Soundbars sind nach wie vor praktische Alternativen gegenüber normalen Lautsprechern, aber auch den verbauten Boxen des Fernsehers. In der Regel bekommt man für kleines Geld schon eine ordentliche qualitative Aufwertung beim Klang. Wir haben uns deshalb die Soundbar BW-SDB2 XR von Blitzwolf genauer angesehen und angehört. Für unter 100 € befindet sich diese in einer angenehmen Preisklasse. Ob sich der Kauf lohnt, klären wir im Test.
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Zu Beginn erst mal ein Hinweis. Die Blitzwolf BW-SDB2 gibt es in zwei Ausführungen. Einmal mit 60 W Leistung und einmal mit 40 W in der XR-Version, die wir auch im Test hatten. Optisch sind die beiden Soundbars identisch, allerdings unterscheiden sich die Anschlüsse.
Die 60 W Version bietet:
Einen Sub-Out Anschluss (Proprietär), einen USB-Port, AUX, Coax (S/PDIF), einen Toslink/optischen Anschluss und natürlich einen Stromanschluss, sowie Bluetooth 4.2.
Dazu erhält man wohl einen vollwertigen Subwoofer, wodurch die Soundbar zur 2.1 Anlage wird.
Die 40 W Version bietet:
Einen Sub-Out Anschluss, HDMI, einen USB-Port, AUX, Koax (S/PDIF), einen Toslink/optischen Anschluss und ebenfalls einen Stromanschluss (DC-In), sowie natürlich auch Bluetooth 4.2.
Zur 40 W Version erhält man keinen Subwoofer, dafür ist der Sub-Out Anschluss als offener Standard ausgeführt.
Als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es eine identische Soundbar mit 40 W unter dem Namen BINNIFA Live 1T. Der Unterschied zu Blitzwolf beschränkt sich auf den Stromanschluss, welcher bei Blitzwolf Soundbar als EU-Stecker ausgeführt wird. BINNIFA will auch 150-200 € von euch, während Blitzwolf regulär knapp 90 € aufruft.
Nachdem diese Details nun geklärt wären, kommen wir endlich zur Blitzwolf BW-SDB2 XR Soundbar. Und die kann sich hören und sehen lassen. Vorne und oben wird die Soundbar mit einem Schutzgitter aus Aluminium eingefasst. Trotz recht üppiger Verwendung des Metalls, bleibt die Soundbar mit 2,5 Kilogramm recht umgänglich. An der Unterseite befindet sich kein Gitter mehr, dafür trifft man hier auf vier Gummistandfüße.
Rückseitig versucht man dann an die Optik herkömmlicher Regal-Lautsprecher anzuknüpfen, indem man diese mit einer Art Holzmaserung beklebt. Ob der Kern auch aus Holz besteht, kann ich nicht sagen, aber zumindest die Rückseite besteht aus einer Schicht Echtholz.
Hier befinden sich schließlich auch die weiter oben genannten Anschlüsse. Schön, dass man dabei auch an einen HDMI-Port gedacht hat. Doch die eigentliche Musik spielt sich vorne ab. Neben dem Firmenlogo links außen fällt der große schwarze Bereich rechts ins Auge.
Dabei handelt es sich um ein kleines Display mit vier berührungsempfindlichen Tasten. Das Display zeigt in angenehm gedämpftem orange die aktuelle Verbindungsart und Lautstärke an. Bei den Buttons handelt es sich, von links nach rechts um „Source“, “Vol-“, “Vol+” und “Power”.
Wer sich fragt, ob die Enden der BW-SDB2 XR, wie bei tragbaren Bluetooth-Geräten häufig, als Passivstrahler genutzt werden, den muss ich enttäuschen. Aber Passivstrahler sind trotzdem vorhanden.
Insgesamt verbaut man vier echte Lautsprecher. Nach vorne gerichtet werden links und rechts außen zwei Hochtöner verbaut. Eher links angeordnet, aber nach oben abstrahlend, flankieren die zwei erwähnten Passivstrahler.
Man kann die BW-SDB2 XR übrigens nicht ohne Weiteres an die Wand hängen. Es sind keine Halterungen vorgesehen und es liegt auch kein Kit für die Befestigung bei. Das heißt, wenn man nicht selbst kreativ wird, muss man auf dem Fernsehboard oder Schreibtisch Platz für die Soundbar schaffen. Und das ist gar nicht so leicht. Mit 90 x 9,8 x 6 Zentimeter (L x T x H) nimmt die BW-SDB2 XR doch einiges an Fläche ein.
Bleibt noch die Frage nach der Verarbeitung. Grundsätzlich ist die Soundbar solide verarbeitet. Die Wahl hin zur Aluverkleidung war in jedem Fall die richtige. Übergänge der Materialien sind solide verarbeitet und die wenigen eingefassten Elemente sitzen fest an ihrem Platz.
Lieferumfang der Blitzwolf BW-SDB2 XR
Neben einem riesigen und sehr langen Karton in den üblichen Blitzwolf Farben erhält man auch einiges an Zubehör, um im Prinzip direkt starten zu können. Lediglich die beiden AAA-Batterien für die Fernbedienung fehlen, um das Paket perfekt zu machen.
- Fernbedienung
- Toslink/Optisches Kabel (200 cm)
- Cinch auf Cinch Kabel (200 cm)
- Stromkabel (EU, 120 cm)
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung (u. a. deutsch, englisch, französisch, italienisch)
Bedienung
Im obigen Text kurz angeschnitten, läuft die Bedienung über die Touch-Buttons ab, solange man die Fernbedienung nicht verwendet. Blitzwolf oder deren Zulieferer, entscheidet sich nicht für eine farbliche Codierung der einzelnen Eingänge, sondern schreibt die Kürzel einfach auf das Display unter den Buttons. Man sieht also immer sofort, welcher Anschluss gerade verwendet wird.
Schließt man die Soundbar über HDMI an, so aktiviert sich automatisch das Feature „Smart Power Mode“. Zum einen sorgt dieser dafür, dass sich die Bar abschaltet, wenn auch das Host-Gerät, also z.B. der Fernseher ausgeschaltet wird und die Soundbar merkt sich auch welches Soundprofil anlag und reduziert die Lautstärke beim Anschalten auf einen angenehmen Pegel. Deaktivieren lässt sich der Modus mit einem langen Druck auf die Play-Taste der Fernbedienung. Man kann also nicht alle Funktionen über die Touch-Buttons steuern.
Eine Basis Audiosteuerung ist an der Soundbar selbst vorhanden, aber man hat zum Beispiel nicht die Möglichkeit durch die einzelnen Soundprofile zu wechseln. Die Quelle lässt sich immer nach dem gleichen Schema durchschalten. Bluetooth > AUX > Optisch > Koax > USB.
Fernbedienung der Blitzwolf BW-SDB2 XR
Bereits mehrfach angesprochen, aber vermutlich selbsterklärend. Neben dem Touch-Feld auf der Bar liegt der Packung eine Fernbedienung bei. Auf dieser befinden sich die Knöpfe der Soundbar noch mal etwas differenzierter aufbereitet.
Für den Wechsel zwischen den Soundprofilen, hat man der Fernbedienung gleich drei Buttons spendiert, einen für jedes Profil. Macht den Wechsel natürlich einfacher. Zudem gibt es auch einen „Mute-Button“, damit man den Ton direkt deaktivieren kann. Außerdem wurde Bluetooth aus dem „Source-Button“ ausgegliedert und kann direkt angesteuert werden. Ansonsten handelt es sich um eine recht kleine, schmucklose Infrarotfernbedienung. Für den Betriebwerden 2 AAA-Akkus/Batterien benötigt.
Soundqualität der Blitzwolf BW-SDB2 XR
Die 40 Watt Leistung werden auf vier gleichstarke Treiber verteilt. Eine ordentliche Leistung, allerdings wird aus dem Datenblatt nicht klar, ob es sich um jeweils 10 W RMS-Leistung oder Maximalleistung handelt. Gleichwohl kann die Soundbar recht laut werden. Leider ist Bluetooth 4.2 mittlerweile leicht angestaubt und auch bei den Codecs setzt man mit SBC und AAC nur auf das Nötigste. Zugegeben dürfte das für die Meisten aber auch reichen. Vermutlich nutzt man die Bar in der Regel ohnehin als Ersatz für den Fernsehlautsprecher und da läuft die Übertragung verlustfrei über einen der möglichen kabelgebundenen Anschlüsse.
Frequenz: | 60–20000 Hz |
Bluetooth: | 4.2 |
Leiostung: | 40 W |
Reichweite: | 15 Meter |
Modellnummer: | BW-SDB2 XR |
Widerstand: | 32 Ohm |
Einzelnutzung: | Ja |
Lautstärke: | 78 dB |
Apt-X: | Nein |
Profile/Codecs: | A2D, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, SBC, SPP, ACC |
Gewicht: | 4 kg |
Sound
Wie schon bei vielen anderen Audiogerätschaften für den heimischen Fernseher, gibt es auch bei der Blitzwolf BW-SDB2 XR die Möglichkeit durch verschiedene Soundprofile zu schalten. Im Falle der Soundbar von Blitzwolf unterscheiden diese sich klanglich deutlich, was aber nicht damit gleichzusetzen ist, dass alle sinnvoll sind.
Standardmäßig aktiviert sich die Soundbar im Modus „Music“. Hier finden wir eine recht ausgeglichene Abstimmung vor. Bass und Tiefenbereich werden gut abgebildet, bleiben aber etwas blass, wenn es darum geht bestimmte Passagen explizit hervor zu haben. Dafür ist das Klangbild ansonsten recht abgerundet. Keine der Tonebenen wird überlagert. Durch die vorhandenen Tweeter können auch die hohen Töne ordentlich bedient werden. Ich würde das gebotene trotzdem eher als warm bezeichnen, an der Präzision könnte man noch feilen.
Als Nächstes haben wir „News“ als Modus. Dieser zielt komplett darauf ab, dass Stimmen gut hörbar sind. Dafür werden Tiefen auf ein Minimum reduziert, selbst Höhen werden zurückgenommen, die Mitten übernehmen das Ruder. Tatsächlich eignet sich dieser Modus für Nachrichten oder Hörbücher, alles wo die Stimme im Vordergrund steht, aber auch nur dafür. Musik wird stark verfälscht.
Zum Schluss gibt es dann noch den typischen „Movie“-Mode. Dieser ist ganz grob als Gegensatz zum News-Mode zu sehen. Die Tiefen und besonders die Bässe werden verstärkt, aber die Höhen müssen leiden. Dieser Modus zielt eindeutig darauf ab, den Bombast von Aktion-Filmen zu verstärken, ohne besonders darauf zu achten, ob der Rest davon in Mitleidenschaft gezogen wird. Es darf zwar in einem Film schon mal etwas mehr wummern, aber dass man dann Personen nicht mehr versteht, ist bereits mit der originalen Tonspur über die Fernsehlautsprecher manchmal ungünstig.
Da die Modi sich schnell und nur mit einer kurzen Unterbrechung durchschalten lassen, kann man sich ein recht gutes Bild davon machen. Keiner der Modi ist perfekt. Blitzwolf selbst gibt den Hinweis, dass sich die Soundbar erst einspielen muss. Also gewissermaßen ein Burn-in. Nachdem ich aber nun mehrere Stunden mit dem guten Stück Musik gehört habe, kann ich nicht behaupten, dass sich das Klangbild verändert hat.
Allerdings unterscheidet sich die Klarheit und die Auflösung der Musik teils deutlich, wenn man Kabel statt Bluetooth verwendet. Version 4.2 ist auch nicht mehr der aktuellste Standard. Über AUX beispielsweise kommen die Details viel besser rüber und gefühlt das Klangbild auch konsistenter.
Die Lautstärke spielt auch eine Rolle. Auf Maximum, was laut Anzeige auf der Blitzwolf BW-SDB2 XR 30 entspricht, ist Schluss. Diese Lautstärke wird komplett unabhängig vom Host Gerät gesteuert und setzt sich durchs ausschalten auf 20 zurück. Dreht man beide Regler auf Anschlag, kommt die Soundbar nicht mehr besonders gut damit zurecht und brazelt vor sich hin.
Testergebnis
Solltet ihr euch für die Blitzwolf BW-SDB2 XR entscheiden, erwartet euch ein ordentliches Upgrade zu nahezu allen integrierten Fernsehlautsprecher. Aber die Soundbar glänzt auch mit einer Vielzahl von Anschlüssen und sinnvollen Funktionen, ohne das Produkt zu überladen.
Der Redmi Soundbar oder auch der von Aukey ist sie optisch und klanglich deutlich überlegen, kostet aber natürlich mit 90 € auch etwas mehr. Vollkommen ignorieren könnt ihr die optisch und Ausstattung-technisch identische Soundbar von BINNIFA. Diese ist einfach nur ein teureres “Makren”-Modell.
Ein muss ist die Blitzwolf BW-SDB2 XR Soundbar hingegen nicht. Solltet ihr das Upgrade auf eine Soundbar aber schon länger im Blick haben, könnte sich hier eine vortreffliche und erschwingliche Wahl eröffnen. Aktuell ist die Soundbar allerdings ausverkauft!
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Das mit dem Einspielen ist ein Mythos. Der Klang bleibt gleich. Man gewöhnt sich einfach nur daran… der Mythos, wird von Herstellern gerne aufrecht erhalten, damit die Kunden sich mehr Zeit geben und von der Rücksendung wegen ungewohntem Ersteindruck absehen.
Hallo .
Ich habe die Soundbar in betrieb.
Nur fehlt mir persönlich etwas mehr Bass.
Welche Bassbox passt genau dazu .
Danke schon einmal .
Hi,
dafür ist ja der extra Bass-Out Anschluss da. Der ist als Klinke ausgeführt. Du brauchst also nur einen Subwoofer, der so einen Anschluss hat oder einen Adapter dafür. Welchen Subwoofer du dann nutzt ist aber egal. Nur die 60W Version ist da an den Woofer von Blitzwolf gebunden.
LG
Max
Ich nehme an, dass sie auch der Xiaomi Soundbar klanglich überlegen ist, oder?
Hi DerWiener,
schwer zu sagen, weil ich die Xiaomi Soundbar nicht im Test hatte. Ich würde aber mal behaupten, dass die BlitzWolf Soundbar ausgeglichener klingt. Die Xiaomi Bar scheint eher auf Bombast und Tiefen zu setzen. Die BW-SDB2 wirkt da, verglichen mit Eriks Beschreibung, runder abgestimmt. Je nachdem was du lieber magst würde ich zur einen oder anderen greifen.
LG
Max
90 x 98 x 60 Zentimeter (L x T x H) kann ja wohl nicht Stimmen. Soll zum teil wohl Millimeter sein
Servus, danke für den Hinweis. Da fehlen wohl 2 Kommata.
Beste Grüße
Jonas