Viele Leute nutzen statt eines Desktop-PCs ihren Laptop zum Arbeiten am Schreibtisch. Doch wenngleich die Performance aktueller Notebooks für die Office-Arbeit locker genügt, gibt es doch einen entscheidenden Nachteil: Laptops haben wesentlich weniger Anschlüsse. Zudem ist es eine leidige Frickelei, jedes Mal alle Kabel ein- und auszustecken. In solchen Fällen kann eine Docking-Station wie die BlitzWolf BW-TH12 helfen. Alle Peripheriegeräte werden einfach an die Docking-Station angeschlossen und mit einem einzigen USB-C Kabel mit dem Laptop verbunden.
Die Docking-Station von Blitzwolf hat also den gleichen Einsatzzweck wie das Anker PowerExpand Dock oder der Baseus 17 in 1 Hub. Allerdings gibt es bei dem Modell von Blitzwolf ein geniales Alleinstellungsmerkmal: Einen SSD-Steckplatz. Dank diesem ist es möglich, nicht nur auf mehr Anschlüsse, sondern auch auf mehr Speicherplatz zuzugreifen, ohne eine externe Festplatte an den Hub anzuschließen. Dieses Feature ist insbesondere für Nutzer von MacBook Modellen nach 2016 interessant, da Apple sich den Speicher teuer bezahlen lässt und die SSDs auf dem Mainboard verlötet sind.
Im folgenden Test werfen wir einen Blick auf die BlitzWolf BW-TH12 Docking Station und erörtern, ob das Gerät eine Empfehlung wert ist.
Design und Lieferumfang
Der Blitzwolf Hub wird zusammen mit einem Netzteil mit chinesischem Stromstecker, einem USB-C 3.1 Kabel und einem Schraubendreher mit Schrauben für das SSD-Fach geliefert. Banggood packt außerdem noch einen Adapter für EU-Steckdosen in den Lieferumfang. Ein nativer EU-Anschluss wäre uns natürlich lieber gewesen. Wer einen solchen benötigt, muss sich ein 36W DC Netzteil mit 3,5mm Anschluss (z.B. bei Amazon) besorgen.
Und wo wir schonmal beim Stromanschluss sind: Hier liegt ein erster Nachteil des Blitzwolf Hub. Für den Betrieb ist es nötig, die Dockingstation über das Netzteil mit Strom zu versorgen. Zusätzlich kann man dann ein USB-C Kabel an ein PowerDelivery Netzteil anschließen und den Laptop über den Hub aufladen. So werden jedoch zwei Steckdosenplätze belegt. Das geht auf eleganter: Der Anker Powerexpand bekommt seinen den Strom ebenfalls über PowerDelivery, sodass nur ein einziger Anschluss benötigt wird.
Vonseiten der Verarbeitungsqualität haben wir ansonsten nichts an dem Blitzwolf Hub auszusetzen. Der Hub misst 115mm in der Länge und ist 65mm hoch und breit. Das Gehäuse besteht aus Metall mit einer rauen Oberfläche. Es sieht edel aus und fühlt sich hochwertig an. Auf der Unterseite ist eine gummierte Fläche, die einen sicheren Stand auf Unterlagen gewährleistet. Die Oberseite wird von einer Kunststoff-Abdeckung bedeckt, unter der sich der SSD-Einschub befindet:
In den Einschub können m.2 SATA SSDs aller Längen eingesetzt werden:
- 80mm / 2280
- 60mm / 2260
- 42mm / 2242
- 30mm / 2230
Vom Formfaktor ist man auf B Key und B&M Key beschränkt und der schnellere PCI Express Standard wird. M Key SSDs können nicht eingesetzt werden.
Anschlüsse & Praxistest
Vorderseite:
- 2 x USB-A 3.0
- 1 x USB-C 3.0
- 3,5mm Headset Anschluss
Rückseite:
- 2 x USB-A 3.0
- RJ45 Gigabit LAN Anschluss / 1000Mbps
- DisplayPort Anschluss – bis 4K 60Hz
- Stromanschluss
- USB-C 3.1 Anschluss zum Verbinden mit Laptop
- HDMI 2.0 – bis 4K 60Hz
- HDMI 1.4 – bis 4K 30Hz
- USB-C PowerDelivery 3.0 Anschluss zum Aufladen mit bis zu 97W
Die Blitzwolf Docking-Station verfügt über eine exzellente Auswahl an Anschlüssen. Für das Anschließen von externen Monitoren mit 4K 60Hz Auflösung kann man auf HDMI 2.0 und den DisplayPort Anschluss zurückgreifen. Der zweite HDMI-Anschluss ist hingegen auf WQHD mit 60Hz beschränkt. Zusammengenommen kann man also drei Monitore gleichzeitig über den Hub anschließen. Zudem verfügt der Monitor über einen Gigabit LAN-Anschluss, der in unserem Test tadellos funktionierte. Das Aufladen des Notebooks während der Nutzung ist ebenfalls möglich, indem man ein USB-C Netzteil an den PowerDelivery Port anschließt.
Die Auswahl an Anschlüssen auf der Vorderseite ist auf USB-A und USB-C Geräte und Kopfhörer/Headset beschränkt. Hier liegt auch unsere größte Kritik an den Anschlussmöglichkeiten: Ein SD-Slot ist nicht vorhanden, was für Fotografen sicherlich eine ärgerliche Einsparung ist.
Hat man eine SSD in das Fach eingesetzt, wird diese automatisch eingelesen, sobald man die Docking-Station an den Laptop anschließt. Im Test war es auch möglich, ein Linux & Windows Betriebssystem direkt von der SSD zu starten. Da es sich um einen SATA m.2 Anschluss handelt, ist die Geschwindigkeit natürlich begrenzt. Während PCI-Express m.2 SSDs bis zu 4000MB/s erreichen können, ist die maximale Geschwindigkeit über SATA auf 600MB/s begrenzt. In unserem Test erreichte der Hub folgende Werte mit einer Noname SATA SSD aus China:
Der offensichtliche Nachteil von SATA SSDs ist natürlich die langsamere Geschwindigkeit. Irgendwo muss man aber auch die Kirche im Dorf lassen. Wenn man die SSD einfach als externen Datenspeicher verwendet, sollte man auch mit 600MB/s gut zurechtkommen. Zudem sind SATA-SSDs natürlich günstiger als PCIe. 1TB Speicher lässt sich oft schon für unter 100€ ergattern (z.B. mit diesen Modellen von Crucial oder Western Digital).
Testergebnis
Die Blitzwolf BW-TH12 Docking Station kann in unserem Test fast auf ganzer Linie überzeugen. Ein paar kleine Minuspunkte gibt es natürlich. Es ist kein SD-Slot vorhanden. Das Netzteil hat einen China-Anschluss und benötigt einen Adapter. Zudem ist man bei der SSD auf SATA beschränkt.
Dennoch ist die Blitzwolf Docking Station eine Empfehlung wert. Für rund 80€ findet man kaum einen Hub mit einer so großen Funktionalität. Über DisplayPort und HDMI 2.0 lassen sich Monitore mit bis zu 4K 60Hz ansteuern. Zudem gibt es eine breite Auswahl an Anschlüssen für LAN, Headset und zahlreiche USB-Geräte. Das Alleinstellungsmerkmal ist schließlich das m.2 SATA-SSD Fach, durch welches sich ein externer Datenträger in die Dockingstation integrieren lässt. Gerade für Notebooks mit kleiner SSD ist das eine grandiose Möglichkeit, den Speicher einfach und schnell zu erweitern. Blitzwolf ist die Eigenmarke des Onlineshops Banggood und das Produkt entsprechend nur dort verfügbar.
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Kann man mit einem MacBook 2019 auf alles drei angeschlossenen Bildschirmen, unterschiedliche Sachen laufen lassen?
Oder spiegelt er nur das MacBook?
Danke
Verfügt das Dock über displayport via USB-C?
Der DC in hat 36W. Da frage ich mich woher die Leistung bei PD kommen soll.
“USB-C PowerDelivery 3.0 Anschluss zum Aufladen mit bis zu 97W”
Hey, die Power kommt da nur raus, wenn man zusätzlich zum DC-In in USB-C Netzteil anschließt. Steht auch so im Text.
Beste Grüße
Jonas