Bluetti AC500 + B300S Powerstation ausprobiert
Inhaltsverzeichnis
Der Powerstation Hersteller Bluetti hat ein Produkt entwickelt, das sich an Nutzer richtet, die zu Hause größere Mengen an Energie einspeichern wollen. Hierzu bietet Bluetti mit der AC500 und B300S eine modulare Powerstation, die bis zu 5kW Dauerleistung erbringen und bis zu 18kWh Energie speichern kann. Wir haben uns das System auf der IFA angesehen und erklären Euch, wie es funktioniert.
Design und Aufbau
Zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, wie die Bluetti AC500 funktioniert. Statt einer einzelnen, unabhängigen Powerstation bekommt man mit der AC500 eine zentrale Verwaltungseinheit ohne Akku. Die AC500 wird dann mit den B300S Erweiterungen gekoppelt, welche für das Speichern der Energie zuständig sind. Um Energie zu speichern, braucht man also die AC500 und mindestens eine B300S. Die Kapazität der Erweiterung liegt bei 3kWh (3000Wh) und es können insgesamt sechs solcher Erweiterungen an eine AC500 angeschlossen werden. So kommt man auf eine maximale Kapazität von 18kWh.
Wie der Aufbau der Bluetti AC500 mit ihren Erweiterungen aussieht, könnt Ihr Euch auch in diesem kurzen Video auf der IFA anschauen.
Die Bluetti AC500 misst 52 x 36 x 32 Zentimeter und hat ein Gewicht von 30 Kilogramm. Sämtliche Outputs sind an der Vorderseite untergebracht. Hier gibt es:
- 5 x AC-Anschluss
- 2 x USB-A mit 15 Watt
- 2 x USB-A mit 18 Watt (Quick-Charge 3.0)
- 2 x USB-C PowerDelivery mit 100 Watt
- 1 x 12V/30A (RV Outlet)
- 1 x 24V/10A DC (KFZ-Anschluss)
Man bekommt also gleich ganze 5 Anschlüsse für Elektrogeräte mit einem europäischen Schuko-Stecker geboten. Dazu gibt es zwei normale USB-A Anschlüsse und zwei starke USB-C-Anschlüsse mit 100 Watt Leistung. Das genügt, um aktuelle Laptops mit voller Geschwindigkeit zu laden. Der DC-Anschluss ist mit 24V/10A ebenfalls sehr stark und kann auch für eine Dieselstandheizung verwendet werden. Mit dem “RV-Outlet” bezeichnet Bluetti einen Anschluss für Wohnmobile mit 12V.
An die AC500 Max werden dann eine oder mehrere B300 Erweiterungen angeschlossen. Die Anschlüsse dafür befinden sich an der rechten Seite der AC500.
Die B300S Erweiterung versorgt dann die AC500 Max mit Energie. Zudem bieten die Erweiterungen auch einige Gleichstrom-Anschlüsse, um sie unabhängig von der AC500Max zu nutzen. Hier gibt es:
- 1 x USB-C Powerdelivery 100 Watt
- 1 x USB-A 18 Watt (Quick-Charge)
- 1 x DC 12V/10
Ein AC-Anschluss ist an der B300S allerdings nicht vorhanden, sodass diese wirklich nur für das Aufladen und Betreiben von Geräten über Gleichstrom verwendet werden kann. Die Abmessungen einer B300S betragen 52 x 26,6 x 32 Zentimeter bei einem Gewicht von 36,1 Kilogramm.
Leistung und Funktionsweise
Angeschlossen an die Bluetti AC500 fungieren die Bluetti B300S Erweiterungen als Akkuspeicher, während die Verwaltung über die AC500 erfolgt. Auf dem Touch-Display der AC500 bekommt man etwa den Akkustand der Erweiterungen sowie deren In- und Output angezeigt. Zudem gibt es die Möglichkeit, sowohl die AC500 als auch die angeschlossenen B300S Erweiterungen über die Bluetti App mit dem Smartphone zu steuern. Hierbei steht sowohl Bluetooth als auch WiFi zur Verbindung zur Verfügung.
Die AC500 hat dabei eine Ausgangsleistung von brachialen 5000 Watt. Damit ist es möglich, auch sehr leistungshungrige Geräte wie einen kleinen Ofen oder einen Wasserkocher zu betreiben. Für Geräte, die einen höheren Anlaufstrom benötigen, kann temporär sogar bis zu 10.000 Watt geleistet werden. Bluetti gibt allerdings nicht an, wie lange die Spitzenleistung erbracht werden kann. Im Normalfall sollte es aber möglich sein, eine Vielzahl an Elektrogeräten parallel zu betreiben, solange sich darunter keine sehr starken Verbraucher wie etwa ein Ofen und eine Herdplatte befinden. Laut Bluetti gibt es auch die Möglichkeit, die AC500 direkt mit dem Stromnetz des Hauses zu verbinden und die gesamte Energie aus der modularen Powerstation zu ziehen. Eine solche Einrichtung sollte in jedem Fall von einem geschulten Elektroniker durchgeführt werden.
Akkutechnik
Die B300S Erweiterungen haben eine Kapazität von je 3kWh. Zur Einschätzung: Eine vierköpfige Familie verbraucht in Deutschland pro Tag durchschnittlich zwischen 7 und 13 Kilowattstunden. Zwei B300S können also für einen Tag den Bedarf decken, ohne dass man auf die Nutzung von Geräten mit hohem Stromverbrauch wie Wasserkocher, Herdplatten, Spülmaschine und Waschmaschine verzichtet. In einem absoluten Notfall könnte man so wahrscheinlich 7 Tage mit den 6 kWh auskommen, wenn man auf die Nutzung von leistungshungrigen Geräten verzichtet. Wer wirklich ganze sechs B300S kauft, hat eine Kapazität von 18kWh und sollte damit im Notfall mehrere Wochen die essenziellen Geräte (ohne Ofen- und Herd) mit Strom betreiben können.
Die B300S Erweiterungen arbeiten mit LiFePo4 Akkus. Der Einsatz der Eisen-Phosphat Akkumulatoren hat gewaltige Vorteile. Insbesondere sind die Akkus weit weniger anfällig für Brände und Explosionen als klassische Lithium-Ionen-Akkus. Selbst bei mechanischer Beschädigung, wie dem Durchstechen des Akkus, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Akku nicht explodiert. Bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus ist das die Regel. Gleichzeitig brauchen die Akkus keine Pflege und sind recht anspruchslos. So halten sie auch für Akkus extreme Temperaturen ohne Kapazitätsverluste aus und entladen sich dabei gleichzeitig 3-5% weniger als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkumulatoren.
Für den Einsatz in Powerstations eignen sich die LiFePO4 Akkus besonders gut, da sie besonders viele Ladezyklen aushalten und bis über 90% entladen werden können. So ist ein größerer Teil der theoretisch verfügbaren Energie auch praktisch nutzbar. In Verbindung mit mehr als 3500 möglichen Entladungen, sind LFP Akkus nicht nur effizient, sondern auch langlebig.
Der Grund, warum wir hier so ausführlich auf die Akkutechnik der B300S Erweiterungen eingehen, ist, dass dies wirklich ein wichtiger Punkt bei einer so teuren Powerstation ist. Ist die Powerstation tatsächlich täglich im Einsatz und wird beispielsweise zum Einspeichern und Nutzen von Solarenergie genutzt, stellt das eine hohe Belastung dar. Hier ist LiFePo4 ein klarer Vorteil. Zudem ist die Technik auch einfach sicherer. Einen brennenden Akku in der Größenordnung einer oder gar mehrerer B300S möchte man wirklich nicht im Haus haben.
Auflademöglichkeiten
Generell kann man Bluetti nicht vorwerfen, bei den Auflademöglichkeiten gespart zu haben. Die B300S Erweiterungen können über das Stromnetz, über Solar und über einen KFZ-Anschluss geladen werden. Offensichtlich macht es dabei einen erheblichen Unterschied, ob man die B300S Erweiterungen direkt oder über die AC500 auflädt. Beim Laden direkt an der Erweiterung können die B300S mit 500 Watt über das Stromnetz des Hauses und mit 500 Watt über Solar (12-60V/10A) geladen werden. Greift man hingegen auf die AC500 als zentrale Verwaltungseinheit zurück, kann die Ladegeschwindigkeit signifikant erhöht werden. Mit einer angeschlossenen B300S erreicht man 4500 Watt über das Stromnetz und bei 2 oder mehreren B300S ganze 5000 Watt. Zudem kann über die AC500 mit 3000 Watt über Solar bei 12 bis 150V geladen werden. Bei einer Kombination von Solar und Stromnetz sind dabei sogar ganze 8000 Watt möglich, wobei man wohl eher selten über Solar und Stromnetz gleichzeitig laden wird.
Einschätzung und Indiegogo-Crowdfunding
Update: Das Produkt ist mittlerweile im Onlineshop des Herstellers bestellbar. Links findet Ihr unten im Preisvergleich!
Die Kombination aus AC500 und B300S Erweiterungen stellen eine Möglichkeit dar, einen großen Energiespeicher zu Hause einzurichten und bei Bedarf auch über Solar zu laden. Technisch gibt es zumindest vonseiten der Daten keine großen Kritikpunkte. Ganze 5000 Watt Dauerleistung sind eine Ansage und eine theoretische Kapazität von 18.000 Wattstunden ist sogar noch beeindruckender. Praktisch ist natürlich, dass man aufgrund des modularen Systems einfach B300S Erweiterungen nachrüsten kann, wenn es benötigt wird.
Aktuell kann man die Kombination aus Bluetti AC500 und die B300S noch nicht im offiziellen Online-Shop des Herstellers kaufen. Stattdessen erfolgt der Marktstart über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo. Bluetti konnte zum aktuellen Zeitpunkt bereits 7,5 Millionen Euro von über 3000 Unterstützern sammeln – Offensichtlich besteht ein großes Interesse an diesem Produkt. Das Crowdfunding-Projekt scheint dementsprechend auch weit vorangeschritten zu sein und die Massenproduktion hat begonnen.
Bluetti bietet für potenzielle Unterstützer trotz des fortgeschrittenen Projektstatus weiterhin Rabatte an. Die Kombination auf einer AC500 und einer B300S gibt es aktuell für umgerechnet 3260 Euro. Eine AC500 alleine kostet 1733€ und eine B300S kostet 1840€. Das stellt einen Rabatt von 33% für das Bundle, 20% für die B300S einzeln und 32% für die AC500 einzeln gegenüber der späteren UVP dar. Der Versand soll ab Dezember beginnen. Wir möchten an dieser Stelle jedoch, wie immer, keine Empfehlung für eine Teilnahme am Crowdfunding aussprechen. Letztendlich hat man über Indiegogo deutlich weniger Ansprüche an ein funktionierendes Produkt und etwaige Einfuhrkosten können ebenfalls auf Euch zukommen. Wir werden die Bluetti AC500 + B300S Kombination aber weiterhin im Auge behalten und hoffen auf einen zeitnahen offiziellen Verkaufsstart in Deutschland.
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