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Wer schon immer die Filmreihe zu den Transformers mochte und sich vielleicht sogar einen Decepticon Sticker aufs Auto geklebt hat, der kann jetzt auch ein Notebook passend zum Sticker kaufen. Die Firma, deren Logo sehr stark an die wandlungsfähigen Roboter erinnert, ist BMAX. Mir sind die Kollegen ebenso neu wie euch, doch haben sie mit dem Y13 ein interessantes Gerät auf den Markt gebracht. Ob das low-Budget-Convertible eine Chance hat, klären wir im folgenden Test.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Mit 30,7 x 20,9 x 1,5 cm (L x B x H) wirkt das BMAX Y13 nicht besonders groß. Trotzdem überrascht es mit einem sehr hochwertigen Eindruck. Der Außenrahmen besteht komplett aus Aluminium, das gilt für die Display Rückseite ebenso wie für den Boden des kleinen Laptops.
Im Innenraum kommt allerdings Kunststoff zum Einsatz, der aber farblich sehr nah am Aluminium dran ist. Gerade jetzt wo es kälter wird, ist das nicht schlecht.
Von Seiten der Anschlüsse gibt es ein gutes Angebot. Rechts hat man also den kleinen Start Button, direkt dahinter gibt es einen SD-Karten Slot und eine normale USB Type-C Buchse. Auch mit am Start ist der gute alte 3,5 mm Kopfhöreranschluss über Klinke. Auf der linken Seite ist der Stromanschluss untergebracht und ein weiterer Type-C Port, der auch als Displayanschluss und ebenfalls zum Laden verwendet werden kann. Ein weiterer Type-C Port wäre nicht schlecht gewesen, ebenso eine USB-A Buchse hätte gereicht, aber man kann eben nicht alles haben.
Nachdem nun das Äußere weitestgehend behandelt ist, gibt es noch ein Innenleben. Beim Tastaturlayout bedient man sich an Modellen wie dem Teclast F7 Plus, es kommen also recht große Tasten zum Einsatz, die durch ein ordentliches Touchpad ergänzt werden. Eine einzelne Taste misst 1,6 x 1,6 cm. Das Touchpad bringt es auf 11,3 x 6,5 cm.
Lieferumfang
Der Preis, den BMAX für seinen mini Transformer aufruft, ist super. Allerdings leiden die Dreingaben. Neben der hochwertig anmutenden Umverpackung befindet sich nur ein Netzteil und eine kurze Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Beim Netzteil gibt es einen Kniff, denn dieses kann mit verschiedenen Aufsätzen ausgestattet werden, um so variabel auch für andere Notebooks eingesetzt werden zu können. Es bringt also seine eigenen Adapter mit.
Abseits davon gibt es aber nichts. Keine Adapter für die Type-C Anschlüsse, keine Tasche oder Ähnliches.
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- Convertible Notebook
- Netzteil (12V /2A, 180 cm)
- Adapteraufsätze für verschiedene Netzstecker
- Quickstart Guide (englisch)
Display
Wer sich ein Notebook kauft, der sollte unbedingt auf das verbaute Display achten. Mit IPS kann man in der Regel nicht viel falsch machen, von normalen TFT-Panel sollte man Abstand nehmen. BMAX verbaut im Y13 ein Full-HD-IPS Panel (1080p), welches auf die Displaydiagonale von 13,3 Zoll eine schöne scharfe Darstellung von 165 ppi erreicht. Das Seitenverhältnis liegt klassisch bei 16:9.
Eingerahmt wird das Display von 7 mm Rand links und rechts. Oben kommt BMAX mit 9 mm aus unten genehmigt man sich stolze 3,3 cm.
Dargestellt wird das Bild schön scharf, sodass sich da Y13 auch für Film-Sessions eignet. Abgestimmt ist das Display ab Werk recht warm, das lässt die Bilder natürlich wirken, ist aber nicht besonders knallig. Wer will, kann die Farbtemperatur bis zu einem gewissen Maße im Intel-Grafiktreiber anpassen.
Schwarz ist recht dunkel, hat aber noch Luft nach oben. Blickwinkelstabil ist das Y13, allerdings neigt es aus steilen Winkeln stark zum Spiegeln. Blickwinkelstabilität ist aber wichtig, denn das Y13 ist ein 360° Convertible. Das heißt, das Display lässt sich umklappen, bis es auf der Unterseite der Tastatur ankommt. Dies wiederum bedeutet, dass wir hier auch einen 13,3 Zoll Touchscreen verbaut haben. Wer will, kann das Y13 also als Windows Tablet nutzen.
Die Toucherkennung ist gut und hat nur minimalste Verzögerungen, beispielsweise beim Aufziehen eines Markierungsfeldes. In der Regel macht sich diese aber nicht bemerkbar. Gelungen ist auch die Flächenabdeckung, die beim Y13 auch bis in alle vier Ecken reicht, ohne dass man einen Unterschied zum Zentrum feststellt. Zudem ist der Touchscreen auf 10 Finger ausgelegt. Die gute Toucheingabe kann man durchaus würdigen, denn dies ist bei günstigen Laptops doch eine Seltenheit. In der Vergangenheit haben selbst Android Tablets deutlich schlechtere Bildschirme gehabt.
Die Helligkeit ging für ein Notebook in Ordnung, gewinnt aber sicher keine Preise. Tagsüber Arbeiten ist möglich, solange die Sonne nicht direkt auf das Display scheint. Abdunkeln lässt sich das Y13 hingegen gut und erlaubt auch Arbeiten in relativ dunklen Räumen. Die Ausleuchtung kann sich ebenfalls sehen lassen, nur an den beiden Flanken gibt es bei schwarzen Bildern leichte Lichthöfe.
Anschlüsse und Konnektivität
BMAX rüstet das Y13 mit modernen Schnittstellen aus. Alle Multifunktions-Anschlüsse werden als USB Type-C ausgeführt. 3,5 mm Klinke, Micro SD-Karte und Strom bekommen jeweils eigene Ports. Von den besagten Type-C Ports gibt es derer zwei, einen auf jeder Seite. Links lässt sich dieser auch zum Laden oder für die Bildübertragung an einen externen Monitor via DisplayPort nutzen. Ausgeführt werden die Schnittstellen als USB 3.0.
Fürs Netzwerk gibt es natürlich keinen Port, außer man nutzt Adapter. Es versteht sich von selbst, dass man so ein Notebook im W-LAN betreibt. Bereitgestellt wird ein AC 9461 Modul von Intel, das nach 802.11 a/b/g/n/ac Standard funkt. Man kann sich mit dem Y13 also in 2,4 als auch um 5 GHz Netz bewegen. Theoretisch schafft das Modul satte 433 Mbps, meine 100/40 Mbps (Up/Down) Leitung wird gut ausgereizt und erreicht im Prinzip die Raten meines Tower PCs.
Neben W-LAN gibt es natürlich die Möglichkeit für Bluetooth. Das wird sogar in Version 5.0 ausgeführt. Durch die Abwesenheit eines Qualcomm Chips gibt es im besten Fall AAC beim Musikhören.
Theoretisch kann man auch kleine Video Sessions mit dem Y13 halten. Allerdings wird nur eine generische 1 MP Kamera verbaut. Ein scharfes Bild zeichnet diese nicht. Egal ob viel Licht vorhanden ist oder nicht. Die Fotos erinnern mich an die ersten Webcam Versuche, bei denen man Bildschrauschen mit Pixelmatsch gepaart hat. Für lange Skype-Sessions ist die Kamera also eher nichts. Die Foto- ebenso wie die Videoqualität kann als miserable bezeichnet werden.
Etwas besser aber nicht gut ist das verbaute Mikrofon. Man versteht recht deutlich das Gesagte, allerdings klingt es sehr blechern und alle möglichen Hintergrundgeräusche werden ebenfalls mit aufgezeichnet, zudem liegt ein störendes Grundrauschen an.
Touchpad und Tastatur
Das Material der Innenseite ist Kunststoff. Die Buchstaben sind in die Tasten eingelassen und werden, bei Bedarf, von einer 2 stufigen Beleuchtung erhellt. Mein Testexemplar hat zwischen den Scharnieren für den Bildschirm eine Art Delle. Ob diese gewollt ist, wird nicht ganz klar. Stören tut diese nicht und auch sonst macht das BMAX Y13 eine solide Figur und lässt sich auch keinen Millimeter Eindrücken.
Das Layout ist natürlich QWERTY, theoretisch fehlt nur die Taste zwischen Shift und Z (Y), ansonsten lässt sich die Tastatur mit Stickern umlabeln. Wie bei Notebooks heutzutage üblich, findet man auch eine Fn-Taste, die in der Standardvariante dauerhaft aktiv ist. Das heißt, für die F-Tasten muss die Fn-Taste gedrückt halten. Außergewöhnlich hervorgehoben wird die BMAX-Taste in der rechten oberen Ecke. Im Test hätte ich diese wohl fast durch den Laptop durchgedrückt, da ich annahm, dass dies der Power Button ist, war er aber nicht. Sie dient einfach nur zur Zierde.
Leistung
Wie auch beispielsweise beim Teclast F7 kommt im BMAX Y13 ein Intel N4100 Quad Core zum Einsatz. Der Prozessor ist nicht gerade ein Muskelprotz, doch scheint das System gut zu harmonieren. Die 4 Kerne erreichen 1,1 – 2,4 GHz, können aber nicht über Hyperthreading aufgestockt werden. Als Grafik-Einheit erhält man eine Intel UHD Grafik 600 GPU, die für Filme in Full HD reicht und auch hier und da für ein Spiel des älteren Semesters.
Obwohl das Teclast F7 in den Benchmarks besser abschneidet, fühlt sich das System auf dem BMAX flüssiger an. Wichtig ist nur, dass man dem BMAX die volle Leistung in den Energieeinstellungen zuspricht. Das zehrt zwar am Akku, insgesamt hat man aber mehr davon.
In den Benchmarks kann das BMAX nicht wirklich überzeugen. Die erreichten Punkte sind auf dem allgemeinen Niveau des N4100 oder sogar leicht darunter. Das Notebook wird während der Benches etwas warm, aber nicht heiß. Im Office und Browser-Betrieb schlägt es sich ganz gut und auch Videos lassen sich mit kurzer Ladezeit ohne Stocker ansehen. Der 8 GB fassende LPDDR4 Arbeitsspeicher langweilt sich bei den Aufgaben, die auf dem BMAX Y13 möglich sind, erlaubt aber auch ein ordentliches Multitasking, das wohl je nach Lastszenario gar nicht ganz ausgeschöpft werden kann.
Als Massenspeicher kommen beim BMAX ordentliche 256 GB in Form einer M.2 SSD zum Einsatz. Die Speichermenge sollte für ein Notebook dieser Größe durchaus eine Weile reichen. Wer will, kann aber jederzeit eine größere M.2 SSD einsetzen, der Slot dafür verbirgt sich hinter einer aufschraubbaren Abdeckung an der Unterseite. Von den 256 GB können 237 vom System adressiert werden, Windows gönnt sich aber auch nochmal eine Ecke des Kuchens. Etwas mehr als 200 GB bleiben zur freien Verwendung.
System
Wie bei den meisten Laptops ist eine Basisversion von Windows 10 vorinstalliert. Auf dem BMAX Y13 kommt also Windows 10 Home zum Einsatz. Office in Form von Word, Excel und co. ist nur als 30 Tage Testversion installiert.
Eine Windows-Aktivierung muss nicht mehr durchgeführt werden. Vorinstalliert ist die englische Version. Die deutsche Fassung oder eine beliebige andere Sprache lässt sich aber einfach in den Einstellungen nachträglich installieren.
Bei größeren Windows Updates gab es keine Probleme, auch das Major Update 1909 ließ sich fehlerfrei installieren.
Durch die Funktion als Convertible lohnt es sich, den Windows-eigenen Tablet-Modus genauer anzusehen. Dieser funktioniert gut und Windows erkennt zuverlässig, wenn es sinnvoll wäre, diesen zur Aktivierung vorzuschlagen. Ebenfalls gut läuft die Drehung der Oberfläche, man kann also aus dem BMAX ein ordentliches Tablet machen.
Akkuleistung
Durch die gediegenen Maße und das relativ kleine Gewicht (1,25 KG) fällt der Akku nicht gigantisch aus und doch … Das Teclast F7 brachte 5000 mAh in den Ring, BMAX wirbt mit starken 7000 mAh, was hier etwa 53 Wh entspricht. Ein ganz schöner Brocken mehr Leistung also. Bei 75 % Helligkeit hält das BMAX fast 8 Stunden aus. Das reicht, um über den Tag verteilt immer mal wieder zum Tablet zu greifen und noch genügend Saft zu haben.
Starke Beanspruchung halbiert die Nutzungszeit auf ca. 4 Stunden. Spiele oder grafisch fordernde Anwendungen zehren also an den Reserven.
BMAX wirbt wie Teclast mit 8 Stunden, die man durchaus erreichen und eventuell sogar überbieten kann, wenn man den Bildschirm weiter dimmt. Man sollte sich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn je nach Lastszenario kann die Laufzeit stark variieren.
Für das Ladegerät hat sich BMAX einen schönen Kniff ausgedacht, den man in letzter Zeit öfter beobachten kann. Statt vieler verschiedener Kabel mit internationalen Steckern gibt es ein Netzteil mit austauschbaren Aufsätzen. Verreist man, nimmt man einfach den Aufsatz für das jeweilige Land mit und tauscht diesen direkt am Netzteil aus. Das ist super.
Schneller geladen wird dadurch aber nicht. Das BMAX braucht ca. 3 Stunden von 0 auf 100, was gut zur Kapazität passt, die der Akku liefert. Das Netzteil fällt im Vergleich mit dem Teclast TBook F7 übrigens ein gutes Stück handlicher aus.
Testergebnis
BMAX hat hier sicher nicht das perfekte Notebook kreiert. Um als Alleskönner bezeichnet werden zu können, kommt hier einfach ein zu schwacher Prozessor zum Einsatz.
Bei der maximalen Performance mag das Y13 also eher mäßig abschneiden. Aber: Für ein 300€ Convertible ist das Gesamtpaket top. Günstiger findet man nämlich gar keine Modelle. Wer für die Convertible-Funktion ein Einsatzgebiet hat, der wird mit dem BMAX sehr zufrieden sein und gleichzeitig seinen Geldbeutel schonen. Auch Personen, die in diesen Bereich gerne mal reinschnuppern wollen, ohne gleich ein 1000€ Surface zu kaufen, werden hier fündig.
An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, die Office Performance ist gut und das Gerät ist sehr schnell einsatzbereit. Das Display ist ebenfalls schick und hat nur leichte Probleme bei direkter Sonneneinstrahlung. Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung. BMAX konnte mich mit dem Y13 stark begeistern. Wir werden die junge Firma weiter beobachten und hoffen, dass in naher Zukunft noch weitere Knaller auf den Markt kommen.
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Kann auf dem Convertible auch ein Stylus oder Eingabestift genutzt werden? danke und sg moses
Hi moses,
das hab ich in Ermangelung eines Stiftes oder Stylus nicht getestet. Ich schau mal ob ich einen auftreiben kann und probiere das aus.
LG
Max
super, danke dir… ist ansonsten für den Normalanwender ein tolles Gerät, finde ich