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Das Chuwi SurBook hat sich durch die Finanzierung über Indiegogo schon einen Hype erarbeitet. Gute Alternativen zu den gesuchten Convertibles sind rar und der Platzhirsch heißt hier zu Lande heißt „Microsoft Surface“! Unser Convertible hüllt sich in silbernes Metall, bietet eine üppige Ausstattung und verführt mit einem humanen Preis: um die 350€ werden für den Surface-Konkurrenten aufgerufen, wobei 40€ für das Keyboard-Cover noch dazu kommen. Fast schon typisch für günstige Alternativen, fehlt ein entsprechend potenter Prozessor: der Intel Celeron N3450 Quad Core, ein alter Bekannter, kümmert sich auch hier um die Rechenleistung.
Indiegogo ist vergleichbar zu Kickstarter, nur wird die Plattform auch gerne von etablierten Unternehmen für neue Produkte genutzt. Nachdem das Finanzierungsziel um ein Vielfaches übertroffen wurde, dauerte die Auslieferung der Chuwi SurBooks entsprechend lange. Aber nun darf der gefeiert Laptop-Tablet-Hybride mit Windows 10 zeigen was er auf dem Kasten hat!
Update: auch das offizielle Type Cover für das Chuwi Surbook 12,3″ ist bei uns eingetroffen – Alternativlos, aber auch gut?
Unterschiede zum Chuwi SurBook mini
Die kleine Version, das Chuwi SurBook mini, hatten wir bereits in den Händen und waren begeistert, was Chuwi hier auf die Beine gestellt hat. Das 12,3 Zoll große SurBook kostet ein Stückchen mehr, aber hat auch mehr an Bord:
- Das Display ist größer und schärfer: statt 10,8 Zoll schon 12,3 und mit einer Auflösung von 2736×1824 weit über Full HD
- Es gibt mehr Speicher: 128 GB statt mageren 64GB und mehr Arbeitsspeicher: 6GB RAM statt 4GB
- Die zwei Lautsprecher werden auch wirklich im Stereo Layout platziert
- Und zu guter Letzt: mit der Displaygröße und Auflösung steigt auch die Größe des Akkus um 10 Wattstunden auf 38Wh, was eine längere Akkulaufzeit bedeutet.
Was mir aber leider in den ersten Betriebsstunden aufgefallen ist: beim Chuwi SurBook mini hat man optimiert und Kinderkrankheiten ausgemerzt. Und auch wenn man das nicht gemacht hat und beim Schrumpfen Glück hatte; das Chuwi SurBook mini macht einige Sachen besser:
- Die Leistungsaufnahme des Prozessors: Im SurBook mit 12,3 Zoll wird sie beschränkt, um die Kühlung sicherzustellen; so verbraucht die CPU weniger Strom und produziert dadurch weniger Abwärme. Im Chuwi SurBook mini sorgen Lüftungsschlitze hierfür und die Benchmarkergebnisse sprechen für sich.
- Der ausklappbare Ständer ist einfach besser beim SurBook mini: im großen Modell ist er dünner, weniger stabil und die Einkerbungen zum Ausklappen sind weniger schlecht gelöst.
- Intelligenteres Design: beim kleinerem Nachfolger sind viele Sachen intelligenter gelöst, wir wir im Test noch herausfinden werden.
Gut für das SurBook mini, denn das große und ältere Chuwi SurBook steht dadurch schlechter da. Was das wirklich bedeutet und zu welchem der beiden Kandidaten ihr greifen solltet, finden wir im Test heraus!
Design und Verarbeitung
Das Chuwi SurBook kann auch schon wie das kleine SurBook mini mit tollen Materialien, einem schönen und zeitlosen Design sowie anstandsloser Verarbeitung punkten! Das Convertible mit 12.3 Zoll Displaydiagonale misst 293 x 200 x 9,4 mm bei 1043g Gewicht. Damit ist es kein handliches Tablet mehr. Die Rückseite ist komplett aus matt silbernem Aluminium, wie auch der Rahmen, sodass man hier von einem Unibody sprechen kann. Einzig das „Chuwi“-Logo auf der Rückseite sticht heraus: dieses ist nicht gelasert, wie beim SurBook mini, sondern es wurde eine glänzende Schrift eingelassen. Bei der Hälfte beginnt dann der ausklappbare Ständer, der beinahe schon für ein Convertible spezifisch geworden ist. Im Vergleich zum Surbook mini, scheint dieser hier schlechter: dünneres Metall, die Scharniere sind ein Hauch leichtgängiger und die Einkerbungen zum Öffnen liegen auf der Unterseite. Beim späteren kleineren Modell klappt das besser. Der Ständer lässt sich um bis zu 125 Grad klappen, wodurch das Convertible in eine gute Lage gelangt, um auf der virtuellen Tastatur zu schreiben. Auch steht das Chuwi SurBook sehr stabil, in jeder Lage. Die Scharniere vermitteln ein gutes Gefühl, sind aus schwarzem Metall und sollten länger halten, als, dass die Hardware aktuell ist. Unter der Klappe liegt ein microSD Karten Slot und die typischen Kennzeichen, wie das CE-Logo.
Am Rahmen liegen unten rechts und links die Lautsprecher, wo sie gut für Stereo Sound platziert sind. Der Rest spielt sich im oberen rechten Viertel ab: seitlich liegen vier Anschlüsse: USB 3.0 zweimal, ein vollwertiger Type-C Port sowie Klinkenanschluss. An der ober Seite liegt die Lautstärkewippe und Powerbutton. Gut versteckt auf der Vorderseite liegt die Status-LED. Anders als beim SurBook mini findet man hier kein Kunststoff, der den Empfang verbessert. Als letztes sind die beiden Kameras zu nennen, die sich genau gegenüber, vorne und hinten, liegen.
Die Front ist komplett verglast: das Display ist allerdings gräulicher, wenn es aus ist. Ab Werk kommt das SurBook mit einer angebrachten Displayschutzfolie. Diese ist ein Magnet für Fingerabdrücke, aber besitzt gute Gleit-Eigenschaften. Optional lässt sich ein Displayschutz aus Glas erwerben; generell gefallen mir solche Glasfolien und ich nutze sie gerne – speziell die fürs SurBook haben wir nicht begutachtet.
So können wir auch dem Chuwi SurBook eine hohe Bewertung im Test für Design und Verarbeitung geben: es fühlt sich alles nach Premium Produkt an und man nutzt es gerne! Besonders handlich ist es dabei nicht; 12,3 Zoll bei gut einem Kilogramm hält niemand lange in der Hand und nutzt es wie ein Tablet.
Display
Kernstück des Convertibles ist das Display. Das Chuwi SurBook bietet hier ein Display auf IGZO/IPS LCD-Basis im 3:2 Format, das 12,3 Zoll in der Diagonale misst. Auch kratzt es mit seinen 2736 x 1824 an der 3K Auflösung. Dadurch erreicht es eine Pixeldichte von 267 PPI. Mit so einem scharfen Bild, sollten euch einzelne Pixel nicht auffallen: Schrift ist besonders weich und Grafiken knackig – selbst mein 28 Zoll Monitor mit 4K Auflösung erreicht nur 157PPI; dieser steht aber auch ein ganzes Stück weiter weg als ein Notebook / Tablet. Das 3:2 Format ist so ein Kompromiss, der je nach Nutzungsprofil mehr oder weniger gut ist: Bei Videomaterial hat man wohl oder übel Balken oben und unten. Dafür bekommt man viel mehr vom Dokument, dem Excel-Sheet oder der Website auf das Display.
Was im direkten Vergleich zwischen den beiden SurBooks auffällt: das 12,3 Zoll große Display ist dunkler. Muss man beim SurBook mini auf 50% Helligkeit hochschrauben, steht sie beim Großem schon auf 75%; dadurch ergibt sich auch eine geringere maximale Helligkeit. Dies liegt daran, dass das Display eben nicht voll laminiert ist. Dafür hat das Chuwi SurBook einen Lichtsensor spendiert bekommen; auf Wunsch regelt er die Helligkeit automatisch.
Anders als beim SurBook mini ist das Display nicht voll laminiert mit dem Touchscreen – daher ist ein kleiner Spalt zwischen Glas und Display erkennbar. Das fällt zum einen draußen auf, da der Bildschirm mehr spiegelt, als auch bei der Nutzung eines Stylus zur Eingabe. Hierdurch sind der Punkt und die Eingabe leicht versetzt. Für Zeichnungen und Notizen eignet sich der optionale Stylus. Uns lag keiner bei, aber er ist komplett aus Metall, erkennt und setzt verschiedene Druckstufen um und ist eine nette Ergänzung zu Eingaben mit dem Finger oder dem Touchpad des optionalen Keyboard-Covers.
Das Display ist wirklich spitze; so eine immense Pixeldichte ist Luxus in mobilen Geräten. Man sieht es schon beim Aufpreis von einem Full HD zu einem 4K Monitor, wo man gut das doppelte auf den Tisch legt beim selben Hersteller. Auch die Farbwiedergabe ist ausgewogen, selbst ein „Nachtmodus“ steht zur Verfügung, der den Blaulichtanteil reduziert, um die Augen zu schonen. Die Helligkeit steht zwar etwas hinter dem des Chuwi SurBook mini, geht aber in Ordnung. Drinnen wird alles hell und gleichmäßig ausgeleuchtet, unterwegs machen Reflexionen schon mehr zu schaffen, ein Tabu stellen sie aber nicht dar.
Und wieder wird das Chuwi SurBook Opfer seiner „optimierten Version“. Für weniger Display braucht man weniger Auflösung und weniger Strom! Trotzdem kann Chuwi bei seinen SurBooks am meisten mit Design, Verarbeitung und Display überzeugen.
Eingabegeräte des Chuwi SurBooks
Für ein Convertible, das erstmal ohne „Notebook“-Komponente geliefert wird, ist der Touchscreen essentiell. Und hier gibt es nichts zu beanstanden: Der Touchscreen reagiert präzise und flott auf Eingaben. Mit den 12,3 Zoll dauert es länger von der einen zur anderen Seite zu kommen, dafür ist man treffsicherer, bei Buttons und Hyperlinks. Aufgebracht ist eine Schutzfolie, die nicht zum Besten gehört. Man gleitet ganz gut darüber, aber Schmutz und Fingerabdrücke vermiesen früher oder später den Spaß. Besser macht es das Glas darunter: dieses ist wunderschön glatt und dazu auch noch kratzfest. Spuren konnte der Stylus keine hinterlassen, auch finden wir nach einer Woche höchstens Mikrokratzer wieder.
Ein bekanntes Problem trifft man auch beim großem SurBook: sehr sanfte Berührungen werden vom Chuwi SurBook einfach ignoriert – aber das ist Gewöhnungssache.
Update: Keyboard Cover
So ein Convertible ist ohne die abnehmbare Tastatur nur ein Tablet. Da ist die Investition von 40 bis 50€ für das entsprechende TypeCover quasi schon beim Kauf des Chuwi Surbook mit eingeplant. Alternativen gibt es leider nicht – man hat lediglich die Wahl zwischen der Farbe schwarz und einem dunkeln lila. Schutz der Vorderseite und vollwertige Tastatur in einem? Und welche ist besser: die Tastatur des Chuwi Surbooks oder die des Chuwi Surbook mini?
Verarbeitung
Die beiden Tastaturen sind überaschenderweise von Grund auf verschieden; nicht ganz, aber ein paar Unterschiede gibt es:
- Die große Version ist auch auf der innenliegenden Seite mit dem Fleece überzogen.
- Außerdem ist die hier ein wenig biegsamer; sie gibt leider ein wenig nach beim Tippen.
- Dafür sind die Abstände zwischen den Tasten verschwunden, was das Tippen erleichtert.
- Das Touchpad ist gefühlt kleiner geworden: in der Höhe geschrumpft und breiter geworden.
- Und zu guter Letzt verläuft um das Type Cover eine Falz, die auch über das Gehäuse hinausgeht; vielleicht auch Schutz vor einem Sturz bietet
Ansonsten kann die Verarbeitung überzeugen und wird dem Preis von 40-50€ gerecht. Der dunkelgraue Fleece Stoff fühlt sich schön weich an, aber zieht Haare, Staub und Fussel magisch an. Der Verschluss, der Keyboard Cover und Convertible miteinander verbindet, ist sehr fest; nur der Magnet zum Aufstellen könnte stärker sein.
Praxis
Ein nicht unwesentliches Problem, ist die Tiefe des Gespanns. Dadurch, dass das “Display” nicht durch ein steifes Scharnier in Position gehalten wird, sondern durch den ausklappbaren Ständer, passt das Windows Convertible nicht mehr komfortabel auf den Schoss. Es geht zwar, aber ein Laptop ist angenehmer und stabiler – die Tastatur gibt auch ein gutes Stück nach.
Schreiben
Das Tippen auf der Tastatur geht mit ein wenig Eingewöhnung gut von der Hand. Die Tasten sind angenehm groß und liefern ein befriedigendes Feedback. Leider wackeln sie zu viel hin und her. Die Tasten sind im US-Layout angeordnet – Sticker können Abhilfe bringen. Die F-Tasten sind mithilfe der FN-Taste doppelt belegt und bieten Zugriff auf Schnelleinstellungen.
Ein Schreibgefühl, wie auf einer richtigen Computertastatur kann man nicht erwarten, trotzdem lassen sich Texte ordentlich runterhacken. Noch besser klappt es, wenn das Type Cover flach aufliegt, denn so hat es keine Chance nachzugeben. Hat man das Convertible auf dem Schoss, so gibt die Tastatur leider ein wenig nach, was das Schreibgefühl hemmt.
Touchpad
Das Touchpad ist ebenso bescheiden, wie beim anderen TypeCover. Das Touchpad ist klein und es ist weitaus unpräziser, als ein “Präzisionstouchpad”. Außerdem löst es immer die Geste “3 Finger nach unten” aus, wodurch alle Anwendungen minimiert oder wieder geöffnet werden. Die Aktion kann unter Systemsteuerung deaktiviert werden. Mit ein wenig Übung kann man trotzdem recht effektiv navigieren und hat zusätzlich noch den Touchscreen des Surbooks zur Hilfe.
Fazit
Am Ende kann ich eigentlich nur zum gleichen Schluss kommen, wie auch beim Type Cover für das Chuwi Surbook mini: das Keyboard Cover für das Surbook 12,3″ ist alternativlos und gehört zum Convertible einfach dazu!
Das große Keyboard-Cover ist besser, als die kleine Version: Fleece auch auf der Innenseite, größere Tasten und das bessere Handling. Wie gesagt: bescheiden, ein Kompromiss aber alternativlos und trotzdem recht gut – Schade nur, dass das Type-Cover nicht direkt mitgeliefert wird.
Leistung
Bei der Leistung und Performance des Chuwi SurBooks erwartet uns eine ganz schön dicke Überaschung. Das Chuwi SurBook bietet eine bekannte Hardware Basis, wie wir sie in vielen Geräten aus China finden. Das Herzstück bildet der Intel Celeron N3450. Der Quad-Core taktet mit 1.1 GHz im Idle und unter Last bis zu 2.2 GHz. In dem Chip integriert sitzt die Intel Graphics HD 500, welche sich um die Grafikausgabe kümmert. Der N3450 führt die Atom-Serie fort, bietet aber bis zu 30% mehr Leistung. Außerdem ist er recht sparsam mit seiner Leistungsaufnahme von 6 Watt TDP, dank der Fertigung im 14nm Verfahren. Die Intel HD 500 taktet mit bis zu 700 MHz ist aber nur für Multimediaanwendungen geeignet und gibt maximal ältere Spiele flüssig wieder.
An Speicher stehen dem Chuwi SurBook 6GB Arbeitsspeicher und 128GB eMMC Speicher zur Verfügung. Der eMMC Speicher ist mehr als doppelt so schnell wie eine alte HDD, auch ist er schneller, als so manch anderer eMMC Speicher. Auf eine SSD hat man leider verzichtet, aber mit 266 MB/s read und 135 MB/s write stellt er in diesem System keinen Flaschenhals dar. Die großzügigen 6GB Arbeitsspeicher reichen für ein mobiles Convertible voll aus und man kann alle wichtigen Programme gleichzeitig laufen lassen. Ich hatte teils 2 Textdokumente, 5 Tabs in Chrome, Spotify und 2 Messenger offen – wenn das mal nicht reicht zum produktiven arbeiten.
Die Hardware Kombination ist eigentlich nicht schlecht und beim derzeitigen Stand für ein mobiles Gerät oder Zwei-PC sehr gut geeignet. Bei Office und Web langweilt sich der N3450 ja schon fast. Nimmt man das Keyboard Cover ab, hat man auch ein gutes Tablet, um Filme und Serien zu genießen. Das geht auch mit 4K Videomaterial und ist angesichts der hohen Bildschirmauflösung von fast 3K auch sehr ansehnlich. Beim oben genannten Nutzungsprofil mit mehreren Programmen kommt der Quad Core schon an seine Grenzen; Ruckeln tut es aber noch nicht. Das ist erst bei Games soweit: dafür ist die integrierte Intel HD 500 einfach nicht gedacht: ein Indie Game (z.B.: Super Meatboy) zwischendurch oder ein betagteres Spiel ist kein Problem – von moderenen Spielen sollte man von Anfang an Abstand nehmen. Man sollte meinen ein MOBA, wie DOTA oder LoL, geht auch noch, aber hier muss man die Auflösung auf 1280×960 und Grafikdetails auf Niedrig runter schrauben; der Spielspaß vom Desktop will trotzdem nicht aufkommen. Die hohe Displayauflösung und das scharfe Bild in allen Ehren! Diese will aber trotzdem betrieben werden vom Intel Celeron und der Intel HD GPU und hier hat es dieser mit dem FullHD des Chuwi SurBook mini einfacher.
Was schon an Peinlichkeit grenzt, ist die Begrenzung der Leistungsaufnahme um eine Kühlung zu gewährleisten. Vergleichbar mit der Begrenzung der Newtonmeter im Auto – dann baut halt nicht so dicke Motoren? Man zahlt für etwas, das danach wieder begrenzt werden muss. Denn man hat gezeigt, dass dies über Lüftungsschlitzen im Gehäuse leicht zu lösen ist. So lassen sich auch die im Vergleich niedrigen Benchmark-Ergebnisse erklären.
System
Das Chuwi SurBook wird mit einem vollwertigen Windwos 10 Home geliefert. Das System ist noch auf Englisch, kann aber über Windows Update auf Deutsch umgestellt werden. Mit nerviger Bloatware wird man seitens Chuwi verschont; lediglich das Windows Programm an Apps ist installiert. An Treibern muss nichts nachinstalliert werden, alles Wichtige ist bereits an Bord!
Auch interessant, ist die Möglichkeit die Power Limits des Prozessors aufzuheben und das Thermal Throttling zu deaktivieren. Dies ist aber leider nur über Umwege möglich, wovon Anfänger lieber die Finger von lassen.
Vorzüge des großen SurBook
Mit dem großem Tablet kommen auch gewisse Vorzüge, die ich bei der kleinen Version nicht sehe: Zum einen sind 12,3 Zoll eben um einiges größer als 10,8. Zum Arbeiten unterwegs, mit mehreren Programmen oder für große Excel Sheets greife ich lieber zu einem großen Display. Auch fallen durch das größere Gehäuse die Tasten der virtuellen Tastatur oder des Keyboard-Covers angenehmer aus; es schreibt sich einfach flüssiger. Der größere Akku bringt bis zu zwei Stunden in der Laufzeit, was in einem langen Tag entscheidend sein kann.
Kamera
Die Kamera im Chuwi SurBook mini konnte schon nicht überzeugen – bei der großen Version wird man sie dann noch seltener nutzen? Gerade bei der Frontkamera des SurBooks hätte ich mir einen anständigen Sensor gewünscht, um in besserer Qualität skypen zu können. Hinten findet sich ein 5MP Sensor, der Videos in 1080p aufnimmt und vorne ein 2MP Sensor, der mit 720p filmt.
Dass sich jemand mit einem 12,3 Zoll Tablet hinstellt und fotografiert, kann ich mir kaum vorstellen. Hingegen mal zwischendrin ein Dokument „scannen“ oder den Vortrag mitschneiden wohl eher: besser ist es, wenn man das Smartphone zur Hand nimmt, aber zur Not ist man doch froh auch im Convertible eine Kamera zu haben. Die Frontkamera zoomt sehr stark heran; hat man das Chuwi SurBook inklusive Tastatur vor sich stehen, dann füllt man das Bild schon beinahe komplett aus. Den 2MP Sensor kann man nicht mit der Selfiecam des Smartphones vergleichen. Für Skype und Videotelefonie reicht die Qualität aber aus.
Konnektivität
Das Chuwi SurBook glänzt vor allem mit zahlreichen Schnittstellen. Ins lokale Wifi gelangt man über den ac-Standard und über 2.4 & 5 GHz. Der Empfang ist nächster Nähe gut und man erlangt fast vollen Datendurchsatz. Dadurch, dass man ein Metall-Unibody hat und keinen Empfangsstreifen aus Kunststoff, leidet der Empfang mit steigender Entfernung zum Router. Bluetooth ist in der Version 4.0 an Bord. An Sensoren ist neben dem Lagesensor noch ein Lichtsensor hinzugekommen.
Die verbauten Lautsprecher sind OK! Sie klingen ein wenig besser als die vom Chuwi SurBook mini und auch die Anordnung ist besser: So kommt ein Hauch von Stereo Klang rüber und man kann seine Serien unterwegs schon bei halber Lautstärke genießen. Trotzdem sind das nur gehobene Notebook-Speaker, mehr nicht. Das Mikrofon bleibt weit hinter dem Gesamtbild zurück: es klingt dumpf, rauscht ein wenig und man nutzt besser ein Headset für den nächsten Skype Anruf.
Schnittstellen des Chuwi SurBook
Bei den Anschlüssen kann sich das SurBook mit Leichtigkeit vor das Surface von Microsoft setzen. Zum einen finden sich zwei richtige USB 3.0 Ports, welche auch entsprechende Übertragungsraten zulassen. Der Klinkenanschluss befindet sich darüber und liefert guten Sound. Das Highlight ist der vollwertige USB-Type-C Anschluss. Zum einen wird er zum Laden genutzt und zum anderen kann man alles Mögliche an diesem nutzen: normales Datenkabel, Multi-Hubs und externe Displays – hier kommt immer nützliches Zubehör auf den Markt. Zu guter Letzt findet sich unter dem ausklappbaren Ständer noch ein microSD-Slot: angesichts des großen Systemspeichers, muss er nicht unbedingt als Speichererweiterung herhalten.
Akku
Beim Akku macht sich das Chuwi SurBook besser als das neue kleine SurBook mini. Den Platz des größeren Gehäuses hat man gut genutzt und einen größeren Akku spendiert. Dieser fasst nun 37 Wh, bzw. 5000mAh bei 7,4V – das sind gut 10Wh oder 37% mehr. Ein Teil der zusätzlichen Energie geht an das größere Display und die höhere Auflösung.
So erreicht das Chuwi SurBook bei einem Mix aus YouTube, reinem Office Betrieb und Multitasking mit mehreren Tabs, Skype und Office um die 7 bis 7,5 Stunden. Der Wert variiert je nach Nutzungsprofil, wobei auch die Displayhelligkeit eine große Rolle spielt. Im Streamingtest verbraucht unser SurBook 15% die Stunde bei 25% Helligkeit. Zusätzlich gönnten wir uns 4K Videomaterial. So kommt man auf ca. 6 Stunden Videovergnügen, vielleicht eine halbe Stunde mehr, wenn man nur Full HD Videomaterial bekommt.
Geladen wird das Chuwi SurBook über den USB-Type-C Port. Das mitgelieferte Netzteil leistet 12V / 2A. Damit lädt das Convertible in circa 3 Stunden komplett auf. Lobenswert ist, dass auch Power Delivery unterstützt wird. Das bringt die Möglichkeit einen externen Akku dran zu stöpseln, wie die ZMI Powerbank mit 20.000 mAh. Unterstützen alle Komponenten PD, dann lädt das SurBook in 30 Minuten 20%.
Testergebnis
Ja, auch das große Chuwi SurBook mit 12,3 Zoll weiß zu überzeugen. Mit dem SurBook springt man auf die Surface-Welle auf und stellt einen Kandidaten auf die Beine, der ein weitaus besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Das SurBook kann besonders mit dem Äußeren überzeugen und gibt einen edlen Begleiter für unterwegs. Die Ausstattung kann man schon fast als „Volle Hütte“ bezeichnen, nur leidet das Convertible an einer recht schwachen Hardware-Basis und Kinderkrankheiten. Wer auf der Suche nach einem entsprechend großen Tablet ist, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen und sich das SurBook mit 12.3 Zoll bestellen!
Denn das Chuwi SurBook ist ein gutes Convertible und macht sehr vieles richtig; und gäbe es das Chuwi SurBook mini nicht, bekäme dieses hier auch unsere Kaufempfehlung. Aber das Chuwi SurBook mini macht es einfach besser! Die Leistung ist höher, trotz schlechterer Hardware. Die Kleinigkeiten und Verbesserungen tragen zum besseren Gesamtbild bei. Außerdem fängt das kleine und günstigere Convertible mit 10,8 Zoll für weniger Geld den Geist eines solchen Convertibles besser ein.
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Grundsätzlich gutes Gerät. Aber eine Wahnsinning schlechte CPU. Ich frage mich immer wieder bei solchen Geräten, wie man es nicht einfach ‘richtig’ machen? Ein Autohersteller verbaut auch nicht Rolls-Royce Stoßdämpfer, Windschutzscheiben aus GorillaGlass, bestes Nappaleder für die Amaturen mit einem Motor vom Twingo. o.O. Dieses 2in1 Convertible mit einem i3 oder i5, und es wäre wirklich eine ernstzunehmende Konkurrenz für Microsofts Surface. Aber so? Benchmark-Werte von einem unterdurchschnittlichen Office-PC aus 2016. Da nützen einem die tolle 2K Auflösung, oder 6GB RAM herzlich wenig, wenn die CPU vorher schon in die Knie geht. Dann lieber ein paar Euro mehr ausgeben, und… Weiterlesen »