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Nach und nach strömen all die alten bekannten Smartphone-Underdogs auf den Tablet-Markt. Nach Oukitel, Blackview und Umidigi, legt nun auch Cubot nach. Mit dem Cubot Tab 10 präsentiert der Hersteller ein Tablet, das sich mit einem Preis von ca. 160€ im günstigeren Segment bewegt. Damit kostet es ähnlich viel, bzw. sogar mehr als beispielsweise das Blackview Tab 9 oder das Teclast M40, die beide ganz weit oben in unserer Bestenliste stehen. Ob es auch mehr kann, finden wir in diesem Testbericht heraus.
Design & Verarbeitung
Optisch erinnert das Cubot Tab 10 etwas an das Alldocube iPlay 20 Tablet im Querformat. So finden wir auf der Rückseite den gleichen Kunststoffrahmen, der ein Backcover aus Metall umschließt. Beides hat die Farbe Grau, andere Farboptionen gibt es nicht. Oben links ist eine einzelne Kamera mit Blitz verbaut, unten mittig das Logo aufgelasert, ansonsten ist die Rückseite clean. An den Seiten befinden sich rechts die Lautstärke- und Power-Tasten, Lautsprecher sowie ein 3,5mm Klinkenstecker. Auf der Oberseite finden wir Steckplätze für eine MicroSD- und eine SIM-Karte, außerdem ist dort ein USB-C-Anschluss angebracht. Links im Gehäuse hat ein zweiter Lautsprecher Platz gefunden, Stereo Sound kann das Setup dennoch nicht wiedergeben – schade. Die Unterseite ist blank und die Displayränder sind genau richtig: mit ca. 12mm breit genug, um das Tablet zu halten, aber doch nicht zu ausladend. Eine Selfie-Kamera ist oben in der Mitte eingelassen und eine Benachrichtigungs-LED gibt es genauso wenig wie einen Fingerabdruckscanner.
Die Maße des Cubot Tab 10 liegen bei 243 x 164 x 9,8 Millimeter – genau ein Millimeter dicker, als es das Datenblatt verspricht. Und dabei ist das Kameramodul noch gar nicht eingerechnet: Es steht weitere 1,5mm aus dem Gehäuse. Das Gewicht liegt bei 569 Gramm, was für ein 10 Zoll Tablet doch schon am oberen Ende der Fahnenstange liegt.
Auf Halbmast ist leider die Verarbeitungsqualität, genauer gesagt, ist sie einfach nur enttäuschend. Um sicherzugehen, dass es sich bei der Rückseite wirklich um Metall handelt, musste ich ein Stück der Lackierung abkratzen, so billig fühlt sie sich an. Das liegt aber nicht an der Oberflächenbehandlung. Im Gegenteil – diese hat sogar eine angenehme Haptik. Das hilft aber nicht, denn das Tablet ist so schlecht verarbeitet, dass es bei wirklich jedem Anfassen beginnt zu knarzen. Da hilft es auch nicht mehr, dass die Spaltmaße eigentlich recht gut sind. Es macht einfach keinen Spaß, das Tablet in die Hand zu nehmen.
Etwas Abhilfe schafft hier das mitgelieferte Bookcover, das dem Tablet mehr Stabilität verleiht. Außerdem im Lieferumfang enthalten sind eine vorinstallierte Schutzfolie, ein Ladekabel, ein 10 Watt Ladeadapter, ein USB-C OTG Adapter, Kopfhörer, eine Bedienungsanleitung und weiterer Papierkram. Das kann sich wirklich sehen lassen und übertrifft den Großteil der Konkurrenzmodelle.
Display des Cubot Tab 10
Die allermeisten Käufer schaffen sich ein 10 Zoll Tablet wohl wegen des Displays an. Auf dieser Größe lässt es sich angenehm surfen, zocken, Videos schauen oder sogar arbeiten. Wichtig ist dafür allerdings die Qualität.
Das Display des Cubot Tab 10 löst mit 1920 x 1200 Pixel auf und kommt auf eine Display-Diagonale von 10,1 Zoll. So ergibt sich eine Pixeldichte von ca. 225 Bildpunkten pro Zoll. Das ist nicht wirklich viel und bei genauerem Hinsehen lassen sich einzelne Bildpunkte noch gut erkennen. Für den Alltag ist die Schärfe aber ausreichend.
Zum Einsatz kommt hier ein typisches IPS-Panel. Es hat einen ausreichend guten Blickwinkel, und Light-Bleeding ist nur minimal bis gar nicht festzustellen. Der Kontrast geht in Ordnung, die Farben wirken aber sehr blass. Die Temperatur lässt sich von Werk aus zwischen Standard, Warm und Kühl einstellen, wobei der Standard minimal ins Warme tendiert und damit – subjektiv – recht angenehm ist. Interessant ist die Einstellung “Automatisch”, die den Kontrast je nach verfügbarem Licht optimieren will. Ein dazu passender Sensor lässt sich am Tablet nämlich nirgends finden.
Das scheint bei der Software-Entwicklung durchgerutscht zu sein, denn für die Helligkeit gibt es die Option “automatisch” gar nicht erst. Sie lässt sich nur mit dem bekannten Regler auf maximal 380 cd/m² einstellen. Das ist allerdings ein Mittelwert, denn während die maximale Helligkeit links bei ca. 360 Candela liegt, erreicht das Panel rechts immerhin 410 Candela. Natürlich wechselt die Helligkeit nicht auf einen Schlag, sondern steigt von links nach rechts. Bei bunten bzw. strukturierten Bildern fällt der Unterschied deshalb kaum auf. Bei einem klar weißen Bild lässt er sich aber gut mit bloßem Auge erkennen. Ob es sich hier um ein allgemeines oder um ein Geräte-spezifisches Problem handelt, ist schwer zu sagen. Die minimale Helligkeit liegt bei 10 cd/m², hier ist der Unterschied selbstverständlich nicht mehr messbar. So lässt sich das Tablet im Dunkeln angenehm nutzen.
Das Touchscreen kann bis zu 10 Punkte auf einmal verarbeiten. Es reagiert schnell und zuverlässig auf Eingaben. Offiziell geschützt/gehärtet ist das Glas nicht, den Kratztest mit einem Schlüssel hat es aber problemlos überstanden.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass das Tablet keine Widevine L3 Zertifizierung hat. Wer Netflix oder Amazon Prime nutzt, kann Videos also nur in SD Qualität ansehen. Ich habe es probiert – das ist echt kein Spaß! Kostenlose Streaming-Dienste wie YouTube lassen sich natürlich in voller Auflösung nutzen.
Leistung
Den Prozessor des Cubot Tab 10 kennen wir schon aus anderen Tablets, wie z.B. dem Alldocube iPlay 20. Der Unisoc SC9863A ist ein Octa Core SoC mit 8 1,6GHz Kernen. Für die Grafik sorgt eine PowerVR GE8322 GPU und im Tab 10 hat der Prozessor 4GB Arbeitsspeicher und 64GB erweiterbaren Festspeicher zur Verfügung. Der SC9863A ist inzwischen schon beinahe drei Jahre alt und wird noch im 28nm Verfahren gefertigt. Dementsprechend braucht der Chip recht viel Strom und die Leistung ist ungefähr vergleichbar mit der von Low-Budget-Smartphones.
In der Praxis ist das nicht weiter tragisch. Bis eine App vollständig geladen ist, zögert das Tablet zwar ab und an ein paar Sekunden, anschließend läuft das System aber flüssig. So ist es absolut kein Problem, zu surfen oder Videos anzusehen. Dank der 4GB RAM ist auch Multitasking machbar. Lediglich, wer halbwegs grafikintensive Spiele (z.B. PUBG oder Asphalt 9) spielen will oder sehr aufwändige andere Apps benutzt, wird mit dem Tab 10 kaum Freude haben. Für diesen Preisbereich ist die Leistung somit zwar in Ordnung, aber doch unterdurchschnittlich.
Antutu (v9)Das bestätigen auch die Benchmarks, denn hier reiht sich das Cubot Tab 10 gemeinsam mit all den anderen günstigen Tablets in eine Reihe ein. Im Vergleich zu diesen Geräten, wie etwa dem Blackview Tab 9 oder dem Alldocube iPlay 40, erreicht es jedoch meist nur halb so gute Werte. Mit 3,7GB/s gilt das auch für den RAM, lediglich der Festspeicher kann mit 244MB/s (lesen) und 202MB/s (schreiben) mit der Konkurrenz mithalten.
System des Cubot Tab 10
Wie es sich für ein neues Tablet gehört, kommt das Cubot Tab 10 auch mit der aktuellsten Android-Version 11. Damit gehört es trotz der unterdurchschnittlichen Technik momentan zur Speerspitze. Mit einem Update auf Android 12 solltet Ihr in dieser Preisklasse aber definitiv nicht rechnen. Wenn das Tablet ein Jahr lang Sicherheits-Patches bekommt, ist das schon gut.
An der Stock-Android-Version wurde gleichermaßen nichts verändert, wenn man mal von der Displaykalibrierung und den On-Screen-Buttons absieht, deren Anordnung sich verändern lässt.
Das System ist einwandfrei übersetzt, allerdings finden wir auch hier wieder eine Parallele zum Alldocube iPlay 20: Der Arbeitsspeicher in den Einstellungen unter “Über das Tablet” wird auch beim Cubot Tab 10 als Schafbock bezeichnet. Spätestens hier liegt die Vermutung nahe, dass die beiden Geräte aus der gleichen Fabrik kommen könnten – angesichts der unzählbaren OEM-Hersteller in China wäre das im Bereich des Möglichen.
Mehr Freude an dem Gerät werdet Ihr ziemlich sicher mit einem alternativen Launcher haben (z.B. Nova-Launcher), mit dem Ihr, einmal installiert, einfach das Layout anpassen könnt.
Kamera
Zum Aufnehmen von Fotos kommt das Cubot Tab 10 mit einem 13MP Hauptsensor und einer 5MP Frontkamera. Die Hauptkamera macht bei gutem Licht noch halbwegs brauchbare Fotos, die allerdings keinesfalls mit einem Smartphone in dieser Preisklasse vergleichbar sind. Wird das Licht schlechter, beginnen die Aufnahmen stark zu rauschen und werden zu blass. Spätestens dann sind sie nicht mehr zu gebrauchen.
Die Frontkamera geht direkt aufs Ganze und liefert ausschließlich grobkörnige Bilder mit blassen Farben und schwachen Kontrasten. Die Audioqualität ist in Ordnung, der ein oder anderen Videokonferenz steht also nichts im Weg. Wer aber regelmäßig mit Video telefoniert, sollte lieber ein paar Euros mehr in die Hand nehmen.
Konnektivität
Über einen Schacht auf der Oberseite des Tablets lassen sich eine SIM- und eine MicroSD-Karte (bis 128GB) in das Gerät einlegen. Hier ist eine Micro-SIM-Karte nötig – das ist recht ungewöhnlich, normalerweise kommen heutzutage Nano-SIMs zum Einsatz. Dual-SIM hat das Cubot Tab 10 nicht! Der SIM-Slot unterstützt erfreulicherweise VoLTE und alle in Deutschland nötigen LTE Frequenzen (1, 3, 7, 8, 20). Der Empfang ist ebenfalls gut und steht hochpreisigen Geräten in nichts nach. Auch normales Telefonieren ist mit dem Tablet möglich. Die Gesprächsqualität ist hier in Ordnung, lässt sich mit einem Headset jedoch erheblich verbessern.
Die übrigen Konnektivitätsstandard sind eher durchwachsen. WiFi empfängt das Tablet nur mit 2,4GHz, einen Standard (wahrscheinlich WiFi 4) hat Cubot gar nicht erst angegeben. Der Empfang ist dennoch gut: Von meiner 16er Leitung kommen nach 5 Metern und zwei Mauern noch 11Mbit an. Bluetooth wird auch nur bis Version 4.1 unterstützt, hier ist der Empfang durchschnittlich. Gleiches gilt für die Navigation über GPS, A-GPS und Glonass. An Sensoren gibt es nur ein Gyroskop – Kompass oder Ähnliches fehlt ebenso wie ein Radio. Der OTG Ausgang kann andere Geräte mit Strom aus dem Tablet-Akku versorgen. Ein zweites Display kann natürlich nicht angeschlossen werden, da hier nur ein USB 2.0 Anschluss vorhanden ist. Das ist in dieser Preisklasse aber auch absolut normal.
Akku des Cubot Tab 10
Mit 6000mAh hat der Akku des Tablets eine gute Größe. In der Praxis erweist sich der Prozessor auch nicht so stromintensiv, wie erwartet. So erreicht das Cubot Tab 8 eine Akkulaufzeit von ca. 8,5 Stunden im PCMark Battery Mark bei 200cd/m². Das ist für ein Tablet in dieser Preisklasse wirklich gut, aber dennoch ist es kein Dauerläufer. Eine Stunde YouTube benötigt ca. 12% und bei Gaming frisst der Prozessor sogar 20%.
Aufgeladen wird der Akku mit dem mitgelieferten 10 Watt Ladeadapter in guten drei Stunden von 0 auf 100%. Dabei ist die Ladezeit ziemlich linear: Nach einer Stunde war der Akku bei 31%, nach zwei bei 64%.
PCMark AkkuTestergebnis
Nach all den genannten Punkten, können wir für das Cubot Tab 10 keine Kaufempfehlung aussprechen. Prinzipiell handelt es sich hier um ein Alldocube iPlay 20, nur schlechter und im Cubot-Gewand. Zwar hat es ein neueres Betriebssystem, dafür aber eine billigere Verarbeitung, das schlechtere Display und die niedrigeren Konnektivitätsstandards. Da ein Tablet in diesem Preisbereich sowieso nur für einfache Aufgaben verwendet werden kann, bringt das neuste Android 11 hier den geringeren Mehrwert. Deshalb könnt Ihr getrost zum Gerät von Alldocube greifen, das auch etwas günstiger ist.
Wenn es das Budget hergibt, bekommt Ihr für 190€ das Realme Pad. Dieses Tablet erlaubt dank Widevine L1 nicht nur HD-Streaming bei Netflix und Co, sondern bietet auch einen deutlich besseren Prozessor und die längere Akkulaufzeit. Dafür müsst Ihr hier allerdings auf einen SIM-Slot verzichten – den gibt es nur mit Aufpreis und das entsprechende Gerät ist in Deutschland kaum verfügbar. Auch das Blackview Tab 9 oder das Alldocube iPlay 40 könnten eine gute Alternative sein – schaut einfach mal in unserer Bestenliste vorbei.
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ich bin eigendlich ein grosser Cubotfan, muss aber feststellen das die geräte leider nicht besser werden , da passt vieles nicht mehr zusammen
schade