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Creality K1C – 3D-Drucker im Test

Getestet von Jonas Schlag am
Vorteile
  • stylish und kompakt
  • exzellente und einzigartige Softwareauswahl
  • Slicer verbessert
  • schnell
  • praktische Netzwerkanbindung
  • keinerlei Vorkenntnisse notwendig
Nachteile
  • "KI" Kamera Funktion ohne Sinn
  • einige Mängel des Vorgängers nicht adressiert
  • nur sehr punktell verbessert
  • Software überschätzt teils Hardware
  • langsamer als Vorgänger
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Mit dem Creality K1C veröffentlicht Creality eine verbesserte Version seines Creality K1. Wir hatten bereits die große Version des Creality K1, den Creality K1 Max im Test. Dort konnte er weitgehend überzeugen, hatte aber an vielen Stellen auch noch seine Mängel. Diese sind nun hoffentlich behoben und der Creality K1C damit die echte Bambu Lab Alternative, auf die wir von Anfang an gehofft haben. Außerdem möchte Creality mit dem K1C vor allem eins bieten: Einen Drucker, der einfach CF-Filamente drucken kann. Das sind Filamente, die mit Kohlenfaserpartikeln versetzt sind, um ihre Eigenschaften zu verbessern.

Herstellerangaben Creality K1C Qidi Q1 Pro
Aufbau Core XY Core XY
Größe 355 x 355 x 482 mm 477 x 467 x 489mm
Bauvolumen 220 x 220 x 250 mm 240 x 240 x 240 mm
Gewicht 12,4 kg 17 kg
Leistung 350 W 350 W
Filamentdurchmesser 1,75 mm 1,75 mm
Kompatible Filamente ABS, PLA, PETG, PET, TPU, PA, ABS, ASA, PC, PLA-CF, PA-CF, PET-CF PLA, ABS, ASA, PETG, TPU, PA, PC, CF und GF Filamente
Max. Geschwindigkeit 600 mm/s 500 mm/s
Max. Beschleunigung 20.000 mm/s² 20.000 mm/s²
Bildschirm 4,3 Zoll Touchscreen 4,3 Zoll Touchscreen
Düsenmaterial Tri-Metal (Stahl, Kupfer, Titan) Bi-Metall
Druckplatte Material Federstahl mit PEI Beschichtung (glatt) Federstahl mit PEI Beschichtung (rau)
Kompatible Düsendurchmesser 0,2; 0,4; 0,6; 0,8mm 0,2; 0,4; 0,6; 0,8mm
Luftfilter Ja Nein
Extra Kühlventilator Ja Ja
Bauraumheizung Nein Ja (bis 60°C)
Konnektivität USB, WLAN USB, WLAN
Auto Leveling Ja Ja (+ manuell)
Stand-by Modus Ja Ja
Kamera Ja Ja

Zuletzt konnte Qidi mit dem Q1 Pro zeigen, wie viel 3D Drucker man für rund 500€ bekommt. In einem ähnlichen Preissegment bewegt sich nun auch der K1C. Entsprechend liegt ein Vergleich zum Q1 Pro nah, aber natürlich auch zum originalen Creality K1. Der ist immerhin immer noch mein persönlicher Hauptdrucker.

Aufbau und Inbetriebnahme

Creality K1C Design 2

Der Aufbau des Creality K1C ist einfach und schnell erledigt. Einige Handgriffe sind dann aber doch nötig, andere Hersteller schaffen das noch einfacher. Aber das ist dann wirklich absoluter Luxus, der K1C war bei mir innerhalb von rund 30 Minuten fertig aufgebaut und wenig später druckbereit.

Im Paket wird der K1C durch jede Menge Schaumstoff geschützt. Den gilt es zu entfernen und den Drucker dann von etwas Klebeband zu befreien. Anschließend muss noch der Türgriff angeschraubt werden. Auf der Rückseite des 3D-Druckers setzen wir den Filamenthalter ein und montieren den Aktivkohlefilter. Danach noch vorne das Display angesteckt und im Drucker die drei Schrauben lösen, die das Druckbett beim Transport sichern. Fertig steht der Creality K1C vor euch.

Im Anschluss gilt es noch, den Drucker mit dem WiFi zu verbinden und ein initiales Auto-Leveling durchzuführen. Außerdem durchläuft der Drucker einmal die Vibrationskompensation.

Crealtiy K1C Lieferumfang

Im Lieferumfang findet ihr eine Auswahl an Notwendigkeiten. L Schlüssel liegen bei, natürlich eine Kneifzange, ein Schlüssel zum Wechseln der Druckdüsen, etwas Klebestift und Schmiermittel, zudem ein Plastikspachtel. Haben wir schon besser gesehen, reicht aber vollständig aus, um den 3D-Drucker zu nutzen. Die Menge an beigelegtem Filament ist mit 200 Gramm erfreulich hoch!

Unterschiede zum K1 und K1 Max

Auf der Hardwareseite hat sich zwischen dem Creality K1 und dem K1C nur wenig verändert. Einige Veränderungen wurden vorgenommen, im Großen und Ganzen setzt man aber auf die Teile des K1. Entsprechend halten wir uns in diesem Abschnitt etwas kürzer und verweisen auf unseren Test des Creality K1 Max (direkt zum Abschnitt Hardware)

Creality K1C Design 7

Der Creality K1C ist im Core XY Design gehalten. Der Druckkopf bewegt sich also in der XY Ebene über das sich absenkende Druckbett. Das präferierte Design für hohe Druckgeschwindigkeiten. Filament gelangt durch einen PTFE Schlauch vom Filamenthalter auf der Rückseite des Druckers zum Druckkopf. Dabei wird ein klassischer Filamentsensor passiert. Dieser kontrolliert lediglich die Präsenz von Filament, dessen Fortbewegung wird nicht überprüft. Wer möchte, findet auf dem Speicher des 3D-Druckers das Modell eines zweiten Filamenthalters. Dieser kann seitlich am Gerät montiert werden, was das Wechseln von Filament in vielen Fällen einfacher macht.

Crealtiy K1C Druckbett

Die Druckplatte des K1C ist die gleiche, wie im K1 / Max. PEI auf Federstahlplatte. Creality baut weiterhin auf eine glatte Oberfläche und empfiehlt das Nutzen des beigelegten Klebestifts. In meiner Zeit mit dem K1 Max ist die Begeisterung für die Druckplatte etwas abgeebbt. Für PLA bleibt sie super, die glatte Oberfläche sorgt für saubere Unterseiten von Drucken. Mit anderen Materialien sieht das allerdings nicht ganz so gut aus. PETG ist nur sehr schwer von der Platte zu lösen, PA-CF hat kaum gehalten. Der Klebestift schafft bei beidem Abhilfe. Anders als bei seinem Vorgänger hat der K1C eine kleines Silikonpad hinten auf dem Druckbett montiert. Darauf wird die Düse vor dem Drucken gereinigt. Das hilft für ein gleichmäßigeres Auto-Leveling. Die Ergebnisse waren allzeit super. Das Druckbett braucht etwa 2,5 Minuten bis es auf 60°C aufgeheizt ist, nach 5 weiteren Minuten Haltezeit ist die Wärmeverteilung mit 2°C Abweichung zum Rand hin in Ordnung.

Leider ist die neue Druckplatte durch das Silikonpad nicht mehr symmetrisch, kann also nur noch einseitig benutzt werden. Gleichzeitig ist das Silikonpad im Auto-Leveling Code des Druckers vorgesehen. Druckplatten ohne das Pad können dadurch nicht die gleiche Qualität sicherstellen, wie die Druckplatten mit dem Pad. Hier hätte es definitiv bessere Lösungen gegeben. Den Silikonstreifen auf der Druckplatte zu platzieren und nicht daneben, ist eindeutig eine Notlösung.

Filter und Kamera

Damit ist die vom K1 und K1 Max bekannte Hardware abgefrühstückt. Kommen wir zum Neuen. Zur Belüftung kommt das bekannte Dreigespann aus Lüfter am Druckkopf, seitlichem Bauteillüfter und Umluftgebläse zum Einsatz. Dieses ist nun, wie beim K1 Max auch, mit einem Aktivkohlefilter versehen. Der sieht allerdings nur mäßig vertrauenswürdig aus. Immerhin ist das Nachrüsten / Austauschen dank mitgeliefertem Halter einfach.

Baugleich zum K1 Max, ist der K1C hingegen bei der Kamera. Diese liefert Bild in HD ab und kann für Timelapse Aufnahmen genutzt werden. Außerdem sollen KI Funktion bereitstehen, um euren Druck zu überwachen. Diese sind bei mir auf ganzer Linie gescheitert. Selbst bei einem großflächigen Totalversagen eines Drucks ist nichts aufgefallen. Lieber einfach auslassen, so war es beim K1 Max auch schon. Sowohl Kamera als auch Filter sind im normalen K1 nicht verbaut, können aber nachgerüstet werden.

Neues Hotend

Creality K1C neues Hotend

Die wichtigsten Veränderungen im K1C spielen sich im Druckkopf ab. Denn der Creality K1soll vor allem eins besser können: Carbonfaser Filamente besser drucken. Carbonfaser wird in Form von kleinen Partikeln in Filamente eingebettet, um deren mechanischen Fähigkeiten zu verbessern oder/und einen cleaneren Look zu verleihen. Allerdings sind die Partikel deutlich abrasiver als herkömmliche Filamente. Die genutzten Düsen nutzen sich also deutlich schneller ab als bei klassischen PLA, PETG oder ABS.

Damit sind wir dann bei der größten Veränderung des K1C. Das neue Hotend. Creality setzt auf ein neues Düsendesign und designt darum das ganze Hotend um. Dabei vereint die neue Düse einige Vorteile:

  • Tri-Metall: Kombination aus Kupfer (Gewindeeinsatz), gehärtetem Stahl (Düsenspitze) und Titan (Heat Break) sorgt für längere Beständigkeit bei abrasiven Filamenten und weniger nachlaufendem Filament bei Druckstopp
  • Heat Break und Hotend sind ein Teil, Auslaufen von Filament nicht möglich
  • Höhere Durchflussraten durch größeren Düsendurchmesser.
  • Düsenwechsel von Hand

Die langsamere Abnutzung ist definitiv gegeben, wobei die Düsen des normalen K1 auch schon mit Stahleinsatz verfügbar sind. Weniger nachlaufendes Filament kann ich ebenfalls bestätigen, das klappt super. Mit zwischen Düse und Heat Break auslaufendem Filament hatte ich bisher keine Probleme, die hatte ich aber noch nie, auch bei anderen 3D-Druckern nicht. Die höhere Durchflussrate ist nicht gegeben, dazu bei den Druckergebnissen mehr. Ein Düsenwechsel von Hand ist theoretisch möglich. Die Düsen müssen weniger fest eingeschraubt werden, eine Lücke zwischen Heat Break und Düse kann nicht entstehen – ist schließlich beides ein Teil. Empfehlen würde ich das aber nicht. Die Düse sollte schon für maximale Präzision beim Druck mehr als handfest im Druckkopf sitzen. Damit wird dann ein Maulschlüssel notwendig, wie bei jedem anderen Hotend auch. Angemerkt sei außerdem, dass die neuen Düsen nun proprietär sind und man für einen Wechsel auf Creality angewiesen ist.

Veränderungen am Druckkopf

Creality K1C Druckkopf 2 1

Die neue Düse sitzt in einem ebenfalls neu designtem Kühlkörper. Beides kann in Kombination gekauft werden, um den K1 oder K1 Max damit nachzurüsten. Dazu kommt ein verbesserter Extruder, zumindest auf dem Papier.

Crealtiy K1C Extruder 1

Links K1C, rechts K1 Max

In der Praxis sind die Veränderung am Extruder minimal, der Filamenteinschub wurde verbessert, was wirklich praktisch ist, ansonsten tut sich aber kaum etwas am Extruder. Das ist aber auch in Ordnung, der Extruder im K1 Max war schon wirklich gut.

Software

Creality baut weiterhin auf seine proprietäre Lösung Creality Print. Die hat sich seit unserem ersten Test deutlich verbessert. Mit etwas Arbeit schaltet lässt sich der K1C zudem leicht rooten. Das erlaubt die momentan einzigartige Dualität aus herstellereigenen und Open-Source-Software.

Creality Print

Creality K1C Slicer CrealityPrint 1

Vor allem die Stabilität von Crealtiy Print hat sich verbessert. Mit Abstürzen hatten wir deutlich weniger zu tun. Die teilweise gewöhnungsbedürftigen Menüführungen sind geblieben, an sich ist der Slicer aber ordentlich. Vor allem die fertig eingepflegten Filamentprofile machen es auch Neulingen einfach, schnell in den 3D-Druck einzusteigen. Das Anbinden eines neuen 3D-Druckers ist ebenfalls wunderbar einfach. Inzwischen ist Crealitys All-in-One Softwarelösung gut genug, um von uns für 3D-Druck Neulinge empfohlen zu werden. Das Zusammenspiel zwischen Drucker und Software läuft einfach sehr flüssig. Wer sich irgendwann doch etwas beengt von Creality Print fühlt, rootet das Gerät und steigt auf einen beliebigen anderen Slicer (in meinem Fall OrcaSlicer) um.

Root

Wer aus der Welt von Creality ausbrechen möchte, muss den Drucker dafür rooten. Der Prozess ist der Gleiche, wie beim Crealiy K1, entsprechend ist auch unsere Anleitung weiterhin gültig. Schön, dass Creality inzwischen dazu steht, dass man Klipper auf den K1 Geräten nutzt. Der nächste Schritt wäre dann ein (noch) einfacheres Freischalten des vollen Klipper Funktionsumfangs. Hier hat sich mit dem Upgrade zum K1C nichts getan.

OrcaSlicer

Creality K1C Slicer Orca 1

Nach dem Rooten kann der Drucker dann auch vollständig in OrcaSlicer eingebunden werden. Das inkludiert die Webüberwachung über das Klipper Interface Fluidd oder Mainsail. Somit kann OrcaSlicer Creality Print vollständig ersetzen, Voraussetzung ist leider der Root. Was fehlt, sind dezidierte Profile für die Creality Filamente. Creality Print stellt diese zur Verfügung. Theoretisch kann man sich diese abtippen, die “Generic” Filamenetprofile in Orca machen mit dem K1C aber einen guten Job. Ergebnisse sind auf dem gleichen Level (oder besser), wie die Teile aus Creality Print.

Gerätesoftware

Wir wollen diese Stelle auch nutzen, um etwas auf die Software auf dem Gerät einzugehen. Hier hat sich nämlich nichts getan. Für ein Gerät der ersten Generation fand ich die UI wirklich gut, es gab aber Mängel und die sind erhalten geblieben. Vor allem im Vergleich zu der sehr übersichtlich gestalteten Oberfläche von Qidi, sieht der K1C nicht wirklich gut aus. Einige Funktionen sind unintuitiv positioniert und Menüs tendenziell etwas überladen. Kein großer Punkt, etwas Verbesserung wäre aber schön gewesen.

Wirklich störend ist die lange Startzeit vor einem Druck. Es vergehen immer einige Minuten, bis es dann wirklich losgeht. An sich okay, störend ist aber, dass die ganze Prozedur auch abgefahren wird, wenn man den Druck eigentlich schon abgebrochen hat. Dann noch mal die Düse zu reinigen und vor allem das ganze Auto-Leveling zu fahren, macht einfach keinen Sinn. Das Gleiche gilt für das Aufheizen des Hotends beim Extrudieren von Filament. Tut man das von Hand, wird das Hotend immer auf einige Grad zu viel aufgeheizt (normal), Filament wird erst extrudiert, wenn das Hotend wieder auf die exakte Zieltemperatur erkaltet ist. Das ist vollkommen unnötig und bei jedem Filamentwechsel nervig. In einer verbesserten Version eines Produkts sollten solche Schönheitsfehler ausgemerzt worden sein.

Zwischenfazit Software

Irgendwie ist Creality ziemlich unfreiwillig in eine der besten Softwareumgebungen auf dem Markt hineingeschlittert. Der Versuch einer völlig proprietären Druckumgebung ist noch während des originalen K1 an der Community gescheitert. Seitdem kann der Drucker einfach gerootet werden und Creality hat den Quellcode hinter seiner Software offengelegt.

Nun haben wir als Nutzer die Wahl: Crealitys schnell zugängliche All-in-One Lösung oder vollständige Macht über den 3D-Drucker in Klipper und Fluidd. Das ist einzigartig und eine der größten Stärken des K1C. Erste Schritte behütet in Creality Print vornehmen, kein Problem. Zum Profi werden mit Orca, Fluidd und Klipper, ebenfalls kein Problem. Super!

Crealtiy K1C in der Praxis

Creality K1C Design 5

In der Praxis fällt mir der Creality K1C als Erstes durch ein gelungenes Design auf. Der “Würfel” mit seinen abgedunkelten Plexiglaswänden macht sich sowohl in der Werkstatt als auch auf dem Schreibtisch gut. Bei der oberen Abdeckung gibts leider kein Update und so sind auch beim K1C keine Scharniere an der Haube verbaut. Bei meinem Modell ist die Passung auch nicht perfekt, nur mit etwas Druck lässt sie sich komplett aufsetzen. Auch mit der vorderen Tür bin ich nicht ganz glücklich. Nach dem Test des Qidi Q1 Pro fällt beim K1C negativ auf, dass die Tür sich nur um etwas mehr als 90° öffnen lässt. Möchte man mal das Hotend tauschen oder andere Arbeiten am Drucker vornehmen, steht sie dadurch unangenehm im Weg.

Besser schafft Creality es, den verfügbaren Raum im 3D-Drucker gut auszunutzen. Der Fußabdruck des Geräts ist kompakt gehalten – er braucht deutlich weniger Platz als etwa ein Qidi Q1 Pro. Dafür ist letzterer deutlich stabiler gebaut. Bei schnellen Bewegungen neigt der K1C zu sichtbaren Vibrationen. Für Beleuchtung sorgt eine LED Leiste über der vorderen Tür des Druckers.

Emissionen

Ganz leise ist der Creality K1C im Betrieb nicht. Einen Stand-by Modus gibt es zwar, hier werden alle Lüfter, die Beleuchtung und das Display ausgeschaltet, der Netzteillüfter bleibt allerdings eingeschaltet. Kennen wir von vielen anderen 3D-Druckern genau so. Der Creality K1 Max ist dem neuen Modell hier überlegen. Der Drucker verstummt komplett. Damit ist er aber auch der einzige von mir getestet Drucker, der das tut. Im Betrieb gibt der K1C ein durchschnittliches Bild ab. Für PLA sollte die obere Abdeckung abgenommen werden, dann ist der Drucker deutlich zu hören, mit Abdeckung hält sich die Lautstärke in Grenzen. Ein Qidi Q1 ist in Betrieb spürbar leiser.

Druckergebnisse

So, zunächst einmal ein paar Daten zu den Drucken. Mit Hyper PLA und 0,4mm Düse messen wir einen maximalen Volumenstrom von 20mm³/s, damit ist der Drucker um einiges langsamer als der Creality K1 Max mit seinem “alten” Hotend. Die neue Düse hält also nicht ganz, was sie verspricht. Umgerechnet auf Drucke mit 0,2mm Schichthöhe und 0,4mm Schichtbreite entspricht das übrigens einer Geschwindigkeit von 250mm/s (vereinfachte Rechnung).

Merkmal Creality K1C Qidi Q1 Pro Creality K1 Max
Max. Geschwindigkeit 250 mm/s 285 mm/s 320 mm/s
Maßabweichung Calibration Cube 0,26 mm 0,05 mm 0,6 mm
Höhendifferenz Calibration Cubes 0,48 mm 0,08 mm 1 mm
Minimale Lückenbreite 0,2 mm 0,2 mm 0,2 mm
Druckvolumen/Gesamtvolumen 20,0% 12,7 % 25,6 %

Leider sind Crealitys Profile darauf nicht perfekt abgestimmt. Längere Linien kann der Drucker mit den voreingestellten Geschwindigkeiten nicht drucken, was in unschöner Underextrusion endet. Wie das dann aussieht, sieht ihr auf dem Bild unten (Hyper PLA):

Creality K1C Oberflaechen

Links K1 Max, Rechts K1C

Der Creality K1 Max mit dem alten Hotend Design bekommt das besser hin. Die Abweichungen beim Calibration Cube sind ebenfalls nicht optimal. Ein Qidi Q1 Pro oder auch ein Bambu Lab A1 Mini haben hier deutlich bessere Ergebnisse abgeliefert. Auch die Höhendifferenz über das Druckbett hinweg ist nicht optimal. Zwei Calibration Cubes, gedruckt ganz vorne links und ganz hinten rechts auf dem Druckbett zeigen fast einen halben Millimeter Höhenunterschied.

Crealtiy K1C Calibration Cube 2

Besser siehts bei der minimalen Lückenbreite aus. Der mit 0,2mm Abstand gedruckte Zylinder in unserem Torture Test kann ohne zusätzliches Werkzeug entfernt werden.

Creality K1C Praezision

Insgesamt gibt der K1C somit nur ein mäßiges Bild bei unseren Drucktests ab. Als Nächstes möchten wir uns einige Testdrucke mit dem K1C anschauen und dabei auch seine Fähigkeit testen, komplexe Filamente zu verdrucken.

Testdrucke

Unsere Testdrucke gelingen von nicht wirklich gut bis sehr gut – kommt ganz aufs Material an. Das Benchy gelingt gut, Überhänge und Oberflächen kein Problem. An der Seite stellen wir allerdings eine nicht perfekte Schichtablage in der sonst exzellent aussehenden Wand fest. Genutzt wurde HyperPLA von Creality.

Weiter geht es mit einer Vase aus generischem PLA. Es fällt eine exzellente Schichtablage auf, kein Ringing oder sonstige Artefakte. Beim Lösen der Vase ist leider der Boden abgerissen – hatten wir bisher auch noch nicht. Genutzt wurde die mitgelieferte Platte ohne Kleber. Spricht für sehr guten Halt auf der Platte, aber nicht unbedingt für einen perfekt abgelaufenen Druckprozess.

Der Torture Test aus Hyper PLA sieht ebenfalls gut aus, besonders der große Überhang am Turm fällt positiv auf.

Damit weiter zu schwieriger zu druckenden Materialien. PETG verdruckt der K1C weitgehend problemlos. Das harsche Licht tut dem Ergebnis etwas unrecht, da das Finish so spiegelnd ist, das liegt aber am Material selbst. An sich ist der Druck bis auf etwas Stringing richtig gut geworden.

TPU gefällt uns mäßig, hier ist das Stringing doch recht ausgeprägt, die Genauigkeit leidet etwas darunter und die Optik natürlich auch.

Faserverstärkte Filamente

Beworben wir der K1C maßgeblich mit der Möglichkeit, nun besser faserverstärkte Filamente drucken zu können. Bei den “CF” Filamenten handelt es sich um mit Partikeln von Kohlenstofffaser versetzten Kunststoffe. Das verbessert im besten Fall die mechanischen Fähigkeiten des Filaments und des Druckteils und sorgt gleichzeitig für ein mattes Finish.

Im Test wurde PLA-CF gut verdruckt. Das Finish auf der Außenseite kann vollends überzeugen, innen sieht es leider nicht ganz so gut aus. Hier sind im oberen Bereich zu viele Artefakte zu sehen.

Damit dann zu einem wirklich schwer zu verdruckendem Material. PA-CF (Nylon mit Kohlenstofffaser). Der erste Druck ist vollständig in die Hose gegangen. Das Material hat nicht auf der Druckplatte gehalten. Es folgte ein massives Clogging-Malör, inklusive 2 Abenden Filament auf dem Druckkopf schälen und Hotendwechsel.

Im zweiten Anlauf hat das Ganze funktioniert. Dennoch, das Ergebnis sieht grausig aus. Genutzt wurde eine frische Rolle PA-CF, das Ergebnis sieht dennoch nach feuchtem Filament aus. Sieht man von dem wahrscheinlich daher stammendem Problem der vielen kleinen abstehenden “Ärmchen” ab, ist der Druck vernünftig. Wir trauen dem Drucker zu, mit etwas Arbeit auch dieses Material vernünftig zu verarbeiten.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Schlag

Richtig begeistert sind wir vom Creality K1C nicht. Man merkt, dass sich seit dem originalen K1 einiges getan hat. Insbesondere der gerade von uns getestet Qidi Q1 Pro (zum Test) und der Bambu Lab A1 Mini (zum Test) haben einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Das soll nicht heißen, dass der K1C ein schlechter 3D-Drucker geworden ist, wir haben einfach etwas mehr erwartet.

500€ kostet der K1C im Angebot minimal, der ebenfalls brandneue Qidi Q1 Pro sollte sich preislich ähnlich einpendeln. Und der hat aktive Bauraumheizung, liefert etwas bessere Druckergebnisse, eine höhere Geschwindigkeit und ein besseres Userinterface.

Dennoch, der K1C ist insgesamt ein guter 3D-Drucker geworden. Drucke gelingen meist gut und das mit unterschiedlichsten Filamenten. Beim Design überzeugt der K1C fast auf ganzer Linie. Vor allem ist der Drucker aber eins: Einfach zu bedienen. Hier sehen wir die größte Stärke des Creality K1C. Wer keine Lust auf großes Herumhantieren hat, verbindet den Drucker mit Creality Print und hat dann sein praktisches Drucker-Ökosystem. Kein Ärger mit irgendwelchen Druckprofilen, anderen Programmen oder sonst was. Einfach drucken und gut ist. Das macht den Creality K1C zu einem guten Drucker für ambitionierte 3D-Druck Einsteiger. Wer dann doch irgendwann Lust auf Basteln bekommt, rootet den Drucker und eröffnet so noch mal ein ganz neues Universum an Optionen.

Wer von Anfang an kein Problem mit etwas basteln hat, setzt auf den Qidi Q1 Pro. Wer Geld sparen möchte, kann auch darüber nachdenken, den originalen K1 zu kaufen und nachzurüsten. Das neue Hot-End gibts als Nachrüsteset für 30€.

Etwas unter die 500€ Marke darf der K1C noch fallen, dann können wir guten Gewissens eine Empfehlung für ihn aussprechen. Die Verbesserungen verglichen zum K1 sind oft klein, machen den Drucker insgesamt aber zu einem deutlich wenig arbeitsintensiven, besseren Drucker. Zu dem Drucker, der der K1 von Anfang an hätte sein sollen…

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