Inhaltsverzeichnis
Das HiPad ist ein günstiges Tablet in der gehobenen Einsteigerklasse, das vom Hersteller als ideal für Gaming und Video on Demand beworben wird. In den letzten drei Wochen habe ich das Hipad für genau diese Dinge eingesetzt. Wie sich das Chuwi HiPad im Praxiseinsatz schlägt, erfahrt Ihr im folgenden Testbericht.
Design & Verarbeitung
Das HiPad ist eigentlich ein typisches 10,1-Zoll-Tablet. Vorne Glas, hinten Kunststoff, jeweils eine Kamera pro Seite und keine Notch im Display. Und damit ist das Design des Hipad eigentlich auch schon erklärt. Es ist einfach, es fällt nicht auf, es ist funktional.
Das Hipad misst übrigens 252.5 x 162.9 x 9.4 Millimeter und wiegt angenehme 490 Gramm.
Zwar gibt es tatsächlich ein paar rote Striche auf der Rückseite als Akzent im “World of Warcraft”-Style, diese sind aber dennoch relativ schlicht und fügen sich in das Gesamtbild gut und vor allem dezent ein. Der Rahmen ist übrigens auch aus Plastik, die Wertigkeit hat mich dennoch nicht gestört – im Gegenteil.
In diesem Preisbereich erwarte ich kein Tablet aus Metall oder Keramik. Obwohl der Kunststoff leider relativ rutschig ist, war er für diesen Preispunkt meiner Meinung nach die beste Materialwahl. Die Optik und Haptik ist weder mir noch den Menschen um mich herum negativ aufgefallen.
Der USB-C- und der Klinken-Anschluss sind beide auf der Oberseite des Tablets verbaut, wobei es eigentlich ja egal ist, wie rum man es hält, da das Gerät bis auf die Kameras völlig symmetrisch ist. Der Lautsprecher ist auf der Rückseite in die roten Akzente eingelassen und klingt leider alles andere als überzeugend. Kopfhörer sind für Netflix also absolut Pflicht!
Zusammenfassung
Design & Verarbeitung des Chuwi Hipad sind absolut nichts besonderes, sondern dem Preis entsprechend und zweckmäßig. Bei einem Couch-Tablet für zu Hause ist mir eigentlich sowieso nur wichtig, dass es nicht unbedingt negativ auffällt, falls mal jemand zu Besuch ist. Und das war beim Hipad nie der Fall.
Display & Touchscreen
Das Display des Chuwi Hipad ist 10,1 Zoll groß und löst mit 1920×1200 Pixeln auf. Es handelt sich also um ein 16:10-Display, was mich weder gestört hat noch einen positiven Eindruck hinterlassen hat.
Chuwi setzt im Hipad auf ein voll-laminiertes IPS-Display. Der Vorteil ist, dass das Display relativ brillant aussieht und sehr wenig spiegelt. Der Nachteil ist, dass der Touchscreen leider eher schlecht als recht reagiert. Besonders nervig ist, dass Scrollen immer wieder als Eingabe erkannt wird. Spätestens beim dritten Menü oder der dritten Seite mit Suchergebnissen auf YouTube war ich ziemlich genervt davon, mindestens drei Videos versehentlich angeklickt zu haben, obwohl ich eigentlich nur scrollen wollte.
Sobald ich das Video dann aber aufgerufen habe, konnte ich mich immer auf ein scharfes Bild mit sehr neutralen Farben freuen. Für Draußen ist das Display zwar leider zu dunkel, im Innenraum hatte ich aber auch bei eingeschalteter Deckenbeleuchtung (100% Helligkeit bei meinen Yeelight Ceiling Lights) nie Probleme, das Dargestellte ablesen zu können.
Die Blickwinkelstabilität ist übrigens absolut ausgezeichnet, damit habe ich in dieser Preisklasse nicht gerechnet. Der Schwarzwert ist für ein IPS-Display überdurchschnittlich, was aber auch an der insgesamt eher durchschnittlichen maximalen Helligkeit des Panels liegen mag.
Zusammenfassung
Trotz der geringen Helligkeit ist das Display eine gute Disziplin des Chuwi Hipad. Die neutralen Farben, die gute Schärfe und der tolle Schwarzwert sprechen definitiv für das Panel. Und die Helligkeit hat mich beim Einsatz in Innenräumen auch nie eingeschränkt. Der etwas störrische Touchscreen schränkt die Freude aber etwas ein. Netflix und Amazon in HD-Auflösung sind leider nicht möglich, weil Widevine nur für L3 freigeschaltet ist.
Leistung & Betriebssystem
Im Hipad kommt ein Helio X27 von Mediatek zum Einsatz. Anfang 2017, als dieser Chip erstmals verbaut wurde (z.B. im Umidigi Z), erreichte er Spitzenwerte für einen Mediatek-Chipsatz. Mittlerweile haben ihm Prozessoren wie der Helio P60 aber den Rang abgelaufen und können mit einer deutlich besseren Energieeffizienz punkten.
War der Prozessor dennoch eine gute Wahl? Ja. Denn das System läuft ausreichend flüssig und ruckelt nur gelegentlich und innerhalb von Apps hatte ich auch nie Probleme. Spiele wie Crossy Road sind kein Problem und selbst Real Racing 3 konnte ich mit knapp 30 Bildern pro Sekunde spielen – wenn auch nicht auf höchsten Einstellungen.
Bevor ich die Benchmarks hier rein ballere, kommen wir noch kurz zum Betriebssystem. Auf der Packung des Hipad wird mit Android 9 Pie geworben, installiert ist das mittlerweile über 15 Monate alte Android 8.0.0 Oreo. Das finde ich wirklich schade. Ein Update auf Android 9 Pie ist via OTA bisher nicht eingetroffen, das Sicherheitsupdate ist vom 5. Juni 2018 und liegt somit sogar noch über drei Monate vor dem Erscheinungsdatum des Tablets.
Ach ja, fast vergessen: Das Hipad kommt mit drei Gigabyte RAM und 32 Gigabyte ROM, der mittels Micro-SD-Karte um bis zu 128 Gigabyte erweitert werden kann.
Zusammenfassung
Auch wenn Ruckler im System durchaus mal vorkommen und Apps zum Starten gelegentlich eine kleine Denkpause benötigen, ist mir nichts aufgefallen, was mit dem Chuwi Hipad nicht möglich war. Die für ein Entertainment-Tablet sicherlich sehr wichtige Leistung bei Spielen hat mich ebenfalls überzeugt. Fast alle Titel aus dem Playstore sind absolut flüssig spielbar. Lediglich bei sehr anspruchsvollen Games wie PUBG oder Asphalt 9 muss man mit Micro-Lags leben.
Kamera
Dieser Punkt ist schnell abgehakt: Die Kamera ist unterirdisch. Bei schlechtem Licht sind die Fotos unglaublich trist, der Fokus sitzt nicht immer, der Weißabgleich macht was er will. Auch die Schärfe lässt zu wünschen übrig. Bei schlechtem Licht lässt sich kein scharfes Foto schießen.
Die Front-Kamera ist übrigens genau so, nur noch schlechter. Warum es dafür dennoch keine starke Abwertung gibt? Wofür außer für Skype braucht man bei einem Tablet eigentlich eine Kamera? Freuen wir uns also, dass überhaupt Kameras verbaut sind und man mit diesen bei gutem Licht schöne Skype-Gespräche führen kann.
Konnektivität
Das Hipad kommt ohne einen Sim-Karten-Slot aus, hat dafür aber WLAN nach a/b/g/n/ac Standard, das mit einer stabilen Verbindung und einer guten Signalstärke überzeugen konnte. Bluetooth wird ebenfalls unterstützt, GPS und co. leider nicht. Ein FM-Radio gibt es ebenfalls nicht, dafür wird aber immerhin USB-OTG unterstützt. Hat das eigentlich jemals jemand benutzt?
Akku
Der Akku im Chuwi Hipad hat 7000 mAh und reicht locker für fünf bis sechs Tage Standby. Wenn man dann aber mal anfängt, das Tablet auch zu nutzen, nimmt die Laufzeit natürlich rapide ab. Bei Netflix auf ca. 70 Prozent Helligkeit komme ich auf knapp sechs Stunden. Das ist durchaus gut – und zu Hause kann man ja auch immer wieder mal an die Steckdose – andere Tablets schaffen dennoch eine sehr deutlich bessere Laufzeit.
Das Laden geht mittels USB-C übrigens nicht besonders schnell, Fast Charging wird nicht unterstützt. Bis zur vollständigen Ladung vergehen gute drei bis vier Stunden.
Testergebnis
Das Chuwi Hipad ist ein gutes Low-Budget-Tablet für alle, die das Tablet nur zu Hause auf der Couch einsetzen wollen, immer eine Stromquelle in der Nähe haben und kein allzu helles Display benötigen.
Zum Preis von unter 150 Euro würde ich das Hipad aber immer noch als “gut” bezeichnen, da es nichts wirklich absolut falsch macht und ein solides Gesamtpaket liefert. Für alle Netflix- und Casual-Gaming-Nerds ist das Hipad also durchaus eine Alternative! Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, bekommt mit dem Xiaomi Mi Pad 4 einen starken Konkurrenten, allerdings nur mit 8 Zoll.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Ich hab das Hipad auch seit zwei Wochen in Benutzung und muss sagen, dass der touchscreen bei meinem Gerät eigentlich unzumutbar ist. Viele Eingaben werden überhaupt nicht registriert. Hätte ich diese Zeilen auf dem Hipad geschrieben, würde sicherlich die Hälfte der Buchstaben fehlen. Das Problem der Klicks beim Scrollen hab ich allerdings noch nicht bemerkt. Allerdings ist das Scrollen durch Text und Webseiten schon extrem ruckelig. Was mich insgesamt wundert ist, dass einige Benutzer von ähnlichen Problemen berichten, andere aber scheinbar garkeine Probleme haben. Es soll auch angeblich ein Update geben, dass diese Probleme beheben soll. Das ist mir aber… Weiterlesen »
Schade, auf der Suche nach einem günstigen Tablet, um auf langen Reisen, das Kind auch mal mit einem kleinen Film von der Langeweile abhalten zu können, hatte ich das HiPad schon ins Auge gefasst und auf einen Testbericht gewartet. Gut so. Ich fürchte, dass die Displayhelligkeit für Tagfahrten dann wohl etwas zu gering ist, um gutvsehen zu können. Und 10 Zoll sollten es bei einem gewissen Abstand zum Tablet schon sein. Und dafür ist.mir.das MiPad 4 Plus noch zu teuer.