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Chuwi gibt sich in seinen Ankündigungen selbstbewusst: Man weiß um seinen Underdogstatus, wagt es aber die ganz Großen herauszufordern. Im Fall des Ubook ist es das beliebte Surface Go von Microsoft. Den meisten ist die Surface Reihe wahrscheinlich ein Begriff. Unter dieser verkauft Microsoft seine Hardware. Das Surface Go kann dabei als Einsteigermodell betrachtet werden. Es soll passable Leistung mit den Entertainment Vorzügen eines Tablets kombinieren und dabei vor allem dank des Touchdisplays und der Möglichkeit mit einem Stylus auf dem Display zu schreiben, glänzen. So sollen Produktivität und Entertainment vereint werden. Zielgruppe sind vor allem junge Menschen, Auszubildende, Schüler und Studenten. Genau diesen Markt möchte Chuwi wohl auch erobern, denn das Ubook erinnert schon sehr an das Surface-Modell. Doch uns soll das nicht weiter stören, solange wir zu einem fairen Preis gute Leistung geboten bekommen. Ob das wirklich so ist, wird unser Test zeigen.
Versionen
Chuwi bietet unterschiedliche Versionen des Ubook an, dazu kommt das Ubook Pro, welches genauso aussieht wie die normalen Versionen, nur über einen größeren Bildschirm verfügt. Das Ubook hier im Test ist die zweite Version des Produkts. Die erste Version ist Anfang 2019 erschienen. Ihr gegenüber bietet das Ubook mit dem Intel Celeron N4100 nun einen neueren Prozessor, dazu gibt es für den Arbeitsspeicher ein Upgrade auf den schnelleren LPDDR4, es bleibt allerdings bei 8GB davon. Das Display bleibt bei IPS-Technologie und 11,6 Zoll. Die unterschiedlichen Größen der SSDs hat Chuwi aufgegeben, es wird nur noch eine Version angeboten und die kommt mit 256GB SSD.
Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Der Lieferumfang des Ubook hängt ganz davon ab, was ihr bestellt. Meistens kommt das Tablet direkt mit Typecover und Stylus, über Aliexpress gibt es allerdings auch Versionen ohne diese Accessoires zu kaufen. Dann liegen in der schlichten Packung nur das Tablet selbst, ein paar kurze Anleitungen und das EU-Netzteil.
Ganz offensichtlich möchte Chuwi mit dem Ubook eine Gruppe ansprechen, denen das Design ihrer Geräte zumindest nicht ganz egal ist. Mit dem Ubook bekommt man ein schlichtes, aber elegantes Tablet. Die Rückseite ist aus einem matten Aluminium, welches wohl den wenigsten Menschen nicht gefällt. Fingerabdrücke sieht man im Licht relativ deutlich, sonst kaum. Die Seiten sind aus dem gleichen Material hergestellt. Dazu gibt es einen matt weißen Schriftzug, Chuwi trägt hier ganz schön dick auf, neben Markennamen und Modellnummer sind hier noch eine ganze Reihe Symbole abgedruckt, die wohl niemanden so richtig interessieren.
Was die ganze Palette der „Produktivitätstablets“, in die auch das Ubook ganz klar fälllt, von normalen Tablets unterscheidet, ist die Möglichkeit es aufzustellen. Dafür ist meist eine Art Standfuß integriert. Chuwi löst das wie der Großteil der Konkurrenz auch. In den Rahmen des Gerätes ist ein klappbarer Bügel eingebaut, der das Tablet wie ein U einmal umspannt. Ganz ausgeklappt kann das Ubook so bis zu einem 20° Winkel aufgestellt werden. Der spitzeste Winkel, bei dem das Tablet noch stabil steht, sind etwa 75°. Ist der Winkel noch spitzer, klappt der Bügel ganz ein.
Zum Ausklappen der Standhilfe hat Chuwi links und rechts in den Bügel eine kleine Kerbe integriert: Hier mit dem Fingernagel reingegangen, kann der Bügel ausgeklappt werden. Der Druckpunkt dafür ist gut gewählt, die Kanten leider etwas scharf. Den Bügel an anderen Stellen aufzuziehen, ist kaum möglich. Das hat das Surface Go mit einer Kerbe entlang der kompletten Unterseite des Ständers bedeutend besser gelöst. Die Außenkanten den Ubook sind alle schön angeschrägt, Spaltmaße sind keine zu finden – sehr erfreulich.
Zusätzlich gibt es Tastatur und Stylus zum Ubook. Die Tastatur ist aus grauem Plastik hergestellt, die Tasten sind in Schwarz gehalten. Die Rückseite ist mit einer dünnen grauen Stoffschicht bezogen, diese setzt sich sehr schnell mit Flusen voll und ist nicht ganz einfach zu reinigen.
Der Stift, den wir mit dem Ubook getestet haben – ein HiPen H3, auch von Chuwi, ist sehr gut verarbeitet. Farblich passt er zum Ubook, ist komplett aus Metall und liegt angenehm wertig in der Hand. Auf der Oberseite finden sich zwei Multifunktionstasten, die gut erreichbar sind.
In Sachen Stabilität ist das Ubook dann wieder nur Mittelmaß. Im alltäglichen Gebrauch fallen keine strukturellen Schwachstellen auf, legt man es allerdings drauf an, könnte man das Tablet durchbrechen – ganz sicher. Schon bei mittlerem Druck hört man ein ungutes Knarzen, mehr wollten wir dem Tablet dann lieber nicht zumuten. Fairerweise muss man allerdings dazu sagen, dass Tabletts meist weit weniger Stress ausgesetzt sind als Handys. Insgesamt geht die Stabilität also als noch in Ordnung durch. Als kleines positives Detail fällt noch die Folie auf, die ab Werk auf dem Display montiert ist.
Anschlüsse
Hier kann das UBook richtig glänzen. Für ein Tablet bietet es eine wirklich große Auswahl an Anschlüssen. Natürlich findet man einen Ladeanschluss, dazu kommen 2 USB 3.0 Typ A Ports, ein Micro-HDMI Anschluss, 3.5mm Klinkenstecker, micro-SD Karten Slot und ein USB Typ-C Port.
Die große Enttäuschung ist hier der USB C Port. Zwar wird Typ C als universeller Standard vermarktet, der alle möglichen Anschlüsse ersetzt, das ist er allerdings gar nicht. Typ C bezieht sich lediglich auf die Steckerform, beim Rest entscheiden die inneren Werte, undzwar hier leider gegen das UBook. Der Anschluss eines exteren Monitors ist nicht möglich, Laden schon gar nicht. So weit, so wenig gut, aber so vorgesehen – so der Chuwi Support. Dazu kommt leider auch noch, dass nicht mal mein Handy erkannt wird. Es lädt zwar (nur mit sehr wenig Strom, aber immerhin) als Massenspeicher lässt es sich jedoch nicht verbinden. Reell ist dieser Port, so schön er auf dem Papier auch klingen mag, komplett nutzlos, reine Werbemaßnahme. Auch nach Kontaktaufnahme zum Service von Chuwi konnte man mir nicht bestätigen, ob das in allen Ubooks oder nur in meinem der Fall ist. Wir raten also zu Vorsicht, wer auf den USB-C Port hofft, wird hier schwer enttäuscht. Ansonsten erfreut die Fülle an Anschlüssen allerdings durchaus.
Display
Beim Kauf eines Tablets sollte das Display immer eine große Rolle spielen, schließlich ist das der Teil, mit dem man am meisten in Berührung kommt. Beim Ubook muss das Display zwar etwas kalibriert werden, sieht dann aber gut aus. Farben wirken lebendig, Kontraste sind in Ordnung. Wie bei allen IPS Displays sind die Schwarzwerte nicht perfekt, hier fällt allerdings auf, dass das Schwarz an den Rändern heller ist als in der Mitte des Bildes. Insgesamt könnte zudem die Helligkeit des Displays etwas höher einstellbar sein. Für Arbeiten innerhalb des Hauses ist sie dann allerdings doch wieder vollkommen ausreichend. Wer gerne draußen arbeitet, der ist mit dem Ubook dennoch nicht gut beraten. Dafür sind die Blickwinkel stabil und die Ränder mit rundum etwa 15mm annehmbar dick. Mit 1920 x 1080 Pixeln auf 11.6 Zoll oder 190 PPI ist das Chuwi Ubook zudem schön scharf und liegt etwa gleichauf mit dem Surface Go.
Anders als das Surface Go, aber auch die Geräte der Surface Pro Reihe, setzt man beim Ubook auf ein 16:9 Format. Praktisch beim Medienkonsum, unschön bei der Bearbeitung von Texten oder andere produktiven Aufgaben. Hier hat man mit einem 3:2 Format, wie es übrigens auch der große Ubook Bruder, das Ubook Pro besitzt, einfach mehr vom Bildschirm.
Insgesamt kann das Ubook hier jedoch nicht mit einem Surface Go mithalten. Dafür sind vor allem Helligkeit und Kontraste zu schwach. Nur für sich betrachtet und in seine Preisklasse eingeordnet überzeugt das Display hingegen. Multimediakonsum macht darauf Spaß und solange man kein anderes Display daneben hält, stellt das Bild vollkommen zufrieden.
Eingabegeräte
Einer der wichtigsten Aspekte am Surface Go ist die brillante Touch-Steuerung. Sowohl per Finger als auch per Stift sind hier Eingaben möglich. Eine Zielgruppe, die beinahe schon angewiesen auf dieses Feature ist, sind Studenten. Wenig praktischer, als in der Uni einfach auf einem Bildschirm mit zu schreiben oder direkt die PDFs vom Prof zu nutzen und mit eigenen Notizen zu ergänzen. Die Stifteingabe ist also ein kritischer Punkt für Chuwi. Funktioniert diese nicht, ist der Kauf eines Tablets aus Produktivitätsgründen eigentlich sowieso hinfällig. Ein günstiger PC hat dann einfach mehr Möglichkeiten.
Toucheingabe
Wie also schlägt sich das Chuwi bei der Toucheingabe?
Gut, richtig gut! Chuwi bietet verschiedene Stift an, diese laufen mit unterschiedlichen Protokollen, nicht jeder ist für jedes Gerät geeignet. Ich benutze das Ubook nun mit einem Chuwi HiPen H3, dieser läuft mit Wacom Protokoll. Die orginalen Surface Pens, als auch einige Stift von Chuwi, laufen mit MPP, Microsofts Pen Protocol. Diese Standards sind nicht miteinander kompatibel, wer sich einen Stift für sein Gerät zulegt, sollte also darauf achten, dass Tablet und Stift zusammen passen.
Der HiPen H3 und das Chuwi Ubook sind ein gutes Team. Eingaben laufen flüssig und mit geringer Latenz ab. Auf dem Bildschirm zu schreiben macht richtig Spaß. Natürlich ist ein glatter Bildschirm kein Papier und das Schreibgefühl entsprechend ein anderes. Wer sich daran gewöhnt, dem wird das Ubook Freude machen. Der Stift arbeitet präzise, schnell und zuverlässig. Dazu kommt eine erstaunlich gute Handballen-Erkennung. In Punkto mitschreiben, handschriftliche Notizen machen und markieren sind wir sehr zufrieden mit dem Ubook. Genutzt haben wir dafür hauptsächlich Microsofts “OneNote”, “Whitboard”,”Pdf Annotator” und “Drawboard” in letzterem hatte das Ubook erhebliche Leistungsprobleme, Eingaben wurden nur stark verzögert wahrgenommen und kamen bedeutend hässlicher raus, als etwa in OneNote.
Die Toucheingabe per Finger funktioniert ebenfalls sehr gut. Eingaben werden schnell und präzise umgesetzt. Dass Berührungen nicht wahrgenommen werden, kommt nicht vor. Das sollte man allerdings von einem Tablet auch erwarten können. Schon nicht mehr ganz so selbstverständlich ist die gute Touchabdeckung, bis in die Ecken des Displays werden Berührungen problemlos verarbeitet. Multitouch ist ebenfalls kein Problem. 10 Berührungen gleichzeitig werden problemlos wahrgenommen, mehr sollte eigentlich niemand brauchen.
Tastatur
Als drittes Eingabegerät hat Chuwi ein magnetisch zu verbindendes Typecover vorgesehen, auch hier orientiert man sich am Surface-Lineup. Verbunden wird die Tastatur über Magnete an der Unterseite des Tablets, über Bluetooth ist sie nicht nutzbar, braucht also auch keine Batterien. Von hier kann sie in drei Positionen umgeklappt werden. Nach oben, um als Displayschutz zu fungieren, auf die Rückseite des Geräts, wenn man das Ubook liegend mit dem Stift bedienen will oder man klappt sie aus und benutzt sie zum Schreiben. In dieser Position kann zusätzlich eine Falz oberhalb der Tatastur umgeklappt werden, so steht diese in einem zehn Grad Winkel vom Tisch ab, was beim Tippen deutlich angenehmer ist. Das Schreibgefühl auf der Tastatur ist in Ordnung. Die Größe der Tasten und der ganzen Tastatur sind angenehm gewählt, der Druckpunkt der Tasten weder zu weich noch zu hart. Der Sound, den sie bei Bedienung abgeben, klingt teilweise allerdings etwas billig. Auch nach dem Verfassen dieses Berichts kann ich mich nicht über die Tastaur beschweren. Das Typecover als ganzes wirkt zunächst zwar etwas instabil, gibt beim Schreiben jedoch nicht spürbar nach. Bedenken muss man allerdings, dass die Tastatur ausschließlich in englischem Layout kommt. Softwareseitig sind die Tasten zwar deutsch belegt, die Beschriftung ihrer ist jedoch englisch, also QWERTY. Wer darüber nicht hinwegsehen kann, sollte sich mit einem deutschen Tastatursticker-Set helfen. Über eine Tastaturbeleuchtung verfügt das Ubook leider nicht, zudem wird die Tastatur leider nicht deaktiviert, wenn man sie umklappt. Kleine Unebenheiten auf dem Auflagegrund führen so zu versehentlichen Texteingaben.
An der rechten Seite der Tastatur ist eine kleine Lasche verbaut, um den Stift zu verstauen. Dieser passt allerdings nicht in die Lasche, fahrlässig! Als weiteres Feature geht das Display automatisch aus, wenn das Typecover den Bildschirm bedeckt und wieder an, wenn es runter geklappt wird, hierbei treten leider starke Verzögerungen auf, doch dazu später mehr.
Unterhalb der Tastatur ist noch ein 4*9 cm großes Touchpad verbaut. Dieses überzeugt nicht. Der Druckpunkt der Maustasten im unteren Drittel des Pads ist zu hart, Eingaben ungenau und unintuitiv. Dazu kommt plötzliches Verspringen des Cursors und Ignorieren von Eingaben. Schnell versucht man das Touchpad zu meiden und bedient eigentlich alles per Touch.
Knöpfe
Neben Tastatur, Touchpad und Touch gibt es noch eine weitere Eingabekategorie, bei der man normalerweise einfach voraussetzt, dass die funktioniert: Die Knöpfe. Wie nervig es wird, wenn das nicht der Fall ist, beweist das Ubook eindrücklich. Der Powerbutton erfüllt zwar seine Funktion, braucht dafür aber einfach zu lange. Ist gerade das Display aus (nur das Display, nicht das ganze Gerät!) und drückt man den Powerbutton, passiert erst einmal gar nichts. Wenn man dann ganz sicher ist, irgendwas sei schief gegangen und nochmal auf den Knopf drückt, genau dann geht das Display an – und direkt wieder aus, weil man den Powerknopf wieder bedient hat. Klingt einfach zu umgehen, aber glaubt uns, in der Praxis ist das unglaublich nervig, weil so vermeidbar.
Noch schlimmer ist da nur die Lautstärkewippe. Die funktioniert einfach gar nicht. Natürlich kann man softwareseitig die Lautstärke umstellen, wie nervig das eigentlich ist, merkt man allerdings auch erst, wenn man darauf angewiesen ist. Woran dieser Fehler liegt, konnte oder wollte der Chuwi Support uns auch nach fünfmaligem Nachfragen nicht beantworten. Man bot uns lediglich an, neue Tasten zu schicken, die wir dann selbst einbauen könnten. Wie das geht, teilte man uns auch auf Nachfrage nicht mit. Neue Knöpfe sind dann auch nie gekommen.
Kamera
Die Kamera der UBook ist – Tablet typisch – eher mau. Die 2MP Innenkamera gibt Farben bestfalls schwammig wieder, Belichtungssteuerung ist ebenfalls sehr schwach. Zudem werden die Bilder nicht wirklich scharf. Wer bei der Videotelefonie gerne die Gesichtsausdrücke seines Gegenübers liest, der muss wohl auf eine externe Webcam zurückgreifen.
Zudem verfügt das Ubook über eine 5MP Außenkamera, sinnvoll mag dieses sein, um etwa Tafeln oder andere Anschreiben abzufotografieren. Leider dürfen diese nicht zu weit entfernt sein, sonst erkennt man gar nichts mehr. Unten ein Bild des Manuskripts zu diesem Test aus etwa 1,2m Entfernung. Wer sein Tablet auch draußen für Fotos nutzen möchte, der muss mit schlechter Belichtung, ganz schwacher Lowlight Performance und mittelmäßiger Farbwiedergabe rechnen.
Lautsprecher
Die Lautsprecher liegen versteckt unter dem Bügel des Ubook. So ist es fast unmöglich, sie zu verdecken. Das ist durchaus geschickt.
Die Lautstärke ist im mittleren Bereich: Für ein Handy eher laut, für einen PC etwas leise, passend also zum Tablet Format. Der Sound, den die zwei Lautsprecher liefern, ist gut. Für Videos und Streaming sind sie durchaus geeignet und auch für die gelegentliche Musikwiedergabe kann man mit den Lautsprechern des Ubook klarkommen. Stimmen werden klar wiedergegeben, auch in höheren Lagen, es scheppert nichts. Insgesamt sind die Höhen und Mitten ziemlich gut, auch wenn die Höhen den Mitten vorgezogen werden, diese gehen teilweise fast unter. Trotzdem bleibt alles klar und dynamisch. Bässe hingegen darf man nicht erwarten. Man merkt, dass ein dünnes Tablett keinen Klangkörper hat und man sich auch keine innovativen Konzepte hat einfallen lassen, um noch das Meiste rauszuholen. Schade, hier wäre mehr drin gewesen.
Leistung und Performance
Hier zeigt sich ein klarer Schwachpunkt des Ubook. Auch wenn man damit wirbt, dem Surface GO in Punkto Arbeitsspeicher mit 8 GB LPDDR4 voraus zu sein und auch den verbauten Intel Celeron N4100, als leistungsfähigere Alternative zum Penitium Gold 4415Y aus dem Go darstellt: Überzeugen kann die Leistung nicht. Einfache Office Arbeiten sind zwar möglich, einfache Office Arbeiten parallel zu zwei Tabs in Chrome und Spotify bringen das Gerät allerdings schon an den Rand von dem, was man noch sinnvoll mit ihm machen kann. Eigentlich sollten die 4 Kerne des N4100 mit ihren 1,1 – 2-4 GHz damit kein Problem haben, jedoch erreicht der Prozessor auch bei Streaming von Live-Events in Full-HD eine Auslastung von durchgängig zwischen 80 und 100%. Das ist nicht gut und macht sich durch ein stetig ruckelndes Bild bemerkbar. Während Streaming bei Netflix und Youtube noch problemlos geht, kann von Live-Streaming nur abgeraten werden. Warum Chuwi hier vom m3-6Y30 auf den N4100 umgestiegen ist, wird uns nicht ganz klar. Der Chip ist zwar neuer, schneidet in den meisten Benchmarks dennoch schwächer ab als der bewährte m3-6Y30. Das macht sich im Alltag durchaus bemerkbar. Die Rechenleistung des Ubook bewegt sich wirklich nur am unteren Rand des Zumutbaren. Alleine am Chip kann das nicht liegen, in anderen Geräten leistet er vernünftige Arbeit. Wahrscheinlich hat Chuwi es nicht geschafft die Komponenten passend aufeinander abzustimmen, sodass es zu Leistungseinschränkungen kommt. Schade ist es um die 8GB Arbeitsspeicher, die bei den hier möglichen Aufgaben weit unterfordert sind.
Nicht absprechen kann man dem Ubook allerdings seinen Mehrwert als Unterhaltungsgerät. Beim Kochen mal schnell aufgestellt und eine Serie nebenbei laufen lassen oder einen Podcast anhören, das ist bei mir zu einer der Hauptaufgaben des Surface Go Herausforderers geworden. Natürlich werden auch Bluetooth und Wlan unterstützt. Bluetooth läuft nach dem 5.0 Standard, Wlan nach WIFI802.11ac/b/g/n in 2,4 als auch 5Ghz Netzwerken.
Sowohl für produktive Aufgaben, als auch für Entertainment-zwecke reicht die Leistung des Ubook also grundsätzlich aus, stößt aber schnell an ihre Grenzen.
Software
Mit der Software auf dem Ubook hat Chuwi selbst nichts zu tun. Anders als unter Android gibt es bei Windows nur den hauseigenen Windows 10 Launcher. Der hat die bekannten Vor- und Nachteile. Wer Windows 10 als Betriebssystem auf Tablets mag, der wird hiermit gut klarkommen. Wer Probleme mit der Windowsoberfläche hat, der wird sie auch hier haben.
Was sich allerdings sagen lässt ist, dass das System nur teilweise flüssig läuft. Immer wieder sind Ruckler wahrzunehmen. Dass Animationen mal durchlaufen, ohne dass irgendwas hakt, passiert so gut wie nie. Doch das liegt natürlich nicht an der Software, sondern an den angesprochenen Leistungsproblemen. Schön ist, dass ab Werk Deutsch als Systemsprache eingestellt ist.
Akkuleistung
Der Akku des Ubook ist mit 37Wh (3500mAh) für ein Tablet im soliden Bereich. Eine Stunde Videostreaming braucht er etwa 18% Akku. Das ist ein durchschnittlicher bis guter Wert. Für eine ganze Ladung braucht das Ubook etwa 2.5 Stunden, ein mittelmäßiger Wert. Das Netzteil ist relativ leicht, nicht allzu unhandlich und kommt mit deutschem Stecker. Wer mit dem Tablet einen ganzen Tag in der Uni oder auf der Arbeit durchhalten will, schafft das meist schon. 5-6 Stunden Zeit in Office Programmen sind drin. Bei leichter Beanspruchung ist die Akkulaufzeit deutlich besser als bei etwas anspruchsvolleren Aufgaben, zu denen hier schon Streaming zählt. An besonders intensiven Tagen kann es entsprechend auch mal sein, dass der Akku früher zu Neige geht. Hier zu empfehlen ist der Windows eigene Energiesparmodus. Dieser hilft dem Ubook spürbar bei effizientem Energiemanagment.
Testergebnis
Das Chuwi Ubook lässt mich etwas ratlos zurück. Auf der einen Seite hat es Mängel, teilweise wirklich grobe Mängel. Auf der anderen Seite hat es auch Stärken, die wirklich zu überzeugen wissen. Ich würde sagen: Das Ubook spricht ein sehr spezifisches Publikum an. Wer Freude mit dem Gerät haben will, der darf nicht auf Rechenleistung angewiesen sein und sollte das Tablet vorwiegend mit dem Stylus benutzen.
Pdfs bearbeiten, mitschreiben, Notizen machen, das sind die Stärken des Ubook. Dazu hat es durchaus brauchbare Qualitäten als Entertainment-Gerät, viele Ports und der Akku reicht für einen Tag in der Office Suite aus. Dazu ist es klein und handlich und hat eine Tastatur, auf der man auch mal einen mittel langen Text schreiben kann. Dagegen stehen unerklärliche Mängel: Die Lautstärkewippe geht nicht, das Touchpad macht was es will, der USB-C Port ist nur Zierde.
Als primäres Gerät kann ich das Ubook definitiv nicht empfehlen, dafür ist vor allem der Prozessor zu schwach. Wer jedoch bereits einen PC besitzt und sich erlauben kann, das Ubook lediglich als digitalen Block zu benutzen und darauf Videos zu streamen, der kann Freude mit dem Chuwi Ubook haben.
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Woher bekomne ich Chuwi Network Adapter fur Wifi? Beim letzten Windowa Update wurde das Cuwi zear auf 1903 geupdatet, aber das Eif, speziell der Netwerk Adapter ist verschwunden
Wäre die Pro Version evtl. besser?
Wer weiß…
Das ist eine gute Frage, also das Problem beim Ubook war die Leistung. Das Ubook Pro gibt es aktuell auch nur mit diesem Prozessor. Die M3 Version kommt irgendwie nicht raus… Wir sind dran an einem Testgerät. Dann mal sehen.
Beste Grüße
Jonas
Ja, schade eigentlich!
Ich denke der M3 reißt es dann aber auch nicht mehr raus. Hätten Sie lieber einen älteren Intel benutzt.
Gibt es Alternativen aus China?
Sonst sehe ich da nur nahmhafte Herstelle wie Samsung mit der Galaxy S Reihe. Da zahlt man aber natürlich auch min 250 Euro mehr!
Das Surface Go sehe ich nicht wirklich als Alternative, da es auch nicht sehr gute Rezensionen bekommen hat: Prozessor ist auch der langsamen Sorte. Ob Multitasking da mehr möglich ist…!? Vermutlich nicht.
Hey Ben, ist echt schwierig mit Tablets oder Convertibles aktuell, das Huawei Mediapad M5 kannst du dir mal anschauen, aber dann bist du auch deutlich teurer. Denke die sinnvollsten Alternative ist ein kleiner Laptop. Ansonsten kann ich kaum Alternativen aus China nennen…
Beste Grüße
Jonas
Die kleine Lasche an der Tastatur kann man verwenden, um den Stift am Tablet mit zuführen. Zumindest mach ich das so. Somit stimmt der negative Punkt von Oben nicht so ganz.
Bei uns passt der Stift nicht in die Lasche. Wir benutzen den, von Chuwi empfohlenen, HiPen H3. Benutzt du einen anderen?
Die Lasche an der Seite dient zur Aufnahme des Clips vom Pen – nicht vom Pen an sich. Das funktioniert erstaunlich gut und stabil.