeit zu überzeugen.
Bei einem ersten Test mit 100 % Akkukapazität ließen sich alle Elektrogeräte problemlos versorgen. Selbst der Wasserkocher in Kombination mit dem Heizlüfter auf Stufe 1 (2600W) ließ die Powerstation völlig kalt. Sie verrichtete problemlos ihren Dienst.
Natürlich wollten wir auch wissen, ob diese Leistungen noch bei halbvollem Akku gewährleistet werden können. Hier zeigten sich dann doch erste Probleme. Der Trennschleifer hatte trotz Softstart (langsames Anlaufen) Schwierigkeiten auf Drehzahl zu kommen. Sobald er dann aber lief, war das Arbeiten problemlos möglich. Bei dem Wasserkocher + Heizlüfter schaltete die Powerstation sofort ab. Die restlichen Elektrogeräte funktionierten auch bei niedrigem Akkustand weiterhin völlig problemlos. Die Dauerleistung von 2000W wird somit jederzeit erreicht.
Hier hat sich auch eindeutig gezeigt, wie problematisch sich hohe Anlaufströme auf das Verhalten der Powerstation auswirken können. Um das zu verdeutlichen, haben wir hier mal ein kleines Video bereitgestellt. Wir testen einmal den Anlauf des Trennschleifers mit 2200W und Softstart und einmal den einer einfachen Handkreissäge mit lediglich 1200W, aber ohne Softstart. Der Test wurde mit ca. 30 % Akkukapazität durchgeführt.
Der Start von rotierenden Maschinen oder Kompressoren führt unter Umständen zu so hohen Anlaufströmen, dass hier Leistungen von über 2000W gefordert, werden, obwohl das Elektrogerät niedriger spezifiziert ist. Das sollte man in jedem Fall im Hinterkopf behalten, wenn ein bestimmtes Werkzeug oder ein Kühlschrank/Klimaanlage den Dienst verweigert.
Dieses Verhalten ist natürlich nicht der DaranEner NEO2000 anzulasten. Dies gilt generell für alle Powerstations. Bei vollem Akku funktionierten sowohl Handkreissäge als auch Trennschleifer wieder völlig normal.
Leistungsausbeute über AC
Um zu testen, welche Kapazität ihr tatsächlich aus der Powerstation entnehmen könnt, haben wir für euch wieder einen Low-Watt und einen High Watt Test durchgeführt. Bei ersterem verwenden wir einen Luftentfeuchter, der im Durchschnitt 260W benötigt. Diesen konnten wir 7 Stunden betreiben und dabei eine Kapazität von 1571 Wh entnehmen. Bei dem High-Watt Test gehen wir in die Vollen und nutzen unseren Heizlüfter mit 1900W Leistung. Dieser schaffte es, die Powerstation in 54 Minuten zu entleeren und zog dabei 1685 Wh aus dem Akku.
Damit ergibt sich im Mittelwert eine nutzbare Kapazität von 1628 Wh im Wechselstrombetrieb. Dies entspricht 78,5 % der Werksangabe von 2074 Wh und stellt damit einen durchschnittlichen Wert dar. Dabei sollte noch erwähnt werden, dass die Powerstation im AC Betrieb bei einem Akkustand von 7 % automatisch abschaltet. Diese 7 % verbleiben als Sicherheitsreserve in den Zellen, um den Akku zu schonen. Entleert man die NEO2000 allerdings im DC Modus über USB oder KFZ Dose, kann der Akku bis 0 % entleert werden. Das ist der Tatsache geschuldet, dass die angeschlossene Leistung im DC Modus geringer ist und somit die Akkus nicht so stark belastet werden.
Leistungsausbeute über DC
Für einen Kapazitätstest im Gleichstrombereich verwenden wir unsere allseits bekannte Kombination aus USB-Multimeter und der dazugehörigen elektronischen Last. Wir entnehmen hier kontinuierlich 15W bis zum Abschalten der Powerstation. Dabei zeigt die Powerstation eine Laufleistung von 143 Stunden an.
Nach rund 5 Tagen war der Test beendet und 1823 Wh standen auf dem Zähler. Das entspricht satten 88 % der verbauten Kapazität von 2074 Wh. Dies ist ein ausgezeichneter Wert.
Bei diesem zeitintensiven Test spielt natürlich der Eigenverbrauch der Powerstation recht stark ins Gewicht. Um dies etwas zu kompensieren, haben wir für euch diesmal auch eine große elektronische Last besorgt. Diese betreiben wir an den Hohlkammerbuchsen der Powerstation und entladen diese mit kontinuierlichen 100W. Nach etwa 19 Stunden erhielten wir überraschenderweise einen Kapazitätswert von nur 1702 Wh. Offenbar ist die Spannungswandlung auf 12V nicht so effizient wie die der USB-Anschlüsse.
Messungen im Vergleich
Wie schlägt sich die NEO2000 nun im Vergleich mit der Konkurrenz, was die Kapazität betrifft? In der folgenden Tabelle seht Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (Rot), sowie die effektiv nutzbare Kapazität über USB/DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).
Kapazität und nutzbare EnergieWie man anhand der Ergebnisse sehen kann, schlägt sich die NEO2000 durchschnittlich hinsichtlich der Effizienz über den AC-Output und sehr gut bei der Leistungsausbeute über USB bzw. DC
USV-Funktion der DaranEner NEO2000
Die DaranEner NEO 2000 bietet hier die Funktion einer sogenannten unterbrechungsfreien Stromversorgung an. Um diese Funktion nutzen zu können, muss die Powerstation dauerhaft am Netz bleiben und das entsprechende Elektrogerät an selbiger angeschlossen sein. Solange die Powerstation geladen wird, wird das Elektrogerät direkt durch das Hausnetz versorgt und belastet die Akkus nicht. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, schaltet die Powerstation blitzschnell auf Akkubetrieb um und übernimmt die Versorgung des Elektrogerätes. Wie schnell und zuverlässig dies geschieht, hängt von der sogenannten Umschaltzeit ab. Der Hersteller gibt hier 15 Millisekunden an, was einem wirklich guten Wert entspricht. In unserem Test konnten sowohl Föhn als auch Computer und Monitor problemlos weiter versorgt werden, ohne auszufallen.
Man sollte allerdings wissen, dass die Powerstation selbst mit vollen Akkus dauerhaft 45 W aus eurem Stromnetz zieht, wenn sie angeschlossen bleibt. Damit verbraucht die USV-Funktion etwa 1 kWh Strom pro Tag.
Temperaturen und Lautstärke
Gerade die Lautstärke ist ein wichtiger Punkt und Kaufkriterium vieler Nutzer. Wer seine Powerstation im Haus laden und nutzen möchte, wird ungern eine Flugzeugturbine im Zimmer stehen haben wollen. Alle Messungen der Lautstärke, fanden im Abstand von einem Meter statt.
Im DC Betrieb treten bei der Powerstation so gut wie keine Geräusche auf. Wird ein Handy oder Laptop geladen, läuft der Lüfter meist nicht an und man hört fast gar nichts. Werden die AC Anschlüsse mit dazu genommen, läuft sofort der Lüfter an. Dabei entsteht ein Betriebsgeräusch von rund 36 dB (A) und ein recht brummiger Grundton. Belastet man die Powerstation mit ca. 1500W, steigert sich die Lautstärke kontinuierlich, bis nach etwa 15 Minuten beachtliche 54 dB (A) erreicht werden. Höhere Pegel konnten aber auch nach längerer Testdauer nicht gemessen werden.
Auch bei der Ladung drehen die Lüfter fleißig mit. Die Ladeleistung von 1200W verursacht natürlich gewisse Wärme-Verluste, die dann auch abgeführt werden müssen. Dabei wird eine Lautstärke von 48 dB (A) erreicht. Im Schlafzimmer oder bei einem gemütlichen Fernsehabend sollte die Station also besser nicht geladen werden.
Die Temperaturen bleiben selbst bei 30 Minuten Vollast (2000W) absolut im Rahmen. An der wärmsten Stelle werden an der Oberfläche nicht mal 35 °C erreicht. Die Raumtemperatur betrug zu dem Zeitpunkt 20 °C.
Ladung der DaranEner NEO2000
Um die Powerstation wieder mit Energie zu versorgen, bietet der Hersteller die Ladung über Solar und/oder die normale Haushaltssteckdose an. Bei einer Ladung über das heimische Stromnetz wird kontinuierlich mit ca. 1200W geladen. Somit ist sie nach nur 110 Minuten wieder komplett einsatzbereit. Bei der Ladung von Akkus treten natürlich immer Ladeverluste auf. Diese belaufen sich hier auf rund 10 % der Gesamtkapazität. Das bedeutet, dass ihr rund 2,3 kWh Energie benötigt, um die Powerstation einmal komplett aufzuladen. Leider lässt sich die Ladeleistung nicht einstellen bzw. verändern. Wer also mit geringerer Leistung laden möchte, um unter anderem überschüssigen Solarstrom zu nutzen, wird leider enttäuscht. Beachtet auch hier bitte, die Powerstation nach Ende der Ladung vom Stromnetz zu trennen. Ansonsten zieht sie weiterhin dauerhaft 45 W aus der Leitung.
Möchtet ihr die Energie der Sonne nutzen, so steht euch hier ein XT60 Anschluss für verschiedene Solarpanels zur Verfügung. Der Hersteller liefert auch einen Adapter von XT60 auf MC4 dazu, um größere stationäre Panels direkt anschließen zu können. Der Spannungsbereich erstreckt sich dabei von 33V-60V Eingangsspannung bei bis zu 20 Ampere Ladestrom. Aufgrund der hohen Spannungsanforderung lassen sich faltbare Solarpanels nicht ohne Weiteres nutzen. Diese haben meist eine Spannung von 18-22V und sind somit zum Laden nicht ohne Weiteres geeignet. Man müsste hier zwei Module in Reihe schalten, um auf die notwendige Spannung zu kommen.
Die Ladung an großen Solarmodulen funktioniert hingegen entsprechend einfach. Zu diesem Zweck habe ich von unserer Solaranlage ein 330W Modul gekapert und die Station zum Laden angehängt.
Bedingt durch den niedrigen Stand der Sonne im Winter wird hier nur mit 74 W geladen. Wie andere Powerstations auch, hat die DaranEner ein Problem mit sehr geringen Ladeleistungen. Gibt das Modul weniger als 10 W ab, liegt die Verlustleistung der Powerstation höher als die Ladeleistung. Damit kann es passieren, dass sich die Station im Solarlademodus sogar entlädt, wenn zu wenig Sonne scheint.
Die DaranEner NEO2000 unterstützt auch das bidirektionale Laden. Das bedeutet, dass gleichzeitig über AC und Solar mit bis zu 1600W Gesamtleistung aufgeladen werden kann. . Mittels 300W Labornetzteil konnten wir die Ladeleistung so auf 1500W steigern. Die Powerstation konnte so in 100 Minuten vollständig geladen werden. Schafft man es tatsächlich, der Station 1600W zur Verfügung zu stellen, würde sich die Ladezeit nochmals um 10 Minuten verkürzen.
Testergebnis
DaranEner hat hier eine ausgezeichnete Powerstation mit kleinen Schwächen ins Rennen geschickt. Die NEO2000 überzeugt durch sehr hohe Leistungen, eine hohe Kapazität, vielen Anschlüssen und einer guten Ladeleistung. Auch wenn hier nur Kunststoff zum Einsatz, kommt, kann das Design und die Verarbeitung überzeugen.
Auf der Schattenseite stehen allerdings die teils hohen Lautstärken bei Vollast, die fehlende App Anbindung und das Fehlen gewisser Grundfunktionen wie zum Beispiel das Einstellen der Ladeleistung. Wirklich ärgerlich ist der sehr hohe Stromverbrauch nach Beendigung des Ladevorgangs. Hier werden immer noch 45 W weiter verbraucht. Wir hoffen, dass sich dies evtl. noch durch ein Softwareupdate beheben lässt. Auch der Transport gestaltet sich aufgrund des hohen Gewichtes als schwierig. Dieses Problem wird beispielsweise bei der Zendure SuperBase Pro 2000 mittels Rädern und Koffergriff eleganter gelöst.
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Hallo, kann man mit dem DC Ausgang auch direkt eine andere Batterie laden ? MFG Wilfried Bitz
Kann man auch mehr wie 600 Watt Solar anschließen
Hallo,
vielen Dank für eure hervoragenden Testberichte.
Habt ihr zum Konkurrenten FOSSiBOT F2400EU auch einen Test in Aussicht?
Hallo Heavyload
Leider haben wir bisher keine Station von FOSSiBOT in Planung. Wir hoffen, dass sich das in Zukunft ändert.