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Blackview BL9000 im Test

Getestet von Manuel am Bewertung: 85%
Vorteile
  • schneller Prozessor mit 5G-Empfang
  • sehr gute Hauptkamera
  • astreine Verarbeitung
  • gutes 120 Hz IPS-Display
  • großzügiger Speicherausbau
  • 120W Laden
  • nutzbares Zweitdisplay
Nachteile
  • kein AMOLED-Display
  • hohes Gewicht
  • kein Wireless-Charging
  • kein Streaming in HD
Springe zu:
CPUMediaTek Dimensity 8020 - 4 x 2,6GHz + 4 x 2,0GHz
RAM12 GB RAM
Speicher512 GB
GPUARM Mali-G77 MC
Display 2460 x 1080, 6,8 Zoll 120Hz (IPS)
BetriebssystemDoke OS - Android 13
Akkukapazität8800 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 13MP (dual)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht413 g
Maße197,5 x 82,6 x 17 mm
Antutu (v10)742722
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am17.01.2024

Das Blackview BL9000 stellt sich dem heutigen Test. Die letzten drei Wochen hat mich das Smartphone im Alltag begleitet und diese Erfahrungen möchte ich mit euch teilen. Ein relativ neuer Mediatek Dimensity 8020 Prozessor, ein 6,78-Zoll-Display, 5G-Empfang, 12 GB RAM und 512 GB Festspeicher, eine Hauptkamera mit OIS und 120W Schnellladen für 330€ klingen jedenfalls nach einem tollen Gesamtpaket. Zudem gibt es ein zusätzliches Display auf der Rückseite. Im folgenden Testbericht findet Ihr heraus, ob das Blackview BL9000 wirklich eine Empfehlung wert ist.

In der Vergangenheit wussten die Smartphones von Blackview zu überzeugen, das N6000 (zum Test) wird in meinem Haushalt gerne genutzt, deshalb war ich selbst sehr gespannt auf das BL9000.

Verarbeitung und Design

“Solide und schwer” waren die ersten Adjektive, die mir eingefallen sind, als ich das Blackview BL9000 in die Hand genommen habe. Das Smartphone ist sorgfältig verarbeitet und besteht aus einem gummierten Body mit den üblichen Applikationen aus Metall. Diese sind dann den verschiedenen Farben Schwarz oder Gold angepasst. Im Test haben wir die schwarze Variante.

Mit 197,5 x 82,6 x 17 Millimeter ist das Smartphone für die einhändige Bedienung zu groß und mit 413 Gramm auch zu schwer. Dafür bietet es nach IP 68 / 69K Schutz gegen Wasser und Staub und mit MIL-H810H Fallsicherheit. Der Fingerabdruckscanner ist auf der rechten Seite verbaut. Darüber verbirgt sich die Lautstärke-Wippe. Die Oberseite ist bis auf einen von zwei Lautsprechern clean. Der andere Lautsprecher für den Stereosound befindet sich auf der Unterseite neben dem USB-C-Anschluss. Dieser ist – man kann es kaum glauben – tatsächlich über USB 3 angebunden und unterstützt neben 5Gbit/s Dateiübertragung auch Display-Output. Auf der linken Seite ist der frei belegbare Button und der Dual-SIM Schacht untergebracht.

Die Vorderseite wird erwartungsgemäß vom 6,78 Zoll großen Display dominiert. Trotzdem hat es Blackview geschafft, eine Benachrichtigungs-LED zu verbauen. Bemerkenswert ist, dass es trotz Lautsprecher eine separate Hörmuschel gibt. Die Displayränder fallen mit 6 mm an den Seiten, 10 mm oben und 12 mm am Kinn relativ groß aus, aber für ein Outdoorsmartphone nicht unbedingt ungewöhnlich.

Das Design gefällt mir grundsätzlich gut und es wirkt nicht zu abgefahren. Der Metallring um das Display bietet einen guten Schutz und ist ein schönes Designelement. In sich ist alles stimmig, auch der Blackview Schriftzug auf der Rückseite stört nicht. Das Blackview liegt gut in der Hand und ist ausbalanciert. Nur das hohe Gewicht merkt man beim Bedienen schon.

Lieferumfang des Blackview BL9000

Blackview BL9000 Lieferumfang

Der große weiße Karton passt wesentlich besser als zum kleinen Bruder N6000 und es ist alles Wesentliche enthalten. Die Displayschutzfolie ist schon auf dem Display angebracht. Toll finde ich den modernen 120 Watt Ladeadapter mit GaN-Technologie, der zudem Power Delivery (wahrscheinlich nicht mit 120W) unterstützt. Ein passendes 1 m USB-C zu USB-C-Kabel liegt ebenfalls bei.

Displays des Blackview BL9000

Mit einem 6,78 Zoll großen IPS-Display und bis zu 120 Hz Bildwiederholungsfrequenz ist das Blackview BL9000 exzellent ausgestattet. Damit ergibt sich eine gute Pixeldichte von 396 Pixel pro Zoll und einzelne Pixel sind definitiv nicht mehr zu erkennen. Die Bildwiederholungsfrequenz lässt sich entweder auf 60, 90 oder 120 Hz fixieren oder man überlässt der Automatik die Arbeit.

Leider fällt die maximale Helligkeit mit 508 Lux nur ausreichend aus. Man kann im direkten Sonnenlicht noch Inhalte auf dem Display erkennen, aber es ist schwierig. Ein Boost wie bei AMOLED-Displays gibt es nicht. Dafür funktioniert die automatische Regelung der Helligkeit schnell und gut.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Farbtemperatur des Displays und auch Farbdarstellung lässt sich in den Einstellungen umfangreich nach eigenem Gusto anpassen. Damit sollte eigentlich jeder Nutzer zufriedengestellt werden. Das Display unterstützt auch HDR10, wobei das bei dieser Displayhelligkeit eher zu vernachlässigen ist. Der einzige gravierende Kritikpunkt ist wie so oft der fehlende Widevine Level 1. Es steht nur Widevine Level 3 zur Verfügung. Pay-to-watch Streaming Anbieter sind daher nur in niedriger Auflösung anschaubar.

Mir persönlich gefällt das flache Display ausgezeichnet. Die Ausleuchtung der Fläche ist homogen, die Blickwinkelstabilität hoch und auch die Kontraste stimmen. Zusätzlich hat der Hersteller einen terminierten Nachtmodus integriert, um die Augen bei Dunkelheit zu schonen. Zudem gleiten die Finger sehr geschmeidig über das Glas und die Kratzfestigkeit ist dank Gorilla-Glas-Victus gegeben.

Zweites Display auf der Rückseite

Blackview BL9000 Rueckseite zweites Display 1

Auf der Rückseite findet sich ein kreisrundes 1,32 Zoll großes Display. Die Auflösung ist mit 360 x 360 Pixel ausreichend, um ein astreines Bild zu erzeugen. Kein Wunder bei einer Pixeldichte von 385 Pixeln pro Zoll. Leider beträgt hier die Bildwiederholungsfrequenz nur 60 Hertz, kann dafür aber mit einer maximalen Helligkeit von 1225 Lux punkten. Eingaben wurden meistens korrekt umgesetzt und auch dieses Display wird von Gorilla Glas Victus geschützt.

Natürlich ist der Nutzen nicht so groß wie zum Beispiel wie bei einem Samsung Galaxy Z Flip 5, aber Blackview hat sich durchaus Gedanken gemacht und es kann weit mehr als nur die Uhrzeit anzeigen. Erstens ist die Uhr relativ frei konfigurierbar, auch eigene Bilder sind möglich, des Weiteren wird das Wetter angezeigt, es können Benachrichtigungen gelesen werden, die Musik kann gesteuert oder die Hauptkamera als Selfiekamera genutzt werden. Im System kann definiert werden, welche von den 5 Bereichen man angezeigt haben möchte. Bedauerlicherweise lässt es Blackview nicht zu, weitere Apps diesem Bereich zuzuordnen. Trotzdem habe ich bei Benachrichtigungen das Display gerne genutzt.

Leistung des Blackview BL9000

Mit dem MediaTek Dimensity 8020 steht dem Blackview eine moderne Octa-Core-CPU zur Verfügung, der 5G unterstützt. Die 8 Kerne gliedern sich in vier ARM Cortex-A78-Leistungskerne mit jeweils bis zu 2,6 GHz und vier ARM Cortex-A55-Energiesparkerne mit bis zu 2,0 GHz. Die ganze CPU wird in 6 nm gefertigt. Auf der GPU-Seite steht eine ARM Mali-G77 MC9. Das stellt eine einwandfreie Basis für eine flüssige Bedienung dar und ein gelungenes Upgrade zu dem sonst üblichen G99 von MediaTek.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Auch die 12 GB LPDDR4x RAM und 512 GB Festspeicher sind gerne gesehen. Der Festspeicher ist in schneller Variante UFS 3.1 vorhanden und sollte für die meisten Nutzer ausreichen und deshalb wird eine Speichererweiterung nicht vermisst. Auch sei an dieser Stelle erneut der moderne UFS-Standard lobend hervorgehoben. Der Speicher ist mit 1899 MB/s Lesen und 1382 MB/s Schreiben außerordentlich schnell. Verzögerung beim Installieren von Apps sind nicht zu spüren. Auch Multitasking ist überhaupt kein Problem.

Für Spiele stehen die GPU ARM Mail-G77 zur Verfügung und ermöglicht Games mit mittleren Details. Allerdings wird das Smartphone spürbar warm und auch die Leistungskerne fordern ihren Tribut vom Akku. Ich war sehr angetan von der Performance des Smartphones, besonders da es sich um ein Outdoor-Smartphone handelt.

System

Blackview setzt noch auf Android 13 mit dem übliche DokeOS Überzug beim Blackview BL9000. DokeOS 4.0 verändert das Aussehen von Stock-Android nur marginal. Gleichwohl werden sinnvolle Erweiterungen mit ins System integriert. Ein offizielles Update Versprechen von Blackview gibt es nicht, aber aus meinen Erfahrungen mit dem Blackview N6000 weiß ich, dass Updates durch den Hersteller verteilt werden. Diese betreffen aber eher Bug-Fixes und keine Android-Basis-Updates.

Wirkliche Bugs sind mir während der Nutzung nicht aufgefallen, nur die Kameraapp zickt manchmal etwas mit den Einstellungen. Ein Neustart der App brachte Linderung.  Für die Entsperrung kann Face-Unlock oder der seitliche Fingerabdruckscanner genutzt werden. Der Fingerabdruckscanner agiert auf einem hohen Niveau und konnte meinen Zeigefinger tadellos erkennen und entsperrte das Smartphone in Windeseile.

Im System sind noch ein App-Freezer, ein geschützter Kindermodus, ein Spielmodus und der obligatorische “Werkzeugkasten” für Outdoorsmartphones zu finden. Ich habe im Eigenversuch die verbaute Wasserwaage genutzt, um Bohrlöcher für eine Halterung waagerecht anzuzeichnen. Das Ergebnis war leider nicht waagerecht, sondern leicht schräg. Und alles nur, weil ich gerade keine Wasserwaage zur Verfügung hatte. Als Konsequenz kann ich jedem nur empfehlen, die Anzeigen als Richtwert zu nehmen und auf echte Messgeräte zu setzen. Für die Übertragung von Daten vom Altgerät auf das Blackview BL9000 ist eine Clone Software vorhanden, ähnlich Samsung Smart Switch.

Kamera des Blackview BL9000

Mit 2 x 50 Megapixel fährt das Blackview BL9000 große Zahlen auf für ein Outdoorsmartphone. Besonders der Samsung GN5 mit OIS als Hauptkamera stellt einen Topsensor dar, welcher auch im Samsung Galaxy S22 verbaut ist. Im Einzelnen gliedern sich die Daten folgendermaßen.

  • Hauptkamera: 50 Megapixel (Samsung S5KGN5), f/1.88, Autofokus, OIS
  • Ultraweitwinkelkamera: 13 Megapixel, (SK Hynix HI1336), f/2.2
  • Frontkamera: 50 Megapixel (SK Hynix Hi5022Q), f/2.45

Auf unnütze Sensoren hat Blackview zum Glück verzichtet und ein ausgewogenes Setup gewählt. Durch das rückwärtige Display lässt sich die Hauptkamera auch gut für Selfies nutzen und macht damit die Frontkamera fast überflüssig.

Tageslichtaufnahmen Hauptkamera

Die Hauptkamera hält, was der Sensor verspricht und am Tage gelingen für ein Outdoorsmartphone exzellente Aufnahmen. Die Fokussierung stimmt und wird auch schnell gefunden. Farben werden gut wiedergegeben, solange man auf den HDR-Modus verzichtet. Die Bilder sind plastisch und haben einen guten Dynamikumfang. In diesem Punkt besteht allerdings trotzdem der größte Unterschied zu echten High-End Smartphones, denn gelegentlich wirken die Kontraste etwas schwach. Auf den HDR-Modus kann man dieses Manko nicht ausgleichen. Dieser Modus führt nur zu unnötigen Farbverschiebungen und Aufhellungen. Der zweifache digitale Digital-Zoom ist brauchbar.

Im Innenraum setzt sich der gute Eindruck fort. Auch schnelle Schnappschüsse wie mit der Katze gelingen gut. Wieder beeindruckt die Kamera mit einem hohen Detailgrad und guten Farben. Gleichwohl überzeugt der schnelle Fokus und auch der OIS, da zumindest am Tage keine unscharfen Bilder entstanden sind. Bis in den hohen ISO-Bereich bleiben die Bilder ohne erkennbares Rauschen.

Tageslichtaufnahmen Ultraweitwinkelkamera

Leider kann die Ultraweitwinkelkamera nicht mit dem Niveau der Hauptkamera mithalten. Der Fokus wird zwar ähnlich schnell gefunden und auch die Schärfe der Bilder stimmt. Allerdings mangelt es den Bildern ein wenig an Dynamik. Im Gegenzug kommt es zu keinen perspektivischen Verschiebungen. Auch hier würde ich auf den HDR-Modus verzichten, wie man gut im Vergleich sehen kann. Aus einem blauen Himmel (ohne HDR) wird ein weißer Himmel (mit HDR). Die Ultraweitwinkelkamera des Blackview BL9000 ist für ein Outdoor-Smartphone dennoch solide und überdurchschnittlich gut.

Nachtaufnahmen

In der Nacht war vor allem die Empfindlichkeit der Sensoren gefordert. Im Blackview BL9000 ist für die Hauptkamera ein spezieller Nachtmodus in der Kamerasoftware verbaut, der durchaus Vorteile mit sich bringt. Die Hauptkamera ist brauchbar, denn ich muss erwähnen, dass mein Wohnort in der Nacht dunkel ist, trotz Straßenbeleuchtung. Angesichts dessen sind die Bilder in Ordnung. Es werden viele Details aufgenommen und die Farben sind stimmig.

Es gut erkennbar, dass die Empfindlichkeit des UWW-Sensors deutlich geringer ist. Es gibt leider nur Bilder, die zu dunkel sind und rauschen. In der Nacht würde ich immer zu Nutzung der Hauptkamera raten.

Selfies

Hier treffen wir auf den zweiten 50-Megapixel-Sensor, der natürlich kein OIS hat. Aber man kann immer das rückwärtige Display zum Fotografieren mit der Hauptkamera nutzen. Deshalb habe ich euch die Bilder von beiden 50 MP-Sensoren, wo es ging, gegenübergestellt. Mir gefallen die Bilder der Frontkamera grundsätzlich besser als die der Hauptkamera, auch wenn die Bilder mehr geglättet werden. Kleine Falten verschwinden einfach im Kameraalgorithmus. Zudem sind die Bilder ein wenig heller. Ich muss bei der Hauptkamera, die Hautfarbe bemängeln. Auch wenn die Bilder eine gute Schärfe und Fokus haben, ist der Rotstich unübersehbar.

In der Nacht schlägt dann wieder die Stunde der Hauptkamera und die Selfies sehen mit ihr einfach besser aus als mit der Frontkamera. Der Hauptkamera kommt die gute Empfindlichkeit zugute. Das Bild der Frontkamera ist leider zu dunkel und es fehlen Details.

Videos

Sowohl mit der Frontkamera als auch mit der Hauptkamera sind Videos mit bis zu 4K und 30 fps. Bedauerlicherweise werden diese nicht gut stabilisiert, stellt aber trotzdem einen Fortschritt zu den üblichen 1080p mit 30 fps dar. Die Hautkamera lässt zusätzlich die Auflösung 1080p mit 60 fps zu. Damit wirkt das Video einfach geschmeidiger. Für die Frontkamera stehen grundsätzlich nur 30 fps zur Verfügung. Aufgrund der schlechten Stabilisierung ist das Smartphone keine besonders gute Wahl für Video-Fans. Andere Outdoor-Smartphones machen es aber auch nicht besser.

Zwischenfazit der Kameras

Das Blackview BL9000 enttäuscht nicht und stellt im Outdoorbereich momentan eines der besten Kamerasetups zur Verfügung. Die Zusammenstellung ist sinnvoll gewählt und besonders die Hauptkamera sticht dabei hervor. Für Outdoorfreunde mit einem Faible für schöne Bilder sollte das BL9000 in den Fokus der Kaufkandidaten landen, zumal die Software noch etliche Anpassungsmöglichkeiten zulässt.

Konnektivität und Kommunikation

Blackview BL9000 SIM Netz Empfang

5G ist auch im Outdoorbereich angekommen und das Blackview BL9000 unterstützt es mit allen für Europa wichtigen Frequenzen. Natürlich ist im 4G Bereich auch das wichtige Band 20 dabei. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit dem Empfang und er bewegte sich leicht oberhalb dem Samsung Galaxy Z Flip 5. Natürlich wird auch VoLTE und VoWiFi unterstützt. Die SAR-Werte für den Kopf und den Körper gibt der Hersteller leider nicht an, nur den Hinweis, dass die geltenden Normen eingehalten werden.

Nichts zu meckern habe ich über die Gesprächsqualität in ruhiger Umgebung, denn diese war gut und auch die Verständlichkeit war gegeben. Allerdings verzichtet Blackview auf ein zweites Mikrofon zur Geräuschunterdrückung. Mit WiFi 6 steht auch ein moderner und schneller Standard für das lokale drahtlose Netzwerk zur Verfügung. Meine 200 MBit Glasfaserleitung konnte in jedem Winkel des Hauses problemlos genutzt werden. Nur im Keller, wo andere Smartphones wesentlich mehr Probleme haben, ging die Geschwindigkeit in die Knie.

Blackview BL9000 System PC e1704957670561

Bildausgabe am Display

In Hinblick auf Bluetooth setzt Blackview auf die Version 5.2. Als Codec für die Musikwiedergabe konnte ich SBC und AAC nutzen. Ungünstigerweise zickte die Verbindung zu meinem Bowie H1 Pro, sodass ich LDHC nicht testen konnte. Eine weitere Möglichkeit Medien zu genießen, bietet der USB-C 3 Anschluss für kabelgebundene Kopfhörer oder als Ausgang für externe Monitore. Die Verbindung zu meinem Monitor hat problemlos funktioniert. Für die Soundausgabe kann man die eingebauten Stereolautsprecher nutzen, welche von Harman-Kardon optimiert wurden. Diese sind ziemlich laut und ungünstigerweise klanglich ein wenig dumpf durch die wasserdichte Bauweise. Es fehlt an Höhen, dafür können die Lautsprecher ein wenig Bass bieten. Für das FM-Radio werden Kopfhörer mit USB-C-Anschluss benötigt.

Wie es sich für ein echtes Outdoorsmartphone gehört, ist die Navigation tadellos. Neben GPS wird noch Beidou, Galileo und GLONASS unterstützt. Der GPS-Empfang wird sogar über zwei Frequenzen realisiert. Damit war sogar im Gebäude innerhalb weniger Sekunden ein GPS-Fix möglich. Im Außenbereich war der Empfang dann nur noch reine Formsache. Unterstützung erhält das GPS vom eingebauten E-Kompass. Dieser reiht sich ein in eine Armada an verbauten Sensoren.

  • Beschleunigungssensor
  • Näherungssensor
  • Helligkeits-Sensor
  • Gyroskop
  • Kompass
  • Barometer
  • Magnetometer

Damit ist die Ausstattung im Bereich Konnektivität erfreulich vollständig, da auch an NFC gedacht worden ist. Der eine oder andere wird den 3,5 mm Klinkenanschluss vermissen, gleichzeitig meine ich, im Jahr 2024 wird dieser in immer weniger Smartphones zu finden sein.

Akkulaufzeit des Blackview BL9000

Mit 8800 mAh ist der Akku des Blackview BL9000 größer als der Durchschnitt, was bei dem Gewicht des Smartphones auch zu erwarten war. Die Laufzeit ist dank des sparsamen Prozessors gut, ohne herauszustechen. Mit 16 Stunden und 31 Minuten kann sich die Laufzeit bei 120 Hertz durchaus sehen lassen. Die Reduzierung auf 60 Hz Bildschirmwiederholungsfrequenz brachte eine knapp 2 Stunden längere Laufzeit mit 18 Stunden und 23 Minuten zutage. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, auf die angenehmere Darstellung mit 120 Hertz zu verzichten.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Sollte der Akku nach 3 Tagen durchschnittlicher Nutzung doch zur Neige gehen, steht die 120 W Ladetechnologie bereit und lädt das Smartphone in nur 44 Minuten vollständig auf. Blackview hat diverse Akkumaßnahmen in das System eingebaut, um eine möglichst lange Lebensdauer zu ermöglichen. Besonders die Begrenzung der Ladung auf 80 % der Akkukapazität finde ich toll, um den Akku möglichst zu schonen.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Auch im Vergleich mit der Konkurrenz steht das Blackview BL9000 gut dar. Nach 15 Minuten sind wieder 50 % der Kapazität erreicht. Die Konkurrenz kann mit diesen Werten nicht mithalten. Das Tüpfelchen auf dem i wäre induktives Laden gewesen, darauf verzichtet der Hersteller aber leider.

Quellen

Testergebnis

Getestet von
Manuel

Das Blackview BL9000 hat sich im Test sehr gut geschlagen. Bis auf das hohe Gewicht und die großen Abmessungen habe ich keine gravierenden Mängel feststellen können. Von dem Verzicht auf Widevine Level 1 sind so ziemlich alle Outdoorsmartphones betroffen, solange nicht Xcover im Namen auftaucht. Mir hat das tolle Arbeitstempo und perfekte Ladegeschwindigkeit am besten gefallen. Dem steht das Display und die Hauptkamera kaum nach. Das helle Zweitdisplay wurde gut in das System integriert und über den Speicherplatz muss man sich auch keine Gedanken machen.

Für den anvisierten Preis von knapp 300€ ist das Smartphone ein astreines Angebot, solange einen die Abmessungen und das hohe Gewicht nicht abschrecken. Wirkliche Konkurrenz gibt es bislang nicht, aufgrund der Komponentenauswahl. Am ehesten kommt das Oukitel WP30 Pro (zum Test) in diese Nähe, das einen stärkeren Prozessor besitzt, aber auf den Samsung GN5 Kamerasensor verzichten muss. Ansonsten gibt es noch den Spitzenreiter in unserer Bestenliste mit dem Ulefone Armor 21 (zum Test), dafür nur mit einem MediaTek G99 und ohne 5G.


Gesamtwertung
85%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
85 %
Leistung und System
90 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

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Mkolbrg
Gast
Martin Kolberg (@guest_110559)
2 Monate her

Ich habe mir das BL 9000 Pro gekauft. Neue Android- 14 Version., Wärmebild, anstelle des 2. Displays. Installation: in Deutsch und Problemlos. Wichtig: Das Ding wird warm -> Hintergrund- Aktivitäten (Google, usw.) einschränken. Allgemein meine Erwartungen erfüllt: Navi im Auto, Remote- Steuerungen, usw. alles Perfekt und der Akku ist gigantisch. Lediglich die Kamera enttäuscht. Bei 50 MP hätte ich bei 4 k erwartet, daß man wirklich jeden Grashalm erkennt. OK, 50 k heißt daß beim Zoom mit Faktor 10 nichts mehr erwartet werden kann: Ein 50 MP-Sensor bei einem digitalen Zoomfaktor von 10 wird eine effektive Auflösung von etwa 500.000… Weiterlesen »

Steinlaus
Gast
Steinlaus (@guest_104383)
10 Monate her

Krass, wie sehr sich Blackview gemausert hat. Noch vor knapp 5 Jahren eine der übelsten Smartphone-Klitschen überhaupt, gibt’s heute moderne SOCs, OIS, flotten Speicher und Kameraqualität auf hohem Niveau.

RutenRudi
Gast
RutenRudi (@guest_104375)
10 Monate her

Vielleicht bin ich wieder pedantisch. Aber ich frage einfach mal nach.

Das ist ja ein Outdoor Telefon. Und da reicht es als Negativpunkt, dass Streaming nicht in HD geht; fair enough, sollte man ja auch wissen. Was aber bei keinem Outdoor Telefon als Negativpunkt reicht, ist wenn die Displayhelligkeit für Outdooranwendung streng genommen nicht ausreichend ist; empfinde ich immer als ziemlichen Knackpunkt, wenn ein Telefon für den gezielten Einsatzzweck nur schwer zu nutzen ist. Ist ja Outdoor, nicht planes Heavy Duty.

Angelo
Gast
Angelo (@guest_104385)
10 Monate her
Antwort an  Manuel

Was ich auch toll finden würde wenn dir Einheiten einheitlich wären… Nits und lux… Google kann es bestimmt wandeln aber
in den Tests würde ich da eine klare Linie favorisieren… Danke für den tollen Testbericht

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
10 Monate her
Antwort an  Angelo

Hey, wir geben nur Lux an und messen die auch.

Beste Grüße

Jonas

RutenRudi
Gast
RutenRudi (@guest_104398)
10 Monate her
Antwort an  Manuel

Das sei mir unbenommen – aber Hand aufs Herz, wir haben gerade Winter, im Sommer wird das anders aussehen. Inwiefern ist dann HD Streaming einen Negativpunkt bei einem OUTDOOR Gerät wert, also einem Gerät was für Feldeinsatz gedacht ist, aber eine (nicht nur subjektiv) vergleichsweise geringe Helligkeit ist es nicht? Das wirkt nach merkwürdiger Priorität.

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