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Was taugt ein Laptop mit Windows 10 für gerade einmal knapp 250 Euro? Überraschend viel, wie ich in meinem Test zum Chuwi LapBook SE herausgefunden habe. Klar: 4K-Videos in Premiere Pro bearbeiten oder The Witcher III auf Ultra-Einstellung spielen ist mit dem Intel Celeron Prozessor natürlich nicht drin, aber falls sich dein Laptop-Konsum auf Netflix gucken, Microsoft Office und andere, kleinere Anwendungen beschränkt, solltest du dir diesen Testbericht auf jeden Fall einmal durchlesen!
Design
Wie fast alle aktuellen China-Notebooks lässt sich auch das Chuwi LapBook SE vom Apple Macbook “inspirieren”. Damit gehen aber durchaus auch positive Punkte einher: Das LapBook ist minimal kompakter als ein Macbook Air 13″ und wiegt knapp ein halbes Kilogramm mehr. Außerdem ist das Gehäuse fast vollständig aus Aluminium. Die Haptik des LapBook SE ist grandios, so hochwertige Materialien kriegt man bei anderen Herstellern selbst in höheren Preisklassen nicht geboten.
Ganz frei von Kritik ist das Design aber auch nicht. Die Handballenauflage neben dem angenehm großen Touchpad ist aus recht billig anmutendem Kunststoff. Unbestreitbarer Vorteil: Sie ist nicht so kalt wie das Aluminium am Deckel, was sehr angenehm ist. Außerdem geht das Display an einigen Stellen unsauber in den Rahmen über, wodurch sich scharfe Kanten bilden, die eigentlich vermeidbar sind. In der alltäglichen Benutzung stört das aber überhaupt nicht.
Auf dem Deckel findet sich das beleuchtete Chuwi-Logo. Die Schnittstellen liegen rechts und links am Gehäuse, dazu kommen wir später aber noch. Auf der Unterseite befindet sich gar nichts und auch auf der Rückseite ist nur das Scharnier für das Display. Vorne am Gerät ist die Einkerbung, mit der man den Deckel anheben kann. Die Scharniere sind relativ fest angezogen, was das Öffnen des Deckels mit einer Hand relativ schwierig macht.
Zusammenfassung
In puncto Design macht das LapBook SE von Chuwi fast alles richtig. Ich hätte bei einem so günstigen Gerät niemals mit so einer guten Optik und Haptik gerechnet. Für den Business-Alltag taugt das Gerät (rein vom Äußeren her) also definitiv!
Übrigens: In der Packung befinden sich nur das Laptop und das Netzteil. Irgendwelche Extras gibt es nicht.
Display
Chuwi setzt im LapBook SE auf ein spiegelndes 13,3-Zoll IPS-Display mit Full-HD-Auflösung. Daraus resultiert eine Pixeldichte von 166 Pixel pro Zoll. Während Schärfe und Farbwiedergabe auf den ersten Blick überzeugen können, merkt man dem Display ansonsten den geringen Preis des Notebooks an.
Ich bin sowieso schon kein riesiger Fan von spiegelnden Displays – eben weil sie spiegeln. Und beim Chuwi LapBook SE fällt das wegen der sehr geringen maximalen Helligkeit des Displays wirklich negativ ins Auge. Die Kollegen von Notebookcheck haben im Durchschnitt knapp 210 cd/m² gemessen, was sich mit meinen Erfahrungen deckt. Im Freien lässt sich das Display nicht ablesen und auch in Innenräumen mit vielen Fenstern kann es schon zu Problemen kommen.
Immerhin hält sich das Backlight Bleeding in Grenzen, nur am unteren Bildschirmrand strahl das Display sichtbar heller als in der Mitte. Der Schwarzwert ist auch in Ordnung und nicht merklich schlechter als bei anderen IPS-Screens in diesem Preisbereich.
Leider verwendet Chuwi Pulsweitenmodulation zum Dimmen des Displays. Das ist mir gelegentlich durch ein Flackern des Monitors negativ aufgefallen. Interessanterweise flackert das Display teilweise auch bei maximaler Helligkeit, was eigentlich nicht auf PWM zurückzuführen sein kann. Dieses Phänomen ist allerdings nur für manche Nutzer sichtbar.
Zusammenfassung
Das Display des Chuwi LapBook SE ist relativ scharf und bietet eine überraschend gute Farbwiedergabe. Leider lässt die Helligkeit zu wünschen übrig und gelegentliches Flackern (möglicherweise auf PWM zurückzuführen) und relativ langsame Reaktionszeiten (die aber nur beim Spielen von Ego-Shootern wirklich auffallen) trüben den Eindruck.
Systemleistung
Chuwi verbaut im LapBook SE einen Intel Celeron N4100. Hierbei handelt es sich um einen Quad-Core-SoC aus der Generation Gemini-Lake, der Ende 2017 vorgestellt wurde. Er wird im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt und taktet mit je 1,1 bis 2,4 GHz.
Für alle grafischen Aufgaben wird die Onboard-Grafikkarte Intel UHD Graphics 600 verwendet, die im absolut untersten Leistungsbereich einzuordnen ist. Vorteil: Die Leistungsaufnahme ist unglaublich gering, was sich auch bei der Akkulaufzeit durchaus bemerkbar macht.
Dem Prozessor stehen vier Gigabyte LPDDR4-RAM zur Seite. Es handelt sich um zwei Zwei-Gigabyte-Bänke, die im Dual Channel angebunden sind. Als Speicher kommen laut Datenblatt 32 Gigabyte sehr langsamer eMMC-Speicher und 128 Gigabyte SSD zum Einsatz. Das vorinstallierte Betriebssystem liegt auf dem Flash-Speicher und nicht auf der SSD. Übrigens: Das Chuwi LapBook SE wird nur in dieser Konfiguration verkauft.
Immerhin: Die SSD lässt sich ganz einfach tauschen, dafür gibt es auf der Rückseite ein Extra-Fach. Der RAM und der eMMC-Speicher sind aber fest auf dem Mainboard verlötet und können nicht ausgetauscht werden.
Exakte Daten zur Geschwindigkeit der jeweiligen Speichermedien können wir euch leider an dieser Stelle nicht nennen, da die gängigen Benchmark-Tools auf dem LapBook SE (warum auch immer) nicht funktionieren. Immerhin die Screenshots vom Geekbench können wir euch aber zeigen.
Die ausführlichen Scores findet ihr hier auf der Webseite von Geekbench.
Zusammenfassung
Das Betriebssystem läuft flüssig, wenn man nicht mehr als zwei oder drei Programme parallel auf hat. Auch mehr als zehn bis 15 Tabs im Browser sind kein großes Problem. Sobald es aber darum geht, mehr als nur Office, Netflix, Chrome und co. zu benutzen, ist die geringe Leistung des Notebooks durchaus spürbar. Gaming kann man übrigens komplett vergessen.
Für mich ist ebenfalls unverständlich, warum Chuwi das Betriebssystem auf dem langsamen eMMC-Speicher und nicht auf der schnelleren SSD installiert hat. Diesen Missstand kann man aber einfach beseitigen, indem man Windows auf die SSD neuinstalliert.
Windows 10 auf dem LapBook SE
Auf dem LapBook SE ist Windows 10 Home auch in deutscher Sprache vorinstalliert. Das System selber läuft, wie schon erwähnt, sehr flüssig. Sobald aber mehrere Programme parallel laufen nimmt die Leistung merklich ab.
Spezielle Tools sind keine vorinstalliert, Chuwi hat das Betriebssystem in seinem Auslieferungszustand belassen. Das System ist von Werk aus aktiviert und eine digitale Lizenz ist hinterlegt.
Schnittstellen
Das LapBook SE kommt überraschenderweise ohne einen USB-C-Port. Geladen wird das Laptop daher über einen ganz normalen Rundstecker mitsamt Status-LED, die aber leider so dunkel ist, dass man sie selbst im Dunkeln nur schwer erkennen kann. Für die Übertragung von Daten stellt uns Chuwi zwei USB-A-3.0 Ports zur Seite.
Auf einen SD-Karten-Slot müssen wir leider auch verzichten, aber immerhin findet sich ein unglaublich langsamer Micro-SD-Slot im Gehäuse. Einen Monitor kann man über den Mini-HDMI Anschluss betreiben. Außerdem findet man auch noch einen Klinkenanschluss für Kopfhörer und Mikrofone am Gehäuse.
Drahtlos kann das LapBook SE zumindest teilweise überzeugen. Im Gegensatz zu den in einigen China-Laptops verbauten Chips von Realtek kommt hier eine etwas bessere Lösung von Intel zum Einsatz. Daraus resultieren etwas bessere Datenraten im 2,4- und 5-GHz-Band, die von schnell aber immer noch weit entfernt sind. Sagen wir es so: Fürs Internet reichen sie, beim Dateien auf die NAS kopieren bekommt man aber einen Bart und sollte auf ein Laptop mit Ethernet-Anschluss ausweichen. Die Reichweite ist übrigens auch eher schlecht als recht, dafür weiß die Stabilität zu überzeugen.
Das LapBook SE unterstützt außerdem Bluetooth. Ich konnte hier keinerlei Probleme feststellen und sowohl Handys als auch Kopfhörer verbinden sich schnell und problemlos.
Zusammenfassung
Das LapBook SE wird seinem Preis gerecht und bietet die notwendige Grundausstattung. Teilweise wird auch noch eine kleine Schippe drauf gelegt. Ein echter SD-Karten-Slot oder USB-C zum Aufladen wären aber wirklich eine Bereicherung gewesen.
Tastatur und Touchpad
Die Tastatur ist definitiv eine der besten Eigenschaften des LapBook SE. Ich habe sie im direkten Vergleich zu einem MacBook Pro 13″ getestet und mir persönlich gefiel das Tippen auf der Chuwi-Tastatur deutlich besser. Grund dafür ist wohl der für eine Chiclet-Tastatur verhältnismäßig große Hub.
Die Tastatur besitzt ein QWERTY-Layout, was mich nicht sonderlich gestört hat. Falls du aber nicht mit den Tasten vertraut bist, wirst du immer mal wieder gewisse Sonderzeichen nur durch Trial-and-Error finden. Etwas nervig fand ich die Home-Taste rechts neben der Backspace-Taste, auf die ich sehr häufig versehentlich gedrückt habe. Zur Not kann man sich hier aber mit Tastatur-Aufklebern behelfen.
Die Tastatur ist in zwei Stufen in der Farbe weiß beleuchtet. Das macht einen sehr hochwertigen Eindruck und sieht besonders im Dunkeln ziemlich ansprechend aus.
Das Touchpad
Das Touchpad ist sehr angenehm groß und unterstützt alle möglichen Windows-Gesten. Die rechte und die linke Maustaste sind echte Tasten, die aber nur sehr leicht gedrückt werden müssen. Das Touchpad besteht komplett aus Kunststoff, was mich in der Praxis aber nie sonderlich gestört hat.
Akkulaufzeit
Im Chuwi LapBook SE steckt ein 37 Wattstunden Akku. Das klingt erst mal nach relativ wenig – im Mi Notebook Pro steckt zum Beispiel ein 60 Wattstunden Akku. Tatsächlich ist die Akkulaufzeit des LapBook SE aber absolut grandios.
Ich habe das Laptop relativ oft in der Schule eingesetzt und hatte nach vier bis fünf Stunden Screen-on-Time mit einfachen Office-Aufgaben immer noch mindestens 40 Prozent übrig, die ich zu Hause für Netflix nutzen konnte. Ich hatte selbst an langen Schultagen nie ein Problem damit, mit einer Akkuladung durch den Tag zu kommen, und das obwohl ich das Display meistens auf 100 Prozent Helligkeit betrieben habe, da ich sonst nichts hätte erkennen können.
Mein wirklich größter Kritikpunkt in Bezug auf den Akku ist, dass das vollständige Aufladen ziemlich lange dauert.
Testergebnis
Das Chuwi LapBook SE ist ein sehr solides und dank fehlender Lüfter komplett lautloses Office-Laptop, das für Schüler und Studenten ein tolles Gesamtpaket zu einem attraktiven Preis anbietet. Die Tastatur ist super und die Leistung ist für grundlegende Aufgaben absolut ausreichend. Auch die Akkulaufzeit ist im oberen Durchschnitt einzuordnen.
Es sind die kleineren Dinge, die am LapBook SE wirklich nerven können. So sind die Lautsprecher leider nicht gut und manchmal will das LapBook einfach nicht aus dem Stand-By erwachen, sondern muss von Hand neu gestartet werden. Davon abgesehen bekommt man hier aber wirklich viel für den sehr niedrigen Preis
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