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Bowers & Wilkins PX5 im Test – On Ear-Kopfhörer mit Hifi-Charakter?

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • hochwertige Verarbeitung, tolles Design
  • stabile Materialien, tolle Haptik
  • USB-C, 3,5mm-Klinke
  • Bluetooth 5.0 mit aptX HD und aptX Adaptive
  • sehr geringe Latenz bei Bluetooth-Wiedergabe
  • guter Sound mit massentauglicher Abstimmung
  • sehr gute Akkulaufzeit
Nachteile
  • Tragekomfort ist gut, aber Over Ear ist besser
  • ANC ist nur "okay"
  • App ist unnötig und nicht frei von Bugs
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Über die letzten Monate hatten wir einige Over Ear-Kopfhörer im Test. Jetzt haben wir etwas für alle Freunde ohraufliegender Kopfhörer! Seit einigen Wochen nutze ich den Bowers & Wilkins PX5 – den kleinen Bruder des PX7 – fast täglich. Wie gefällt mir der gut 200 Euro teure On Ear-Kopfhörer in der Praxis? Wie viel “Hifi” steckt wirklich in dem unauffälligen Gehäuse? Finden wir es gemeinsam heraus!

Willkommen in der ChinaHandys.net HiFi Corner! Ich bin Benjamin Kalt, Sie kennen mich vielleicht aus Beiträgen wie dem Testbericht zum Xiaomi Mi 10 Lite 5G oder zur wunderschönen Doogee-Handyhülle fürs iPhone 11. Spaß beiseite – neben Smartphones ist Audio eine meiner größten Interessen und im Team bin ich der bekennende Snob, wenn es um hochwertige Bluetooth-Kopfhörer geht. Im HiFi Corner schreibe ich über alle möglichen Audio-Produkte, die mir so in die Finger geraten.

Bisher sind in dieser Reihe folgende Artikel erschienen:

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Design & Verarbeitung des Bowers & Wilkins PX5

Der Bowers & Wilkins PX5 sieht aus wie eine leicht zusammengeschrumpfte Version seines großen Bruders. Um ehrlich zu sein, gefällt mir das Design hier sogar besser. Durch das ohraufliegende statt ohrumschließende Design kann der Kopfhörer kompakter gebaut werden. Das sieht man dem PX5 an und das merkt man auch, wenn man ihn in der Hand hält. Mit 254 Gramm ist die hier getestete On Ear-Variante merklich leichter als der große PX7.

Ebenfalls vom großen Bruder geerbt hat der Bowers & Wilkins PX5 die etwas enttäuschende Auswahl an Farben. Der Kopfhörer wird in Grau und in Blau verkauft, wobei die Grundfarbe immer Grau ist. Hier bieten Konkurrenten wie Bang & Olufsen oder Master & Dynamic weitaus mehr Auswahl. Für mich selber ist das nicht unbedingt ein Problem – mir gefällt die vorliegende Variante mit grauem Stoff, schwarzem Leder und Elementen aus Kohlefaser überaus gut.

Apropos Kohlefaser – die Verwendung dieses Materials war eine phänomenale Entscheidung. Es fühlt sich hochwertig an und ist dennoch sehr leicht. Die Verarbeitungsqualität ist schlicht ausgezeichnet. Außerdem macht der PX5 einen sehr stabilen Eindruck – nichts klappert oder wirkt instabil. B&O kann vielleicht noch ein bisschen mehr Premium, aber für mich ist der PX5 der perfekte Kompromiss aus High End-Feeling und Robustheit. Daumen hoch!

Lieferumfang

Mit in der Box befinden sich neben dem Kopfhörer zwei Kabel. Mit dem USB-A auf USB C-Kabel kann der Akku geladen werden – ein Netzteil liegt allerdings nicht bei. Zum Musikhören ohne Bluetooth spendiert der Hersteller außerdem ein AUX-Kabel. Immer begrüßenswert ist das Beilegen einer Tragetasche – beim Bowers & Wilkins PX5 ist das ein mit grauem Stoff überzogenes Hardcase. Nichts zu meckern also!

Tragekomfort

IMG 20201125 234920Der Bügel des Bowers & Wilkins PX5 ist reichlich gepolstert und auf die Ohrmuscheln trifft selbiges zu. Letztere sind aber mit einem etwas härterem Schaum ausgestattet als viele andere Kopfhörer. Drückt der Kopfhörer deshalb bei längerem Tragen? Um ehrlich zu sein – bei mir als Brillenträger leider schon. Setze ich die Brille ab, sitzt der PX5 aber auch für mehrere Stunden gemütlich auf meinem Kopf.

Over Ear ist mir dennoch einfach lieber – es fühlt sich angenehmer auf den Ohren an. Durch den hohen Anpressdruck sitzt der PX5 aber sicherer auf dem Kopf, als einige seiner ohrumschließenden Kollegen. Unter dem Strich ist die Bauweise also nicht mein Favorit, für einen On Ear-Kopfhörer macht der Bowers & Wilkins PX5 aber den bestmöglichen Job.

Sound & Abstimmung des Bowers & Wilkins PX5

Grundsätzlich erst einmal eine gute Nachricht: Der Bowers & Wilkins PX5 hat eine ähnliche Abstimmung wie sein großer Bruder. Das verspricht einen verspielten, aber präzisen Bass, leicht gedeckelte und angenehme Höhen und keine seltsamen Auswüchse bei der Größe der Bühne. Der PX7 ist ein Kopfhörer mit sehr gutem Mainstream-Sound, der leichte Ambitionen in Richtung “Hifi” (Mittenpräsenz) hat. Das trifft soweit auch auf den PX5 zu, den kleineren Treibern zu verschulden gibt es dann aber doch noch den einen oder anderen Unterschied.

Bei den eben erwähnten Mitten ist der PX5 nämlich nicht ganz so stark wie der PX7. Die Abstimmung scheint an einigen Punkten etwas zu mittig ausgefallen zu sein, was aber in diesem Fall leider nichts Gutes ist. Die Auflösung und Brillanz der Mitten ist nämlich nicht auf höchstem Niveau, von Zeit zu Zeit erscheint der Klangeindruck etwas dumpf und hohl. Das ist schade, denn die Hochtöne sind wirklich angenehm und präsent. Auf den Bass trifft das ebenfalls zu. Wie bei B&W typisch sind die tiefen Töne leicht gepusht und etwas vordergründiger, was für Pop- und Rockmusik aber eigentlich perfekt ist. Nur die höheren Bässe, quasi der Bereich, der schon fast in die Mitten übergeht, könnte etwas mehr Präzision bei den Kicks vertragen.

All das ist aber wirklich kein Beinbruch. Besonders mit dem Preis im Hinterkopf bietet der Bowers & Wilkins PX5 einen sehr guten Mainstream-Sound. Ganz oben auf dem Podest steht er aber nicht, der MH40 Wireless von Master & Dynamic kostet nur ein bisschen mehr und klingt definitiv besser, was auch den größeren Treibern zu verdanken ist. Im On Ear-Bereich dürfte der Bowers & Wilkins PX5 es aber ohne Probleme aufs Treppchen schaffen!

Ein paar Beispielsongs…

Es ist mal wieder Zeit, ein bisschen Musik zu hören. Beginnen möchte ich heute mit einem One Hit Wonder: Rain in May von Max Werner. Dieser sowieso schon relativ laut abgemischte Song wird vom PX5 sehr druckvoll wiedergegeben, die tiefen Töne des Schlagzeugs klingen richtig gut. Auch bei den Höhen (den “Regentropfen” im Hintergrund zum Beispiel) gibt es so gut wie keinen Verbesserungsbedarf. Die Stimme des Sängers könnte allerdings etwas mehr Präsenz und Plastizität vertragen.

Weiter geht es mit Music Monks (The See(e)dy Monks) von Seeed als Tidal Master (MQA). Solche Musik ist schlicht perfekt für den Bowers & Wilkins PX5. Solide Dynamik, schön tiefe Bässe und eine gewisse Komplexität in den Höhen durch die ganzen Synthesizer. Bei der Wiedergabe der Bläser und der Stimmen fällt aber wieder auf, dass der PX5 bei den Mitten ein wenig unnatürlich klingt. Trotzdem ein geiler Song, vor allem Live!

Ebenfalls ein geiler Song ist Rosanna von Toto. Hier zeigt der PX5 ein paar seiner Hifi-Eigenschaften. Mit schlechten Kopfhörern oder gar über den Lautsprecher des Handys würde die geniale Percussion niemals so stark auffallen, wie mit dem Kopfhörer von B&W. Das gilt genauso für das Intro von Livin’ on a Prayer von Bon Jovi als Tidal Master (MQA). Seit wann ist da ein Glockenspiel?!

Zeit für ein bisschen Jazz. Quick Trick von Art Blakey als Tidal Master (MQA). Die Dynamik ist wirklich grandios und die Stereo-Bühne spielt ihr ganzes Potenzial aus. Der Kontrabass klingt phänomenal, Hank Mobley am Tenorsaxofon gibt dem Stück einen unglaublichen Drive. Das Saxofon selber könnte aber etwas mehr klanglichen Unterbau vertragen – hier sind andere Kopfhörer dem PX5 überlegen.

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Akkulaufzeit des Bowers & Wilkins PX5

Die Akkulaufzeit des Bowers & Wilkins PX5 ist schlechter als die des großen Bruders. Aufgrund des kleineren Gehäuses war das zu erwarten und um die elf bis 13 Stunden bei hoher Lautstärke sind immer noch ein solider Wert. Für den alltäglichen Gebrauch ist das ausreichend, viel länger hält das Abspielgerät (Smartphone, Laptop) ja auch nicht durch. Das Aufladen geschieht ebenfalls angenehm schnell.

ANC, Features & sonstige Eindrücke

Corona Lockdown Light – Musik habe ich entsprechend vor allem Zuhause gehört. Da hatte ich die aktive Geräuschunterdrückung durchgehend ausgeschaltet, damit sie den Klang des Kopfhörers nicht beeinflusst. Das tut sie nämlich in der Tat, was aber ganz normal ist. Nur der Master & Dynamic MW65 schafft es, einen ähnlich guten Sound bei eingeschaltetem ANC zu liefern. Dafür ist sein ANC aber auch nicht sonderlich stark.

Das ist es beim PX5 leider auch nicht – besser als beim MW65 aber allemal. Permanent auftretende Geräusche werden ganz solide herausgefiltert, komplett von der Außenwelt abgeschnitten wie bei Bose oder Sony ist man aber nie. Ein bisschen Restgeräusch dringt auch an einer mäßig befahrenen Straße noch durch. Der PX7 hat zwar kein besseres ANC, schirmt aber durch die andere Bauform passiv ein wenig besser ab.

Die App kann immer noch nichts, ist aber immerhin für Android und iOS verfügbar. In der Huawei App Gallery findet sie sich allerdings nicht. Zum Glück lassen sich wie beim PX7 die Hinweistöne in der App ausschalten, die sind immer noch nervig und laut. Abgesehen davon bietet sie aber weiterhin keinen Mehrwert.

Das eingebaute Mikrofon ist wieder in Ordnung, gewinnt aber keinen Award. Mit starkem Wind hat es wie fast alle Mikros so seine Probleme. In Innenräumen ist der PX5 aber auch für Telefonate gut gewappnet.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Bowers & Wilkins hat mit dem PX5 einen rundum gelungenen On Ear-Kopfhörer im Angebot. Der Klang, die Akkulaufzeit und die Verarbeitung sind auf sehr hohem Niveau. Die aktive Geräuschunterdrückung ist ähnlich zu der des großen Bruders – in Ordnung, aber nicht phänomenal. Auch die mäßige App teilen sich beide Kopfhörer. Für aktuell knapp über 200 Euro ist der PX5 von Bowers & Wilkins dennoch eine Kaufempfehlung für Fans von On Ear-Kopfhörern. Ich persönlich mag ohrumschließende Kopfhörer einfach lieber.


Gesamtwertung
86%
Design & Verarbeitung
95 %
Tragekomfort
90 %
Sound & Abstimmung
90 %
Akkulaufzeit
85 %
ANC, Features & Sonstiges
70 %

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