Chromecast wird zu Google TV Streamer
In vielen Haushalten ist er zu finden – der Google Chromecast. Das Gerät, das als einfacher Empfänger für Bild und Ton über das lokale Heimnetz gestartet ist, wurde über die Jahre immer weiter entwickelt. Zu Beginn konnte man lediglich den Bildschirm des Smartphones und Streaming-Dienste auf den Fernseher „casten“ (spiegeln) – zuletzt bekam das Streaminggerät sogar ein eigenes Betriebssystem und eine Fernbedienung. Das machte die Nutzung nicht wirklich einfacher. Mithilfe von Google TV konnte somit jeder erdenkliche Fernseher, der einen HDMI-Anschluss besitzt, zum Smart-TV aufgerüstet werden.
Nachdem unsere Seite erst kürzlich einen neuen Namen erhalten hat, muss nun auch bei Google der Name „Chromecast“ weichen. Ab sofort vertreibt der amerikanische Hersteller sein Streaming-Gerät unter dem Namen Google TV Streamer.
Features des Google TV Streamer
Neben dem Namen hat sich auch das Design gewandelt. Auffällig ist, dass das Gerät nun größer ist als bisher. Der Google TV Streamer besitzt ein großes, weißes Gehäuse, welches flach auf dem Boden liegt. Es scheint, als sei das Gerät künftig nicht mehr so leicht hinter dem Fernseher zu verstecken. Mit Abmessungen von 161,6 x 75,6 x 26,7 Millimeter ist das Gerät etwas größer als der Vorgänger. Auch das Gewicht von knapp 161 Gramm ist knapp dreimal höher als das des Vorgängers.
Das Design der Fernbedienung wurde laut Google überarbeitet. Grundlegend hat sich hier aber wenig getan. Vielmehr hat man die Tastenanordnung leicht verändert, wodurch die Fernbedienung jetzt besser in der Hand liegen soll. Bisher war hier das Problem, dass die Fernbedienung relativ klein und rutschig war.
Natürlich hat sich an den grundlegenden Features des Google TV Streamers nichts geändert. Es handelt sich hierbei weiterhin um ein Gerät, mit dem ihr auf alle eure Streamingdienste zugreifen könnt. Dabei unterstützt das Gerät eine 4K-Auflösung mit HDR und Dolby Vision. Google spricht darüber hinaus von einer um 22 Prozent gesteigerten Leistung im Vergleich zum bisherigen Chromecast. Das soll mit einem neuen Prozessor und doppelt so großem Arbeitsspeicher möglich sein. Da der bisherige 4K-fähige Chromecast 2 GB Arbeitsspeicher besaß, dürfen wir uns demnach auf 4 GB Arbeitsspeicher freuen. Auf welchen Prozessor man setzt, ist unbekannt. Der interne Speicher des Google TV Streamers wächst von 8 GB auf 32 GB an und bietet somit deutlich mehr Platz für Apps als das bisherige Chromecast-Modell.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen des Geräts hat sich zudem auch einiges getan. Bisher gab es lediglich einen USB-C-Anschluss auf der Unterseite, um das Gerät mit Strom zu versorgen und ein fest verbundenes HDMI-Kabel, um die Inhalte auf dem Fernseher anzuzeigen. Ein größeres Gehäuse bedeutet aber auch mehr Platz für Anschlüsse. Auf der Rückseite befinden sich jetzt ein USB-C-Anschluss, ein LAN-Anschluss und ein freier HDMI-Anschluss.
Diese Entscheidung ist absolut nachvollziehbar. Man hat nun die Möglichkeit, ein eigenes und längeres HDMI-Kabel zu verwenden. Dank LAN-Anschluss ist zudem die Internetstabilität während des Streamings gewährleistet. Links neben den Anschlüssen sitzt ein kleiner Button, über den die Fernbedienung jederzeit gesucht werden kann. Betätigt ihr den Button, gibt die Fernbedienung Töne von sich und macht so auf sich aufmerksam.
Google TV Streamer als Smart-Home-Hub
Die größte Änderung im Vergleich zum bisherigen Chromecast dürfte aber sein, dass der Google TV Streamer künftig auch als Smart-Home-Zentrale in Form eines Hubs dient. Ihr könnt also all eure Google-Home- und Matter-fähigen Geräte künftig über das gleiche Gerät verbinden, mit dem ihr auch eure Lieblingsserien schaut. Das ist in vielerlei Hinsicht ein schlauer Schachzug von Google: Ihr müsst euch kein weiteres Gerät in die Wohnung stellen und Google kann somit mehr Nutzer an die Marke binden. Wer künftig ein Streaming-Gerät von Google kauft, muss mehr Geld ausgeben, bekommt aber zwei Geräte in einem. Zudem dürfte es auch angenehm sein, die Geräte über einen großen Bildschirm, wie den Fernseher, zu steuern. Wer auf smarte Displays steht, muss somit kein weiteres Display kaufen.
Um all das ermöglichen zu können, verfügt der Google TV Streamer über einen sogenannten Thread-Border-Router. Auf diese Technologie setzen viele gängige Smart-Hubs und besonders in Verbindung mit dem Thema Matter ist diese unerlässlich. Über das Smart-Home-Panel, welches am rechten Bildschirmrand eingeblendet wird, könnt ihr sämtliche Smart-Home-Gadgets also künftig auch direkt am TV steuern.
Einschätzung, Verfügbarkeit und Preise
Dass man den Google Chromecast weiter aufbohrt, ist aus Googles Sicht ein sinnvoller Schritt. Und auch aus neutraler Sicht scheint der Gedanke kein dummer – immerhin bekommen Kunden so zwei Geräte in einem, die sich perfekt ergänzen. Der Google TV Streamer ist hierzulande ab dem 24. September für 120 Euro in zwei Farben erhältlich. Zur Auswahl stehen hier Weiß (Porcelain) und Grau (Hazel).
Damit ist der Chromecast-Nachfolger aber auch nicht günstig – den Chromecast 4K mit Google TV (zum Test) gibt es aktuell für 70 Euro (meist für 49€ im Angebot). Schön wäre also, wenn Google in Zukunft für alle ohne smarte Geräte weiterhin eine günstigere Version ohne Smart-Home-Funktion anbieten würde. Das ist aber derzeit leider nicht sonderlich realistisch. Neben der Hub-Funktion bietet der neue Google TV Streamer mit seinen erweiterten Anschlussmöglichkeiten aber auch noch mehr sinnvolle Verbesserungen. Ob der Aufpreis hierfür letztlich gerechtfertigt ist, muss jeder selbst entscheiden.
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