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Blackview MP60 Mini-PC im Test

Getestet von Jonas Andre am Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • genug Leistung für Office und Medienwiedergabe
  • vorinstalliertes und aktiviertes Windows 11 Pro
  • viele Anschlüsse
  • solide Verarbeitung
  • richtig schickes Design
  • Speicher erweiterbar mit 2,5 Zoll SSD
  • sehr niedriger Stromverbrauch
  • gute Preis-Leistung
Nachteile
  • kein Mikrofon
  • kein SD-Reader
  • nur HDMI 1.4
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Der chinesische Hersteller Blackview ist eigentlich für Outdoor-Smarphones bekannt, aber ist seit einiger Zeit auch sehr aktiv auf dem Tablet Markt. Mit dem Blackview MP60 macht der Hersteller nun sogar einen Ausflug zu den sogenannten Mini-PCs. Dabei glänzt der Hersteller mit einem besonderen Design, verbaut einen zwei Jahre alten Intel Celeron N5095 Prozessor und bietet unterschiedliche Speicherversionen an. Bei den Anschlüssen des Mini-PCs hapert es dann etwas, aber für 200€ kann man ja nicht alles verlangen. Wenn ihr auf der Suche nach einem ordentlichen Budget-Mini-Computer seid, dann solltet ihr diesen Testbericht zum Blackview MP60 genau lesen.

Blackview Mini PC Test Design Verarbeitung 4

Einen Überblick über alle getesteten Mini-PCs in diesem Jahr findet ihr auf unserer Kategorie-Seite. Noch ein kurzer Hinweis zu diesem Test: Wie zuletzt beim AMR5 (Zum Test), ist auch der hier getestete Blackview Mini-PC, ein sogenanntes OEM-Produkt. Also es gibt den Mini-PC unter anderem auch von der Marke AceMagician bei Amazon zu kaufen.

Design und Verarbeitung

Der Blackview MP60 Mini-PC hat ein altbekanntes Quader-Design mit Abmessungen von 128 × 128 × 52 Millimeter und wiegt federleichte 380 Gramm. Wenn ihr den Speicher nicht mit einer 2,5 Zoll SSD erweitern wollt, dann könnt ihr sogar die gesamte Unterseite abnehmen und erhaltet dann mit 36 Millimeter Dicke den dünnsten Mini-PC auf dem Markt. Was die Lüfter betrifft, so ist das Gehäuse einfach nach oben hin aufgebockt und andere Lufteinlässe oder Öffnungen gibt es nicht am gesamten Gehäuse. Das wirkt nicht nur durchdacht, sondern sieht mit der blauen LED-Beleuchtung auch noch richtig cool aus. Im Stand-by leuchtet der PC dann richtig cool in Rot. Auch der goldene Blackview Schriftzug auf der Oberseite gefällt mir persönlich richtig gut. Den blauen Intel Sticker hätte ich da aber nicht gebraucht.

Aber nicht nur die Optik ist beim Blackview MP60 irgendwie besonders, sondern die Position der Anschlüsse ist ebenfalls ungewohnt. Anstatt vorn sitzen einige Anschlüsse rechts außen. Damit sieht der Mini-PC von vorn richtig schick aus und USB-Sticks oder ähnlichen nerven auch nicht im Sichtfeld. Das ist hier nur möglich, durch das spezielle Kühlkonzept des MP60. Mehr Kunststoff haben wir allerdings noch nie bei solch einem PC gesehen, wobei damit das Gerät nicht wirklich stabil wirkt. Dennoch kann man an der Verarbeitung nichts kritisieren und das Design ist einfach mal etwas anderes.

Erweiterbarkeit und Upgrade-Möglichkeiten

2,5 Zoll SSD kann problemlos unter einer Klappe installiert werden. Wenn man weiter ins Gehäuse vordringen will, dann muss man zwei Schalter entriegeln und kann dann die Unterseite komplett abziehen. Die beinhaltet nur die wahlweise eingesetzte 2,5 Zoll SDD und  wird durch einen USB-C-Anschluss mit dem Rest des PCs verbunden. Dieser USB-C-Anschluss versteht sich allerdings nicht mit anderen Geräten, sondern ist wirklich nur für die 2,5 Zoll SSD gedacht. Der Blackview MP60 Mini-PC hat hier ein sehr eigenes Konzept. Unter den vier schwarzen Gummifüßen verstecken sich dann vier Schrauben und sobald man die gelöst hat, hat man Zugriff auf das Innenleben. Aber auch hier ist nur die M.2 2280 SDD austauschbar und der Lüfter sitzt auf RAM und CPU fest. Der DDR4 RAM läuft aber zumindest bei unserer 16GB Version im Dual-Channel Betrieb und takten mit 2400 MHz.

Lieferumfang

Blackview Mini PC Test Lieferumfang

Der Blackview Mini-PC wird sicher verpackt in einem schicken schwarzen Karton geliefert. Darin befindet sich neben dem MP60 noch eine kurze Schnellstartanleitung, ein VESA-Standard Schablone mit zwei Schrauben (80 x 80 und 100 x 100), ein 80cm langes HDMI Kabel und das 1,2 Meter lange 30 Watt Netzteil. Das Netzteil könnte gerne etwas länger sein, denn man kann es auch nicht einfach verlängern wie bei zweigeteilten Varianten üblich.

Anschlüsse des Blackview MP60

Der Hersteller wirbt zwar recht auffällig mit Dual-4K Display, aber über die beiden HDMI 1.4 Anschlüsse kann man kein 4K Display mit 60Hz betreiben. Die ruckeligen 30Hz im Desktop-Betrieb hält auf Dauer niemand durch und somit ist der Blackview MP60 Mini-PC fürs Arbeiten an 4K Displays schlicht ungeeignet. Das ist bei diesem Preis aber auch nicht ungewöhnlich und der günstige Konkurrent von Beelink (Zum Beelink Mini S Test) bietet das auch nicht. Der günstige BMAX B3 Plus (Zum Test) und der Geekom Mini Air 11 (Zum Test) bieten diese Funktion hingegen an. Also bei den beiden letztgenannten kann man jeweils zwei 4K Displays mit 60Hz betreiben, wobei die Geräte dann dennoch leistungstechnisch überfordert sind – wer an zwei 4K Displays arbeiten mag, sollte etwas mehr als 200€ in einen Mini-PC investieren. Für die Nutzung am Fernseher als TV-Box sind 30Hz aber völlig ausreichend bei eurem 4K-Fernseher und der Blackview MP60 für diesen Einsatzzweck überraschend gut geeignet, was wir nachher bei der Leistung noch sehen werden. Jetzt aber erst mal zu den weiteren Anschlüssen im Detail:

Rechts:

Blackview Mini PC Test Anschluesse 1

  • schwarzer Powerbutton
  • 1 x USB-A 2 Anschluss
  • 2 x USB-A  Anschluss

Hinten:

Blackview Mini PC Test Anschluesse 2

  • Gigabit-LAN-Anschluss
  • 3,5mm AUX-Anschluss (Mikrofon und Kopfhörer)
  • 1 x USB-A 2 Anschluss
  • 2 x HDMI 1.4 Anschluss
  • Stromanschluss (DC-In)
  • Kensington-Lock-Anschluss

Die Anschlussauswahl von Blackview ist hier nicht gerade berauschend. HDMI 1.4 kann man noch problemlos verkraften, aber der fehlende USB-C-Anschluss, SD-Kartenleser und gleich zwei USB 2.0 Anschlüsse sollten vor dem Kauf bedacht werden. Zumindest bieten da die Konkurrenten teilweise mehr oder eine andere Auswahl an Anschlüssen. Bei den USB-Anschlüssen habe ich folgende Geschwindigkeiten gemessen:

In den 2,5 Zoll SSD Schacht habe ich eine Samsung 840 EVO SSD eingesetzt und die erreichte ihre maximale Geschwindigkeit.

25 Zoll SSD Festplatte

Zusätzliche 2,5 Zoll SDD im Blackview Mini-PC

WLAN und Bluetooth

Die integrierte Realtek RTL8821CE WLAN-Karte sorgt für WiFi 5 und Bluetooth 5.0 Empfang. Während Bluetooth ganz normal und konstant funktionierte, hatte ich im WLAN die übliche Problematik mit dem 5GHz Netz. Bereits 10 Meter und 2 Wände entfernt vom Router wählte sich der Blackview nur ins 2,4GHz Netz ein, was in dem Fall langsamer war. Dennoch konnte der Datendurchsatz sowohl im 2,4 als auch im 5GHz Netz überzeugen.

Leistung des Blackview MP60

Es ist definitiv kein Zufall, dass alle Low-End Mini-PCs um die 200€ auf den Intel Celeron N5095 Prozessor setzen. Der knapp 2 Jahre alte Chipsatz kommt ebenso im Blackview MP60 Mini-PC wie auch im Geekom-, BMax- oder Beelink-Low-Budget-Modell zum Einsatz. Dabei wird Prozessor wird im halbwegs modernen 10nm-Verfahren gefertigt und liefert genügend Leistung für Office Aufgaben und macht auch als TV-Box am PC eine exzellente Figur. Der Blackview MP60 schafft es problemlos ein 4K Video abzuspielen, ohne relevant viele FPS zu verlieren. Damit ist eine flüssige 4K Wiedergabe auf eurem Fernseher kein Problem. Von über 17.000 FPS hat der Mini-PC gerade mal 60 verloren und die Videos laufen perfekt flüssig. Auch als Verwaltungseinheit für den Heimserver oder als Zweit-PC im Wohnzimmer macht sich so ein Mini-PC mit dieser Leistung einfach gut. Die Benchmarks sehen exakt so aus, wie bei den drei Konkurrenzmodellen.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Gleich beim Hochfahren hat mich der Blackview Mini-PC dennoch beeindruckt. In fixen 17 Sekunden ist man auf dem Desktop. In der folgenden Grafik könnt ihr die Geschwindigkeit vergleichen. Die hier verbaute M.2 2280 SSD könnt ihr natürlich tauschen und sie ist etwa genauso schnell wie eine 2,5 Zoll SSD, die ihr beim Blackview Mini-PC auch noch nachrüsten könnt.

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

25 Zoll SSD Festplatte

An Speicherversionen bietet Blackview eine 8 + 256GB und eine 16 + 512GB Variante an. Letztgenannte hatten wir im Test und am Dual-Channel RAM kann ich nichts aussetzen. Beim Multitasking ist dennoch eine etwas träge Geschwindigkeit des Systems wahrnehmbar. Vorteil von der letztendlich begrenzten Leistung des Low-Budget-Prozessors ist die wenig aufwendige Kühlung und der geringe Stromverbrauch.

Der Blackview MP60 behält im Dauerbetrieb stets einen kühlen Kopf und der Lüfter muss entsprechend wenig arbeiten. Bei 45 bis 60°C im Idle ist der Mini-PC nicht hörbar. Unter dauerhafter Belastung geht es hoch auf 70-80°C und der Lüfter steigert sich auf “im ruhigen Raum wahrnehmbare” 38-39 dB(A). Störend ist die Lautstärke dabei nicht und die Temperaturen allemal unbedenklich.

Windows 11 System auf dem Blackview MP60

Blackview Mini PC aktivietes Windows 11 Pro

Nach Auslieferung konnte ich wie gewohnt alle Updates ausführen und fand ein aktiviertes Sicherheitschip Blackview MP60Windows 11 Pro System vor. Die Einstellungsmöglichkeiten im BIOS sind etwas eingeschränkt, wenn ich es z.B. mit Beelink vergleiche. Bloatware oder irgendwelche nervige Software ist aber ab Werk keine installiert und ein Sicherheitschip (TPM) verbaut und bereit.

Wenn ihr ohnehin am System herumbasteln wollt, dann empfehle ich euch eher den Beelink Mini S, da dort mehr BIOS Einstellungen möglich sind und auch nachträglich alle Treiber im Netz abrufbar sind. Zumindest aktuell ist das bei Blackview leider noch nicht der Fall. Eigentlich ist das auch nicht notwendig, da dieser Mini-PC voll funktionsfähig und aktiviert zu euch geliefert wird. Ihr müsst nichts weiter tun, als die erste Einrichtung bei Windows vornehmen.

Leistungsaufnahme

Im IDLE verbraucht der Blackview MP60 gerade mal 6-8 Watt. Auch bei einem 4K Video mit 60 FPS bleibt der Verbrauch mit 10-14 Watt verschwindend gering. Unter Last ist das Maximum mit 20-25 Watt erreicht. Das Netzteil ist mit 30 Watt auch recht knapp bemessen, beim Beelink Mini S lag immerhin ein 36 Watt Netzteil bei. Nach 6 Stunden Office Nutzung und ein paar YouTube Videos war ich etwas genervt von der trägen Geschwindigkeit, aber mein Energiekostenmesser zeigt gerade mal 40 Wh an. Das ist ein Durchschnittsverbrauch von unter 10 Watt die Stunde. Damit ist dieser PC ein echtes Stromsparwunder und auch für den Dauerbetrieb bestens geeignet. Im Stand-by verbraucht der PC auch nur 0,8 Watt.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Jetzt hatten wir schon den vierten Mini-PC mit Intel Celeron N5095 Prozessor im Test und ähnlicher könnten sich sämtliche Modelle kaum sein. Der Blackview MP60 ist hier klar der Überraschungskandidat und der Hersteller im Allgemeinen nicht für Computer bekannt. Dennoch schafft es der Hersteller mit diesem Modell einen ernstzunehmenden Konkurrenten für Beelink oder Geekom auf die Beine zu stellen. Wirklich kritisieren kann man höchstens die HDMI 1.4 Anschlüsse, aber wer sich so einen Mini-PC kauft um mit einem 4K Display zu arbeiten, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Der Blackview Mini-PC ist jedenfalls bestens für Office Aufgaben, als Zweit-PC (auch für unterwegs) und auch als TV-Box geeignet. Bei einem Preis von 200€ könnt ihr nach persönlicher Vorliebe zwischen dem Blackview MP60, dem Geekom MiniAir 11 (Zum Test) oder dem Beelink Mini S (Zum Test) wählen. Alle drei Mini-Computer unterscheiden sich letztendlich kaum in der Praxisnutzung. Macht es am besten auch von den Anschlüssen abhängig, die ihr persönlich auch benötigt. Den WLAN-Empfang würde ich auch noch als Stärke einstufen, die für den Blackview Mini spricht.

Hinweis: Auf Amazon bekommt Ihr den Mini-PC bis zum 10. Oktober für 160€, wenn Ihr den 100€ Gutschein auf der Website aktiviert und den Code “V8NVQXBE” im Warenkorb eingebt.

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Tacky
Gast
Tacky (@guest_109230)
4 Monate her

Klingt ja alles gut, suche einen für zu Hause, zum surfen und YT und TV schauen, auch mal einige Briefe schreiben, der nicht so viel kostet, aber auch mit Windows 11 läuft, leider liest man, dass der nach einigen Monaten nicht mehr so gut funktioniert und dann ausfällt.

Auf Halbbarkeit und Lebensdauer wurde dieses Gerät aber nicht geprüft, oder?

Friedhelm
Gast
Friedhelm (@guest_102248)
1 Jahr her

Eine Frage: Die interne M2.SSD (hab die Version mit 512 GB) ist ja austauschbar und bis auf 2 TB erweiterbar. Wenn ich die auswechsel, dann muss ja das Betriebssystem neu installiert werden. Soweit so gut. Wird es dann bereits als aktiviert erkannt oder ist die Aktivierung dann hinfällig? ich denke mittelfristig an eine Speichererweiterung (neben dem Bodenfach für die SSD)

Steffen
Gast
Steffen (@guest_106121)
8 Monate her
Antwort an  Friedhelm

Die Lizenz wird be Microsoft hinterlegt und aktiviert sein. Zudem kannst du die verbaute Platte einfach Klonen, die Recovery-Partition ist dann automatisch dabei.

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