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Der Markt für chinesische Mini-PCs ist offenbar im Aufschwung. Nachdem es jahrelang fast ausschließlich günstige Modelle mit alten Prozessoren gegeben hatte, sind nun einige Mini-PCs mit aktuellen Prozessoren zum günstigen Preis ausgestattet. In diesem Test nehmen wir den BMAX B3 Plus unter die Lupe.
Wie auch schon der Geekom MiniAir 11 ist der Mini-PC mit einem Intel Celeron N5095 Prozessor der Jasper Lake Generation, 8GB RAM und 256GB internem Speicher ausgestattet und geht für rund 250€ über die Ladentheke. Insofern haben wir hier zwei perfekt vergleichbare Geräte und werden im Test erörtern, wo die Stärken und Schwächen des Bmax B3 Plus Mini-PCs liegen.
Lieferumfang des Bmax B3 Plus
Im Lieferumfang ist ein Netzteil mit einer Kabellänge von 1,5 Meter enthalten. Im Gegensatz zum Geekom MiniAir 11 gibt es hier kein austauschbares Kaltgeräte-Kabel, sodass die Länge nicht vergrößert werden kann. Je nachdem, wo der Mini-PC befestigt werden soll, kann das ein Hindernis sein. Weiterhin liegen im Lieferumfang ein HDMI 2.0 Kabel (1 Meter) und eine Befestigung für Vesa-Halterungen sowie vier Schrauben zur Installation. Zudem gibt es eine Schnellstart-Anleitung.
Design und Verarbeitung
Der Bmax B3 Plus ist mit Abmessungen von 11 x 4,5 x 12 Zentimeter sehr kompakt. Die Abmessungen entsprechen übrigens fast genau dem Geekom MiniAir 11. Das Gewicht ist mit 280 Gramm aber wesentlich leichter als beim MiniAir 11. Für den Transport ist der Bmax B3 Plus daher eventuell besser geeignet. Was den haptischen und optischen Eindruck angeht, wirkt der Bmax allerdings etwas billig: Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, der nicht wirklich hochwertig wirkt. Zudem ist das Hersteller-Logo auf der Abdeckung etwas zu prominent aufgedruckt und die Riffelung auf der Abdeckung fügt sich nicht wirklich in das Design-Konzept ein. Andererseits sollen Mini-PC auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen und die Verarbeitungsqualität ist ansonsten gut. Es gibt keine zu großen Spaltmaße und die Verarbeitung ist sauber. Einen Luftungschlitz gibt es nur auf der linken Seite und auf der Unterseite. Das Modell von Geekom hatte gar Lüftungsschlitze vorn und an den Seiten.
Upgrade-Möglichkeiten
Der Zugriff auf die verbaute Hardware ist sehr einfach. Man muss lediglich die Abdeckung auf der Oberseite wegschieben. Danach hat man Zugriff auf die SSD und den RAM. Wer die Kingston SSD ersetzen möchte, kann eine andere M.2 2242 SSD einsetzen. Eine “normalgroße” 2280 SSD passt aber nicht in das Gehäuse. Von Werk aus gibt es zudem zwei RAM-Slots, wovon einer durch einen 8GB DDR4 Riegel (Single-Channel) besetzt ist. Durch das Einsetzen eines zweiten RAM-Sticks lässt sich die Bmax B3 Plus also einfach auf Dual-Channel umrüsten. Weiterhin gibt es in der Abdeckung einen Einschub für eine 2.5 Zoll HDD/SSD. Wir finden allerdings keinen freien Anschluss für eine 2,5 Zoll SSD, womit sich uns der Sinn des Einschubes nicht wirklich erklärt…
Anschlüsse & Bedienung
Der Bmax B3 Plus Mini-PC wird über den Powerbutton eingeschaltet. Danach leuchtet der Powerbutton blau. Die Beleuchtung geht gerade noch als dezent durch und leuchtet auch nicht, wenn der Mini-PC heruntergefahren ist. Folgende Anschlüsse sind an dem Mini-PC vorhanden:
Vorn:
- 2 x USB-A 3.0
- 1 x USB-C 3
- 3,5mm Aux-Anschluss
Zudem gibt es hier ein Loch, mit dem man das Bios auf Werkseinstellungen zurücksetzen kann.
Hinten:
- Stromanschluss
- 2 x LAN-Anschluss
- 2 x HDMI 2.0 Anschluss
Rechts:
- 2 x USB-A 3.0
- MicroSD Slot
Alle Anschlüsse funktionierten in unserem Test. Lediglich der Display-Output über USB-C wollte auf einem unserer Desktop-Monitore nicht funktionieren. Auf anderen Monitoren war der Output aber problemlos möglich. Auch über die beiden HDMI 2.0 Anschlüsse konnte Bildmaterial mit 4K und 60Hz ausgegeben werden.
Der MicroSD-Slot ist, wie auch beim Geekom MiniAir 11, leider nur über USB 2.0 angebunden. Einen DisplayPort-Anschluss gibt es nicht. Hier muss man im Notfall auf einen USB-C Dongle zurückgreifen. Ein Mikrofon ist leider ebenfalls nicht vorhanden, sodass man für Skype- oder Zoom-Calls auf ein Headset zurückgreifen muss.
Drahtlose Konnektivität
Um sich mit dem Internet und anderen Geräten kabellos zu verbinden, wurde ein WiFi 5 und Bluetooth 4.2 Modul integriert. Beide Standards sind in dieser Preisklasse und eigentlich auch sonst vollkommen ausreichend. Eine Verbindung über Bluetooth mit Maus und Tastatur wurde ohne Probleme oder Aussetzer hergestellt. Wie auch der Geekom Mini Air 11 ist der WiFi-Empfang nicht besonders gut. Im Nebenzimmer zum Router kommen nur 17/11 Mbit/s bei dem Bmax B3 Plus 11 an, während meine Smartphones und mein MacBook die maximale Geschwindigkeit von 60Mbit/s fast vollständig ausreizen. Wer den Mini-PC weit entfernt vom Router verwenden möchte, könnte hier also Probleme bekommen.
Leistung & Kühlung
Das Herzstück des Bmax B3 Plus stellt ein Intel Celeron N5095 Prozessor der Jasper Lake Generation dar. Auf dem Markt ist dieser Prozessor seit Anfang 2021 und wird im recht aktuellen 10 Nanometer-Verfahren hergestellt. Die Kerne takten zwischen 2,0 und 2,9 GHz und um die Grafik kümmert sich eine DirectX-12-fähige Intel UHD 605. In den Benchmarks vergleichen wir den Bmax B3 Plus, insbesondere mit dem Geekom MiniAir 11 (gleicher Prozessor) und mit weiteren China-Laptops um 300€. Als leistungsstärkere und teurere Referenz haben wir zudem den Geekom Mini IT8 eingebunden.
Geekbench SingleDie Benchmark-Ergebnisse entsprechen denen des Geekom Mini Air 11. Vor allem die Rechenleistung ist für einen Mini-PC in diesem Preisbereich gut. Die Grafikleistung beschränkt sich hingegen auf das Nötigste und für Gaming ist der Mini-PC auf keinen Fall geeignet. Es sollte aber auch jedem vor dem Kauf klar sein, dass der PC auf Office-Arbeit und Medien-Wiedergabe ausgelegt ist und es sich hier nicht um eine Performance-Maschine handelt.
Im Praxis-Test konnte der Bmax B3 Plus bei Office-Arbeit einen guten Dienst leisten und auch 4K-Videodateien lassen sich ohne Ruckeln abspielen und durchscrollen. Somit erfüllt der Mini-PC unsere Erwartungen. Allerdings zeigt sich auch, dass der Bmax unter Last schnellere Leistungseinbrüche verzeichnet als der Mini-PC von Geekom. Dies liegt vermutlich daran, dass hier keine so effiziente Lüftung vorhanden ist. Die Temperatur der CPU liegt bei Standard-Anwendungen bei durchschnittlich 56°C, geht unter Last aber auch schnell auf 83°C, wobei man im Windows-System schon deutliche Ruckler wahrnehmen kann.
Die Lüftergeräusche sind dafür sehr leise und wir messen im Office-Betrieb konstante von 32 dB (A) und unter Last 45 bis 48 dB (A).
Der integriere SSD-Speicher von Kingston erreicht mit einer Schreibgeschwindigkeit von 377MB/s im Lesen und 400MB/s im Schreiben brauchbare Werte, ist aber etwas langsamer als der Speicher im Geekom Air Mini 11.
System
Beim System spart Bmax nicht. Statt mit einem “normalen” Windows 11 Home System, kommt der B3 Plus Mini PC direkt mit Windows 11 Pro. Das System ist von Werk aus in deutscher Sprache verfügbar und hat eine gültige Lizenz hinterlegt.
Stromverbrauch des Bmax B3 Plus
In 3 Stunden Testbetrieb mit Benchmarks, Windows-Einrichtung und Office-Arbeit verbraucht der Bmax B3 Plus insgesamt 53 Wattstunden. Somit lässt sich mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 17,6 Wh im Office-Betrieb zu rechnen. Im Idle-Betrieb liegt der Verbrauch bei 8 Watt. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh ergibt dies Kosten von 23€ pro Jahr im Dauer-Betrieb ohne Beanspruchung. Nutzt man den Bmax für 5 Stunden pro Tag zum Arbeiten, entstehen dadurch Kosten von rund 9€.
Testergebnis
Der Bmax B3 Plus Mini-PC kann in unserem Test einen überwiegend positiven Eindruck hinterlassen. Die Leistung genügt für Office und Medienwiedergabe und es gibt eine Vielzahl an Anschlüssen. Auch der Stromverbrauch ist niedrig und der Speicher kann bei Bedarf erweitert werden.
Ob man nun zum Geekom Mini Air 11 oder zum Bmax B3 Plus greift, sollte man anhand des Preises entscheiden. Bekommt man beide Mini-PCs zum gleichen Preis, würde ich den Konkurrenten von Geekom vorziehen, weil er eine bessere Verarbeitung und eine effektivere Kühlung hat. Für einen Preis von rund 220€ macht man aber auch mit dem Bmax B3 Plus nichts verkehrt.
Aktion: Aktuell gibt es einen Coupon für den BMax B3 Plus auf Amazon, mit dem der Preis auf 215€ reduziert wird.
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Hi Joscha
Werden hier auch die USB-Anschlüsse weiter mit Strom versorgt wie beim Mini Air11 wenn man das Gerät heruntergefahren hat?
Habe es dort schon als Kritikpunkt beim Mini Air11 hinterlassen weil dort die USB-Lüfter weiter liefen nach den herunterfahren des PCs .
Servus Lars,
also grundsätzlich ist das ein Feature, das auch einstellbar sein sollte. Bei meinem Tower-PC will ich bewusst zwei USB-Anschlüsse bei ausgeschaltetem PC zum Laden nutzen. Würde das also nicht grundsätzlich als Nachteil sehen. Joscha kann es bei dem PC mal abchecken und du kannst mal ins Bios schauen beim Geekom, da sollte irgendwas mit USB vielleicht helfen. Stehen denn alle USB-Anschlüsse des Geekom unter Strom, wenn er ausgeschaltet ist? Oder nur einer?
Beste Grüße
Jonas
Hi, Ich habe das Mal gerade überprüft. Die USB-Anschlüsse werden im ausgeschalteten Zustand weiter mit Strom versorgt. Man kann dann Geräte mit 10 Watt laden. Ich persönlich würde das als Vorteil sehen. Der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand ohne Geräte liegt bei 1,3 Watt. Das sind etwa 5€ Kosten aufs Jahr gerechnet, wenn man den Mini-PC dauerhaft ausgeschaltet am Stromnetz hat.
Hi Joscha und Jonas Danke fürs nachschauen und Hilfe leisten. Jonas Ja alle USB-Anschlüsse werden mit Strom versorgt. Im Bios ist keine Möglichkeit vorhanden um das auszuschalten. Man kann im Bios nur in den Allgemeinen Einstellungen das Datum/Uhrzeit ändern. Ansonsten kann man noch etwas im Bereich Sicherheit und Bootreinfolge ändern das war es aber auch schon. Also ein Bios wo man im Grunde nichts ändern kann aber vielleicht gibt es ja mal ein Biosupdate das es kann. Aber wie gesagt ich bin ansonsten mit dem Mini Air11 zufrieden. Einen habe ich aber noch*lach* Wenn man den Mini Air11 am Fernseher… Weiterlesen »
Sorry das ich mich nochmal melde.
Aber könnt ihr in Zukünftigen Tests auch mit einführen den Stromverbrauch im Standby?
5-10€ im Jahr hören sich nicht nach viel an aber es gibt hier bestimmt auch User die den Cent 3mal umdrehen müssen und für sie könnte das für eine Kaufendscheidung wichtig sein.
In diesem Sinne macht einfach weiter so.