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Mit dem Chuwi HiPad LTE haben wir ein großes 10 Zoll Tablet im Test. Das HiPad ist im Preisbereich unter 200€ angesiedelt, bietet aber dennoch volle LTE Unterstützung, ein Full-HD Display und einen 10-Kern Prozessor. Ob das Gerät auch im Praxiseinsatz überzeugen kann, erfahrt Ihr im Folgenden.
Design und Verarbeitung
In einem schön eloxiertem anthrazit-grauem Aluminium Gehäuse wirkt das Tablet schon fast futuristisch und sehr modern. Die 3 physischen Knöpfe sind kaum ersichtlich und schmiegen sich schon fast zu gut in den Body ein. Die Lautsprecher sind auf der Rückseite platziert und es hat zwei Schlitze im 30° Winkel dafür ausgenommen. Design ist Ansichtssache, aber ich finde, Chuwi hebt sich hier klar von der Konkurrenz ab und bietet ein sehr gelungenes Design.
Mit einem Gewicht von 495g und einer Abmessung von 253 x 163 x 9.5mm ist das 10.1 Zoll Tablet immer noch sehr handlich. Verwindungssteif ist das Gerät leider nicht. Beim «Biegetest» ist mir fast das Glas aus dem Gehäuse entsprungen, es knarzt und knirscht sehr unangenehm, weshalb ich nicht all zu lange daran rumdrücken wollte. Ich habe sogar Angst davor, das Hipad in einen Rucksack zu packen, da es sich auf der Reise verbiegen könnte.
Ein zierlicher Kunststoffstreifen zieht sich seitlich über die Geräterückseite. Darunter sind die Empfangsquellen verbaut, welche nicht von Aluminium abgeschirmt sein sollten. Auch die 3 Knöpfe sind im Kunststoff auf der linken Seite neben der Kamera platziert. Unmittelbar neben der Kameralinse ist der Duale Hybrid SIM-Slot und ein Kopfhörer-Anschluss. Auch der USB-C Anschluss findet auf der linken Seite Platz.
Entsperrung und Bedienung
Entsperrt wird über Muster, Pin oder Passwort. Das Hipad LTE verfügt über keinen Fingerprint und auch keine Face-ID. Ich persönlich finde dies bei einem Tablet aber auch nicht notwendig und gebe dafür keine Abzüge in der Gesamtbewertung.
Display
Das helle 10,1 Zoll Display ist mit einem Multitouchscreen ausgestattet, der 10 Berührungen auf einmal registrieren kann. Um den Touchscreen vernünftig bedienen zu können, muss man die werkseitig aufgetragene Schutzfolie entfernen. Die maximale Helligkeit liegt bei ca. 800 Lumen und ist somit auch in der Sonne ausreichend hell, um die wichtigsten Details abzulesen. Der Bildschirm ist ausreichend scharf mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixel. Auch die Blickwinkelstabilität ist sehr gut, der Bildschirm büßt aus dem Seitenwinkel kaum Helligkeit ein und auch farblich bleibt alles wie gewohnt. Für ein so preisgünstiges Tablet ein sehr gutes Display!
Leistung und System
Das Tablet läuft mit einem doch recht alten Mediatek Helio X27 Prozessor. Zur Unterstützung kommen 3GB RAM als Arbeitsspeicher. Als Speichermedium ist ein 32GB interner Speicher verbaut, der über eine Micro-SD Karte erweitert werden kann. Die Hardware sorgt für eine ausreichende Performance im Android 8.0 System. Ich hatte während der Testphase keine Lags oder Probleme mit Apps. Aufwendige Games büßen lediglich an der Grafik ein, laufen aber flüssig.
Bei den Sensoren wurde etwas gespart, da nur ein Bewegungssensor, Lichtsensor und der Näherungssensor verbaut wurden.
Tastatur
Das Chuwi Hipad LTE gibt es mit einer Docking-Tastatur. Die Tastatur hatte bereits Risse bei der Anlieferung. Der Tastendruck ist quasi nicht vorhanden, aber es lässt sich trotzdem ganz gut damit schreiben. Das Tastaturlayout ist Englisch mit QWERTY. Man kann die Umsetzung der Tasten im System natürlich ändern, aber der ein oder andere wird dann vielleicht zu Tastaturaufklebern greifen müssen. Aufgestellt auf dem Tisch fällt das Tablet immer wieder um, da der Kunststoff zu wenig Halt gibt.
Die Steckverbindung, welche die Tastatur mit dem Hipad verbindet, ist relativ mühsam einzufahren, hält aber dafür durch die Magnete sehr gut fest.
Kamera
Schiiina Schrott! Ja, man erwartet es nicht mehr anders bei den Low Budget Tablets. Leider fast unbrauchbar ist der 5 MP Sensor auf der Rückseite, der als Hauptkamera verwendet wird. Für Skype oder dergleichen wurde auf der Frontseite der gleiche 5 MP Sensor verwendet, der gleichermaßen unbrauchbar ist. Die Beispielbilder sprechen für sich. Als Scanner für E-Banking oder ein Skype-Telefonat reichen beide Kameras aus. Wer gerne Full-HD Übertragungen mit dem Gesprächspartner führt, ist hiermit nicht befriedigend bedient.
Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich die Platzierung der Frontkamera, da diese auf der schmalen Tabletseite sitzt und nicht oben oder unten an der Längsseite. Wenn man beispielsweise das Gerät in der Tastatur aufgestellt hat und einen Skypecall tätigt, wird man immer von der Seite her «angeschaut» und nicht wie gewohnt über dem Bildschirmrand.
Konnektivität und Kommunikation
Dual Wifi mit 2,6GHz / 5GHz ist verbaut und funktioniert mit gutem Empfang. Über Hotspot unterwegs oder diversen WiFis von Hotelanlagen, hatte ich niemals Probleme. Auch der Dual SIM-Slot verfügt auf beiden Steckplätzen über das versprochene LTE und empfang 4G relativ stark. Da hatte ich bei anderen Tablets schon schwächere Empfangsleistung und bin daher positiv überrascht worden.
Das Chuwi Hipad hat zudem alle in Deutschland nötigen LTE Bänder mit an Board:
4G/FDD-LTE 800/850/900/1800/1900/2100/2600MHz (B20/B5/B8/B3/B2/B1/B7)
Akkulaufzeit
Im Dauertest bringt der 7000mAh Tabletakku 8,5h auf die Messuhr. Dies bestätigt sich auch beim Filmeschauen unterwegs, beispielsweise im Flieger. Nach 1h Netflix im Flugmodus über meine NC-Kopfhörer mit BT verbraucht das Tablet ca. 10% des Akkus. Auch mittels verbundenem WLAN beim Surfen liegt der Akkuverbrauch bei ca. 10-11% pro Stunde. Somit hat man genügend Saft, um einen Tag ohne Powerbank auszukommen.
Sound
Der verbaute Mono-Lautsprecher auf der Rückseite bringt genügend Lautstärke für einen Film im Hotelzimmer, ist aber nicht überragend laut. Da die Lautstärke eher begrenzt ist, entsteht dafür kein Schäppern bei der Wiedergabe. Im Tastaturhalter ist der Lautsprecher leicht abgedeckt und büßt nochmals etwas an Lautstärke ein.
Testergebnis
Das Chuwi Hipad LTE ist tatsächlich ein gelungenes Produkt geworden. Für einen sehr niedrigen Verkaufspreis bekommt man hier ein ordentliches Gerät, das in den wichtigsten Punkten überzeugen kann. Das Display ist groß und scharf, die Systemperformance ist flüssig und es gibt die wichtigsten Konnektivitätsstandards und sogar LTE. Kleinigkeiten wie die Kamera-Qualität oder das nicht besonders verwindungssteife Gehäuse kann man da noch verzeihen. Wer ein großes und günstiges Tablet sucht, kann hier gerne zugreifen.
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